Corona-Übersicht Corona-Skeptiker bilden Menschkette am Bodensee — Verbot für Salsa-Clubs in Zürich

Agenturen/toko

3.10.2020

Am Bodenseeufer in Konstanz (D) und Kreuzlingen haben Kritiker der Corona-Massnahmen eine Menschenkette gebildet. Nach Corona-Infektionen verbietet die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich per sofort Tanzveranstaltungen und Tanzkurse in Salsa-Clubs. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Am Bodenseeufer in Konstanz (D) und Kreuzlingen haben Kritiker der Corona-Massnahmen am Samstagnachmittag eine Menschenkette gebildet. Daneben kam es auch zu Gegenkundgebungen.

Grössere Menschenansammlungen gab es vor allem auf der Konstanzer Seite im Gebiet «Klein Venedig» am See. Dort versammelten sich auch rund 60 linke Demonstrantinnen und Demonstranten aus der Region Kreuzlingen. Sie zogen mit Transparenten friedlich an der Menschenkette der Corona-Skeptiker vorbei.

«Nazis raus – Masken auf» oder «Meinungsfreiheit und Grundrechte ja – Rechtsradikale tolerieren und den Gesundheitsschutz anderer ignorieren nein», hiess es auf Transparenten. Die Corona-Massnahmen dürften durchaus kontrovers diskutiert werden, sagte Organisatorin Charis Kuntzemüller von der SP Kreuzlingen.

Unter dem Deckmantel der Pandemie würden aber auch extremistische und rassistische Gruppierungen mitlaufen. Dagegen richte sich der Protest der Linken. «Wir stehen hinter den staatlichen Massnahmen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), sagte Kuntzemüller der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

«Spread Love, not Corona»

Man solidarisiere sich auch mit den über 20 Bürgerinitiativen aus Konstanz, die unter dem Motto «Spread Love, not Corona» für Corona-Massnahmen demonstrierten. So zogen auf der deutschen Seite der Grenze mehrere Hundert Personen lautstark an der Menschenkette der Corona-Skeptiker vorbei, begleitet von einem Polizeiaufgebot.

Insgesamt sind für Samstag und Sonntag rund 30 Kundgebungen in Konstanz und Kreuzlingen bewilligt. Die Stadt Konstanz rechnet mit mehreren Tausend Personen. Die Konstanzer Polizei und die Thurgauer Kantonspolizei sind mit Grossaufgeboten vor Ort.

Kanton Zürich verbietet Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich verbietet per sofort Tanzveranstaltungen und Tanzkurse in Salsa-Clubs. Die Verfügung gilt bis und mit 18. Oktober 2020. Zuvor war es in der Salsa- und Latino-Szene zu stark steigenden Corona-Fallzahlen gekommen.

Von der Massnahme betroffen sind sämtlich Salsa-Tanzveranstaltungen und -schulen auf dem Gebiet des Kantons Zürich. Geschlossen werden alle Clubs, in denen regelmässig derartige Veranstaltungen stattfinden sowie die in diesen Clubs praktizierten Tanzstile, insbesondere Salsa, Merengue, Bachata, Chacha und Kizomba.

Für die Clubbetriebe stelle das Coronavirus eine besondere Herausforderung dar, heisst es in der Verfügung des Kantons Zürich weiter. Die Problematik akzentuiere sich bei Tanzveranstaltungen, wo sich das Virus durch Tröpfchen und Aerosole schnell verbreite.


Das Wichtigste in Kürze:

  • In Konstanz und Kreuzlingen am Bodensee haben Corona-Skeptiker eine Menschenkette gebildet.
  • 28 Studierende der Hotelfachschule Lausanne (EHL) haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Sieben sind inzwischen wieder geheilt.
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen hat den dritten Tag in Folge einen Rekordwert erreicht.
  • Die Zahl der gemeldeten Todesopfer durch das Coronavirus in Indien ist auf mehr als 100'000 gestiegen.
  • Nach stark steigenden Infektionszahlen hat die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich per sofort Tanzveranstaltungen und Tanzkurse in Salsa-Clubs verboten.

