Corona-ÜbersichtKanton Neuenburg ruft Alarmstufe Rot aus
Agenturen/uri
11.12.2021
Die Impfkommission und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wollen ihre Impfempfehlung für Kinder nächste Woche ausgeben. Angesichts der dramatischen Coronalage in Neuenburg ruft der Kanton die Alarmstufe Rot aus und ergreift neue Massnahmen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/uri
11.12.2021, 21:48
11.12.2021, 22:03
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Bis in der Schweiz Kinder im Primarschulalter gegen das Coronavirus geimpft werden können, dürfte es nur noch Tage dauern. Die Impfkommission und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wollen ihre Impfempfehlung demnächst ausgeben.
Das kündigte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif), im Schweizer Radio und Fernsehen SRF an. In einem am Samstag online aufgeschalteten Video sagte Berger, die Ekif und das BAG würden die Impfempfehlung kommende Woche anpassen.
Die Ekif begrüsse den Entscheid von Swissmedic, einen Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige zuzulassen, sagte Berger. Swissmedic hatte am Freitagabend bekanntgegeben, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen wird. Die Impfung sei sicher und wirksam.
Gemäss einer Zulassungsstudie mit über 1500 Teilnehmenden verhindere der Impfstoff bei Kindern schwere Covid-Erkrankungen «praktisch vollständig», teilte Swissmedic mit. Nebenwirkungen seien tendenziell eher seltener als bei Jugendlichen und Erwachsenen.
Alarmstufe Rot und neue Massnahmen in Neuenburg
Angesichts der Verschlechterung der Corona-Situation ruft der Kanton Neuenburg die Alarmstufe Rot aus und ergreift neue Massnahmen. Ab Montag werden private Versammlungen vorübergehend auf zehn Personen beschränkt, und das Tragen von Schutzmasken wird ausgeweitet.
Die epidemiologische Situation verschlechtert sich im Kanton Neuenburg mit derzeit durchschnittlich 200 Neuinfektionen pro Tag stark, wie der Staatsrat am Samstag in einer Mitteilung betonte. Das Ansteckungsgeschehen sei vielfältig und betreffe alle Altersgruppen. Besonders betroffen sind die Schulen.
Angesichts dieser Situation mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die gesamte Bevölkerung in Bezug auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung ist der Staatsrat der Ansicht, dass er nicht auf mögliche neue Massnahmen warten kann, die der Bundesrat bei den Kantonen in die Konsultation geschickt hat.
Ab Montag ist das Tragen einer Maske bei allen Veranstaltungen im Freien ohne Covid-19-Zertifikat Pflicht. Das betrifft etwa Wochen- und Weihnachtsmärkte aber auch den Auftritt von Chören.
Öffentliche Einrichtungen werden für einen begrenzten Zeitraum nur für geimpfte oder genesene Personen zugänglich sein (2G-Regel). Schliesslich erlässt der Staatsrat eine vorübergehende Beschränkung auf 10 Personen für private Veranstaltungen. Treffen von Familien oder Freunden seien eine der treibenden Kräfte für die Übertragung des Virus, hält die Neuenburger Regierung fest. Durch eine Beschränkung könnten zu grosse Cluster vermieden werden.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Die Impfkommission und das BAG wollen ihre Impfempfehlung für Kinder ab fünf Jahren nächsten Woche ausgeben.
In Wien haben erneut zahlreiche Menschen gegen die Corona-Massnahmen und insbesondere die angekündigte Impfpflicht demonstriert.
Angesichts der Verschlechterung der Corona-Situation ruft der Kanton Neuenburg die Alarmstufe Rot aus und ergreift neue Massnahmen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Grossbritannien hat den höchsten Stand seit elf Monaten erreicht.
Deutsche Intensivmediziner rechnen aufgrund der Omikron-Variante mit einer eine Zunahme von Covid-19-Erkrankungen bei Kindern.
