Corona-Pandemie 132 Neuansteckungen — Schwangere sollen als Risikogruppe eingestuft werden

Agenturen/red

15.7.2020

Das BAG meldet am Mittwoch 132 Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Schwangere Frauen sollen in der Schweiz als Risikogruppe für Covid-19 eingestuft werden. Unterdessen lässt das BAG Gesichtsvisiere weiterhin zu. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 132 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden.

Am Dienstag waren 70 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Montag 63, am Sonntag 85 und am Samstag 108. Insgesamt gab es bisher 33'148 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte.

Bisher starben gemäss den Angaben 1688 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner hochgerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt hatten.

Schwangere Frauen sollen in der Schweiz als Risikogruppe für Covid-19 eingestuft werden. Dies fordert ein Experte des Universitätsspitals Chuv in Lausanne. Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe berät derzeit über eine Modifikation ihrer Empfehlungen.

Für den Experten besteht kein Zweifel, dass die bisherigen Kenntnisse über die Viruskrankheit «alarmierend genug» sind, um schwangere Frauen als Risikogruppe einzustufen. David Baud, der die früheren Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe mitverfasst hat, drückte gegenüber der Gesellschaft seine Besorgnis aus.

Coronavirus-Ansteckung trotz Gesichtsvisier: In Graubünden hatten sich in einem Hotel Angestellte, die eine Schutzmaske trugen, im Gegensatz zu ihren Kollegen mit Visier nicht angesteckt. Das BAG reagierte am Mittwoch dennoch nicht mit Einschränkungen.

Drei Hotelmitarbeiter hätten sich angesteckt, die Visiere getragen haben. Von den Maskenträgern im Personal habe sich hingegen kein einziger infiziert, bestätigte die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA Aussagen in den Tamedia-Medien. Auch wenn die Beobachtung nicht repräsentativ sei, falle das Bild doch klar und eindeutig aus.

Die Analyse der Fälle und der Übertragungswege hätten gezeigt, dass insbesondere die in der Gastronomie verbreiteten Plastikvisiere ungenügend Schutz vor Infektion bieten, hatten Jamnicki und das kantonale Gesundheitsamt von Graubünden schon am Dienstag mitgeteilt.

Die Bündner Kantonsärztin rät deshalb von der alleinigen Verwendung von Plastikvisieren ab. Die Visiere vermittelten ein falsches Gefühl von Sicherheit. Könne der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden, würden Gesichtsmasken oder andere geeignete Massnahmen empfohlen.

Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz hat es zu Beginn der Corona-Pandemie an Schutzmaterial gefehlt, namentlich an Masken. Das zeigt eine FMH-Umfrage. Unter Ärzten war demnach der Anteil der positiv auf das Coronavirus Getesteten höher als in der Bevölkerung.

282 – 2,3 Prozent der insgesamt rund 12'100 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte – wurden positiv getestet. 15 von ihnen hatten keine Symptome, 26 mussten ins Spital. Mehr als doppelt so viele, nämlich 719, gaben an, Symptome gehabt zu haben, aber keinen Test gemacht zu haben.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG prüft nun doch eine vergünstigte Abgabe von Schutzmasken.
  • DAs 
  • Weltweit sind wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Kinder geimpft worden.
  • Laut einer Umfrage wurden 282 Schweizer Ärzte mit dem Coronavirus infiziert.
  • Die BAG hat 132 Neuinfektionen vermeldet.
  • Die Zahl der im Kanton Bern positiv auf das Coronavirus getesteten Personen hat am Mittwoch die Grenze von 2'000 Menschen überschritten.
  • Der Kanton Luzern erlaubt nur noch 100 statt 300 Gästen in Gastrobetrieben und auf Veranstaltungen.
  • Der Lausanner Gynäkologe David Baud fordert, Schwangere als Risikogruppe einzustufen, denn sie haben häufiger schwere Covid-19-Verläufe. 
  • Die US-Gesundheitsbehörde CDC rechnet damit, dass sie die Pandemie innerhalb von Wochen unter Kontrolle bringen könnte, wenn alle Masken tragen.
  • Das Geschäft in den Schweizer Ferienregionen brummt trotz der Pandemie.
  • Das WEF sieht nach der Coronapandemie die Chance für 395 Millionen neue Arbeitsplätze.
  • Nach illegalen Partys wurden auf Mallorca die Lokale am «Ballermann» geschlossen.
  • Die Zahl der täglich nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht. Rund 67'400 Menschen wurden am Dienstag positiv auf das Virus getestet.
  • Ärzten in der Schweiz hat es laut einer Umfrage zu Beginn der Corona-Pandemie an Schutzmaterial gefehlt, namentlich an Masken.
  • Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit Erfolg einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus getestet.

21.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.39 Uhr: New Yorker Metropolitan Museum will Ende August wieder aufmachen

Das seit Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossene Metropolitan Museum in New York will Ende August seine Türen wieder für Besucher öffnen. Ab dem 29. August werde das Museum am Central Park in Manhattan wieder fünf Tage die Woche aufmachen, hiess es in einer Pressemitteilung. Abstands- und Hygieneregeln müssten eingehalten und Mund- und Nasenschutz getragen werden. Zudem dürfe die Auslastung nur ein Viertel der normalen Kapazität betragen.

Die Aussenstelle «Met Cloisters» im Norden Manhattans werde im September wieder öffnen, die Aussenstelle «Met Breuer» auf der Madison Avenue in Manhattan war wie zuvor geplant geschlossen und an die Frick Collection übergeben worden. Normalerweise besuchen jedes Jahr mehr als sieben Millionen Menschen pro Jahr die drei Häuser des Metropolitan Museum, das im April eigentlich gross sein 150-jähriges Bestehen feiern wollte.

«Die Türen des Met zu öffnen, ist ein wichtiges Signal für New York und uns alle», sagte der in Wien geborene Direktor Max Hollein. Nach dem Ausbruch der Pandemie in der Millionenmetropole New York hatte das Museum am 13. März seine Türen geschlossen — zuvor war es seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr als drei Tage am Stück geschlossen gewesen.

