Corona-Übersicht7 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft +++ R-Wert nur noch knapp über 1
Agenturen/red
6.4.2021
In der Schweiz haben nunmehr sieben Prozent der Bevölkerung beide Impfungen erhalten. Die Ansteckungen mit dem Coronavirus scheinen unterdessen abzuflachen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/red
06.04.2021, 21:45
07.04.2021, 09:33
Agenturen/red
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist merklich gesunken. Sie lag am 26. März bei 1,03. Für den 23. März war sie noch mit 1,12 angegeben worden. Der Wert ist ein Indiz dafür, dass die Zahlen tendenziell etwas sinken könnten.
Rückläufig sind — zumindest im Wochenendvergleich — auch die Ansteckungszahlen. In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von 96 Stunden 4932 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 20 neue Todesfälle und 175 Spitaleinweisungen.
Am Montag vor einer Woche hatte das BAG innert 72 Stunden 4573 neue Ansteckungen gemeldet. Dazu kamen 12 Todesfälle und 131 Hospitalisierungen. Die Wochenendzahlen sind wegen des längeren Osterwochenendes nur bedingt vergleichbar. Rein arithmetisch wurden indes über das Osterwochenende pro Tag etwas weniger laborbestätigte Fälle gemeldet als vor Wochenfrist.
Etwas gestiegen im Vergleich zum Dienstag vor einer Woche ist die Inzidenz pro 100'000 Einwohner. 270,7 lautete der entsprechende Wert für die letzten 14 Tage am Dienstag. Vor Wochenfrist waren es 262,4 Neuansteckungen.
Sieben Prozent haben zwei Impfungen erhalten
Gegenüber der Vorwoche verlangsamt hat sich die Impfkadenz. Sie sank um neun Prozent auf durchschnittlich 23'977 Impfungen pro Tag. Sieben Prozent der Bevölkerung sind unterdessen vollständig geimpft, das entspricht rund 600'000 Personen. Knapp 400'000 haben eine erste Impfung erhalten.
Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan knapp 460'000 Impfdosen. Zudem sind noch gegen 170'000 Impfdosen beim Bund gelagert.
Erneut verdächtige Substanz gefunden
Unruhe ist am Dienstag einmal mehr im BAG in Bern-Liebefeld entstanden. Erneut wurde eine verdächtigte Substanz gefunden, die sich allerdings als ungefährlich herausstellte. Eine Person wurde vorsichtshalber vorübergehend isoliert, weil sie in Kontakt damit gekommen war. Auf eine Evakuierung des Personals wurde verzichtet.
Ermittlungen zur Urheberschaft und zur Postsendung sind nun im Gange. Es war nicht der erste derartige Zwischenfall im BAG, das teilweise wegen einschränkender Corona-Massnahmen angefeindet wird.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Bei Protesten gegen die Corona-Schutzmassnahmen in der Nähe des Parlaments in Rom ist es zu Auseinandersetzungen der Demonstranten mit der Polizei gekommen.
Keiner der 27 EU-Staaten hat das selbstgesteckte Ziel erreicht, bis Ende März mindestens 80 Prozent der über 80-Jährigen gegen die Corona-Infektion zu impfen.
Das BAG meldet 4932 Neuinfektionen bei 100'076 Tests innert 72 Stunden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,9 Prozent. 20 Personen starben an Covid, 175 wurden hospitalisiert.
Die Kantonspolizei Bern und die Feuerwehr mussten wegen einer verdächtigen Substanz an den BAG-Sitz in Bern ausrücken. Am Nachmittag konnte Entwarnung gegeben werden.
Die Hotelübernachtungen in der Schweiz sind im Februar gegenüber dem Vorjahr um 39,9 Prozent eingebrochen.
Alle Erwachsenen New Yorker sind nun impfberechtigt
Angesichts der rasanten Corona-Impfkampagne in den USA können künftig alle erwachsenen Bewohner des ehemaligen Covid-Epizentrums New York ein Vakzin erhalten. «Heute hat jede Person im Bundesstaat New York, die älter als 16 Jahre ist, Anspruch auf den Impfstoff. Es gibt keine Entschuldigung, nicht online zu gehen und heute einen Anruf (für einen Termin) zu tätigen», sagte der Gouverneur des Bundesstaates, Andrew Cuomo. 16 Jahre ist das momentane Mindestalter, um in den USA geimpft zu werden. Bislang sind drei Impfstoffe zugelassen.
Insgesamt haben mehr als ein Drittel der knapp 20 Millionen New Yorker bereits zumindest eine Impfdosis bekommen. Täglich werden hier momentan im Schnitt 200'000 Dosen pro Tag gespritzt. Der Bundesstaat — und insbesondere die darin liegende gleichnamige Millionenmetropole - waren im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA, zwischenzeitlich starben Hunderte Menschen pro Tag.
Die US-Regierung in Washington will die Impfberechtigung für alle Erwachsenen landesweit ab 19. April erreichen. Sie geht davon aus, dass bis Ende Mai genug Impfstoff für alle US-Amerikaner vorhanden sein wird. In Teilen der US-Gesellschaft — vor allem unter medizinisch in der Geschichte immer wieder benachteiligten Minderheiten — gibt es aber weiterhin Vorbehalte gegen die Mittel. Dies könnte das Erreichen der Herdenimmunität erschweren.
