GraubündenWo treibt sich der Wolf herum? Eine neue App zeigt es
SDA/gbi
11.6.2020 - 09:57
Beobachtungen von Wölfen und anderen Grossraubtieren werden in Graubünden neu auf einer App erfasst und ausgewertet. So können Nutztierhalter schneller vor Grossraubtieren gewarnt werden.
Die Wolfspopulation in Graubünden wächst – und damit die Probleme für die Landwirte. Seit dem Monat März sind nach Angaben der Regierung markant mehr Sichtungen und Vorfälle mit Wölfen registriert worden als in anderen Jahren.
Das kantonale Amt für Jagd und Fischerei setzt deshalb neu auf eine App. Die Wildhüter melden Beobachtungen und Ereignisse mit Wölfen, Bären, Luchsen seit Anfang Juni mit dem Mobiltelefon, wie die Standeskanzlei Graubünden am Donnerstag mitteilte. Ort, Zeit und Art der Beobachtung gelangen dann auf eine Datenbank des Amtes und werden zentral ausgewertet.
Diese Angaben sind öffentlich einsehbar. Das Amt für Jagd und Fischerei publiziert auf seiner Website eine Karte, auf der sämtliche Grossraubtier-Beobachtungen nach Tierart und Zeitpunkt ausgewiesen sind. Zudem können alle Nutztierrisse seit Anfang Juni abgerufen werden.
Brennpunkt Surselva
Landwirte meldeten den Behörden seit März mehr als 40 Vorfälle, bei denen Nutztiere von Wölfen gerissen wurden – darunter sind auch 15 Nutztiere aus Herden, die mit Elektrozäunen oder durch Herdenschutzhunde geschützt waren.
Einen Schwerpunkt der Vorfälle bildet die Surselva, das Bündner Oberland. Dort streifen gleich drei Wolfsrudel regelmässig auf. Die Gesamtzahl der Wölfe im Kanton beläuft sich auf über 30.