Impf-Offensive Kantone befürchten, an personelle Grenzen zu stossen

sda/aru

13.10.2021

Die Schweiz ist zufrieden mit den Entscheidungen der Landesregierung. Gesundheitsminister Alain Berset (SP) gab die Impf-Offensive am Mittwoch bekannt.
Die Schweiz ist zufrieden mit den Entscheidungen der Landesregierung. Gesundheitsminister Alain Berset (SP) gab die Impf-Offensive am Mittwoch bekannt.
Keystone

Aus Wirtschaft und Politik erhält der Bundesrat gute Noten für seine Impf-Offensive. Was sich viele gewünscht hätten: Ein verbindliches Impfziel.

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Die Reaktionen auf den heutigen Entscheid des Bundesrates für eine Impf-Offensive mit der nationalen Impfwoche im November stösst auf Zustimmung. Wirtschaft und FDP bemängeln aber, dass sie spät kommt. Den Verzicht auf die Belohnung für Impf-Motivatorinnen und -Motivatoren findet die Politik folgerichtig.

Das hält die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) am Mittwoch in ihrer Stellungnahme fest. Gutscheine hätten ein falsches Signal ausgesendet. FDP und Mitte schliessen sich dem an.

Die GDK begrüsst die Offensive, gibt aber zu bedenken, dass sie personell an die Grenzen stossen kann. Bei der Durchführung dürften sich die Kantone deshalb auf Organisationen stützen müssen. Zudem verweist die Konferenz auf die bereits unternommenen grossen Anstrengungen mit mobilen Informations- und Impfequipen.

Dem Gewerkschaftsbund fehlt Ausstiegsszenario

Seitens der Parteien begrüssen FDP, Mitte und Grüne die Impf-Offensive. Der Grünen-Präsident Balthasar Glättli twitterte, wichtig sei das Impfziel und die damit klare Ausstiegs-Perspektive aus den Massnahmen.

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) bezeichnet die Impf-Offensive des Bundes und die Tests als integrale Bestandteile des im Covid-Gesetz festgelegten gezielten Schutzes in der Pandemie. Der Bundesrat versäume es aber, ein verbindliches Ausstiegsszenario zu definierten, kritisiert der SGV und wiederholt damit seine bereits in der Konsultation geäusserte Forderung.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband unterstützt die bundesrätliche Impf-Offensive ebenfalls, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Doch auch er bedauere, dass die Landesregierung konkrete Zielwerte für die Rückkehr zu einem Leben ohne Einschränkungen lediglich angedeutet werde.

Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse stösst ins gleiche Horn: Der Bundesrat müsse eine konkrete Impfquote definieren und nach deren Erreichung alle Einschränkungen aufheben. Das brauche es, damit ein kollektiver Motivationsschub durchs Land gehe. Auch der Schweizerische Arbeitgeberverband vermisst verbindliche Zielwerte.