20.49 Uhr
Chile verschiebt Wahl zum Verfassungskonvent
Angesichts der Corona-Pandemie verschiebt Chile die Wahl der Delegierten für eine Verfassungsgebende Versammlung um rund einen Monat. Nach einer tagelangen Debatte billigte die Abgeordnetenkammer am Dienstag eine entsprechende Gesetzesinitiative der Regierung. Statt wie bisher geplant am 10. und 11. April sollen die Delegierten des Verfassungskonvents nun am 15. und 16. Mai gewählt werden.
Trotz einer erfolgreichen Impfkampagne waren die Infektionszahlen in Chile zuletzt deutlich gestiegen. Allein im März steckten sich über 170'000 Menschen mit dem Coronavirus an — mehr als jemals zuvor seit Beginn der Pandemie. Insgesamt haben sich über eine Million Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert; mehr als 23'000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Die britische Arzneimittelbehörde untersucht Fälle von seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nach einer Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca. Das teilte die Medicines and Healthcare Regulatory Agency (MHRA) mit. Zuvor hatte es einen Medienbericht gegeben, wonach die Behörde erwägt, das Präparat nicht mehr für unter 30-Jährige zu empfehlen.
«Unsere gründliche und detaillierte Untersuchung zu Berichten von sehr seltenen und spezifischen Arten von Blutgerinnseln mit einer geringen Anzahl an Blutplättchen nach einer Impfung mit Astrazeneca wird fortgeführt, sagte MHRA-Chefin June Raine der Mitteilung zufolge. Eine regulatorische Entscheidung sei noch nicht gefallen, betonte sie jedoch. Die Behörde rief dazu auf, Impftermine weiterhin wahrzunehmen.
Wie die BBC berichtete, wurde auch eine klinische Studie mit dem Impfstoff der Universität Oxford an Kindern für die Dauer der Überprüfung vorsorglich gestoppt.
19.55 Uhr:
Bericht: Nach Ausschreitungen in St. Gallen weitere Krawalle geplant
Nach den Ausschreitungen in St. Gallen könnte es weitere Krawalle geben. Dies berichtet «Blick». Demnach sei in den sozialen Medien zu Gewalt am kommenden Wochenende auch in Zürich, Winterthur und abermals St. Gallen aufgerufen worden.
Bei der Einsatzkräften sei man dem Bericht zufolge bereits gewarnt. «Die Stadtpolizei Zürich hat Kenntnis von diesem Aufruf» heisst es etwa aus Zürich.
19.08 Uhr
Jeder Erwachsene in den USA soll ab 19. April Impftermin vereinbaren können
In den USA sollen alle Erwachsenen ab dem 19. April einen Corona-Impftermin vereinbaren können. Präsident Joe Biden werde dies noch heute verkünden, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, bei einer Pressekonferenz.
«Das bedeutet nicht, dass Sie sie (die Impfung) an diesem Tag bekommen, es bedeutet, dass Sie sich an diesem Tag in die Schlange einreihen können, wenn Sie es nicht schon vorher getan haben», machte Psaki deutlich. Mit der Aufhebung der Staffelung sei die Hoffnung verbunden, dass mehr Menschen schneller geimpft werden. Die US-Regierung rechne weiterhin damit, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle Erwachsenen vorrätig zu haben, sagte Psaki.
Die Impfkampagne in den USA kommt rasch voran. Seit Bidens Amtsantritt am 20. Januar wurden nach Angaben des Weissen Hauses bereits mehr als 150 Millionen Impfdosen verabreicht. Insgesamt — also inklusive der Wochen vor Bidens Start — wurden landesweit nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als 167 Millionen Impfdosen gespritzt.
Ursprünglich hatte Biden die Bundesstaaten angewiesen, Impfstoffe bis spätestens 1. Mai für alle Erwachsenen freigeben zu lassen. Mehrere Bundesstaaten — wie etwa New York — haben die Staffelung nach Impfgruppen bereits aufgehoben oder dafür einen Termin unabhängig von der Ankündigung des Weissen Hauses bekanntgegeben.
18.51 Uhr
Französische Justiz ermittelt nach Ostermesse ohne Abstandsregeln
Nach Verstössen gegen Abstandsregeln bei einer Ostermesse in Paris hat die französische Justiz Untersuchungen aufgenommen. Es liefen Vorermittlungen wegen des Verdachts der Gefährdung anderer, hiess es von der Pariser Staatsanwaltschaft.
Am Samstagnachmittag hatten in der Pariser Kirche Saint-Eugène-Sainte-Cécile zahlreiche Menschen eng aneinander ohne Maske das Osterfest begangen, wie die französische Zeitung «Le Parisien» berichtete. In Videoausschnitten des vierstündigen Gottesdienstes war auch die Mundkommunion zu sehen.
Die Pariser Diözese zeigte sich Berichten zufolge verblüfft von dem Vorfall. «Wir distanzieren uns von jeglichem Verhalten, dass die schwierige Gesundheitssituation nicht achtet», zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP die Sprecherin Karine Dalle. Die Bilder seien eindeutig, das Thema werde intern mit den Verantwortlichen besprochen. Die Beigeordnete Ministerin im Innenministerium, Marlène Schiappa, sagte dem Sender France Info, der Fall sei offensichtlich absolut unzulässig.
Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen. Mehr als 4,8 Millionen Menschen erkrankten an dem Virus, von ihnen starben knapp 96'900. Die Lage auf den Intensivstationen ist angespannt. Messen dürfen derzeit nur unter Einhaltung von Abstandsregeln gelesen werden. Die Pariser Diözese verweist auch darauf, dass die Kommunion nur mit der Hand empfangen werden darf und ab dem Alter von elf Jahren eine Maskenpflicht gilt.
