Der Nahostkrieg hat jetzt auch traurige Folgen für die Gemeinde Küsnacht im Kanton Zürich, glaubt die Jüdin Mirjam Rosenstein. Unbekannte haben nach Halloween mehrere Hakenkreuz-Schmierereien und weitere antisemitische Botschaften hinterlassen. Ein Schock für die Bewohner.
Besonders jüdische Einwohner zeigen sich entsetzt, der Vorfall sei erschreckend und mache Angst. Mirjam Rosenstein ist in Küsnacht aufgewachsen und stellt in einem Telefonat mit dem «Tages-Anzeiger» klar: «Ich bin enttäuscht, aber auch wütend. An so vielen Stellen waren Hakenkreuze aufgesprayt, an einem Ort sogar noch zusätzlich ein Davidstern.»
Die Kantonspolizei ermittelt
Doch Rosenstein will an das Gute im Menschen glauben, sie hält diese Botschaften nicht für gravierenden Antisemitismus. Sie hofft, dass an Halloween jemand ohne zu überlegen diese Schmierereien verursacht hat. Angst komme deshalb nicht auf, doch sie mache sich schon Gedanken um ihre Familie.
Die Kantonspolizei hat sofort die Ermittlungen aufgenommen, es geht in dem Fall um Sachbeschädigung, Hakenkreuze sind in der Schweiz nicht strafbar. Bisher konnte noch niemand ermittelt werden.
Gemeinde Küsnacht verurteilt Vorfälle
Was sehr wichtig für die jüdischen Einwohner ist, betont der Küsnachter Gemeindepräsident Markus Ernst dem «Tagesanzeiger» gegenüber: «Die Gemeinde Küsnacht verurteilt antisemitische Handlungen und somit auch die in der Halloween-Nacht gesprayten Hakenkreuze und weiteren Schmierereien aufs Schärfste.»