Corona-ÜbersichtTausende demonstrieren in Bern +++ Lockdown für Ungeimpfte in Österreich?
sda/red
23.10.2021
sda/red
23.10.2021, 14:05
23.10.2021, 21:43
red/sda
Tausende Gegnerinnen und Gegner der bundesrätlichen Corona-Politik haben sich am Samstag in Bern zu einer nationalen Grosskundgebung versammelt. Auf dem Bundesplatz engagierten sich Redner für ein Nein zum Covid-19-Gesetz. Die Polizei sprach fünf Wegweisungen aus. Rednerinnen und Redner auf dem vollen Bundesplatz sprachen sich unter anderem gegen das Covid-Zertifikat aus, was von der Menge mit Jubel aufgenommen wurde.
Schon eine Stunde vor Kundgebungsbeginn hatten sich hunderte Menschen auf dem Berner Münsterplatz zur Kundgebung eingefunden. Zu grösseren Zwischenfällen kam es während des offiziellen Teils der Kundgebung nicht. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot präsent, sicherte die Marschroute ab und sorgte dafür, dass die Demonstranten nicht von ihr abwichen.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat zum ersten Mal die Sicherheit und Wirksamkeit des Coronavirus-Impfstoffs von Pfizer und BioNtech für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren bewertet und festgestellt, dass die Vorteile die Risiken in dieser Altersgruppe überwiegen. Die FDA veröffentlichte auch Daten von Pfizer, die zeigten, dass der Impfstoff in einer klinischen Studie mit fünf bis elf jährigen Kindern eine 90,7-prozentige Wirksamkeit gegen Covid-19 aufwies.
Lockdown für Ungeimpfte in Österreich?
Corona-Infektionen in Deutschland haben wieder deutlich zugenommen: Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Wochenende erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner und Woche am Samstag mit exakt 100,0 an.
Österreichs Regierung erhöht in der Corona-Krise mit einer drastischen Drohkulisse den Druck auf ungeimpfte Menschen. Bei einer dramatischen Verschärfung der Lage auf den Intensivstationen müssten ungeschützte Menschen mit Ausgangsbeschränkungen rechnen, sagte Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg am Freitagabend nach einer Sitzung mit den Ministerpräsidenten.
Trotz rapide steigender Corona-Zahlen hat die britische Regierung einen erneuten Lockdown zur Eindämmung der Pandemie ausgeschlossen. «Dank der Impfstoffe sind wir in einer ganz anderen Situation als vor einem Jahr», sagte der britische Finanzminister Rishi Sunak in einem Interview mit der «Times» (Samstag).
Das Wichtigste in Kürze
Am Samstagnachmittag haben in Bern tausende Menschen gegen die Corona-Massnahmen protestiert.
Ein erneuter Lockdown kommt für die Regierung Grossbritanniens nicht in Frage: Steigen die Zahlen, müssten leichte Massnahmen reichen.
Kinder zwischen fünf und elf Jahren könnten problemlos mit den Impfstoffen von Pfizer und BioNtech geimpft werden. Dies teilt die US-Arzneimittelbehörde FDA mit. Nun wird über die Zulassung entschieden.
Österreich plant einen Lockdown für Ungeimpfte, falls die Spitäler wieder überlastet sein sollten.
Peru überschreitet Schwelle von 200'000 Corona-Toten
In Peru sind inzwischen mehr als 200'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Mit 200'003 Todesfällen wurde die Schwelle am Freitag (Ortszeit) überschritten, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Peru verzeichnet die weltweit höchste Corona-Todesrate pro Kopf. In dem Land mit 33 Millionen Einwohnern wurden seit Pandemiebeginn zudem 2,2 Millionen Infektionen registriert.
Derzeit sind die Neuansteckungen und Todesfälle jedoch rückläufig, wie die Behörden mitteilten. «Es ist wahrscheinlich, dass die erste und die zweite Welle bei einem Teil der Bevölkerung eine Immunität erzeugt haben, ebenso wie die Impfung», sagte Gesundheitsminister Hernando Cevallos.
