Bund prüft Einführung Kannst du dein Nummernschild bald personalisieren?

Sven Ziegler

21.8.2024

In den USA sind «Vanity Plates» bereits gängig. 
In den USA sind «Vanity Plates» bereits gängig. 
IMAGO/Newscom World

Ab 2027 könnten die Nummernschilder in der Schweiz ganz anders aussehen. Weil Zahlen-Not herrscht, prüft der Bund die Einführung von persönlichen Wunschschildern.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweiz prüft die Einführung personalisierter Nummernschilder.
  • Denn die verfügbaren Kombinationen für Autokennzeichen gehen zur Neige. 
  • Sollte die Einführung beschlossen werden, könnten die neuen Nummernschilder frühestens 2027 auf den Strassen zu sehen sein.

Der Schweiz gehen die Nummernschilder aus. Nun prüft das Bundesamt für Strassen (Astra) die Einführung sogenannter «Vanity Plates» einführt – Kennzeichen, bei denen Autofahrer die Kombination aus Buchstaben und Zahlen frei wählen können.

Wie der «Blick» berichtet, untersucht das Astra derzeit diese Möglichkeit, da besonders in bevölkerungsreichen Kantonen wie Zürich die verfügbaren Zahlenkombinationen zur Neige gehen. «Vanity Plates», wörtlich übersetzt «Eitelkeitsplatten», sind in anderen Ländern wie den USA, Deutschland oder Belgien bereits gängig. 

Diese Schilder sind jedoch an bestimmte Regeln gebunden: In Deutschland und Österreich sind beispielsweise Kombinationen verboten, die als Beleidigungen oder obszöne Ausdrücke interpretiert werden können. Auch Buchstabenkombinationen, die an den Nationalsozialismus erinnern, wie «SS» oder «HJ», sind nicht erlaubt.

Finanzielle Vorteile für Kantone?

In Belgien haben Vanity Plates nicht nur die Herzen der Autofahrer erobert, sondern auch die Staatskasse klingeln lassen: Allein im letzten Jahr generierten die fast 13'000 verkauften Nummernschilder Einnahmen von fast 13 Millionen Euro. Ein solches Nummernschild kostet dort 1000 Euro.

In der Schweiz ist die Idee der personalisierten Kennzeichen noch neu, doch Nationalrat Lorenzo Quadri, der die Einführung solcher Wunschschilder angeregt hat, sieht darin eine attraktive Möglichkeit für die Autofahrer, ihre Persönlichkeit auf der Strasse auszudrücken. «Namen sollen sicher drinliegen», sagte Quadri gegenüber dem «Blick».

Neben der Individualität könnte die Einführung der «Vanity Plates» auch finanzielle Vorteile für die Kantone mit sich bringen. Ähnlich wie bei den bereits erlaubten Auktionen für begehrte Nummern würde der Erlös aus dem Verkauf der Wunschkennzeichen den Kantonen zugutekommen.

Der Kanton Tessin hat inoffiziell bereits Interesse am Verkauf solcher personalisierter Schilder bekundet. Ob und wann die personalisierten Nummernschilder in der Schweiz Realität werden, ist noch unklar. Das Astra hält sich in seiner Antwort an den Nationalrat bedeckt und äussert sich auch auf Nachfrage des «Blick» nicht näher zu den Plänen. Es wird lediglich betont, dass die neuen Schilder umsetzbar und gut lesbar sein sollen.

Sollte die Einführung beschlossen werden, könnten die neuen Nummernschilder frühestens 2027 auf den Strassen zu sehen sein.