Übersicht Achtung, hier herrscht Hochwasser

phi/uri

15.7.2021

Hochwasserkarte des Naturgefahren-Portals des Bundes (Stand: 15. Juli, 13:00 Uhr).
Hochwasserkarte des Naturgefahren-Portals des Bundes (Stand: 15. Juli, 13:00 Uhr).
Screenshot:  Naturgefahren.ch

Die Hochwasserlage in der Schweiz hat sich mit neuem Regen über der Alpennordseite in der Nacht auf Donnerstag verschärft. Die Pegel von Seen und Flüssen steigen weiter an. In diesen Schweizer Regionen musst du heute mit Hochwasser rechnen.

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Auch in der Nacht hat es weitergeregnet und am heutigen Donnerstag und Freitag werden am Alpennordhang und in den daran angrenzenden Gebieten sowie in der Nordwestschweiz weiter intensive Niederschläge erwartet, wie der Bund schreibt.

Insgesamt sind mit Niederschlagsmengen zwischen 40 und 80 Millimeter zu rechnen – stellenweise könnten es durch Schauer oder Gewitter sogar mehr sein. Entsprechend prognostiziert der Bund für die nächsten Tage weiter steigende Fluss- und Seepegel. Es drohen allerdings nicht nur Überschwemmungen, sondern auch Erdrutsche, weil die Böden bereits schwer gesättigt sind mit Wasser.

Die Empfehlungen bei Hochwasser: Fahre nicht mit dem Velo oder Auto durch das Wasser. Meide Keller und Tiefgaragen und vor allem auch die Ufer, wo überraschende Flutwellen oder plötzliche Überschwemmungen auftreten können.

Diese Regionen sind gemäss dem Naturgefahrenportal des Bundes am stärksten gefährdet.

Sehr grosse Gefahr

Zentralschweiz: Nach wie vor grösste Gefahr herrscht am Vierwaldstättersee. Der Pegel ist hier am frühen Morgen zwei Zentimeter über die Hochwasser-Grenze der höchsten Stufe 5 (434,75 Meter) geschwappt. Der See liegt damit etwa einen Meter über dem normalen Pegel. Ebenfalls gilt eine Warnung der Kategorie 5 «sehr grosse Gefahr» für die Reuss im Bereich vom Vierwaldstättersee bis zur Mündung der Kleinen Emme.

Berner Oberland: Die höchste Gefahrenstufe gilt weiterhin auch für Bieler- und Thunersee. Der Bund schreibt, bei dieser Wasserführung könnten «vielerorts Ausuferungen (das Wasser verlässt das Bachbett) und Überflutungen auftreten». Es sei bei der Infrastruktur «verbreitet mit zum Teil grossen Schäden zu rechnen». Der Bevölkerung wird empfohlen, sich nicht in Nähe der betroffenen Gewässer aufzuhalten. Flutwellen könnten Sie überraschen und Ufer, die unterspült werden, könnten einstürzen.

Eine Sitzbank steht im Wasser des Thunersees am Donnerstag, 15. Juli 2021, in Neuhaus bei Interlaken.
Eine Sitzbank steht im Wasser des Thunersees am Donnerstag, 15. Juli 2021, in Neuhaus bei Interlaken.
Bild: Keystone

Grosse Gefahr

Aargau und beide Basel: Am Rhein von der Mündung der Aare bis Basel. Der Bund ruft dazu auf, sich von den Fliessgewässern fernzuhalten, die Situation zu verfolgen und die nötigen Schutzmassnahmen zu treffen.

Mittelland: Am Zürichsee. Die meisten Gewässer lagen am Donnerstag noch unter der Alarmstufe 4. Der Pegel des Zürichsees stieg am frühen Morgen jedoch auf 406,6 Meter über Meer und erreichte damit die Hochwassermarke. Gemäss dem Lagebericht der Hochwasserfachstelle vom Mittwochabend kann das Wasser vereinzelt in Häuser eindringen, die direkt am See liegen. Einzelne Uferabschnitte könnten überflutet wurden.

Zentralschweiz: An der Reuss von Mündung Kleine Emme bis zur Mündung der Aare. 

Berner Oberland: An der Aare unterhalb des Thunersees und am Brienzersee.

Hochrhein: Auch hier gilt eine Warnung der Stufe 4.

Erhebliche Gefahr aufgrund von Hochwasser

Lokale Überflutungen, etwa von Strassenunterführungen, Tiefgaragen und Kellerräumen und Behinderungen an Verkehrswegen und kleineren Schäden sind in folgenden Gebieten möglich: Aare unterhalb des Bielersees, Bodensee, Broye-Payerne, Genfersee, Limmat, Murtensee - Murten, Neuenburgersee, Urner Reuss.

Ein Schrebergarten steht am 15 Juli 2021 in Mellingen an der Reuss unter Wasser.
Ein Schrebergarten steht am 15 Juli 2021 in Mellingen an der Reuss unter Wasser.
Bild: Keystone

Erhebliche Gefahr aufgrund von Regen

Wegen Regen gilt dieselbe Gefahrenstufe in Ajoie, Basel, Delémont - Bellelay, Franches-Montagnes, La Chaux-de-Fonds - Le Locle, Laufental, Moutier - Tavannes, Oberes Baselbiet, Thal, Val de Ruz - Colombier, Val de Travers, Vallon de Saint-Imier, Aigle - Leysin, Bex - Villars, Conthey - Fully, Fribourg, Glâne, Jogne - Haute-Gruyère, Lausanne - Lavaux, Lötschental - Naters, Monthey - Val d'Illiez, Oron - Haute-Broye, Sion - Crans-Montana, Vouvry, Waadtländer Voralpen und am westlichen Alpennordhang, im Berner Oberland, am zentralen Alpennordhang und am östlichen Alpennordhang.

Mässige Gefahr

Lediglich mässige Gefahr herrscht in den Gebieten Arve, Birs, Bodensee, Emme, Kleine Emme, Linthkanal, Rhone , Saane, Sihl, Thur, Walensee

Ab Freitag prognostiziert der Bund eine allmähliche Verlagerung des Tiefs in Richtung Adria. Dadurch drehe «die Höhenströmung langsam auf Nordost und die Zufuhr von feuchter Luft zum Alpennordhang lässt etwas nach».