17.36 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

17.17 Uhr: Weiterer republikanischer Senator infiziert

In den USA hat sich ein weiterer Senator mit dem Coronavirus infiziert. Ein Sprecher des Republikaners Ron Johnson teilte mit, der Senator habe sich am Vortag testen lassen. Das Ergebnis sei positiv ausgefallen. «Senator Johnson fühlt sich gesund und zeigt keine Symptome. Er wird so lange isoliert bleiben, bis sein Arzt Entwarnung gibt.» Der Senator sei mit einer infizierten Person in Kontakt gekommen. Johnson sei in den vergangenen Wochen nicht im Weissen Haus gewesen.

Nach einer Veranstaltung im Rosengarten des Weissen Hauses am Samstag vor einer Woche hatten die republikanischen Senatoren Mike Lee und Thom Tillis am Freitag mitgeteilt, sie seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. US-Präsident Donald Trump wird wegen einer Infektion mit dem Coronavirus seit Freitagabend im Militärkrankenhaus Walter Reed bei Washington behandelt. Trump hatte bei der Veranstaltung im Rosengarten seine Kandidatin für die freie Stelle im Supreme Court, Amy Coney Barrett, vorgestellt.



Sollten die drei infizierten Senatoren über eine längere Zeit ausfallen, könnte das Auswirkungen auf die Bestätigung Barretts durch den Senat haben, die Trump vor der Präsidentschaftswahl am 3. November anstrebt. Der Justizausschuss des Senats will am 12. Oktober mit Barretts Anhörung beginnen.

Trumps Republikaner haben eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze im Senat. Für eine Bestätigung Barretts ist eine Mehrheit von 51 Stimmen notwendig. Für die Abstimmung müssen die Senatoren persönlich anwesend sein. Zwei republikanische Senatorinnen — Susan Collins und Lisa Murkowski — gelten als Wackelkandidatinnen. Die Demokraten fordern, dass erst der Sieger der Wahl über die Nachfolge der verstorbenen Richterin Ruth Bader Ginsburg entscheidet.

Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hatte am Freitag mitgeteilt, der Prozess zur Bestätigung Barretts laufe mit «voller Kraft» weiter. Der Vorsitzende des Justizausschusses im Senat, der Republikaner Lindsey Graham, schrieb auf Twitter, er freue sich auf den Beginn der Anhörung am 12. Oktober. Senatoren könnten daran auch online teilnehmen.

16.39 Uhr: Corona-Skeptiker bilden Menschenkette am Bodensee

Am Bodenseeufer in Konstanz und Kreuzlingen haben Kritiker der Corona-Massnahmen am Samstagnachmittag eine Menschenkette gebildet. Daneben kam es auch zu Gegenkundgebungen.

Grössere Menschenansammlungen gab es vor allem auf der Konstanzer Seite im Gebiet «Klein Venedig» am See. Dort versammelten sich auch rund 60 linke Demonstrantinnen und Demonstranten aus der Region Kreuzlingen. Sie zogen mit Transparenten friedlich an der Menschenkette der Corona-Skeptiker vorbei.

Corona-Skeptiker bilden eine Menschenkette im Gebiet «Klein-Venedig» am Bodensee in Konstanz.
Corona-Skeptiker bilden eine Menschenkette im Gebiet «Klein-Venedig» am Bodensee in Konstanz.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

«Nazis raus — Masken auf» oder «Meinungsfreiheit und Grundrechte ja - Rechtsradikale tolerieren und den Gesundheitsschutz anderer ignorieren nein», hiess es auf Transparenten. Die Corona-Massnahmen dürften durchaus kontrovers diskutiert werden, sagte Organisatorin Charis Kuntzemüller von der SP Kreuzlingen.