18.36 Uhr
Keiner der 27 EU-Staaten erfüllte Ende März selbstgestecktes Impfziel
Keiner der 27 EU-Staaten hat das selbstgesteckte Ziel erreicht, bis Ende März mindestens 80 Prozent der über 80-Jährigen gegen die Corona-Infektion zu impfen. Das sei auf «verschiedene Gründe» zurückzuführen, sagte ein Sprecher der EU-Kommission.
Nach einer Statistik der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC, die sich auf 23 Länder bezieht, erhielten rund 60 Prozent der über 80-Jährigen bis zum 5. April mindestens eine Impfdosis, knapp 30 Prozent erhielten die beiden Dosen des Vakzins, die für eine vollständige Impfung erforderlich sind.
Im ersten Quartal wurden an die Staaten der EU 107 Millionen Impfdosen ausgeliefert — weit weniger als ursprünglich angenommen. Bis Ende Juni wird eine deutliche Beschleunigung der Auslieferungen erwartet. Der Sprecher der EU-Kommission sprach von 300 bis 360 Millionen Dosen im zweiten Quartal. Damit könne das «Kardinalziel» erreicht werden, 70 Prozent der Erwachsenen zu impfen. «Das wird uns in eine Lage versetzen, in der wir eine ausreichende Herdenimmunität zum Kampf gegen das Virus haben», sagte der Sprecher.
Nach einer Aufstellung der EU-Kommission aus der vergangenen Woche, von der die Nachrichtenagentur AFP eine Kopie erhielt, werden die EU-Staaten mit Hilfe der im zweiten Quartal erwarteten Impfstoffe zwischen 44 Prozent (Tschechien) und 93 Prozent (Malta) der Bevölkerung bis Ende Juni impfen können. Für Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien und die Niederlande werden Werte zwischen 55 und 65 Prozent der Bevölkerung angegeben.
18.05 Uhr
Heftige Anti-Corona-Proteste im Parlamentsviertel in Rom
Bei Protesten gegen die Corona-Schutzmassnahmen in der Nähe des Parlaments in Rom ist es zu Auseinandersetzungen der Demonstranten mit der Polizei gekommen. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurde mindestens ein Polizist verletzt. Mehrere Protestler seien festgesetzt worden. Die Zeitung «La Repubblica» schrieb, Beteiligte hätten von verletzten Demo-Teilnehmern berichtet.
Die Demonstranten, darunter Besitzer sowie Mitarbeiter von Restaurants, Läden und Sportstudios, hätten gegen Schliessungen und Einschränkungen ihrer Arbeit aus Gesundheitsgründen protestiert, hiess es in Zeitungsberichten. Einige Dutzend Menschen hätten versucht, Absperrungen auf dem Platz vor der Abgeordnetenkammer zu durchbrechen. Es seien Feuerwerkskörper geflogen. Manche Demonstranten — meist Männer, aber auch Frauen — hätten keinen Mund-Nasen-Schutz getragen.
Ein Mann hatte Hörner und ein Fell auf dem Kopf als Hinweis auf den gewaltsamen Angriff auf das US-Kapitol im Januar 2021. Dort hatte ein Angreifer mit Hörner-Kopfschmuck für viel Aufsehen gesorgt.
Der Agentur Ansa zufolge hatten Verbände in mehreren Städten Italiens Proteste gegen die Corona-Sperren organisiert. Die Regierung hatte das Mittelmeerland über Ostern zur Roten Zone mit strikten Sperren erklärt. Diese Regelung war am Montag ausgelaufen. Dennoch gelten bis Ende April viele Verbote, so dürfen Restaurants ihr Essen nur ausser Haus verkaufen. Sportstudios bleiben zunächst dicht.
17.30 Uhr
Auch Österreich bereitet Öffnungen vor
Nebst Spanien bereitet sich auch Österreich auf die allmähliche Überwindung der Corona-Krise und die Öffnung vieler Branchen im Mai vor. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte am Dienstag die Einrichtung einer entsprechenden Öffnungskommission aus Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen an.
Es gehe darum, die Öffnungsschritte auch sorgfältig und rechtzeitig vorzubereiten. Mit dem für April erwarteten Impffortschritt bei den über 65-Jährigen werde voraussichtlich eine massive Entlastung der Kliniken einhergehen, so Kurz. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sprach von den ,letzten harten Wochen», die nun noch zu überstehen seien.
17 Uhr
Corona-Notstand in Spanien soll Anfang Mai enden
Gute Nachrichten für die Spanierinnen und Spanier: Im Zuge einer deutlichen Verbesserung der Pandemie-Lage will der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez den am 9. Mai auslaufenden Corona-Notstand nicht verlängern.
«Wir wollen, dass der 9. Mai der Schlusspunkt ist», sagte der sozialistische Politiker nach der wöchentlichen Kabinettssitzung am Dienstag in Madrid. Sánchez versprach ausserdem, dass bis Ende August 33 Millionen der insgesamt rund 47 Millionen Einwohner des Landes gegen Corona geimpft sein werden.