Neuseeländer lässt sich gegen Geld zehn Mal impfen
Ein Mann in Neuseeland soll gegen Geld bis zu zehnmal an nur einem Tag eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Der Mann sei vermutlich von anderen dafür bezahlt worden, berichtete das Nachrichtenportal Stuff. Wo genau dieser Betrug stattfand und wie er entdeckt wurde, war zunächst nicht bekannt. In Neuseeland müssen sich Impfwillige nicht ausweisen.
Das Gesundheitsministerium zeigte sich besorgt und strengte Ermittlungen an. Ärzte bezeichneten laut Stuff das Verhalten sowohl des Mannes als auch derjenigen, die ihn für das Impfen bezahlten, als «gefährlich, dumm und egoistisch». Gerade wegen der kursierenden Delta-Variante des Virus sei eine Impfung wichtig, hiess es. Eine Ärztin fügte an, am ersten Tag nach der Impfung dürfte es dem Mann nicht sonderlich gut gegangen sein. Das Gesundheitsministerium riet allen Menschen, die mehr Dosen als empfohlen erhalten haben, so schnell wie möglich ärztlichen Rat zu suchen.
Viele Geschäfte und Einrichtungen in Neuseeland verlangen für den Zutritt einen Nachweis über eine vollständige Impfung. Etwa 89 Prozent der Neuseeländer sind vollständig geimpft. Bei einer Bevölkerung von 5 Millionen Menschen gab es seit Beginn der Pandemie etwa 12'500 Infektionsfälle und 46 Tote.
20.36 Uhr
Lockdown in Österreich endet für Geimpfte
Der wegen sprunghaft gestiegener Corona-Infektionszahlen in Österreich verhängte Lockdown endet morgen Sonntag — allerdings nur für Geimpfte. In den Bundesländern fallen die Lockerungen jedoch unterschiedlich aus: Im Burgenland, in Tirol und in Vorarlberg sind beispielsweise wieder Gasthaus-Besuche und Hotelübernachtungen möglich. In Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark, Kärnten und Niederösterreich sind die bisherigen Gastronomie- und Beherbergungsbeschränkungen noch bis zum 17. Dezember in Kraft, in Wien gelten Gastro-Restriktionen bis zum 20. Dezember.
In Österreich durfte seit dem 22. November die eigene Wohnung nur noch aus dringenden Gründen wie für Arztbesuche, Arbeit und das Einkaufen von Lebensmitteln verlassen werden. Dies galt für Geimpfte und Ungeimpfte. Für letztere soll der Lockdown auch über Sonntag hinaus gelten.
19.04 Uhr
Corona-Proteste in mehrere deutschen Städten
In mehreren Städten Deutschlands haben Menschen gegen die Corona-Massnahmen demonstriert. In Hamburg protestierten mehrere Tausend Menschen unter dem Motto «Das Mass ist voll – Hände weg von unseren Kindern!». Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf und bis zu 10'000 Teilnehmern. «Die Abstände werden eingehalten, soweit man das sehen kann», sagte ein Polizeisprecher.
An einer verbotenen Demonstration in Frankfurt nahmen knapp 100 Menschen teil. Die Polizei löste die Versammlung nach eigenen Angaben auf.
Bei einer Demonstration der AfD in Berlin gegen die Impfpflicht und bei verschiedenen Gegenveranstaltungen blieb es bis zum Samstagnachmittag ruhig. Auf beiden Seiten seien deutlich weniger Teilnehmer gezählt worden als angemeldet waren, hiess es seitens der Polizei.
In Trier gingen rund 500 Menschen wegen der Corona-Regeln auf die Strasse: Mehr als 400 von ihnen demonstrierten gegen die Vorschriften und die begrenzte Impfpflicht. Die anderen etwa 100 Menschen hatten sich zu einer Gegendemonstration versammelt, wie die Polizei weiter mitteilte. Zu grösseren Zwischenfällen sei es aber nicht gekommen.