Unter dem Deckmantel der Pandemie würden aber auch extremistische und rassistische Gruppierungen mitlaufen. Dagegen richte sich der Protest der Linken. «Wir stehen hinter den staatlichen Massnahmen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG)», sagte Kuntzemüller der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

16.26 Uhr: Wieder Rekord bei Neuinfektionen in der Slowakei

Die Slowakei hat zum zweiten Mal in zwei Tagen einen Rekord bei den Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der innerhalb von 24 Stunden registrierten Fälle lag bei 704, teilte das Nationale Gesundheits-Informationszentrum am Samstag mit. Dies war der höchste Wert sei dem Ausbruch der Pandemie im März. Der bisherige Höchstwert wurde einen Tag zuvor erfasst, er betrug 679 Fälle.

In der Slowakei haben sich nach offiziellen Angaben bislang 12'321 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 54 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Virus. Die Slowakei hat rund 5,5 Millionen Einwohner. Das Land wird vom Robert-Koch-Institut nicht als Risikogebiet eingestuft.

15.49 Uhr: EU-Arzneibehörde untersucht mögliche Nierenschäden durch Remdesivir

Der auch zur Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe eingesetzte Wirkstoff Remdesivir wird in Europa wegen möglicher Nierenkomplikationen genauer unter die Lupe genommen. Man habe nach entsprechenden Berichten ein Sicherheits-Prüfverfahren für das Medikament Veklury gestartet, teilte die Arzneimittelagentur der EU (EMA) bereits am Freitag mit. Das Präparat basiert auf Remdesivir. Bei einigen Patienten sollen demnach akute Nierenprobleme aufgetreten sein, erklärte die Behörde mit Hauptsitz in Amsterdam. Mehrere Medien hatten über die EMA-Untersuchung berichtet.

Auch US-Präsident Donald Trump nimmt nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley Remdesivir ein. Trump hält sich nach dem Bekanntwerden seiner Corona-Ansteckung derzeit im Militärkrankenhaus Walter Reed bei Washington auf — vorsorglich, wie es vonseiten des Weissen Hauses hiess. Der Präsident habe nur leichte Symptome.



Die Arznei hat in der EU seit Juli eine bedingte Zulassung für die Therapie von Erwachsenen und Jugendlichen, die an einer Lungenentzündung infolge einer Corona-Infektion leiden. Mögliche Nebenwirkungen sollen dabei weiter beobachtet werden.

Bei schwer kranken Patienten wurden die Risiken im Vergleich zum möglichen Nutzen von Remdesivir vorerst als vertretbar angesehen. Die Pharmaindustrie hatte die Substanz ursprünglich zur Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt - ihr werden aber auch Wirkungen auf den Sars-CoV-2-Erreger zugeschrieben.

Die EMA hatte eine mögliche Giftigkeit von Veklury in Bezug auf die Nieren schon als «wichtiges potenzielles Risiko» eingestuft. Nun läuft eine verstärkte Überwachung zur Sicherheit des Medikaments.

Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen den gemeldeten Nierenschäden und der Einnahme von Veklury gebe, sei bisher jedoch nicht geklärt, betonte die Behörde. Andere Faktoren wie etwa Diabetes oder auch eine unmittelbare Wirkung des neuen Coronavirus auf die Funktion der Nieren könnten bis auf weiteres nicht ausgeschlossen werden. Bis genaue Ergebnisse vorliegen, habe die Empfehlung, das Remdesivir-Präparat bei Covid-Therapieversuchen einzusetzen, Bestand.

15.02 Uhr: Ende der Quarantäne: Insgesamt 28 Corona-Fälle an der Hotelfachschule Lausanne

28 Studierende der Hotelfachschule Lausanne (EHL) haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Sieben sind inzwischen wieder geheilt.

Das sagte Pascal Gauthier, der Personalverantwortliche der Hochschule, nach Abschluss der Quarantäne für insgesamt 2500 Studierende gegenüber dem Westschweizer Radio RTS.