16.35 Uhr
Neue Impfphase in Deutschland gestartet
Mit den ersten Corona-Impfungen bei Hausärzten ist der Startschuss für eine deutliche Verbreiterung der Impfkampagne in Deutschland gefallen. In einigen Regionen begannen die Praxen bereits am Dienstag mit den Impfungen. Bei den meisten der 35'000 teilnehmenden Hausärzte soll es in den nächsten Tagen losgehen. Zunächst steht ihnen aber nur ein überschaubares Angebot zur Verfügung.
In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen 940' 000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es einen deutlichen Schub - dann können die deutschen Hausarztpraxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen.
16.10 Uhr
Johnson bereit für Pub-Besuch
Angesichts anstehender Lockerungen der Corona-Massnahmen in Grossbritannien setzt Premierminister Boris Johnson klare Prioritäten: Nicht etwa zu Coiffeur zieht es den Regierungschef, sondern zu einem Bier ins Pub. Johnson warnte die Britinnen und Britin indes davor, leichtsinnig zu werden: Die Pandemie sei noch nicht vorbei.
15.00
Verdächtige Substanz beim BAG war ungefährlich
Die im Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Bern zunächst als verdächtig eingestufte Substanz hat sich mittlerweile als ungefährlich herausgestellt. Eine Person war vorübergehend isoliert worden, weil sie in Kontakt mit dieser Substanz in einer Postsendung gekommen war.
Ermittlungen zur Urheberschaft und zur Postsendung sind nun im Gange, wie Patrick Jean, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Eine Evakuierung des BAG-Personals in Bern-Liebefeld sei aber nicht nötig gewesen.
Der Einsatz von Polizei und Feuerwehr wurde um kurz vor 13 Uhr beendet (mehr dazu weiter unten im Ticker). Es ist nicht der erste derartige Zwischenfall im BAG, das teilweise wegen einschränkender Corona-Massnahmen angefeindet wird.
14.47 Uhr
IWF trotz Corona-Krise zuversichtlich
Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine globale Konjunkturprognose für dieses und kommendes Jahr angehoben. Angetrieben von einem Aufschwung in den Industrieländern soll die Weltwirtschaft 2021 um 6 Prozent und im kommenden Jahr um 4,4 Prozent wachsen, wie der IWF am Dienstag mitteilte. Bei der letzten Prognose im Januar hatte er für dieses Jahr ein Wachstum von 5,5 Prozent und von 4,2 Prozent für 2022 erwartet.
Das stärkere Wachstum ist vor allem begründet durch die Corona-Impfungen, die Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft und Massnahmen zur Stützung der Konjunktur, wie IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath erklärte. Wegen der Pandemie sei die Prognose mit grosser Unsicherheit verbunden, aber «ein Ausweg aus dieser Gesundheits- und Wirtschaftskrise ist zunehmend erkennbar».
14.35 Uhr
New York öffnet Coney Island wieder
Nach 18 Monaten Zwangspause sollen die Vergnügungsparks im New Yorker Viertel Coney Island wieder öffnen. Die Attraktionen an der Atlantikküste im Süden Brooklyns werden am Freitag wieder für eine begrenzte Zahl von Besuchern zugänglich sein. Trotzdem gelten für die Achterbahnen, Schaukeln und Imbisse weiterhin Maskenpflicht, Abstandsregeln und verstärkte Hygiene-Massnahmen.
Angesichts der rasant fortschreitenden Impfkampagne in den USA werden auch im einstigen Covid-Epizentrum New York immer mehr Beschränkungen gelockert. In den Vereinigten Staaten sind bereits mehr als 107 Millionen Menschen zumindest teilweise gegen Covid-19 geimpft. Das entspricht knapp einem Drittel der Bevölkerung.
13.47 Uhr
BAG registriert 167'842 Impfungen in sieben Tagen
Vom 29. März bis 4. April sind in der Schweiz 167'842 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte.
Pro Tag wurden damit durchschnittlich 23'977 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor sank die Impfkadenz um 9 Prozent. Insgesamt wurden bis Sonntag 1'604'838 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 604'312 Personen vollständig geimpft, das heisst 7 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 396'214 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.
Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 458'712 Impfdosen. Zudem sind noch 168'825 Impfdosen beim Bund gelagert.
13.32 Uhr
BAG meldet 4932 neue Fälle innert 72 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 4932 Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 100'076 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,9 Prozent. Zudem registrierte das BAG für diesen Zeitraum 20 neue Todesfälle und 175 Spitaleinweisungen.
Am Montag vor einer Woche hatte das BAG innert 72 Stunden 4573 neue Ansteckungen gemeldet. Dazu kamen 12 Todesfälle und 131 Hospitalisierungen. Die Wochenendzahlen sind wegen des längeren Osterwochenendes nur bedingt vergleichbar.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag für die PCR-Tests bei 5,8 Prozent, für die Antigen-Schnelltests bei 4,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohner*innen 270,72 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 26. März bei 1,03. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 65,6 Prozent. 20,2 Prozent dieser Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
#CoronaInfoCH Zahlen zur Covid-19-Impfung - 04.04. Erhaltene Impfdosen in der Schweiz: 2 232 375 Ausgelieferte Impfdosen an die Kantone und FL: 2 063 550 Bislang total verimpft: 1 604 838 Geimpfte Dosen pro 100 Einwohner: 18,56https://t.co/gadpwrbKRTpic.twitter.com/KXgFkfoR9F
Insgesamt wurden bis Sonntagabend 2'063'550 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 1'604'838 Dosen verabreicht. 604'302 Personen sind bereits vollständig geimpft. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 6'226'564 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 610'274 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 41'192 Fälle entdeckt worden. 16'234 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 242 die südafrikanische (B.1.351) sowie 13 die brasilianische (P.1). 24'703 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.