17.59 Uhr
Empfehlung von BAG und Impfkommission zu Kinder-Impfung steht bevor
Bis in der Schweiz Kinder im Primarschulalter gegen das Coronavirus geimpft werden können, dürfte es nur noch Tage dauern. Die Impfkommission und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wollen ihre Impfempfehlung demnächst ausgeben.
Das kündigte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif), im Schweizer Radio und Fernsehen SRF an. In einem am Samstag online aufgeschalteten Video sagte Berger, die Ekif und das BAG würden die Impfempfehlung kommende Woche anpassen.
Die Ekif begrüsse den Entscheid von Swissmedic, einen Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige zuzulassen, sagte Berger. Swissmedic hatte am Freitagabend bekanntgegeben, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen wird. Die Impfung sei sicher und wirksam.
Gemäss einer Zulassungsstudie mit über 1500 Teilnehmenden verhindere der Impfstoff bei Kindern schwere Covid-Erkrankungen «praktisch vollständig», teilte Swissmedic mit. Nebenwirkungen seien tendenziell eher seltener als bei Jugendlichen und Erwachsenen.
16.43 Uhr
Mann bietet Coronaviren im Internet an und wird festgenommen
Die niederländische Finanzpolizei hat einen Mann festgenommen, der im Internet die Lieferung von Coronaviren zur Selbstinfektion angeboten haben soll. Der Tatverdächtige stehe in Verbindung mit einer entsprechenden Homepage, die inzwischen abgeschaltet worden sei, berichtete die Einheit für Betrugsbekämpfung des Finanzministeriums (FIOD) in Den Haag.
Für umgerechnet rund 36 Franken sei dort die Zustellung eines sogenannten Coronakits per Post angeboten worden, berichtete die Zeitung «De Telegraaf». Angeblich soll es ein Röhrchen mit einer Viren-Flüssigkeit sowie einen Selbsttest enthalten haben. Die Anbieter versprachen demnach, dass die Viren nicht älter als drei Monate seien und Käufer damit «sicher sein können, dass auch die letzten Mutationen und Varianten mit dabei sind».
Potenziellen Käufern wurde laut FIOD versprochen, dass sie sich nach Selbstinfektion und überstandener Erkrankung bei den Gesundheitsbehörden eine Bescheinigung für Genesene gemäss der 2G-Regel ausstellen lassen könnten. Der Verdächtige sei inzwischen wieder auf freiem Fuss. «Die weiteren Ermittlungen müssen zeigen, ob er etwas verkauft hat und wenn ja wie viel und ob das überhaupt wirkt», sagte ein FIOD-Sprecher der Nachrichtenagentur ANP.
Die Behörde für Gesundheitsfürsorge warnte vor Selbstinfektionen: «Wer sich gezielt selbst ansteckt, bringt schuldhaft die öffentliche Gesundheit in Gefahr», erklärte eine Sprecherin.
16.27 Uhr
Binnen eines Tages mehr als hundert Corona-Tote in Peru registriert
In Peru, dem Land mit der weltweit höchsten Covid-19-Todesrate, sind binnen eines Tages mehr als hundert neue Todesfälle registriert worden. Diese Schwelle an einem Tag sei zuletzt vor vier Monaten überschritten worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Insgesamt seien binnen 24 Stunden 123 Tote und 1356 Infektionsfälle verzeichnet worden.
Seit Beginn der Pandemie im März 2020 starben in dem Andenstaat mit 33 Millionen Einwohnern mindestens 201'650 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Das ist auf die Zahl der Einwohner gerechnet die höchste Rate der Welt. Insgesamt wurden 2,2 Millionen Infektionen registriert.
Experten machen unter anderem das marode Gesundheitssystem des Landes für die Vielzahl an Infektionen und Todesfällen verantwortlich. Bislang haben 19,5 Millionen Menschen zwei Impfdosen erhalten, das sind 70 Prozent aller Bürger ab zwölf Jahren.