21.12 Uhr: BAG prüft vergünstigte Maskenabgabe

Bislang hat das BAG stets eine vergünstigte oder gar kostenlose Abgabe von Masken abgeleht. Offenbar gibt es aber nun ein Umdenken. Laut einem Bericht des SRF fänden derzeit Abklärungen mit den Kantonen statt, «ob und in welcher Form Masken aus Bundesbeständen vergünstigt abgegeben werden könnten».

Das BAG prüft offenbar doch die vergünstigte Abgabe von Masken  ab die Bevölkerung.
Das BAG prüft offenbar doch die vergünstigte Abgabe von Masken  ab die Bevölkerung.

Keystone/KEYSTONE/Ti-Press/ELIA BIANCHI (Symbolbild)

Dem Bericht zufolge begrüssen die Kantone den Schritt. Brigitte Christ von der Eidgenössischen Finanzkontrolle zufolge sei das Maskenlager des Bundes mittlerweile ohnehin überteuert, da die Preise für Masken seit deren Besorgung stark gesunken seien. Dies sei allerdings wohl nicht vermeidbar gewesen, schliesslich habe der Bund die Bevölkerung um jeden Preis schützen wollen.

20.47 Uhr: Netanjahu kündigt Einmalzahlung für alle Israelis an

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Einmalzahlung für alle Bürger zur Linderung der Finanznot in der Corona-Krise angekündigt. Familien mit einem Kind sollten umgerechnet gut 550 Franken bekommen, mit zwei Kindern rund 690 Franken und Familien mit drei und mehr Kindern rund 830 Euro, sagte Netanjahu vor Journalisten. Für Alleinstehende solle die Einmalzahlung rund 205 Franken betragen. Selbstständige hätten in diesen Tagen bereits Zahlungen von bis zu 2050 Franken bekommen. Die weitere Finanzspritze für alle sei nun ein «ergänzender Schritt».



Kritiker sprachen von einem populistischen Vorgehen Netanjahus, der Proteste gegen seine Corona-Politik verringern solle. Angesichts der wachsenden Finanzkrise Israels handele es sich um gefährliche Verschwendung. Auch im Finanzministerium sei der Schritt umstritten, berichtete das israelische Fernsehen.

Netanjahu sagte dagegen: «Wir müssen die Wirtschaft wieder in Gang bringen.» Die Menschen sollten mit dem Geld einkaufen gehen. «Dies kommt dann wieder den Geschäften zugute», sagte Netanjahu und rief die Bürger auf, israelische Waren zu kaufen. Die Einmalzahlungen müssten noch von der Regierung, möglicherweise auch vom Parlament gebilligt werden.

Vor knapp einer Woche hatte Netanjahu bereits ein Hilfspaket zur Linderung des finanziellen Drucks während der Corona-Krise vorgestellt. Das Paket hat einen Umfang von umgerechnet 20 Milliarden Euro.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hatte zuletzt einen Höchstwert erreicht, es wurden verschiedene neue Beschränkungen verhängt. Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 43'668 Menschen in Israel nachgewiesen worden; 375 Infizierte sind gestorben.

20.17 Uhr: Covid-Übertragung von Mutter zu Kind in Schwangerschaft belegt

Ärzte in Frankreich haben erstmals die Übertragung von Sars-CoV-2 von einer Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind nachgewiesen. Ein im März geborener Knabe hat nach der Geburt unter Hirnschwellungen und neurologischen Symptomen gelitten, wie sie bei Erwachsenen mit Covid-19 auftreten.

Das berichteten die Ärzte in einer am Dienstag veröffentlichten Studie im Fachmagazin «Nature Communications». Frühere Forschungen hatten bereits auf die wahrscheinliche Übertragung des Virus von der Mutter auf das ungeborene Kind hingewiesen, konkrete Nachweise gab es jedoch nicht.

Ärzte in Frankreich haben erstmals die Übertragung von Sars-CoV-2 von einer Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind nachgewiesen.
Ärzte in Frankreich haben erstmals die Übertragung von Sars-CoV-2 von einer Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind nachgewiesen.
Christin Klose/dpa-tmn (Symbolbild)

«Wir haben gezeigt, dass die Übertragung von der Mutter auf den Fötus über die Plazenta in den letzten Wochen der Schwangerschaft möglich ist», sagte der Leiter der Studie, Daniele De Luca.

Es sei nicht einfach gewesen, all die notwendigen Proben vom Fruchtwasser, der Plazenta sowie dem Blut der Mutter und des Neugeborenen während einer Pandemie zu analysieren, sagte De Luca, der im Antoine-Beclere-Krankenhaus in der Nähe von Paris arbeitet. Deshalb sei der Nachweise nicht früher erbracht worden.

19.59 Uhr: WHO und Unicef warnen vor weltweit sinkender Impfrate wegen Corona

Weltweit sind wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Kinder geimpft worden. In den ersten vier Monaten dieses Jahres habe sich die Zahl der verabreichten DTP3-Impfungen gegen Diphterie, Tetanus und Keuchhusten «bedeutend» und erstmals seit 28 Jahren überhaupt reduziert, erklärten die Weltgesundheitsorganisation WHO und das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Auch seien wegen der Pandemie mindestens 30 Impfkampagnen gegen Masern abgesagt worden.

Weltweit sind wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Kinder geimpft worden.
Weltweit sind wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Kinder geimpft worden.
KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

«Impfstoffe sind eines der wirksamsten Instrumente in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit», erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Aber die Pandemie bringe diese Errungenschaft in Gefahr. Der Schaden durch fehlende Impfungen könnte sogar grösser ausfallen als durch die Pandemie an sich. «Wir können nicht eine Gesundheitskrise gegen eine andere tauschen», warnte auch Unicef-Chefin Henriette Fore.

Jahrelange Fortschritte waren nach Angaben der beiden UN-Organisationen allerdings bereits vor der Pandemie teilweise zum Stillstand gekommen. Etwa seien die historisch hohen Impfraten in Lateinamerika und der Karibik zuletzt rückläufig gewesen, erklärten sie. In Brasilien, Bolivien, Haiti und Venezuela ging die Impfrate im Laufe der vergangenen zehn Jahre demnach um 14 Prozent zurück.