Experten machen unter anderem das marode Gesundheitssystem des Landes für die Vielzahl an Infektionen und Todesfällen verantwortlich. Die Regierung hofft, dass bis Ende des Jahres 70 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren geimpft sein werden. Mehr als 14,2 Millionen Menschen haben bisher beide Impfdosen erhalten, das sind 51 Prozent aller Bürger ab zwölf Jahren.
20.09 Uhr
Hunderte digitale Impfausweise in München gefälscht
Hunderte gefälschte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis soll eine Apothekenmitarbeiterin gemeinsam mit Komplizen hergestellt und im Internet verkauft haben.
Am Freitag sei eine Apotheke in München sowie Privatwohnungen durchsucht worden, die Frau und ein weiterer Beschuldigter kamen in Untersuchungshaft, wie Ermittler der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) am Samstag in Nürnberg mitteilten. Es handle sich um ein Verfahren von «überdurchschnittlicher Bedeutung», sagte ein ZKG-Sprecher. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Seit Mitte August sollen die Fake-Codes auf einem deutschsprachigen Cybercrime-Forum im Internet angeboten worden sein. 350 Euro musste man demnach zuletzt dafür hinlegen, um einen digitalen Impfausweis zu bekommen – ohne gegen das Coronavirus geimpft worden zu sein.
Allein im Oktober sollen die Fälscher mehr als 500 Impfzertifikate ausgestellt haben. Bei den Durchsuchungen wurden Kryptowährungen und Bargeld im Wert von fast 100'000 Euro sichergestellt. Die Fälscher sollen die IT-Infrastruktur der Münchner Apotheke genutzt haben. Der Apotheker selbst sei nicht beschuldigt, betonten die Ermittler.
19.37 Uhr
Proteste gegen Corona-Beschränkungen in Estland
In Estland haben Tausende Menschen gegen geplante Corona-Massnahmen angesichts stark gestiegener Infektionszahlen in dem baltischen EU-Land protestiert. Bei einer Kundgebung am Samstag in der Hauptstadt Tallinn richtete sich der Unmut der Demonstranten gegen verpflichtende Impfungen und neue Corona-Beschränkungen. Einige der dicht gedrängt auf dem Freiheitsplatz stehenden Teilnehmer trugen Flaggen und Plakate, kaum einer aber Maske, wie auf Fotos in estnischen Medienberichten zu sehen war.
In Estland spitzt sich die Corona-Lage in den vergangenen Wochen zu. Mit 1643 neue Fällen wurden am Samstag so wie Neuinfektionen erfasst wie zuletzt bei der letzten Pandemie-Welle im März. Nach offiziellen Angaben wurden damit in den letzten 14 Tagen rund 1238 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner registriert. Die EU-Behörde ECDC weist für Estland aktuell einer der höchsten Infektionsraten in Europa aus.
Um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen, hat die Regierung wieder strengere Corona-Regeln eingeführt – ab dem 25. Oktobe gelten in vielen Bereichen die 2G-Regel und eine verschärfte Maskenpflicht. In Estland mit seinen 1,2 Millionen Einwohnern sind gut 55 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft.
19.10 Uhr
Russland meldet neuen Höchststand bei Corona-Toten
Russland hat am Samstag erneut einen Höchststand bei der Zahl der täglichen Corona-Toten verzeichnet. Nach Angaben der Regierung starben innerhalb von 24 Stunden 1075 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. Auch bei den Corona-Neuinfektionen registrierte das Land einen neuen Höchststand: Am Samstag wurden 37'678 Ansteckungen gemeldet.
Seit Pandemiebeginn wurden in Russland offiziell 229'528 Corona-Tote gezählt - das ist die höchste Zahl in Europa. Die Statistikbehörde Rosstat nennt allerdings regelmässig deutlich höhere Zahlen: Nach ihren Angaben starben bis Ende August mehr als 400'000 Menschen in Russland an Covid-19.