15.56 Uhr
Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel fordert Impfpflicht für Ü65-Jährige
Die Gesundheitspolitikerin und Mitte-Nationalrätin fordert erneut eine Impfpflicht für Über-65-Jährige. «Wenn man das Ziel hat, das Gesundheitswesen zu entlasten, muss man bei den Kategorien ansetzen, die das Gesundheitswesen belasten. Das sind die älteren Personen», sagte Humbel in der «Samstagsrundschau» des SRF.
Bei den Jüngeren hingegen käme es kaum zu Hospitalisationen, diese würden das Gesundheitswesen nicht belasten. Mit den Älteren müsse man demnach «Klartext» reden. «Wer sich nicht impft, entscheidet sich für die Krankheit und muss deshalb gewisse Konsequenzen selber tragen», so Humbel.
15.17 Uhr
Corona-Fall stoppt Berlin-Besuch von Schwedens neuer Regierungschefin
Die neue schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson hat einen Besuch auf dem SPD-Parteitag in Berlin kurzfristig einstellen müssen. Grund dafür ist ein positiver Corona-Fall in der schwedischen Delegation, wie die schwedische Staatskanzlei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Sozialdemokratin Andersson selbst sei negativ auf das Coronavirus getestet worden, befolge aber selbstverständlich die aktuellen Beschränkungen. Deshalb würden die geplanten Verpflichtungen in Berlin leider eingestellt. Die gesamte Delegation werde bei der Rückkehr in Schweden erneut getestet.
Ursprünglich war geplant gewesen, dass die 54-Jährige eine Rede auf dem SPD-Parteitag hält. Auch Treffen mit dem neuen deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz sowie dem frisch gewählten SPD-Führungsduo Saskia Esken und Lars Klingbeil waren geplant gewesen.
14.50 Uhr
44'000 Menschen demonstrieren in Wien
In Österreich sind erneut zahlreiche Menschen gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse gegangen. Rund 244'000 Menschen kamen nach Angaben der Polizei bei einer Kundgebung auf dem Wiener Heldenplatz zusammen. Der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl, rief zu Widerstand gegen den ab Februar geplanten Impfzwang auf. Diese Massnahme wie auch der zeitlich unbegrenzte Lockdown für Ungeimpfte seien ein «Anschlag auf die Menschlichkeit». «Diese Regierung handelt sadistisch», sagte der Rechtspopulist vor seinen Anhängern. Die Regierung plant mit Unterstützung von vier der fünf Parlamentsparteien eine Impfpflicht als Vorbereitung gegen weitere Corona-Wellen. Es drohen hohe Strafen für Impfverweigerer.
In den vergangenen Wochen war es bereits mehrfach in Wien zu grossen Demonstrationen gegen die Corona-Politik der Regierung gekommen. An den Protesten nahmen jeweils mehr als 40'000 Menschen teil.
Updates 15.38 Uhr, 16.34 Uhr: Die Polizei hat die Schätzung der Teilnehmerzahl jeweils nach oben korrigiert.
14.21 Uhr
Kanton Neuenburg ruft Alarmstufe Rot aus und beschliesst neue Massnahmen
Angesichts der Verschlechterung der Corona-Situation ruft der Kanton Neuenburg die Alarmstufe Rot aus und ergreift neue Massnahmen. Ab Montag werden private Versammlungen vorübergehend auf zehn Personen beschränkt, und das Tragen von Schutzmasken wird ausgeweitet.
Die epidemiologische Situation verschlechtert sich im Kanton Neuenburg mit derzeit durchschnittlich 200 Neuinfektionen pro Tag stark, wie der Staatsrat in einer Mitteilung betonte. Das Ansteckungsgeschehen sei vielfältig und betreffe alle Altersgruppen. Besonders betroffen sind die Schulen.
Angesichts dieser Situation mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die gesamte Bevölkerung in Bezug auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung ist der Staatsrat der Ansicht, dass er nicht auf mögliche neue Massnahmen warten kann, die der Bundesrat bei den Kantonen in die Konsultation geschickt hat.