2019 erhielten rund 14 Millionen Kinder lebensrettende Impfstoffe nicht, erklärten die beiden Organisationen. Zwei Drittel dieser Kinder lebt demnach in zehn Ländern: in Angola, Brasilien, der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien, Indien, Indonesien, Mexiko, Nigeria, Pakistan und auf den Philippinen.

19.31 Uhr: BAG sucht wegen Gesichtsvisieren Gespräch mit Gastrobranche

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) betont, das Gesichtsvisier sei nur als Ergänzung geeignet und ersetze keinesfalls eine Gesichtsmaske. «Die Verwendung des Visiers ist keine 3. Alternative», schreibt BAG-Sprecher Yann Hulmann auf Anfrage. Auch Hygiene und Distanzregeln müssten eingehalten werden.

Die entsprechenden Massnahmen seien aber den Branchen überlassen, so Hulmann. Der Bund nehme nun Kontakt mit Gastrosuisse auf. Dort ist man sich der Problematik bewusst.

Im «Schutzkonzept für das Gastgewerbe unter Covid-19» vom 22. Juni heisst es: «Zwei Personen, die länger nebeneinander arbeiten, halten einen Abstand von 1,5 Metern zueinander ein, wenden sich den Rücken zu und arbeiten versetzt, oder tragen Hygienemasken (chirurgische Masken, OP-Masken) oder Gesichtsvisiere.» Es entsteht der Eindruck, Masken und Visiere seien gleichwertig.

Entstanden ist das Schutzkonzept in Zusammenarbeit mit dem BAG, dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und dem Staatssekretariat für Wirtschaft. Darauf wies Casimir Platzer, Präsident von Gastrosuisse, am Mittwochabend in der SRF-Sendung «Schweiz aktuell» ausdrücklich hin. Das BAG habe das Schutzkonzept validiert und dieses funktioniere.

19.18 Uhr: Gouverneur des US-Bundesstaats Oklahoma mit Coronavirus infiziert

Der Gouverneur des US-Bundesstaats Oklahoma, Kevin Stitt, hat sich mit Coronavirus infiziert. Es gehe ihm insgesamt gut, aber ein Corona-Test sei positiv ausgefallen, sagte Stitt. Er habe sich von seiner Familie isoliert und werde aus der Quarantäne weiter arbeiten, sagte der Republikaner. Unter den 50 Gouverneuren der US-Bundesstaaten ist Stitts Infektion der erste bestätigte Corona-Fall.

In seinem Bundesstaat mit rund vier Millionen Einwohnern sind bislang rund 22'000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 bestätigt worden. Seit einem Monat steigt die Zahl der bestätigten Infektionen dort rasch an. Oklahoma liegt im Südwesten der USA nördlich von Texas.

19.01 Uhr: US-Supermarktriese Walmart verhängt landesweite Maskenpflicht für Kunden

Der US-Supermarktriese Walmart verhängt wegen der Coronavirus-Pandemie landesweit eine Maskenpflicht für seine Kunden. Die Vorgabe soll ab kommender Woche in allen Filialen in den USA gelten, wie Walmart am Mittwoch erklärte. «Wir sind sicherlich nicht das erste Unternehmen, das eine Gesichtsbedeckung verlangt. Aber wir wissen, dass das ein einfacher Schritt ist, den jeder für seine Sicherheit und die Sicherheit anderer in unseren Märkten unternehmen kann.»

Bislang hatte Walmart seine Kunden ermutigt, Schutzmasken zu tragen. Verpflichtend war dies aber nicht. Der Konzern betreibt unter dem Namen Walmart und Sam's Club mehr als 5300 Supermärkte in den USA. Eine Reihe von US-Konzernen wie Fluggesellschaften haben bereits eine Maskenpflicht verhängt, um Ansteckungen zu verhindern. In einigen Regionen wird das auch von den Behörden vorgeschrieben.

Die USA haben in den vergangenen Wochen einen drastischen Wiederanstieg der Infektionszahlen verzeichnet. Seit Beginn der Pandemie wurden bereits mehr als 3,4 Millionen Infektionen und mehr als 136'000 Tote bestätigt — die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit.

Die US-Gesundheitsbehörden empfehlen inzwischen allen Bürgern das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit. Das Thema ist allerdings vielerorts politisch aufgeladen. So weigert sich Präsident Donald Trump beharrlich, eine Schutzmaske zu tragen. Er hat bislang nur ein Mal, bei einem Krankenhausbesuch am Wochenende, öffentlich eine Maske getragen.

18.37 Uhr: Schweinemäster atmen auf: Tönnies darf wieder schlachten

Aufatmen bei den Schweinemästern, mahnende Stimmen aus der Politik: Nach dem Corona-Ausbruch bei Deutschlands grösstem Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück darf das Unternehmen ab sofort wieder schlachten. Die Behörden haben einen eigentlich bis Freitag geltenden Produktionsstopp aufgehoben, wie die Stadt mitteilte. Tönnies kündigte an, Donnerstag wieder in Rheda-Wiedenbrück schlachten zu wollen. Ab den frühen Morgenstunden würden die ersten Tiere angeliefert, sagte ein Konzernsprecher.



Eine Genehmigung für den zweiten Produktionsschritt ist allerdings noch offen. Für die Zerteilung der Tiere hat die Stadt vorerst noch keine Genehmigung erteilt. Hier soll es am Donnerstag zunächst nochmals eine Begehungen der Behörden geben. Gutachter sollen sich beispielsweise Trennelemente aus Plexiglasscheiben anschauen, die die Arbeiter bei der schweren körperlichen Arbeit voneinander trennen. Am Freitag soll der Bereich nach Angaben der Stadt im Probebetrieb wieder aufgenommen werden.

Der Tönnies-Standort hatte in den vergangenen Wochen bundesweit Schlagzeilen gemacht, weil sich rund 1400 Mitarbeiter, darunter viele Werksarbeiter, mit dem Virus Sars-Cov-2 infiziert hatten. Während im restlichen Bundesgebiet die Corona-Massnahmen deutlich gelockert wurden, hatte die Bevölkerung in den Kreisen Gütersloh und Warendorf deshalb erneut weitgehende Einschränkungen des Alltags hinnehmen müssen. Betroffen waren zeitweise rund 640'000 Einwohner. Einige Urlaubsregionen verweigerten Urlaubern aus der Region die Anreise. In den eiligst aufgebauten Testzentren gab es einen Ansturm, um sich negative Testergebnisse für die Sommerferien ausstellen zu lassen.