12.58 Uhr
Polen will alle über 60-Jährigen bis Ende April impfen
Polen will bis Ende April allen Bürgern im Alter von über 60 Jahren eine Corona-Impfung ermöglichen. Im Laufe der kommenden zwei Wochen erwarte das Land die Lieferung von zwei Millionen Impfdosen, sagte der Impfbeauftragte der Regierung, Michal Dworczyk, am Dienstag in Warschau. Über 60-Jährige, die bereits eine Zusage für einen späteren Impftermin bekommen hätten, könnten diesen gegen einen Termin noch im April tauschen.
Polen kämpft derzeit mit der dritten Welle der Corona-Pandemie. In der vergangenen Woche hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen den Rekordwert von 35'251 erreicht – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium 8245 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, im selben Zeitraum starben 60 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte die vergleichsweise niedrige Zahl der Neuinfektionen damit, dass über die Osterfeiertage weniger Patienten zum Arzt gegangen und weniger Tests ausgeführt worden seien.
12.05 Uhr
Polizeinsatz am Sitz des Bundesamts für Gesundheit
Im Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Bern ist am Dienstagvormittag eine verdächtige Substanz entdeckt worden. Eine Person wurde vorsichtshalber isoliert, weil sie in Kontakt mit dieser Substanz gekommen war.
Der Einsatz von Kantonspolizei und Feuerwehr war am Mittag noch im Gange. Kapo-Sprecher Patrick Jean bestätigte einen Bericht der «Luzerner Zeitung» über den Polizeieinsatz der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Eine Evakuierung des BAG-Personals in Bern-Liebefeld sei aber nicht nötig gewesen. Es ist nicht der erste derartige Zwischenfall im BAG, das teilweise wegen einschränkender Corona-Massnahmen angefeindet wird.
11.48 Uhr
EU-Behörde sieht Zusammenhang zwischen Astrazeneca-Impfung und Thrombosen
Ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzneimittelbehörde EMA hat eine Verbindung zwischen der Corona-Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff und dem Auftreten von Blutgerinnseln bei einzelnen Geimpften gezogen. «Wir können mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt», sagte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, mit Blick auf die Thrombosen nach Astrazeneca-Impfungen in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der italienischen Zeitung «Il Messaggero».
11.32 Uhr
Bündner Bergbahnen kommen mit blauem Auge davon
Die Bündner Bergbahnen haben den Corona-Winter 2020/21 in ihrem Kerngeschäft gemäss eigener Einschätzung mit einem blauen Auge überstanden. Zum passablen Resultat beim Personentransport beigetragen hat ein «zufriedenstellendes» Ostergeschäft.
Konkrete Zahlen zum Osterbetrieb nannte der Branchenverband Bergbahnen Graubünden in seiner ersten Saisoneinschätzung am Dienstag aber noch keine. Er stützte sich bei der detaillierten Auswertung auf die kumulierten Zahlen bis Ende März.
Gegenüber dem Vorjahr transportierten die Bergbahnen demnach 22,5 Prozent weniger Gäste und der Verkehrsertrag ging um 21,3 Prozent zurück. Besser schneidet die noch laufende Wintersaison in langjährigen Vergleichen ab. Die Rückgänge betragen dort bei den Gästen rund 14 Prozent und beim Verkehrsertrag in etwa 10 Prozent.
Damit bewege sich der Transportbereich ungefähr auf dem Niveau der Krisenjahre, nachdem die Schweizer Nationalbank Anfang 2015 den Franken-Euro-Mindestkurs aufgehoben hatte, schrieben die Bergbahnen. Bei diesem Vergleich dürfe allerdings nicht ausser Acht gelassen werden, dass der Aufwand aufgrund der Schutzkonzepte überproportional angestiegen sei.
11.05 Uhr
Dänemark lockert Beschränkungen
Die Däninnen und Dänen können erstmals seit Monaten wieder zum Friseur gehen oder sich bei Interesse ein Tattoo stechen lassen. Seit Dienstag dürfen Dienstleister wie Friseure, Tätowierer, Masseure und Kosmetiker nämlich fast im gesamten Land wieder Kunden bedienen, auch Sonnenstudios und Fahrschulen dürfen im nördlichsten deutschen Nachbarland wieder öffnen. Kunden sollen aber auf ihrem Smartphone einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test, eine Impfung gegen Covid-19 oder eine überstandene Infektion vorzeigen können.
Auch in den dänischen Schulen ist seit Montag mehr los: Nachdem zuvor schon die Kinder bis zur vierten Jahrgangsstufe in ihre Klassenzimmer zurück durften, können nun auch die älteren Schüler zumindest in Teilzeit – das bedeutet jede zweite Woche – zum Präsenzunterricht zurückkehren. Ausgenommen von den Lockerungen sind einige wenige Gemeinden, in denen die Neuinfektionszahlen derzeit zu hoch sind.
Die Lockerung dieser Corona-Massnahmen ist Teil eines langfristigen Plans, mit dem Dänemark nach und nach die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zurückfahren möchte. Das erklärte Ziel ist, die Massnahmen schrittweise bis auf wenige Ausnahmen auslaufen zu lassen, bis alle Risikogruppen und alle Menschen über 50, die dies wünschen, ihre erste Impfung gegen Covid-19 erhalten haben. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Corona-Zahlen nicht plötzlich wieder in die Höhe schiessen.