Rosstat fasst die Definition breiter als die Regierung: Während Moskau nur die Fälle zählt, in denen das Virus als primäre Todesursache registriert wurde, berücksichtigt die Statistikbehörde auch Fälle in Verbindung mit dem Virus. Experten gehen ebenfalls von einer hohen Dunkelziffer aus.
Angesichts der dramatischen Corona-Lage in der Hauptstadt Moskau müssen alle für die Grundversorgung nicht notwendigen Geschäfte, Unternehmen und Dienstleistungen vom 28. Oktober bis zum 7. November geschlossen werden. Nur der Verkauf von Medikamenten, Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern ist davon nicht betroffen.
17.59 Uhr
Mehr als 100 Millionen Impfdosen in Pakistan verabreicht
In Pakistan sind seit Beginn der Impfkampagne im Februar 100 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht worden. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Mehr als 38 Millionen Menschen in dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern gelten als vollständig geimpft. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende dieses Jahres 80 Millionen Menschen zu impfen.
Erschwert wurden die Bemühungen zunächst unter anderem durch Lieferprobleme und Impfskepsis, die oft durch falsche Informationen über Impfstoffe ausgelöst wird. Die Impfkampagne nahm an Fahrt auf, nachdem die Behörden strenge Auflagen verhängten. So dürfen Ungeimpfte seit Anfang Oktober nicht mehr mit dem Zug fahren, Inlandsflüge nutzen oder in Einkaufszentren oder Restaurants gehen.
Nach dem Beginn der vierten Corona-Welle im Juli verzeichnet das südasiatische Land mittlerweile wieder sinkende Zahlen. Die Behörden meldeten am Samstag binnen 24 Stunden 552 Neuinfektionen und 15 Tote in Verbindung mit dem Virus. Insgesamt sind mehr als 1,26 Millionen Infektionsfälle bekannt, mehr als 28'000 Menschen starben. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher liegen.
17.05 Uhr
Inzidenz in Deutschland erstmals seit Mai wieder bei 100
Corona-Infektionen in Deutschland haben wieder deutlich zugenommen: Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Wochenende erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner und Woche am Samstag mit exakt 100,0 an. Am Vortag hatte der Wert bei 95,1 gelegen, vor einer Woche noch bei 70,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 15'145 Neuinfektionen.
Der Vorstoss von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine Beendigung der durch den Bundestag festgestellten Corona-Notlage sorgte auch angesichts dieser steigenden Zahlen weiter für Diskussionen. Kritiker befürchten einen «Flickenteppich» an Massnahmen und Regelungen.
Spahn betonte im «Interview der Woche» des Deutschlandfunks, es gehe darum, nach 19 Monaten einen Ausnahmezustand zu beenden. Die Befugnisse der Bundesregierung sollten in einen Normalzustand zurückgeführt werden. Er betonte, dies bedeute keinen «Freedom Day» (Freiheitstag) oder das Ende aller Massnahmen. Diese könnten auch ohne Ausnahmezustand geregelt werden.
16.22 Uhr
550. Basler Herbstmesse mit Schutzkonzept eröffnet
In Basel ist am Samstag die Herbstmesse eröffnet worden. Im vergangenen Jahr fiel sie wegen der Corona-Pandemie aus. Nun feiert sie mit Corona-Schutzmassnahmen ihr 550-jähriges Bestehen.
Punkt 12.00 Uhr ist die Basler Herbstmesse mit dem Martinsglöcklein eröffnet worden. Nach alter Tradition zeigt der Mässglöckner einen Handschuh, bevor er die Herbstmesse einläutet. Den zweiten Handschuh erhält er erst, nachdem er in zwei Wochen am 7. November die Herbstmesse ausgeläutet haben wird.