18.06 Uhr: Österreichs Nachtclubs bleiben wegen mehr Corona-Fällen weiter zu

Trotz weitreichender Lockerungen bleiben Nachtclubs in Österreich vorerst weiter geschlossen. Die in Aussicht gestellte Lockerung ab dem 1. August wurde vor dem Hintergrund der aktuellen Infektionszahlen verschoben. «Die derzeitige epidemiologische Lage in Österreich lässt weitere Öffnungsschritte aktuell nicht zu», erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Man werde die Situation im Zwei-Wochen-Rhythmus neu bewerten. In Österreich steigt die Zahl der Coronavirus-Diagnosen seit Mitte Juni wieder leicht an. Am Mittwoch waren rund 1270 aktive Fälle bekannt.

Für Österreichs Lokale gilt damit weiter eine Sperrstunde von 1 Uhr nachts. Der Sprecher des Verbands der österreichischen Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger, beklagte gegenüber der Nachrichtenagentur APA Partytourismus in die Nachbarländer Schweiz und Slowakei. Dort dürften Lokale bis in den frühen Morgen geöffnet bleiben. «Jeden Tag gibt es in ganz Österreich ‹illegale› Partys und wir dürfen nicht aufmachen», sagte er ausserdem.

In Deutschland unterliegen Clubs und Diskotheken den Corona-Verordnungen der jeweiligen Länder. Ein Zeitpunkt der Wiedereröffnung mit Tanzbetrieb ist hier weiter ungewiss.

17.45 Uhr: Russland meldet erfolgreichen Test von Corona-Impfstoff

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit Erfolg einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus getestet. Die 18 freiwilligen Teilnehmer der ersten Phase der klinischen Tests hätten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen, Gesundheitsbeschwerden oder anderen Komplikationen gezeigt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Ob der Impfstoff auch wirksam ist, war zunächst unklar.

Die Ergebnisse der Untersuchung «erlauben uns, mit Zuversicht über die Sicherheit und gute Verträglichkeit des Impfstoffs zu sprechen», erklärte das Ministerium dazu. Die an dem Test beteiligte Ärztin Swetlana Woltschikhina versicherte jedoch, die Getesteten seien nun vor dem Coronavirus geschützt: «Ihre Immunität funktioniert gut, es werden Antikörper gebildet.»

Russland soll nach eigenen Angaben einen Impfstoff gegen das Coronavirus erfolgreich getestet haben (Symbolbild).
Russland soll nach eigenen Angaben einen Impfstoff gegen das Coronavirus erfolgreich getestet haben (Symbolbild).
Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Das Verteidigungsministerium hatte Mitte Mai verkündet, gemeinsam mit Epidemiologen vom Moskauer Gamaleja-Institut an einem Impfstoff zu arbeiten. Einer ersten Gruppe Freiwilliger wurde demnach am 18. Juni ein Probeimpfstoff verabreicht, eine zweite Gruppe befindet sich noch in der Testphase. Die klinischen Tests sollen laut Verteidigungsministerium bis Ende Juli abgeschlossen sein.

17.17 Uhr: Umfrage: Schweizer Ärzten fehlte Schutzmaterial

Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz hat es zu Beginn der Corona-Pandemie an Schutzmaterial gefehlt, namentlich an Masken. Das zeigt eine FMH-Umfrage. Unter Ärzten war demnach der Anteil der positiv auf das Coronavirus Getesteten höher als in der Bevölkerung.

Schutzmasken fehlten im März und im April; im Mai entspannte sich die Lage. In der in der «Schweizerischen Ärztezeitung» veröffentlichten Umfrage sprachen 57 Prozent der teilnehmenden Ärzte von einer schlechten oder eher schlechten Verfügbarkeit. Im April waren 40 Prozent dieser Ansicht, im Mai dann unter 10 Prozent.

Schweizer Ärztinnen fehlte laut einer Umfrage zu Beginn der Coronapandemie die nötige Schutzkleidung.
Schweizer Ärztinnen fehlte laut einer Umfrage zu Beginn der Coronapandemie die nötige Schutzkleidung.
Archiv

Beim Desinfektionsmittel war der Mangel etwas weniger gross. Im März war es für 50 Prozent eher oder sehr schlecht verfügbar, im April für etwa 35 Prozent und im Mai ebenfalls nur noch für unter 10 Prozent.

282 – 2,3 Prozent der insgesamt rund 12'100 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte – wurden positiv getestet. 15 von ihnen hatten keine Symptome, 26 mussten ins Spital. Mehr als doppelt so viele, nämlich 719, gaben an, Symptome gehabt zu haben, aber keinen Test gemacht zu haben.

16.50 Uhr: US-Industrie erholt sich etwas vom Corona-Schock

Die US-Industrie hat ihre Produktion nach dem Corona-Schock den zweiten Monat in Folge hochgefahren. Die Betriebe stellten im Juni 7,2 Prozent mehr her als im Vormonat, wie die Notenbank Federal Reserve am Mittwoch in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 5,6 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 3,8 Prozent im Mai.

Die gesamte Produktion – zu der auch Versorger und Bergbau beitragen – kletterte im vorigen Monat um 5,4 Prozent nach einem Plus von 1,4 Prozent im Mai.

16.25 Uhr: Corona-Neuinfektionen in den USA erreichen neuen Höchststand

Die Zahl der täglich nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht. Rund 67'400 Menschen wurden am Dienstag positiv auf das Virus getestet, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität am Mittwoch hervorgeht.

Das übertrifft den Wert von vergangenem Freitag, als rund 66'600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet wurden. Insgesamt haben sich in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, mehr als 3,4 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 136'000 Menschen starben.

