Eine Zentralschweizer Delegation aus den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden reist am Dienstagnachmittag von Luzern nach Bern. Dort übergeben sie die Standesinitiativen zum Durchgangsbahnhof Luzern.
Nationalrat Philipp Kutter (Mitte/ZH) und Ständerätin Marianne Maret (Mitte/VS) erhalten vom Nidwaldner Landratspräsident Toni Niederberger (SVP) die Nidwaldner Standesinitiative.
Drei Standesinitiativen für Durchgangsbahnhof Luzern eingereicht - Gallery
Eine Zentralschweizer Delegation aus den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden reist am Dienstagnachmittag von Luzern nach Bern. Dort übergeben sie die Standesinitiativen zum Durchgangsbahnhof Luzern.
Nationalrat Philipp Kutter (Mitte/ZH) und Ständerätin Marianne Maret (Mitte/VS) erhalten vom Nidwaldner Landratspräsident Toni Niederberger (SVP) die Nidwaldner Standesinitiative.
Die Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden haben im Bundeshaus ihre Forderung nach einem baldigen Bau eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Luzern deponiert. Sie reichten dazu drei Standesinitiativen ein.
Die Präsidenten der drei Kantonsparlamente übergaben am Dienstagnachmittag vor dem Bundeshaus die Standesinitiativen Nationalrat Philipp Kutter (Mitte/ZH) und Ständerätin Marianne Maret (Mitte/VS). Diese präsidieren die zuständigen Fachkommissionen der beiden Parlamentskammern.
An der Übergabe nahmen auch die Baudirektoren der drei Kantone, die Fraktionspräsidien der Kantonsparlamente sowie National- und Ständeratsmitglieder teil. Kutter sagte den rund 40 Anwesenden, die beiden Kommissionen würden das Anliegen der Zentralschweiz sehr ernst nehmen. Der Bahnhof Luzern habe, weil er er sehr gut frequentiert sei, eine Investition verdient.
Breit abgestützt
Zuvor hatte die Nidwaldner Baudirektorin Therese Rotzer (Mitte) Kutter und Maret erklärt, dass das Projekt Durchgangsbahnhof Luzern in der Zentralschweiz über die Kantons- und Parteigrenzen breit abgestützt sei.
Tatsächlich waren die Standesinitiativen von den Parlamenten der Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden einstimmig beschlossen worden. Sie verlangen, dass der gesamte Durchgangsbahnhof bis 2040 in Betrieb geht. Anlass war die Befürchtung, dass aus finanziellen Gründen der neue Bahnhof nicht als Durchgangsbahnhof, sondern nur als Kopfbahnhof realisiert werden könnte.
Luzern verfügt über einen oberirdischen Kopfbahnhof, zu dem nur zwei Normalspurgleise führen. Ein Ausbau des Bahnangebots ist deswegen nicht mehr möglich. Ein zweiter, unterirdischer Bahnhof, der unter dem bisherigen zu liegen kommt und der von zwei Seiten erschlossen wird, soll die Engpässe beseitigen. Er soll über vier Gleise verfügen.
Für die ganze Region
Der Tiefbahnhof dürfte gemäss Vorprojekt 3,3 Milliarden Franken kosten. Dazu kommen weitere Investitionen ins Schienennetz. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte der Luzerner Baudirektor Fabian Peter (FDP), dass aber nicht nur die Stadt Luzern, sondern die ganze Zentralschweiz von den Investitionen profitiere.
Die Zentralschweiz sei ein prosperierender Wirtschaftsstandort, sagte Peter zur Bedeutung des Durchgangsbahnhofs. Luzern sei zudem eine der grössten Tourismusdestinationen der Schweiz. Peter geht davon aus, dass mit dem Durchgangsbahnhof wieder mehr internationale Züge via Luzern verkehren werden.
Peter verwies zudem auf die bereits lange Planung zugunsten eines Ausbaus der Luzerner Bahninfrastruktur. Man könne mit der Planung nicht wieder von vorne beginnen, sagte er. Es brauche den Mut, etwas für die Zukunft durchzusetzen.
Alle Regionen berücksichtigen
Kürzlich war bekannt geworden, dass der Ausbau der Bahninfrastruktur viel teurer wird als bislang angenommen. Die Zentralschweiz sei sich bewusst, dass es für den Durchgangsbahnhof schwieriger geworden sei, sagte Rotzer. Es sei aber wichtig, dass in allen Regionen die Bahn ausgebaut werde, auch in der Zentralschweiz.
Luzern fordert schon seit Jahrzehnten einen Ausbau seiner Bahninfrastruktur. Im 1991 eröffneten neuen Bahnhof wurden bereits Vorarbeiten für einen Tiefbahnhof geleistet, die für das aktuelle Projekt aber nicht mehr verwendet werden können. Auch Alternativen zu einem Tiefbahnhof im Zentrum von Luzern wurden geprüft, aber verworfen.