Für die Herbstmesse wurde ein Schutzkonzept erstellt: Erwachsene ab 16 Jahren müssen ein Covid-Zertifikat vorweisen, bevor sie einen der vier Messeplätze (Barfüsserplatz, Münsterplatz, Kasernenareal und Messeplatz) betreten dürfen. An sogenannten Pre-Check-Zentren kann man sich mit dem Zertifikat ein Armband besorgen, das Zutritt zu allen Messeplätzen erlaubt. 800'000 Bändeli haben die Basler Behörden vorsorglich eingekauft. Jugendliche unter 16 Jahren müssen sich mit Identitätskarte ausweisen. Bei allen Messeplätzen gibt es keine Covid-Testzentren.
Einzig für den Petersplatz mit dem Hääfelimärt benötigt es kein Covid-Zertifikat. Dieses Gelände bei der Universität hat ausnahmsweise keine Jahrmarktbahnen. So fehlen das traditionelle «Käsperli-Theater» und die «Rösslirytti» für die Kleinsten.
15:50 Uhr
Demo neigt sich dem Ende zu
Die Demonstrations-Teilnehmenden sollen auf dem Heimweg verschiedene Wege wählen, schreibt die Berner Kantonspolizei in einem Tweet. Ebenfalls ruft sie zu Geduld und Rücksicht auf. Die Demonstration neigt sich demnach dem Ende zu.
Die Kundgebung beim Bundesplatz in #Bern neigt sich dem Ende zu. Die Veranstalter werden aufgefordert, die Teilnehmenden darauf aufmerksam zu machen, dass sie für ihre Heimreise verschiedene Wege wählen und insbesondere in Richtung Bahnhof geduldig und rücksichtsvoll sein sollen.
Bei einer Gegenkundgebung auf dem Helvetiaplatz waren etwa hundert vorwiegend junge Leute anwesend. Der Protest hat sich bereits aufgelöst. Alle trugen Masken, wie ein Korrespondent beobachtete. Es waren Transparente zu sehen mit Slogans wie «Bern bleibt schwurbelfrei». Die Organisatoren vom Solidarischen Bündnis Bern hatten zu dieser Kundgebung aufgerufen. Nach Angaben von «20 Minuten» hat sich die Gegendemonstration zwischenzeitlich wieder aufgelöst. Weiter sei der Verkehr in der Innenstadt wegen den Massnahmen-Demonstrant*innen zum Erliegen gekommen.
14:10 Uhr
«Die Stadt ist voll»
Wie viele Menschen genau an der Demonstration teilnehmen, ist noch nicht bekannt. Die Polizei, die das Geschehen im Auge behält, weist die Demonstrierenden darauf hin, sich möglichst auf dem Bundesplatz und in den angrenzenden Gassen zu verteilen, sodass ausreichend Platz für jene bleibt, die noch im Demonstrationszug stecken. Das Zwischenfazit ist bereits jetzt klar. Einer der Organisatoren sagt durch das Megafon: «Die Stadt ist voll.»
Der Umzug der bewilligten Kundgebung in #Bern trifft auf dem Bundesplatz ein. Aufgrund der grossen Teilnehmerzahl haben wir die Veranstalter aufgefordert, die Personen mittels Lautsprecherdurchsagen auch auf die umliegenden Gassen und Plätze zu verteilen.
Vor wenigen Minuten ist der Demonstrationszug auf dem Bundesplatz angelangt. Wie mehrere Medien berichten, hat die Polizei ihre Wasserwerfer bereits in Position gebracht.
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23.10.2021
13:41 Uhr
Die Demonstration hat sich in Bewegung gesetzt
Immer wieder ertönen Sprechchöre, die «Liberté, liberté, liberté» schreien. Die Demonstrierenden setzten sich in Bewegung. Sie werden über die Herrengasse, den Casinoplatz und die Amtshausgasse zum Bundesplatz marschieren.