Am 16. September, einen Tag vor der Schliessung der Diskotheken im Kanton Waadt, hatten die Studierenden ein Fest in einem Club organisiert. Danach wurden elf Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Der gesamte Bachelor-Studiengang, insgesamt 2500 Studierende, mussten daher in Quarantäne. Diese dauerte bis am vergangenen Dienstag.

Unterricht an der Hotelfachschule in Lausanne. Insgesamt mussten 2500 Studierende in Quarantäne.
Unterricht an der Hotelfachschule in Lausanne. Insgesamt mussten 2500 Studierende in Quarantäne.
KEYSTONE/PETER KLAUNZER (Archivbild)

14.46 Uhr: Corona-Hotspot Madrid abgeriegelt

Der spanische und europäische Corona-Hotspot Madrid ist seit Freitagabend zur Eindämmung der Pandemie abgeriegelt. Nur wider Willen setzte Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso um 22.00 Uhr eine entsprechende, äusserst umstrittene Anordnung der spanischen Zentralregierung in Kraft. Neben der Hauptstadt wurden neun weitere Gemeinden des Grossraums Madrid abgesperrt. Man darf diese Städte nur noch mit triftigem Grund betreten oder verlassen - etwa, um zur Arbeit zu fahren oder einen Arzt aufzusuchen. Betroffen ist die grosse Mehrheit der 6,6 Millionen Einwohner der «Comunidad Autónoma».

Die Massnahmen sollen zunächst für zwei Wochen gelten. Die konservative Regionalregierung legte allerdings am Freitag beim Nationalen Staatsgerichtshof Einspruch dagegen ein. Sie forderte in ihrem Beschwerdeschreiben, dass die ministerielle Anordnung bis zu einer endgültigen Entscheidung vorläufig ausgesetzt wird.

Im Streit geht es nicht nur um wissenschaftliche oder soziale Aspekte: Die Konservative Ayuso wirft dem sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez vor, einen «politischen Krieg» zu führen. Sánchez greife in unrechtmässiger Form in die Kompetenzen der Regionen ein. Diese Meinung vertreten auch zahlreiche Juristen.

14.19 Uhr: Erste Demonstranten versammeln sich am Bodensee

In Konstanz (D) am Bodensee haben sich erste Demonstranten versammelt. Bei Regenwetter protestierten etwa 150 Menschen am Hafen gegen rechte Hetze und für Corona-Massnahmen. Auch in Kreuzlingen sind am Nachmittag Aktionen geplant.

Am Nachmittag wollen sich mehrere Tausend Menschen um den Bodensee zu einer sogenannten Friedensmenschenkette verbinden. Die Kette soll durch Liechtenstein, Österreich, die Schweiz und Deutschland führen. Die ersten Teilnehmer seien schon am frühen Morgen angereist und würden sich langsam zu ihren geplanten Standorten begeben, hiess es von den Organisatoren.

Ziel der Aktion sei es, Menschen zusammenzubringen, die sich in Corona-Zeiten entzweit hätten, sagte einer der Mitveranstalter, Gerry Mayr. «Eine Kette soll verbinden.» Der Unternehmer veranstaltet am Sonntag in Konstanz auch eine Querdenken-Demonstration gegen Corona-Massnahmen, zu der 4500 Menschen angemeldet sind.

Mayr und seine Mitveranstalter hoffen, dass 250'000 Menschen zusammenkommen. So viele seien nötig, um den See zu umrunden. Laut den auf deutscher Seite zuständigen Polizeipräsidien in Konstanz und Ravensburg ist schwer zu beurteilen, wie viele Menschen sich tatsächlich versammeln könnten.

Am Wochenende sind in der Stadt am Bodensee 29 Versammlungen und Demonstrationen angemeldet, 17 davon für Samstag. Rund 30'000 Menschen werden erwartet.

