Schweiz-Ranking In dieser Gemeinde ist die Lebensqualität am höchsten

tchs

22.9.2023

Sicht vom Zytturm über den Dächern der Altstadt von Zug: laut Umfrage die lebenswerteste Gemeinde der Schweiz.
Sicht vom Zytturm über den Dächern der Altstadt von Zug: laut Umfrage die lebenswerteste Gemeinde der Schweiz.
Bild: Keystone

Welche Gemeinde ist die lebenswerteste der Schweiz? Ein Ranking soll Aufschluss geben. Die ersten drei Plätze gehen in die Zentralschweiz. Auffällig: Grosse Städte schneiden gut ab.

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  • Im Gemeinde-Ranking der «Handelszeitung» landete die Stadt Zug ganz oben, vor Cham und Rüschlikon.
  • Untersucht wurden insgesamt 948 Gemeinden.
  • Vor allem die grossen Städte schnitten in ihren Kantonen gut ab.

Einwohner*innen der Stadt Zug können sich glücklich schätzen: Sie leben in der lebenswertesten Stadt der Schweiz. Dies ist zumindest das Ergebnis des Gemeinden-Ratings der «Handelszeitung», nach eigenen Angaben die grösste, umfangreichste und einzige seiner Art. Der Hauptort des gleichnamigen Kantons setzte sich an die Spitze von insgesamt 948 Ortschaften. Über den zweiten Platz darf man sich in Cham freuen, den dritten Rang ergatterte Rüschlikon.

Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Zürcher Beratungsunternehmen für Immobilien «IAZI». 948 von insgesamt 2136 Schweizer Gemeinden wurden unter die Lupe genommen. Verglichen wurden alle Gemeinden, die über 2000 Einwohner*innen aufweisen. Kleinere Orte seien schwer vergleichbar.

In die Untersuchung flossen alle Kriterien ein, welche die Attraktivität einer Gemeinde definieren sollen. Dazu zählen unter anderem die Wohnqualität, Steuern, Erreichbarkeit, Versorgung, Sicherheit oder die Arbeitsplatzsituation. Insgesamt wurden siebzig Faktoren in acht Kategorien zusammengefasst – etwa Arbeitsmarkt und Bevölkerungsstruktur – und ein Durchschnitt errechnet, der die Platzierung der jeweiligen Gemeinde von 1 bis 948 bestimmt.

Darum steht Zug ganz oben

Wie «Blick» zusammenfasst, katapultierte der Mix aus Wirtschaftsfreundlichkeit, Kultur und Sport die Stadt Zug an die Spitze aller untersuchten Gemeinden. Mittlerweile verzeichnet die Stadt die meisten Firmenansiedlungen pro Einwohner*in im gesamten Land. Zug ist sowohl für nationale als auch für internationale Unternehmen attraktiv. Ein Grund dafür sind die Steuern, die auf einem Rekordtief liegen.

«Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen, kurze Wege zwischen Stadt und Bürgerinnen und Bürgern und vor allem gute Schulen sind unser Erfolgskonzept», wird Stadtpräsident André Wicki von «Blick» zitiert. In den nächsten Jahren verspricht er Investitionen für neue Schulhäuser und Sanierungen in Höhe von 200 Millionen Euro.

Am Zugersee lebt es sich ganz hervorragend. (Archivbild)
Am Zugersee lebt es sich ganz hervorragend. (Archivbild)
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Die Stadt Zug wirkt in jeder Hinsicht modern, das gilt für Bürogebäude und Bahnhof ebenso wie für das mittelalterliche, aufgehübschte Rathaus. Dafür hauptverantwortlich sind die prall gefüllten Kassen: Vergangenes Jahr erzielte Zug einen Überschuss von 71 Millionen Franken, die Jahre davor fiel er ähnlich hoch aus. Geld, das nach Wunsch der Bürger*innen gerne in Wohnraum investiert werden kann: Erst kürzlich haben sie eine SP-Initiative angenommen, die 2000 bezahlbare Wohnungen fordert. Laut Stadtpräsident Wicki sollen die Grünanlagen und Freiräume dennoch erhalten bleiben. Zug solle «nicht zum Monaco» werden.

Grosse Städte schneiden in ihren Kantonen gut ab

Auffällig: Unter den Kantonsiegern finden sich viele Städte: Dazu zählen neben Zug auch Bern und Schaffhausen in den gleichnamigen Kantonen. Ausserdem stand Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen und Frauenfeld im Kanton Thurgau ganz oben. In Graubünden kristallisierte sich Maienfeld, in Basel-Landschaft Bottmingen als lebenswerteste Gemeinde heraus.

«Mit Corona dachte man, dass die Menschen nun aufs Land ziehen. Heute jedoch ist kaum jemand mehr zu hundert Prozent im Homeoffice», so Studienautor Donato Scognamiglio. Es sei meist eine Kombination aus drei Tagen im Büro und zwei zu Hause. «Man wohnt heute quasi an zwei Orten.»