Mitarbeiter des Gesundheitswesens schieben einen Patienten in das Brooklyn Hospital Center im New Yorker Stadtteil Brooklyn. 
Mitarbeiter des Gesundheitswesens schieben einen Patienten in das Brooklyn Hospital Center im New Yorker Stadtteil Brooklyn. 
Wang Ying/XinHua/dpa

Derzeit sind besonders die südlichen Gliedstaaten von der Pandemie betroffen. Wegen der dramatischen Zunahme an Neuinfektionen haben zahlreiche Gliedstaaten die phasenweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gebremst, pausiert oder Lockerungen der Eindämmungsmassnahmen zurückgenommen. US-Präsident Donald Trump erklärt die hohe Zahl nachgewiesener Infektionen immer wieder mit der Vielzahl an Test. Gesundheitsexperten weisen allerdings daraufhin, dass auch der Anteil positiver Tests gestiegen sei.

16 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen im Kanton Bern steigt auf über 2'000

Die Zahl der im Kanton Bern positiv auf das Coronavirus getesteten Personen hat am Mittwoch die Grenze von 2'000 Menschen überschritten. Die Kantonsverwaltung meldete am Mittwochmittag 2'005 gemeldete Fälle.

Das sind sieben mehr als am Vortag. Die neu positiv aufs Coronavirus getesteten Personen leben in Bern, Köniz, Wangen an der Aare, Täuffelen-Gerolfingen, Rüdtligen-Alchenflüh (2 Personen) und Gals, wie es auf der speziell dem Coronavirus gewidmeten Internetseite des Kantons heisst.

Die Zahl der Corona-Fälle im Kanton Bern stieg am Mittwoch auf über 2'000 (Archivbild)
Die Zahl der Corona-Fälle im Kanton Bern stieg am Mittwoch auf über 2'000 (Archivbild)
Archiv

Mit einer vom Coronavirus ausgelösten Covid-19-Erkrankung lagen am Mittwoch drei Personen im Spital, zwei davon auf der Intensivstation. Am Dienstag hatte die Zahl der Hospitalisierten noch vier betragen. Die Zahl der an Covid-19 verstorbenen Personen veränderte sich nicht und beträgt weiterhin 97.

Wie der Internetseite be.corona-data.ch entnommen werden kann, hatte der Kanton Bern am 1. April erstmals über 1'000 Infizierte vermeldet. Diese Zahl wurde innert eines Monats erreicht.

15.45 Uhr: Kinder verpassen wegen Coronavirus-Pandemie wichtige Impfungen

Die Kinderimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sind wegen der Coronavirus-Pandemie deutlich zurückgegangen. Beim Impfstoff gegen Masern hätten mehr als 60 Länder Lieferungsprobleme gemeldet, berichteten die das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf.

In anderen Fällen trauten Familien sich nicht aus dem Haus oder hätten kein Geld, zu einer Klinik zu fahren. Mindestens 30 geplante Impfkampagnen gegen Masern könnten ausfallen. WHO und Unicef beziehen sich auf vorläufige Angaben, genaue Zahlen liegen noch nicht vor.

Viele Kinder verpassen aufgrund der Coronapandemie wichtige Impfungen (Symbolbild).
Viele Kinder verpassen aufgrund der Coronapandemie wichtige Impfungen (Symbolbild).
Julian Stratenschulte/dpa

«Vermeidbares Leiden und Tod von Kindern, die die Routineimpfungen nicht bekommen, könnte noch grösser sein als Covid-19», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Covid-19 ist die Krankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst werden kann. Schon vor der Pandemie warnten die Organisationen, dass es kaum noch Fortschritte bei Impfprogrammen gab.

Nach einem starken Anstieg der Rate wurden einige Jahre lang gleichbleibend rund 85 Prozent der Kinder weltweit gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten und Masern geimpft. 14 Millionen Kinder seien 2019 nicht erreicht worden, die meisten davon in Afrika.

15.30 Uhr: Nach illegalen Partys: Mallorca schliesst Lokale am «Ballermann»

Wegen illegaler Partys am «Ballermann» hat Mallorca die Zwangsschliessung aller Lokale einer vor allem von deutschen Touristen gern besuchten «Bier-» und «Schinkenstrasse» beschlossen. 

Diese Anordnung gelte zunächst für zwei Monate und trete am Mittwoch mit der Veröffentlichung des entsprechenden Beschlusses im Amtsblatt sofort in Kraft, teilte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela in Palma mit.

Dichtes Gedränge herrscht am vergangenen Freitag auf der «Bierstrasse». Hunderte Urlauber aus Deutschland sollen am Ballermann auf Mallorca Party gemacht haben, ohne sich um die derzeit in Spanien geltenden Corona-Regeln zu scheren.
Dichtes Gedränge herrscht am vergangenen Freitag auf der «Bierstrasse». Hunderte Urlauber aus Deutschland sollen am Ballermann auf Mallorca Party gemacht haben, ohne sich um die derzeit in Spanien geltenden Corona-Regeln zu scheren.
Michael Wrobel/Birdy Media/dpa

Die Regionalregierung ordnete aus demselben Grund auch die Schliessung aller Lokale der Strasse Puerto Ballena in der Briten-Hochburg Magaluf westlich der Inselhauptstadt an. Das Verhalten einiger weniger Urlauber und Lokalbesitzer dürfe nicht die riesigen Anstrengungen der Menschen auf den Balearen im Kampf gegen die Pandemie aufs Spiel setzen, sagte Negueruela.

Der sozialistische Politiker bezog sich auf Fotos und Videoaufnahmen, die gezeigt hatten, wie Hunderte – mutmasslich Touristen aus Deutschland und Grossbritannien – am Wochenende an der Playa de Palma sowie in Magaluf getrunken, getanzt und gefeiert hatten. Sie waren unterwegs, ohne Schutzmasken zu tragen und ohne den in ganz Spanien vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten.

15.10 Uhr: Australier finden kuriose Gründe für Verstösse

Wegen neuer Corona-Ausbrüche sind Melbournes Bewohner seit vergangener Woche wieder strengen Ausgangsbeschränkungen unterworfen, doch scheint es vielen schwer zu fallen, sich daran zu halten: Innerhalb von sechs Tagen ergingen nach Angaben der Polizei vom Mittwoch über 500 Bussbescheide an Einwohner, die gegen die Regeln verstossen haben – teilweise aus skurrilen Gründen. Insgesamt mussten sie umgerechnet mehr als eine halbe Million Euro Strafe zahlen.