13.28 Uhr: Experten kritisieren Behandlung Trumps mit experimentellem Medikament

Experten haben die Entscheidung kritisiert, den mit dem Coronavirus infizierten US-Präsidenten Donald Trump mit einem nicht zugelassenen Medikament zu behandeln, das sich noch in der Erprobungsphase befindet. «Wir sollten dem Präsidenten dieses Medikament nicht verabreichen, bevor seine Wirksamkeit bewiesen ist», schrieb der Notfallmediziner Jeremy Faust vom Brigham and Women's-Krankenhaus in Boston im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

«Es ist schlechte Wissenschaft, schlechte Medizin und schlechte Ethik, mächtigen Leuten unerprobte Dinge zu geben, die man normalen Leuten nicht gibt», kritisierte Medizindozent Vinay Prasad von der Universität von Kalifornien in San Francisco.



Trumps Leibarzt Sean Conley hatte zuvor mitgeteilt, vor seiner Verlegung ins Krankenhaus sei der US-Präsident mit einem experimentellen Antikörper-Cocktail behandelt worden. Als «Vorsichtsmassnahme» habe der 74-Jährige eine Dosis synthetischer Antikörper des US-Pharmakonzerns Regeneron erhalten.

Die Behandlung mit dem Antikörper-Cocktail wird derzeit in klinischen Studien untersucht, zugelassen ist das Mittel nicht. Regeneron-Chef Leonard Schleifer sagte der «New York Times», sein Unternehmen sei der Bitte des Weissen Hauses nach dem Mittel «gerne nachgekommen». Trump sei nicht der erste Patient, der das Mittel auf Grundlage einer Ausnahme bekommen habe.

Vor wenigen Tagen hatte das US-Unternehmen erklärt, erste Tests hätten gezeigt, dass sein intravenös verabreichter Antikörper-Cocktail die Virenlast bei nicht im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten senken und die Genesungszeit verkürzen könne. Weitere Studien laufen noch.

12.23 Uhr: Lettland lockert Corona-Einreisebeschränkungen

Lettland hat die coronabedingten Einreisebeschränkungen gelockert. Die Quarantänepflicht gilt nur noch für Einreisende aus Ländern mit mehr als 25 Corona-Fällen pro 100'000 Einwohner in den vergangenen zwei Wochen. Bislang lag die Grenze für die Einreise in das baltische EU-Land bei 16 Fällen.

Wer aus anderen Ländern mit einer Rate von mehr als 25 Fällen nach Lettland einreist, muss sich weiterhin für zehn Tage in Quarantäne begeben. Es besteht zudem eine Registrierungspflicht bei der Ankunft in dem Baltenstaat. Nach der von der Gesundheitsbehörde in Riga am Freitagabend veröffentlichten Liste liegen neben Lettland selbst nur vier weitere Staaten unter der 25er-Marke: Finnland, Zypern, Liechtenstein und der Vatikan. Auf der Liste werden fast ausschliesslich europäische Staaten aufgeführt. Für Deutschland wurde ein Wert von 32,1 angegeben.

Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete insgesamt bislang 2019 bestätigte Infektionen und 38 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Damit gehört der Baltenstaat zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Wie in vielen anderen EU-Staaten nahmen die Infektionszahlen zuletzt aber wieder zu.

11.46 Uhr: Polen verzeichnet dritten Tag in Folge Höchstwert bei Corona-Neuinfektionen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen hat den dritten Tag in Folge einen Rekordwert erreicht. Am Samstag verzeichneten die Behörden 2367 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, wie das Gesundheitsministerium in Warschau mitteilte. Der Schwerpunkt lag mit 290 Fällen in Kleinpolen im Süden des Landes, aber auch die Region um die Hauptstadt Warschau (277) und Pommern im Westen (244) waren stark betroffen. Erst am Freitag wurde der bisherige Rekordwert seit Beginn der Pandemie erfasst, er lag bei 2292 Neuinfektionen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen hat den dritten Tag in Folge einen Rekordwert erreicht.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen hat den dritten Tag in Folge einen Rekordwert erreicht.
Stefan Sauer/dpa (Symbolbild)

In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bislang 98'140 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 2604 Menschen starben demnach in Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.

