Kaufvertrag unterzeichnetKampfjet-Gegner ziehen «Stopp F-35»-Initiative zurück
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20.9.2022
Looping, Kampfeinsatz und ein mulmiges Gefühl: Der Kampfjet F-35 im Testflug
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Die Verantwortlichen haben den Kaufvertrag für die 36 F-35-Kampfjets unterzeichnet. Nun reagieren die Kampfjetgegner – und das Stimmvolk wird nicht über die Beschaffung des Tarnkappenjets abstimmen können.
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20.09.2022, 06:35
20.09.2022, 09:42
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Die Kampfjet-Gegner ziehen ihre Initiative «Stopp F-35» gegen den Kauf der Kampfjets des Typs F-35 zurück. Dies gab das Initiativkomitee in einem am Montagabend im «Tages-Anzeiger» veröffentlichten Gespräch bekannt, nachdem zuvor bekannt geworden war, dass die Verantwortlichen den Kaufvertrag für die 36 Kampfjets unterzeichnet hatten.
Gestern hat das VBS die Kaufverträge für den #F35 unterschrieben. Wir ziehen unsere Initiative zurück, denn wir wollen keine Hand bieten für eine Pseudo-Abstimmung. Der Kampf gegen militärische Fehlkäufe und blinde Aufrüstung geht weiter.
Das Parlament hatte die Armeebotschaft 2023 vergangene Woche gutgeheissen und damit den Weg für die neuen Flugzeuge frei gemacht. Die Schweizer Armee bekommt somit die gewünschten 36 Militärjets des Typs F-35 aus den USA ab 2027 – ohne weiteren Volksentscheid.
Erst vor wenigen Wochen hatte ein linkes Bündnis bestehend aus der SP, den Grünen und der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) die Initiative gegen den Kauf der Kampfflugzeuge eingereicht. Jetzt ziehe man die Initiative «Stopp F-35» zurück, wie das Initiativkomitee der Zeitung gegenüber sagte. Die Zürcher Nationalrätinnen Marionna Schlatter (Grüne), Priska Seiler Graf (SP) und GSoA-Sekretärin Anja Gada legten in dem Bericht die Gründe für die Entscheidung dar. Eine Abstimmung über die Initiative habe keinen Sinn mehr, weil Bundesrat und Parlamentsmehrheit unverrückbare Fakten geschaffen hätten, sagte Schlatter. Dieses Vorgehen sei «demokratiepolitisch bedenklich». Auch mit einem Ja könnte der Kauf des US-Tarnkappenbombers nicht abgewendet werden, so Schlatter weiter.
Sie wollten anders als die rechten Parteien nicht riskieren, dass die Stimmbevölkerung weiter ihr Vertrauen in die direkte Demokratie verliere, sagte GSoA-Sekretärin Anja Gada. Würden sie die Initiative nicht zurückziehen, gebe es eine Pseudovolksabstimmung, bei der die Stimmbevölkerung nicht ernst genommen werde, so Gada: «Was wir mit unserer Initiative erlebten, ist ein demokratiepolitisches Trauerspiel.» Bundesrat und Parlamentsmehrheit seien mit ihrem Kaufentscheid «einfach durchmarschiert» – ohne Rücksicht auf die gültige Initiative und ohne Rücksicht auf die 49,9 Prozent, die vor zwei Jahren den Grundsatzentscheid zum Kampfjetkauf ablehnten.
Es sei geradezu «pietätlos», den Kaufvertrag noch vor Ende der laufenden Herbstsession des Parlaments zu unterzeichnen, monierte Seiler Graf.