Nebengeräusche im US-WahlkampfElon Musk zu Taylor Swift: «Ich gebe dir ein Kind»
jke
12.9.2024
Taylor Swift hat sich erneut politisch positioniert und unterstützt Kamala Harris im US-Präsidentschaftswahlkampf. Elon Musk sorgt mit einer übergriffigen Reaktion für Kopfschütteln.
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12.09.2024, 12:12
12.09.2024, 12:38
Jenny Keller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Mit über 284 Millionen Instagram-Followern nutzt Taylor Swift ihre Reichweite und spricht sich offen für Kamala Harris und Tim Walz aus.
Ihr Post kommt kurz nach der TV-Debatte zwischen Harris und Trump – ein strategisch kluger Zeitpunkt, um ihre Fans, die «Swifties», politisch zu mobilisieren.
Elon Musk, der im Wahlkampf Trump unterstützt, reagiert auf Swifts Statement mit einem bizarren Kommentar auf X. Seine Worte «Ich werde dir ein Kind geben und deine Katzen mit meinem Leben beschützen» lösen bei vielen Verwunderung aus.
Musks 20-jährige Tochter distanziert sich von ihrem Vater und unterstützt Swifts politischen Standpunkt.
Tim Walz freut sich live im Fernsehen über Swifts Unterstützung.
Taylor Swift, die erfolgreichste Popsängerin aller Zeiten, hat sich erneut in die politische Arena gewagt. Gestern äusserte sie sich zur US-Präsidentschaftswahl und erklärte in einem Instagram-Post nach der ersten TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump: «Ich stimme für Kamala Harris und Tim Walz.»
Wie die NZZ berichtet, gibt laut Umfragen ein Drittel der US-Bevölkerung – 333 Millionen Menschen – an, Fan von Taylor Swift zu sein. Und mit über 284 Millionen Followern auf Instagram erreicht die Popsängerin mit ihrem politischen Statement viele Leute.
Elon Musk will Taylor Swift «ein Kind geben»
Elon Musk, der im US-Wahlkampf Donald Trump unterstützt, reagierte auf seiner eigenen Plattform «X»: «Na fein, Taylor … du gewinnst … Ich werde dir ein Kind geben und deine Katzen mit meinem Leben beschützen.» Die Reaktionen darauf kamen prompt, wenig überraschend waren viele Leute irritiert von Musks Aussage: Von «wtf» über «creepy» bis hin zu «weird» war alles dabei.
Auch Musks 20-jährige Tochter, Vivian Jenna Wilson, mischte sich auf der Meta-Plattform «Threads» in die Debatte ein. Sie schrieb: «Ja, ich habe den Tweet gesehen. Abscheulicher Incel-Unsinn bleibt abscheulicher Incel-Unsinn. Es ist offensichtlich abstossend, erniedrigend und unglaublich sexistisch. Ihr verdient Besseres.»
Wilson machte klar, dass sie, im Gegensatz zu ihrem Vater, mit dem sie seit längerem im Zwist liegt, keine Trump-Unterstützerin ist: «Der Zeitpunkt für Taylor Swifts Unterstützung für Kamala Harris hätte nicht besser sein können. Kann es kaum erwarten, die Swifties an den Wahlurnen zu sehen! Wählt blau.»
Swifts Fangemeinschaft, die Swifties, sind treu und politisch aktivierbar – eine Wählerschaft, die Kamala Harris und ihr Running Mate Tim Walz im Wahlkampf gut gebrauchen können.
Neues Image für die «kinderlose Katzenfrau»
Die Vorgeschichte der skurrilen «politischen» Auseinandersetzung reicht bis in den Sommer zurück, als eine Tonaufnahme von Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance auftauchte. Darin bezeichnete dieser prominente Demokratinnen als «kinderlose Katzenfrauen, die über ihr eigenes Leben unglücklich sind».
Menschen ohne Kinder würden prinzipiell nicht an die langfristigen Folgen ihrer Entscheidungen denken, weil die Zukunft für sie uninteressant sei, erklärte der Republikaner.
Taylor Swift, selbst stolze Besitzerin von drei Katzen namens Meredith Grey, Olivia Benson und Benjamin Button, konterte diese Bemerkung in ihrem Post humorvoll, indem sie sich als «kinderlose Katzenfrau» bezeichnete und damit den Schmähbegriff umdrehte.
Während nicht bekannt ist, ob Swift irgendwann eine Familie gründen möchte, setzt sich Musk mit seinen mindestens zwölf Kindern von drei Frauen und einer Vision, die Menschheit zu vergrössern, klar vom kinderlosen Image seiner vermeintlichen Widersacherin ab.
Tim Walz freut sich live über Swifts Unterstützung
Unterdessen wissen Kamala Harris und ihr Team die Unterstützung von Swift zu schätzen. In einem Live-Interview auf «MSNBC» drückte Tim Walz seine Dankbarkeit aus und ermutigte die Swifties, bei der Wahl dabei zu sein.
Und auch Swift selbst appelliert an ihre Fans: «Ich habe recherchiert und mich entschieden. Nun müsst ihr eure Wahl treffen.» Mit über 35'000 neuen Wählerregistrierungen, die Swift im letzten Jahr allein durch einen Post generierte, bleibt abzuwarten, welchen Einfluss sie im bevorstehenden Wahlkampf haben wird.
Swift äussert sich seit Jahren politisch, setzt sich zum Beispiel für Frauenrechte, die Rechte der queeren Community oder für ein strengeres Waffengesetz ein. Ob Elon Musk und seine Kommentare mehr bewirken als ein mediales Aufsehen, bleibt offen.
Taylor Swift unterstützt Kamala Harris: Tim Walz reagiert live