11.03 Uhr: 2563 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 2563 neue Corona-Infektionen gemeldet. Damit bleibt der Wert nun schon zum dritten Mal in Folge über der Schwelle von 2500 Fällen pro Tag.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich demnach mindestens 296'958 Menschen in Deutschland nachweislich infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9527. Seit dem Vortag wurden 19 Todesfälle mehr gemeldet.

10.42 Uhr: Indien verzeichnet 100'000 Todesfälle durch Coronavirus

Die Zahl der gemeldeten Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in Indien ist auf mehr als 100'000 gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden in Neu Delhi 100.842 Todesopfer registriert. Die Zahl der bisher gemeldeten Infektionen liegt bei 6,47 Millionen.

Die Zuverlässigkeit der offiziellen Daten sei jedoch unklar, sagte der Virologe T. Jacob John der Nachrichtenagentur AFP. Indien verfüge nicht über ein Meldesystem für ansteckende Krankheiten und damit verbundene Todesfälle.

Medizinische Mitarbeiterinnen in Schutzausrüstung ruhen sich vor der Entnahme von Speichelproben für Covid-19-Tests in Hyderabad aus. 
Medizinische Mitarbeiterinnen in Schutzausrüstung ruhen sich vor der Entnahme von Speichelproben für Covid-19-Tests in Hyderabad aus. 
Mahesh Kumar A/AP/dpa

10.11 Uhr: Neuer Corona-Höchststand in Tschechien — Wahlen fortgesetzt

Überschattet von der Corona-Krise sind in Tschechien die zweitägigen Regional- und Senatswahlen fortgesetzt worden. Die Bürger können ihre Stimme noch bis 14.00 Uhr abgeben. Sie sind angehalten, dabei eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sich die Hände zu desinfizieren und Abstand zu halten. Gewählt werden die Vertreter in 13 Verwaltungsregionen ausserhalb Prags. Abgestimmt wird zudem über ein Drittel der Sitze im Senat, dem Oberhaus des Parlaments.

Derweil musste das EU-Land einen Rekord bei den täglichen Corona-Neuinfektionen verzeichnen. Am Freitag wurden 3793 bestätigte Fälle verzeichnet — so viele wie an keinem anderen Tag seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten stieg damit auf mehr als 78'000. Knapp 700 Menschen starben in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung in Tschechien.

Innenminister Jan Hamacek erklärte, die Wahlen seien sicher. Man habe alle denkbar möglichen Hygienemassnahmen ergriffen. Auch Präsident Milos Zeman rief die Menschen zur Teilnahme auf. Jede demokratische Wahl sei wichtig, sagte der 76-Jährige. Favorit für den Wahlsieg ist nach Umfragen die populistische ANO von Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis. Der Multimilliardär geriet zuletzt allerdings wegen seines zögerlichen Corona-Krisenmanagements unter Druck.

9.49 Uhr: Auch Trumps Wahlkampfchef positiv auf Corona getestet

Einen Monat vor der US-Wahl ist auch der Wahlkampfchef von Präsident Donald Trump, Bill Stepien, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Wahlkampfteam bestätigte einen Bericht des Magazins «Politico» vom späten Freitagabend (Ortszeit). Stepien habe seine Diagnose am Freitagabend erhalten und habe leichte, grippeähnliche Symptome. Er halte aus dem Home-Office weiter die Kontrolle über die Kampagne.



Früher am Tag war bekannt geworden, dass sich auch die republikanische Parteivorsitzende Ronna McDaniel mit dem Virus angesteckt hatte. Der positive Test von Trumps enger Beraterin Hope Hicks am Donnerstag hatte zahlreiche weitere Tests im Umfeld des Präsidenten nach sich gezogen. Auch Trump selbst und Ehefrau Melania haben sich angesteckt.