13:33 Uhr
Die Polizei steht bereit
Auf dem Münsterplatz haben sich laut Angaben von «20 Minuten» bereits rund 5'000 Personen versammelt. Die Polizei stehe mit mehreren Kastenwagen bereit, heisst es.
13:10 Uhr
Kundgebung in Bern startet um 13.30 Uhr
In Bern versammeln sich am Nachmittag die Gegner der Covid-Massnahmen zu einer nationalen Kundgebung. Bereits vor dem offiziellen Besammlungstermin haben sich hunderte auf dem Münsterplatz eingefunden. In angrenzenden Gassen machen sich die Trychler, die die Protestmärsche der Massnahmengegner jeweils begleiten, bereit für ihren Einsatz.
Die Kundgebung ist von der Stadt Bern bewilligt. Die Polizei ist bisher vor allem mit Einsatzwagen präsent und patrouilliert in Fahrzeugen durch die Stadt. Bislang ist es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen gekommen. Offiziell beginnt die Kundgebung um 13.30 Uhr mit dem Marsch auf einer vorgegebenen Route Richtung Bundesplatz. Dort werden dann Reden gehalten.
Heute finden in der Innenstadt von #Bern mehrere bewilligte Kundgebungen statt. Es ist mit Einschränkungen und Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Wir stehen sichtbar im Einsatz.
Die Stadt Bern hatte Anfang Woche die Kundgebung unter Auflagen bewilligt. So sollte die Kundgebung am Samstag die letzte sein vor der Abstimmung. Auch die jeweils an den vergangenen Donnerstagen stattgefundenen illegalen Demonstrationen sollen aufhören, so die Hoffnung der Stadt.
Ob das Kalkül aufgeht, wird sich weisen. Im Vorfeld der samstäglichen Kundgebung tobte in den einschlägigen Internetforen der Massnahmengegner eine heftige Debatte, ob es richtig war, dass sich die Organisatoren der Kundgebung den Bedingungen der Stadt unterworfen haben. Die Bewegung «Massvoll» etwa nimmt offiziell nicht an der Demonstration teil und verteilt stattdessen anderswo in der Schweiz Flyer.
In den Foren waren aber auch viele Stimmen zu lesen, die aufriefen, trotz allem nach Bern zu kommen, um friedlich den Protest an der Covid-Politik des Bundes auf die Strasse zu tragen, schliesslich gehe es um die Sache. In der Bewegung gegen die Covid-Massnahmen des Bundes sammelt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Menschen. Die Szene ist aber auch von rechtsextremem Gedankengut durchsetzt.
11:52 Uhr
Viele «Lockdown-Hunde» in britischen Tierheimen
Viele Briten, die sich im Corona-Lockdown einen Hund zugelegt haben, scheinen diesen bald wieder loswerden zu wollen. Und etliche Hunde werden dann offenkundig als angebliche Streuner bei Tierheimen abgegeben, wie die BBC am Samstag berichtete. Teilweise sollen die Halter vorher vergeblich versucht haben, die Tiere auf Internetplattformen zu verkaufen, berichteten Beschäftigte der Branche.
«Es sind definitiv beispiellose Zahlen im Moment», sagte Sara Rosser vom Hope Resuce Centre im walisischen Rhondda Cynon Taf dem britischen Sender. «Streunende Hunde müssen wir annehmen, daher überspringen derzeit viele falsche Streuner die Schlange.» Diese sei derzeit so lang wie noch nie in der 15-jährigen Geschichte des Tierheims. Andere Heime berichten von ähnlichen Erfahrungen.
Die Organisation geht davon aus, dass der hohe Bedarf noch bis zu zwei Jahren anhalten könnte. Im ersten Jahr der Pandemie sollen sich mehr als drei Millionen britische Haushalte ein neues Haustier angeschafft haben, wie aus Zahlen der Pet Food Manufacturers' Association hervorgeht.