Unter anderem erwischten die Ordnungshüter zwei Männer, die in ihrem geparkten Wagen Pokémon GO spielten. Eine andere ertappte Gruppe behauptete, sie wolle lediglich bei einem Freund ihre Handys aufladen. Ein Gast der Fast-Food-Kette KFC weigerte sich, sein Essen mit nach Hause zu nehmen und blieb auch nach mehreren Aufforderungen der Polizei mitsamt seiner Mahlzeit am Tisch des Schnellrestaurants sitzen.

Kurz zuvor war KFC bereits den Gästen einer illegalen Party zum Verhängnis geworden: Die Polizei kam ihnen auf die Spur, weil sie eine aussergewöhnlich grosse Bestellung bei der Fast-Food-Kette aufgegeben hatten.

Ein Polizist in Melbourne, Australien, unterstützt die Gesundheitsbehörde am 13. Juli 2020 bei der Durchsetzung der Corona-Massnahmen. 
Ein Polizist in Melbourne, Australien, unterstützt die Gesundheitsbehörde am 13. Juli 2020 bei der Durchsetzung der Corona-Massnahmen. 
Bild: Keystone

14.20 Uhr: Corona-Ausbruch in österreichischem Schlachthof

In einem Schlachthof in Österreich sind mindestens 29 Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. 244 Mitarbeiter des Fleischereibetriebs im niederösterreichischen Eggenburg nahe der Grenze zu Tschechien mussten in Quarantäne, wie ein Amtssprecher am Mittwoch mitteilte. 40 weitere Testergebnisse standen nach Angaben der Gesundheitslandesrätin von Niederösterreich noch aus.

Nachdem ein Mitarbeiter Symptome gezeigt und sich an eine Hotline gewandt habe, seien alle Kollegen getestet worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Mitarbeiter von Fleischereibetrieben werden in Österreich verstärkt getestet, seitdem im Juni mehr als 1'400 Infektionen beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies bekannt geworden waren.

 In einem Schlachtbetrieb im Bezirk Horn wurden 29 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
 In einem Schlachtbetrieb im Bezirk Horn wurden 29 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
Bild: Keystone/APA/Herbert Pfarrhofer

13.55 Uhr: Schweizer Bauern setzen in der Krise auf Hofläden

Während des Corona-Lockdowns haben Hofläden von Schweizer Bauern einen Boom verzeichnet. Der Bauernverband will den Schwung nutzen und den Direktvertrieb unterstützen.

Für den Direktvertrieb über Hofläden, Wochenmärkte oder Abos gebe es zusätzliches Marktpotenzial, teilte der Schweizer Bauernverband an einer Medienkonferenz in Subingen SO am Mittwoch mit. Von diesen Möglichkeiten wolle man Gebrauch machen, denn der Direktvertrieb sei ein «wertvolles Tor» zu den Kunden. Er schaffe Nähe sowie gegenseitiges Verständnis zwischen Konsumenten und Produzenten.

13.20 Uhr: Spanien nimmt mit ranghohem Besuch Abschied von Corona-Toten

Mit Ansprachen von König Felipe VI. und von zwei Betroffenen nimmt der einstige Corona-Hotspot Spanien am Donnerstag Abschied von seinen mehr als 28'400 Todesopfern der Pandemie. Auch hochrangiger Besuch aus dem Ausland wird erwartet.

Das spanische Königspaar Felipe und Letizia auf Mallorca (Archivbild). 
Das spanische Königspaar Felipe und Letizia auf Mallorca (Archivbild). 
Foto: Isaac Buj/EUROPA PRESS/dpa

Man werde beim Staatsakt auf dem Armería-Platz vor dem Königspalast in Madrid nicht nur der Toten gedenken und sich beim Gesundheitspersonal bedanken, teilte die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez im Vorfeld mit. Es gehe auch darum, die Verdienste der gesamten spanischen Gesellschaft in dieser sehr schwierigen Zeit zu würdigen.

Erwartet werden aus Brüssel EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Parlamentspräsident David Sassoli und Ratschef Charles Michel. Angesagt haben sich unter anderem auch der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sowie der Chef der Welttourismus-Organisation UNWTO, Zurab Pololikashvili.



Unter den rund 400 Gästen werden ausserdem zahlreiche Hinterbliebene der Opfer sowie auch viele Vertreter von systemrelevanten Berufen sein.

12.50 Uhr: BAG meldet 132 Neuinfektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 132 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden.

Am Dienstag waren 70 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Montag 63, am Sonntag 85 und am Samstag 108. Insgesamt gab es bisher 33'148 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte.

Bisher starben gemäss den Angaben 1'688 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner hochgerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt hatten.

Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4'104 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag waren das am Mittwoch neun mehr.

Schweizer Pendler tragen artig ihre Masken. (Symbolbild)
Schweizer Pendler tragen artig ihre Masken. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.30 Uhr: Urlaub in Spanien? Ist mit Risiken verbunden

Auf Mallorca gilt eine ständige Maskenpflicht, in Katalonien werden regionale Lockdowns verhängt. Viele lassen sich den Urlaub in Spanien aber trotzdem nicht nehmen.

11.46 Uhr: Schwangere sollten als Risikogruppe gelten

Schwangere Frauen sollen in der Schweiz als Risikogruppe für Covid-19 eingestuft werden. Dies fordert ein Experte des Universitätsspitals Chuv in Lausanne. Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe berät derzeit über eine Modifikation ihrer Empfehlungen.

Zu Beginn der Corona-Krise seien die Informationen aus China, Italien und den USA «beruhigend gewesen, sagte Professor David Baud, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsspital Chuv in Lausanne, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Schwangere Frauen schienen demnach nicht stärker gefährdet zu sein als andere gleichaltrige Menschen.

Neuere Daten haben das Bild jedoch erheblich verändert. Jetzt gehen Experten davon aus, dass schwangere Frauen drei- bis fünfmal häufiger eine schwere Form der Lungenkrankheit Covid-19 entwickeln. Ebenfalls ist bekannt, dass das Virus Folgen für das Baby haben kann.

«Die Krankheit kann Veränderungen in der Plazenta auslösen. Dies wiederum kann dazu führen, dass Föten in der Gebärmutter weniger gut ernährt werden und sich ihr Wachstum retardiert», sagt Professor Baud. Für den Experten besteht kein Zweifel, dass die bisherigen Kenntnisse über die Viruskrankheit «alarmierend genug» sind, um schwangere Frauen als Risikogruppe einzustufen.