10.15 Uhr
USA verzeichnen 78'000 neu Fälle an einem Tag
In den USA steigt die Zahl der binnen eines Tages erfassten Corona-Neuinfektionen. Am Montag meldeten die Behörden 78'279 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) vom Dienstagmorgen (MESZ) hervorging. Das waren rund 8800 mehr als vor einer Woche mit 69'420. Die Anzahl der Toten im Zusammenhang mit einer Infektion lag bei 603. Am vergangenen Montag waren es den Angaben nach 701 gewesen.
Die bisherigen Höchstwerte wurden laut JHU am 2. Januar mit 300'295 Neuinfizierten sowie am 12. Januar mit 4476 Toten verzeichnet. Mit mehr als 30,7 Millionen Infektionen und rund 555'600 Toten sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land.
Inzwischen haben laut der Behörde CDC knapp 62,4 Millionen Menschen den vollen Impfschutz bekommen. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner. US-Aussenminister Antony Blinken hat eine stärkere Unterstützung der USA für die globalen Impfanstrengungen in Aussicht gestellt. Angesichts der Fortschritte der amerikanischen Impfkampagne prüfe die Regierung Optionen, wie die USA künftig mehr Ressourcen mit anderen Ländern teilen könnten, sagte er am Montag in Washington.
9.13 Uhr
Schweizer Hotellerie leidet auch im Februar
Die Hotelübernachtungen brachen im Februar gegenüber den noch relativ guten Vergleichszahlen aus dem Vorjahr um 39,9 Prozent auf 2,00 Millionen ein, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag anhand provisorischer Ergebnisse mitteilte. Im Januar hatte Corona die Zahl der Logiernächte um 58 Prozent in die Tiefe gerissen.
Die weltweiten Reiserestriktionen wie strenge Quarantänebestimmungen oder gar Grenzschliessungen sind eine schwere Belastung für den Tourismus. Nach einem noch guten Jahresbeginn hatten im Jahr 2020 die Folgen der Corona-Pandemie die Zahl der Übernachtungen in der Schweiz auf das Niveau von zu Beginn der 50er-Jahre zurückgeworfen.
In Schweizer Hotels checken in erster Linie heimische Gäste ein, aus dem Ausland reisen deutlich weniger Touristen an. Das war auch zu Beginn des Jahres 2021 so. Im Februar betrug der Rückgang der Logiernächte von ausländischen Gästen fast 80 Prozent auf gut 335'000. Nach zwei Monaten ergibt sich ein praktisch gleich hohes Minus.
Besser läuft das Geschäft mit den Schweizer Gästen, doch auch da nahmen die Übernachtungszahlen ab. Im Februar wurden mit heimischen Gästen insgesamt 1,67 Logiernächte registriert. Das sind rund 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Für Januar und Februar zusammen ergibt sich ein Rückgang um einen Fünftel.
8.35 Uhr
Nordkorea will Olympischen Spielen in Tokio fernbleiben
Nordkorea nimmt nach eigenen Angaben nicht an den Olympischen Spielen in Tokio teil. Zur Begründung wurde die Coronavirus-Pandemie genannt. Die Entscheidung sei auf einem Treffen des Nationalen Olympischen Komitees am 25. März getroffen worden, berichtete eine vom nordkoreanischen Sportministerium betriebene Website am Dienstag. Die Mitglieder des Komitees hätten dem Schutz der Athleten vor der «von Covid-19 ausgelösten weltweiten Gesundheitskrise» Vorrang gegeben, hiess es.
Staatliche nordkoreanische Medien hatten zuvor über eine Sitzung des Olympischen Komitees berichtet, aber keine Ergebnisse genannt. Das südkoreanische Vereinigungsministerium äusserte Bedauern über die Entscheidung und erklärte, man habe gehofft, die Olympischen Spiele böten eine Gelegenheit zur Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen.
Zu den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea hatte Nordkorea 22 Athleten entsandt sowie Regierungsvertreter, Journalisten und eine 230-köpfige, rein weibliche Anfeuerungsgruppe.
8 Uhr
Knapp 6900 Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages 6885 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 90 weitere Todesfälle gemeldet. Das RKI wies darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage weniger Tests gemacht und gemeldet würden. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages mehr als 9500 Neuinfektionen verzeichnet.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank im Vergleich zum Vortag von 128 auf 123. Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. In den vergangenen Tagen blieb sie etwa gleich.
7.47 Uhr
Neuseeland und Australien starten quarantänefreien Reiseverkehr
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie können Menschen in Neuseeland und Australien ab dem 19. April wieder zwischen beiden Ländern reisen. Eine Quarantäne ist nicht erforderlich. Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern bezeichnete den Schritt am Dienstag als «den Beginn eines neuen Kapitels». Es sei sehr schwer für viele Menschen gewesen, ihre Freunde und Familien in Australien ein Jahr lang nicht sehen zu können.
Beide Staaten hatten ihre Grenzen für Reisende im März 2020 geschlossen. Abgesehen von wenigen Ausnahmen durften nur noch eigene Bürger und Menschen mit Wohnsitz ins Land.
Der Inselstaat Neuseeland gilt wegen extrem strenger Massnahmen und genauer Kontaktverfolgungen als Musterland in der Krise. In dem Land mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden bisher rund 2500 Fälle verzeichnet, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Schon lange herrscht wieder eine weitgehende Normalität.