Ab Montag ist das Tragen einer Maske bei allen Veranstaltungen im Freien ohne Covid-19-Zertifikat Pflicht. Das betrifft etwa Wochen- und Weihnachtsmärkte aber auch den Auftritt von Chören.
Öffentliche Einrichtungen werden für einen begrenzten Zeitraum nur für geimpfte oder genesene Personen zugänglich sein (2G-Regel). Schliesslich erlässt der Staatsrat eine vorübergehende Beschränkung auf 10 Personen für private Veranstaltungen. Treffen von Familien oder Freunden seien eine der treibenden Kräfte für die Übertragung des Virus, hält die Neuenburger Regierung fest. Durch eine Beschränkung könnten zu grosse Cluster vermieden werden.
Taiwan hat den ersten Fall einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte bei einer Frau aus Taiwan, die kürzlich aus dem südostafrikanischen Staat eSwatini, ehemals Swasiland, wieder eingereist war, wie Vertreter des Gesundheitswesens am Samstag mitteilten.
Die Frau war am 8. Dezember nach Taiwan zurückgekehrt und befand sich am Samstag in einem Krankenhaus in Quarantäne. Passagiere, die im Flieger in ihrer Nähe sassen, wurden bislang negativ auf das Coronavirus getestet. Taiwan berichtete am Samstag von insgesamt zehn neuen Coronanachweisen, die allesamt bei Reiserückkehrern erfolgten.
Auf der selbstverwalteten Insel müssen sich Reiserückkehrer in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Mit wenigen Ausnahmen ist nur taiwanischen Bürgern und Personen mit Residenzstatus in Taiwan die Einreise erlaubt. Im Inland gibt es nur wenige Ansteckungen mit dem Coronavirus. Taiwan hat in der Pandemie insgesamt 16'731 Corona-Infektionen sowie 848 Corona-Todesfälle registriert.
11.25 Uhr
Niederländische Ex-Königin Beatrix von Corona genesen
Die 83-jährige frühere Königin der Niederlande hat eine Corona-Infektion gut überstanden. Prinzessin Beatrix habe milde Erkältungssymptome gehabt und sei inzwischen beschwerdefrei, teilte das Königshaus am Samstag mit.
Die Mutter von König Willem-Alexander (54) war nach ihrer Rückkehr von einem Arbeitsbesuch auf der niederländischen Karibikinsel Curaçao am vergangenen Wochenende positiv auf Corona getestet worden und hatte sich daraufhin in häusliche Isolation begeben.
Die Ex-Königin sei vor ihrer Reise in die Tropen bereits vollständig geimpft gewesen, einschliesslich der Booster-Impfung, berichtete ihr Sohn in einer Fernsehsendung. Daher habe sie bei ihren Erkältungssymptomen zunächst an die Klimaanlagen auf Curaçao gedacht. Aufgrund der Selbst-Isolation konnte Prinzessin Beatrix den 18. Geburtstag ihrer Enkelin Prinzessin Amalia am 7. Dezember nur virtuell mitfeiern.
9.58 Uhr
Intensivmediziner rechnen mit mehr erkrankten Kindern
Angesichts der drohenden Ausbreitung der Omikron-Variante erwarten Intensivmediziner eine Zunahme von Covid-19-Erkrankungen bei Kindern. «Die Zahl der infizierten Personen und damit auch der Kinder wird dramatisch ansteigen», sagte Florian Hoffmann, Kinder-Intensivmediziner und Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Infektiologen sprachen sich für kürzere Zeitabstände zwischen Zweit- und Drittimpfung aus.
Derzeit lasse sich zwar noch nicht sagen, ob Omikron auch häufiger zu schwereren Krankheitsverläufen führe, erklärte Hoffmann. Doch selbst bei milderen Verläufen könne allein die hohe Anzahl an Infizierten dazu führen, dass in absoluten Zahlen mehr Kinder ins Krankenhaus müssten als jetzt. «Wir müssen also in jedem Fall damit rechnen, dass durch Omikron mehr Kinder erkranken», sagte der Divi-Generalsekretär.