9.17 Uhr: Kanton Zürich verbietet Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich verbietet per sofort Tanzveranstaltungen und Tanzkurse in Salsa-Clubs. Die Verfügung gilt bis und mit 18. Oktober 2020. Zuvor war es in der Salsa- und Latino-Szene zu stark steigenden Corona-Fallzahlen gekommen.

Von der Massnahme betroffen sind sämtlich Salsa-Tanzveranstaltungen und -schulen auf dem Gebiet des Kantons Zürich. Geschlossen werden alle Clubs, in denen regelmässig derartige Veranstaltungen stattfinden sowie die in diesen Clubs praktizierten Tanzstile, insbesondere Salsa, Merengue, Bachata, Chacha und Kizomba.

Der Kanton Zürich verbietet ab sofort für 14 Tage Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs. 
Der Kanton Zürich verbietet ab sofort für 14 Tage Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs. 
KEYSTONE/AP (Archivbild)

Für die Clubbetriebe stelle das Coronavirus eine besondere Herausforderung dar, heisst es in der Verfügung des Kantons Zürich weiter. Die Problematik akzentuiere sich bei Tanzveranstaltungen, wo sich das Virus durch Tröpfchen und Aerosole schnell verbreite.

Beim Tanzen bestehe ein enger Körperkontakt. Getanzt werde oft paarweise, wobei die Tanzpartner auch gewechselt würden. Die gleichen Personen besuchten teilweise mehrere Veranstaltungen pro Woche in verschiedenen Clubs, teilte der Kanton Zürich weiter mit.

9.03 Uhr: Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen am Bodensee

In Konstanz und Kreuzlingen am Bodensee ist ein grosses Protest-Wochenende angesagt. Am Samstag und Sonntag gibt es Demonstrationen unter anderem gegen Corona-Massnahmen, etliche Bürgerinitiativen haben zu Gegenkundgebungen aufgerufen.

Die Stadt Konstanz rechnet mit mehreren tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. 29 Versammlungen an mehreren Orten in Konstanz und an der deutsch-schweizerischen Grenze «Klein Venedig» sind bewilligt, mit Corona- und Sicherheitsauflagen. Die Polizei steht mit einem Grossaufgebot bereit.

Am Samstag, dem Tag der deutschen Einheit, wollen Kritiker der Corona-Massnahmen und Querdenker gegen die Corona-Prävention und die damit verbundenen Einschränkungen demonstrieren. Geplant ist auch die Bildung einer Menschenkette rund um den Bodensee. Eine weitere grosse Kundgebung soll am Sonntag stattfinden.

Die SP Kreuzlingen und weitere Organisationen versammeln sich an beiden Tagen an der Grenze zu Gegendemonstrationen, nach dem Motto «Spread Love, not Corona». Sie wollen ein «starkes Signal für Demokratie und Solidarität» senden. Auch die Thurgauer Kantonspolizei ist mit einem Grossaufgebot vor Ort.

Auslöser für die Vielzahl von Kundgebungen war die Ankündigung der deutschen Initiative «Querdenken», eine bundesweite Demonstration am Bodensee zu veranstalten. In vielen der angemeldeten Veranstaltungen in Konstanz geht es aber um Themen wie Solidarität, Verantwortung in Corona-Zeiten und den Kampf gegen Rassismus.

Ende August hatten Rechtsextremisten bei einer Corona-Demo in Berlin Flaggen des deutschen Kaiserreichs geschwenkt. Die Stadt Konstanz hat deshalb für die Kundgebungen «Reichsflaggen, Kaiserrechtsflaggen und Zeichen, die einen deutlichen Bezug zur Zeit oder zu den Verbrechen des Nationalsozialismus herstellen und eine Verbindung zu der aktuellen Corona-Pandemie herstellen», verboten.

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