Auch Australien ist sehr erfolgreich im Umgang mit der Pandemie. Die Behörden in Down Under bestätigten bislang rund 29'000 Fälle und 909 Todesopfer bei einer Bevölkerung von mehr als 25 Millionen Menschen.
6 Uhr
Altersheime kritisieren Behörden wegen Corona-Politik
Führungskräfte von Alters- und Pflegeheimen kritisieren die Schweizer Behörden scharf. Die Heime hätten sich in der Corona-Krise ignoriert, zum Teil sogar schikaniert gefühlt, heisst es in einer Umfrage der Tamedia-Zeitungen (Dienstagausgabe). Insgesamt 42 Prozent der befragten Personen hätten angegeben, dass sie von den Behörden gar nicht oder zu wenig unterstützt worden seien. «Man hat uns im Regen stehen gelassen», so der Tenor. So habe etwa die Armee ihren Assistenzeinsatz auf Spitäler begrenzt.
Viele Befragte beklagten ferner die mangelhafte Test-Strategie des Bundesrates. Man hätte Tote vermeiden können, wenn alle Personen im Heim regelmässig getestet worden wären, um asymptomatische Fälle aufzudecken, sagte die Pflegeleitung im Sonnhalden in Arbon TG.
Für besonders grossen Ärger sorgten unter befragten Kadern in den Heimen die oft widersprüchlichen Verordnungen mit viel zu kurzen Fristen, fehlende Schutzeinrichtungen sowie die unfaire Behandlung in den Medien. So sei etwa der Begriff «Todesfalle» aufgetaucht.
Viele Heimleiterinnen und -leiter störten sich laut Umfrage daran, dass die Verwaltung in einzelnen Fällen versucht habe, die gesamte Verantwortung auf sie abzuschieben. Es habe keine Rückendeckung gegeben. Der Schwarze Peter sei an die Heime weitergereicht worden. Vergessen worden seien viele Heime auch bei der Hilfe für die zusätzlichen Kosten. Die Behörden hätten zwar Schutzausrüstung vorgeschrieben. Die Anschaffung sei aber nicht von den Kantonen finanziert worden. Auch Tests hätten vorerst selbst bezahlt werden müssen. Erst ab Dezember 2020 sei der Bund eingesprungen.
Das Recherchedesk der Tamedia hat rund 1400 Alters- und Pflegeheime befragt, in denen mehr als 160'000 Menschen leben. Über ein Viertel der angefragten Personen haben die über 40 Fragen beantwortet. Die Heimleitungen schrieben dazu rund 300 Seiten Kommentare.
Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht am heutigen Dienstag die Zahlen zur Beherbergung in der Schweiz im Monat Februar. Die Pandemie dürfte nach wie vor tiefe Spuren in der Schweizer Hotellerie hinterlassen haben. Im Januar hatten deutlich weniger Gäste in Schweizer Hotels eingecheckt als im Vorjahr. Gegenüber dem Vorjahr brachen die Übernachtungen um rund 58 Prozent auf noch 1,3 Millionen ein. Im vergangenen Jahr hatten die Logiernächte wegen der Pandemie einen historischen Tiefststand erreicht. Wegen der Einreiserestriktionen blieben vor allem die Gäste aus dem Ausland aus.
5.30 Uhr
Wenig Osterstau auf den Schweizer Strassen
Der Reiseverkehr über Ostern hat sich auf den Strassen in Grenzen gehalten. Wenige Kilometer Stau waren am Gotthard das Maximum. Es gab weniger Reisende aus Deutschland und den Niederlanden, weil in Italien die Corona-Massnahmen verschärft worden waren. Im Tessin blieb ein von den Behörden erwarteter Besucheransturm aus den übrigen Regionen der Schweiz über das übliche Mass hinaus aus. Auch die SBB waren weniger ausgelastet. Etwas mehr war an den Flughäfen los. Teile der Bevölkerung zog es an sonnige Destinationen. Das gute Wetter lockte viele Daheimgebliebene in die Natur, was zahlreiche Rega-Einsätze nach sich zog.
Mexikanischer Präsident verzichtet vorerst auf Corona-Impfung
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador will sich zunächst nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Präsident hatte sich im Januar mit dem Virus infiziert. Sein Antikörperspiegel sei nach Angaben seiner Ärzte noch hoch, sagte López Obrador am Montag. Deshalb sei eine Impfung vorerst nicht unabdingbar.
Der Präsident hat wiederholt erklärt, er werde mit einer Impfung warten, bis er an die Reihe komme und kein Spektakel daraus machen. Ende März sagte der 67-Jährige, er werde sich impfen lassen, wenn Menschen über 60 Jahre in den Innenstadtbezirken von Mexiko-Stadt, wo auch er wohnt, ihre erste Dosis erhielten. Nun sagte er, eine zweite Gruppe von Ärzten halte das für unnötig. Er schloss aber nicht aus, sich impfen zu lassen, wenn die meisten der Älteren im Juni ihre zweite Dosis erhalten.
Bislang hat Mexiko 14,7 Millionen Dosen von Vakzinen unterschiedlicher Hersteller erhalten. Fast neun Millionen wurden bislang verabreicht. Das Land hat 126 Millionen Einwohner. Mehr als 204'000 Menschen starben in Verbindung mit einer bestätigten Corona-Infektion, die Regierung beziffert die Zahl der tatsächlichen Corona-Todesopfer aber auf fast 324'000.