Aus Sicht des Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, ist eine schnelle Booster-Impfung eine der wichtigsten und wirksamsten Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung von Omikron. «Um das rasch zu erreichen, muss man auch an eine mögliche Verkürzung des Abstands zur zweiten Dosis denken», sagte Salzberger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
9.35 Uhr
Rösti ruft zum Impfen auf
Angesichts der angespannten Corona-Lage in den Spitälern hat Alt-SVP-Präsident und Nationalrat Albert Rösti in der «Arena» des SRF einen eindringlichen Impf-Appell an die Bevölkerung ausgesprochen. Man müsse jetzt eine Notsituation verhindern. Es sei kein politisches Signal mehr, sich nicht impfen zu lassen. «Schützt euch und euer Umfeld», sagte Rösti.
9.17 Uhr
Tausende bei Protesten gegen Massnahmen in Wien erwartet
In Wien soll es am Samstag erneut Proteste gegen die geltenden Corona-Massnahmen und die von der Regierung angekündigte Impfpflicht geben. Insgesamt wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur APA 24 Demonstrationen angemeldet, tausende Teilnehmer werden erwartet. Die vermutlich grösste Veranstaltung organisiert die rechtspopulistische FPÖ, die selbst von einer «Mega-Demo» spricht. Mehr als tausend Polizisten sollen im Einsatz sein.
In ganz Österreich gilt seit drei Wochen ein Teil-Lockdown, der am Sonntag endet. Fast alles war in dieser Zeit geschlossen, nur Schulen und Geschäfte für den täglichen Bedarf blieben geöffnet. Zudem hat die Regierung eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab dem 1. Februar verfügt. Seit Verkündung dieser Regel haben die Proteste gegen die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie wieder deutlich zugenommen. Am vergangenen Wochenende demonstrierten in Wien mehr als 40'000 Menschen.
6.45 Uhr
Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland sinkt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag der Wert bei 402,9. Am Vortag hatte er noch bei 413,7 gelegen, vor einer Woche bei 442,7. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 53'697 Neuinfektionen verzeichnet.
Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6'477'217 Fälle gemeldet. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 5'368'300. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 510 auf 105'506.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Seit Anfang November stieg der Wert rasant an. In der Folge wurden täglich neue Höchststände registriert. Seit Anfang der Woche ist die Inzidenz kontinuierlich gesunken.
0.17 Uhr
Grossbritannien verzeichnet meiste neue Fälle seit Januar
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Grossbritannien hat den höchsten Stand seit elf Monaten erreicht. Am Freitag meldeten die Behörden 58'194 neue Fälle. Eine höhere Zahl sei zuletzt am 9. Januar verzeichnet worden, sagte der Minister für Wohnungswesen und Kommunalverwaltung, Michael Gove. Er sprach von einer «zutiefst besorgniserregenden Situation».
Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in Grossbritannien derzeit rasant aus. In London wird sie Gove zufolge inzwischen bei 30 Prozent der Erkrankten nachgewiesen.
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon warnte vor einem «Tsunami an Infektionen» im Vereinigten Königreich. Nach Einschätzung der britischen Gesundheitsbehörden könnte Omikron bis Mitte Dezember die dominierende Coronavirus-Variante in Grossbritannien werden.
Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Mittwoch wegen der stark steigenden Infektionszahlen eine weitere Verschärfung der Corona-Massnahmen für England angekündigt. So müssen Bürger künftig einen Nachweis der Corona-Impfung oder einen negativen Test vorzeigen, bevor sie in Fussballstadien oder Nachtclubs dürfen. Ausserdem wurde die Maskenpflicht auf die «meisten öffentlichen Gebäude» ausgeweitet. Die Massnahmen gelten ab nächster Woche.