Schwangere Frauen haben oft schwerer Covid-19-Verläufe. (Symbolbild)
Schwangere Frauen haben oft schwerer Covid-19-Verläufe. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.35 Uhr: Tokio ruft höchste Warnstufe aus

Aufgrund einer steigende Zahl an Neuinfektionen haben die Behörden in Tokio die höchste Warnstufe ausgerufen. Das Coronavirus scheine sich wieder auszubreiten, sagte Gouverneurin Yuriko Koike am Mittwoch nach einem Expertentreffen. Den Experten zufolge steigen die Infektionszahlen vor allem bei jungen Menschen, in Ausgehvierteln, Familien und am Arbeitsplatz an.

Trotz der höchsten Alarmstufe bleiben die Geschäfte zunächst weiter geöffnet, und auch Veranstaltungen werden nicht verschoben. Bereits im April gab es trotz eines landesweiten Ausnahmezustands in Japan keine Ausgangssperren oder ähnlich strikte Verbote wie in anderen Ländern.

Japans Regierungschef Shinzo Abe hatte den Ausnahmezustand Ende Mai wieder aufgehoben. Danach stieg die Zahl der bestätigten Neuinfektionen jedoch wieder an, vor allem in Tokio. Den Behörden zufolge sind die meisten Neuinfizierten zwischen 20 und 40 Jahren alt.

10.30 Uhr: Helvetic bietet Pauschalreisen an

Helvetic Airways reagiert auf die Coronakrise mit dem Kauf von grösseren Flugzeugen und sogenannten «Pop-up-Flügen» nach Südosteuropa, wie die Regionalfluggesellschaft in einer Medienmitteilung berichtet.

Demnach will sich das Unternehmen durch die «Lancierung eines innovativen Routennetzwerks» an der «veränderten Situation im Luftverkehrssektor» anpassen. In Zusammenarbeit mit einem Reisespezialisten für Südosteuropa biete man nun Direktflüge auf die kroatische Insel Brač und nach Tivat in Montenegro an.

Die Reiseangebote seien «klar definiert», wie «Blick» schreibt. Auf der kroatischen Insel Brač etwa stünden Sport und Wellness im Fokus. Vollpension und drei Übernachtungen seien bei den Reisen inklusive.

Die Reisen seien kurzfristig buchbar und würden strengen Hygienemassnahmen unterliegen. Müsse aufgrund von Reisebeschränkungen eine Route geändert werden, wolle man das auf «flexible Art regeln».

Alle Destinationen würden von Maschinen der jüngsten Generation der Embraer E190-E2 bedient, zwei weitere Reiseziele – Dubrovnik und die litauische Hauptstadt Vilnius – sollen im August ins Helvetic-Programm aufgenommen werden..

10.24 Uhr: Israel steuert auf weiteren Corona-Lockdown zu

Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen hält Israels Gesundheitsminister einen weiteren Lockdown in dem Land für kaum noch vermeidbar. Er hoffe, dass die zuletzt ergriffenen Massnahmen wie die Begrenzung der Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen zu niedrigeren Infektionszahlen führten, sagte Juli Edelstein am Mittwoch dem Nachrichtenportal «ynet».

Wenn dies so komme, dann könne eine Lockdown-Entscheidung verschoben werden. «Wir müssen drei bis vier Tage abwarten, um zu schauen, aber es würde einem Wunder gleichkommen.» Einem früheren «ynet»-Bericht zufolge hat Edelstein eine rote Linie bei 2000 Neuinfektionen pro Tag gezogen.

Israel war es zu Beginn der Pandemie unter anderem mit einem raschen Lockdown gelungen, die Infektionszahlen niedrig zu halten. Nach Lockerungen schnellten die Zahlen jedoch in die Höhe. Am Montag wurde mit 1718 Fällen ein Rekordwert an täglichen Neuinfektionen erreicht, für Dienstag wies das Ministerium nach Zahlen vom Mittwochmorgen 1335 Neuinfektionen aus.

Die Regierung um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht zunehmend unter Druck. Zum Vergleich: Die Zahl der neuen Ansteckungen in der Schweiz und in Liechtenstein lag zuletzt laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei 70 innerhalb eines Tages. Israel hat nur unwesentlich mehr Einwohner als die Schweiz.

9.20 Uhr: Luzern verschärft Massnahmen

Nach Zug erlässt auch der Kanton Luzern weitere Schutzmassnahmen. Ab Freitag, 17. Juli, sind dann in Gastwirtschaftsbetrieben und auf Veranstaltungen pro Sektor statt bisher 300 Gäste nur noch 100 zugelassen, wie die Behörden in einer Medienmitteilung schreiben.

Die Regelung gelte dann, wenn der erforderliche Abstand nicht eingehalten werden könne und Massnahmen wie Maskenpflicht oder Trennwände nicht umzusetzen seien.

Besucher eines Clubs in der Schweiz: Luzern reduziert die erlaubte Zahl an Gästen auf Veranstaltungen und in Gastrobetrieben. (Symbolbild)
Besucher eines Clubs in der Schweiz: Luzern reduziert die erlaubte Zahl an Gästen auf Veranstaltungen und in Gastrobetrieben. (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.05 Uhr: Masken könnten Pandemie innert Wochen brechen

Die Ausbreitung des Coronavirus in den USA könnte nach Einschätzung der US-Gesundheitsbehörde CDC mit dem Tragen von Masken innerhalb weniger Wochen unter Kontrolle sein. «Wenn wir jeden dazu bringen könnten, jetzt sofort eine Maske zu tragen, denke ich, könnten wir diese Pandemie in vier, sechs, acht Wochen unter Kontrolle bringen», sagte CDC-Direktor Robert Redfield am Dienstag (Ortszeit) in einem Interview des Chefredakteurs des Fachmagazins «Journal of the American Medical Association».