Neue IWF-Prognose zur Entwicklung der Weltwirtschaft
Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird am heutigen Dienstag (14:30 Uhr MESZ) seine neue globale Konjunkturprognose vorstellen. Der Fonds rechnet in diesem Jahr trotz der Pandemie mit einem stärkeren Wachstum als noch zuletzt angenommen. Im Januar hatte der IWF ein Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung um 5,5 Prozent erwartet. Nun sei mit einer «weiteren Beschleunigung» zu rechnen, kündigte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa vergangene Woche an.
Die Wirtschaft in vielen Industriestaaten werde sich dank der Impfkampagnen in diesem Jahr erholen, sagte Georgiewa. Zudem habe es unter anderem in den USA weitere staatliche Massnahmen zur Stützung der Konjunktur gegeben, erklärte sie vergangenen Dienstag. Sie warnte allerdings, dass sich eine Erholung in zwei Geschwindigkeiten abzeichne: Auf der einen Seite stehen demnach die USA und China, die zwei grössten Volkswirtschaften, die die Krise noch in diesem Jahr hinter sich lassen dürften und stark wachsen. Auf der anderen Seite stehen viele schwer von der Corona-Krise erschütterte Länder, denen es schwerfällt, die Verluste der Krise rasch wettzumachen.
Für 2022 hatte der IWF im Januar ein globales Wachstum von 4,2 Prozent prognostiziert. Für die Eurozone erwartete er ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 3,6 Prozent, für Deutschland nur 3,1 Prozent. Für das laufende Jahr rechnete der IWF mit einem Wachstum von 4,2 Prozent in der Eurozone und 3,5 Prozent in Deutschland. Die vergleichsweise hohen IWF-Prognosen sind zum Teil auch dadurch begründet, dass die entwickelten Volkswirtschaften im Vorjahr wegen der Corona-Krise eine Rezession von historischem Ausmass erlebten.
2.26 Uhr
Inflationsängste lassen Hypothekarzinsen steigen
Die Angst vor einer Inflation nach dem Ende der Pandemie führt zu einem Anstieg der Hypothekarzinsen in der Schweiz. Laut dem Vergleichsdienst Comparis haben die Richtzinsen von Hypotheken mit zehn Jahren Laufzeit am Ende des ersten Quartals 2021 den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht. Die Aussichten auf einen globalen Wirtschaftsboom trieben die Zinsen nach oben, teilte Comparis in der Nacht auf Dienstag mit. Hätten die Richtzinsen für zehnjährige Hypotheken Anfang Jahr noch bei etwas über 1 Prozent gelegen, so seien es Ende März 1,2 Prozent gewesen.
Weniger deutlich hätten die Richtzinsen für Hypotheken mit einer Laufzeit von fünf und zwei Jahren angezogen. Mit 0,92 und 0,86 Prozent lägen sie gar leicht unter den Werten des Vorjahresquartals, wie die Daten der Comparis-Spezialistin HypoPlus zeigten.
Viele Marktteilnehmer glaubten an einen globalen Wirtschaftsboom nach einem baldigen Ende der Pandemie. Das wiederum führe zu aufkeimenden Inflationsängsten, was die Zinsen nach oben drücke.
1.08 Uhr
Afrika benötigt im Corona-Kampf 12 Milliarden Dollar
Laut Weltbank benötigen die Staaten in Afrika rund 12 Milliarden Dollar, um eine Weiterverbreitung des Coronavirus effektiv stoppen zu können. Das geht aus einem neuen Papier von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) hervor. Darin wird empfohlen, dass die grossen Industrie- und Schwellenländer (G20) ihren gewährten Aufschub der Rückzahlung von Schulden bis zum Ende des Jahres verlängern.
0 Uhr
USA: Mehr Unterstützung für globale Impfanstrengungen
US-Aussenminister Antony Blinken hat eine stärkere Unterstützung der USA für die globalen Impfanstrengungen in Aussicht gestellt. Angesichts der Fortschritte der amerikanischen Impfkampagne prüfe die Regierung Optionen, wie die USA künftig mehr Ressourcen mit anderen Ländern teilen könnten, sagte Blinken am Montag in Washington. «Wir glauben, dass wir in der Lage sein werden, an dieser Front viel mehr zu tun», sagte Blinken. «Ich weiss, dass viele Länder von den Vereinigten Staaten fordern, mehr zu tun – einige mit wachsender Verzweiflung wegen des Umfangs und Ausmasses ihrer Corona-Notsituation. Wir hören Sie. Und ich verspreche Ihnen, dass wir so schnell wie möglich handeln werden.»
Die US-Regierung hat es zur Priorität erklärt, zunächst die eigene Bevölkerung zu impfen. Gegen US-Präsident Joe Biden wurde daher schon der Vorwurf erhoben, die «America First»-Doktrin von seinem Vorgänger Donald Trump fortzusetzen und es insbesondere armen Ländern zu erschweren, an Impfstoffe zu kommen.
In den USA wurden bereits mehr als 167 Millionen Impfdosen verabreicht – nach Angaben des Weissen Hauses waren es am Wochenende allein an einem Tag mehr als 4 Millionen. 32,4 Prozent der Gesamtbevölkerung hat bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Blinken machte deutlich, dass sich die Regierung im Klaren darüber sei, dass es mit dem Erfolg im eigenen Land nicht getan ist. «Diese Pandemie wird zu Hause nicht enden, bevor sie nicht weltweit endet.»