11:14 Uhr
Britische Regierung schliesst erneuten Corona-Lockdown aus
Trotz rapide steigender Corona-Zahlen hat die britische Regierung einen erneuten Lockdown zur Eindämmung der Pandemie ausgeschlossen. «Dank der Impfstoffe sind wir in einer ganz anderen Situation als vor einem Jahr», sagte der britische Finanzminister Rishi Sunak in einem Interview mit der «Times» (Samstag). Es gebe zwar eine Reihe möglicher Massnahmen gegen die Verbreitung des Virus im Winter, «aber zu diesen Optionen gehören keine Lockdowns oder andere signifikante Einschränkungen der Wirtschaft».
Die Regierung sieht für den Fall einer Zuspitzung der Corona-Lage in England einen sogenannten Plan B vor, zu dem jedoch lediglich seichte Massnahmen wie eine Wiedereinführung der Maskenpflicht oder die Empfehlung, wieder von zuhause zu arbeiten, gehören. Trotz zuletzt um die 50 000 Neuinfektionen pro Tag und eines starken Anstiegs der Corona-Todesfälle will die Londoner Regierung jedoch selbst diesen Plan B derzeit noch nicht umsetzen. Seit Mitte Juli gelten in England so gut wie keine Corona-Massnahmen mehr.
Der Immunologe Peter Openshaw, der auch in einem Beratungsgremium der Regierung sitzt, warnte in einem BBC-Interview vor einem weiteren «Lockdown-Weihnachten». Wenn nicht sofort Beschränkungen eingeführt würden, sei eine dramatische Entwicklung der Lage unausweichlich. Er riet den Britinnen und Briten, vorsichtig zu sein. «Tun Sie alles in Ihrer Macht stehende, um die Verbreitung zu reduzieren. Warten Sie nicht darauf, bis die Regierung ihre Gesetze ändert.» Je schneller man handele, desto grösser sei die Chance auf Weihnachten mit der Familie.
7:49 Uhr
Impfstoff für Kinder von Pfizer/BioNtech positiv bewertet
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat zum ersten Mal die Sicherheit und Wirksamkeit des Coronavirus-Impfstoffs von Pfizer und BioNtech für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren bewertet und festgestellt, dass die Vorteile die Risiken in dieser Altersgruppe überwiegen.
Die FDA veröffentlichte auch Daten von Pfizer, die zeigten, dass der Impfstoff in einer klinischen Studie mit fünf bis elf jährigen Kindern eine 90,7-prozentige Wirksamkeit gegen Covid-19 aufwies. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, dass die FDA das Vakzin für Kinder genehmigt. Ein Expertenausschuss der Behörde will am Dienstag darüber abstimmen, ob er die Zulassung empfiehlt.
6:08 Uhr
Österreich droht den Ungeimpften
Österreichs Regierung erhöht in der Corona-Krise mit einer drastischen Drohkulisse den Druck auf ungeimpfte Menschen. Bei einer dramatischen Verschärfung der Lage auf den Intensivstationen müssten ungeschützte Menschen mit Ausgangsbeschränkungen rechnen, sagte Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg am Freitagabend nach einer Sitzung mit den Ministerpräsidenten.
«Wir sind drauf und dran, in eine Pandemie der ungeschützten Ungeimpften hineinzustolpern», sagte der Regierungschef. Einen Lockdown für Geimpfte oder Genesene schloss Schallenberg aus. Er hoffe auf eine Signalwirkung dieser Pläne. Es gebe noch zu viele «Zögerer und Zauderer», sagte Schallenberg mit Blick auf die Impf-Skeptiker.
Noch ist die Lage auf den Intensivstationen Österreichs trotz des jüngsten deutlichen Anstiegs bei der Zahl der Neuinfektionen weitgehend stabil. Aktuell sind rund 220 Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Sollte diese Zahl auf 600 steigen, dann wäre die fünfte und letzte Stufe des Stufenplans mit den massiven Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte erreicht. «Wir sind derzeit bei Stufe eins, wir schauen damit sehr weit in die Zukunft», sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.