Die USA sind nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität mit mehr als 3,4 Millionen Infizierten und bisher mehr als 136'000 Toten das weltweit mit Abstand am stärksten von der Coronapandemie getroffene Land. Eine landesweite Maskenpflicht gibt es nicht. In einer Pressemitteilung des CDC vom Dienstag hiess es, eine Gesichtsbedeckung sei eine der wirkungsvollsten Waffen, um das Ausbreiten des Virus zu verlangsamen und zu stoppen.

Es mache ihn traurig, dass die Frage des Maskentragens zu einer politischen geworden sei, sagte Redfield in dem Interview. Er lobte US-Präsident Donald Trump und auch Vizepräsident Mike Pence, dass diese jüngst Masken getragen hätten. «Sie könnten sich in ihrer Situation natürlich leicht rechtfertigen und sagen, sie bräuchten das nicht, weil sie und ihr Umfeld ständig getestet werden. Aber wir brauchen sie als Vorbilder», sagte Redfield.

Der US-Präsident hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC verkündet, nach denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen wird. Er hatte aber umgehend deutlich gemacht, dass er selber keine Maske tragen werde, und das mit seinen regelmässigen Coronatests begründet. Ihm wird vorgeworfen, durch sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild in der Pandemie abzugeben.

US-Experten empfehlen das Tragen von Masken, um die Corona-Pandemie zu brechen. Im Bild: Passanten Anfang Juli in Las Vegas. 
US-Experten empfehlen das Tragen von Masken, um die Corona-Pandemie zu brechen. Im Bild: Passanten Anfang Juli in Las Vegas. 
Bild: Keystone

8.30 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Grafik: dpa

7.57 Uhr: Postauto pocht auf Kurzarbeit

Postauto geht gegen den Entscheid des Kantons Bern, wonach das Unternehmen wegen der Coronakrise keine Kurzarbeit beantragen kann, juristisch vor. Das Unternehmen erhebt Einsprache gegen den Entscheid.

«Wir haben im Moment die Situation, dass der politische Entscheid noch nicht vorliegt», sagte Mediensprecher Urs Bloch am Mittwoch gegenüber Radio SRF. Aus diesem Grund gehe Postauto diesen Weg und fechte diesen Entscheid des Kantons Bern in Bezug auf die Kurzarbeit an, wie Bloch weiter sagte.

Gemeint ist der politische Entscheid über die 800 Millionen Franken, mit welchen der Bundesrat die grossen finanziellen Verluste von Personen- und Schienengüterverkehr abfedern will. Die Regierung hat am 1. Juli die Vernehmlassung zur erforderlichen Gesetzesanpassung eröffnet.

Postauto hatte für Fahrerinnen und Fahrer sowie Fahrausweiskontrolleure Kurzarbeitsentschädigung beantragt. Im Frühjahr hiess es bei Postauto, die Kurzarbeitsentschädigung sei für mehrere Hundert Personen beantragt worden.

Bereits vergangene Woche sind die SBB denselben Weg gegangen. Sie hatten im April für einige Betriebsbereiche von Personenverkehr und Infrastruktur sowie für Teile von SBB Cargo Kurzarbeit beantragt. Ende Juni fiel der ablehnende Entscheid. Aus Sicht der SBB braucht es eine rechtliche Klärung, ob sie in eigenwirtschaftlichen Bereichen nicht doch bezugsberechtigt sei. Für SBB Cargo wurde die Kurzarbeitsentschädigung bewilligt.

Postauto ficht einen Entscheid des Kantons Bern an, wonach das Unternehmen keine Kurzarbeit beantragen kann. (Symbolbild)
Postauto ficht einen Entscheid des Kantons Bern an, wonach das Unternehmen keine Kurzarbeit beantragen kann. (Symbolbild)
Bild: Keystone

6.15 Uhr: Plastikvisiere bleiben trotz Unsicherheit im Einsatz

Ein Corona-Ausbruch in einem Hotel in Graubünden deutet darauf hin, dass Plastikvisiere schlecht vor einer Ausbreitung des Coronavirus schützen. Ob die sogenannten Face Shields aus den Restaurants verbannt werden sollen, ist laut einem Bericht des «Tages-Anzeigers» jedoch umstritten. Zwar rät die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki ausdrücklich davon ab, Visiere statt Masken zu tragen, da die Analyse von Übertragungswegen gezeigt habe, dass Plastikvisiere ungenügend vor Infektionen schützten.

Drei Visiere tragende Mitarbeiter des Hotels hätten sich angesteckt – von den Maskenträgern im Personal habe sich hingegen kein einziger infiziert, wird die Kantonsärztin in dem Bericht zitiert. Auch wenn die Beobachtung nicht repräsentativ sei, falle das Bild doch «klar und eindeutig» aus, so Jamnicki.

Dennoch empfiehlt das Schutzkonzept von Gastrosuisse den Gastrobetrieben Visiere genauso wie Hygienemasken. Der Branchenverband hält sich auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» bedeckt: «Das Schutzkonzept für das Gastgewerbe (auch die Möglichkeit von Gesichtsvisieren) ist nach Vorgabe und in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit entstanden. Was die Wirksamkeit von Schutzmaterial anbelangt, halten wir uns an die Expertenmeinung der Behörden», teilt der Verband schriftlich mit. Der Bund schreibt auf seiner Website allerdings: «Visiere dienen nur als ergänzende Schutzmassnahme zu einer Maske.»

Eva van Beek vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen weist im «Tages-Anzeiger» darauf hin, dass es gewisse Arbeitsbedingungen, «zum Beispiel in der Küche mit viel Dampf und Hitze», nicht erlaubten, eine Maske zu tragen. Dass ein Visier allerdings nicht gleich effektiv ist wie eine Maske, sei klar. Sie spielt den Ball zurück: «Die Verantwortung für das Schutzkonzept liegt bei der Branche.»

Die Gesichtsmaske bietet gemäss Forschern den besseren Schutz vor Ansteckung mit dem Coronavirus als das sogenannte Face Shield. (Archivbild)
Die Gesichtsmaske bietet gemäss Forschern den besseren Schutz vor Ansteckung mit dem Coronavirus als das sogenannte Face Shield. (Archivbild)
Bild: Keystone/Laurent Gillieron

Auch beim Bundesamt für Gesundheit heisst es laut dem Bericht, der Bund gebe seit dem 22. Juni nur noch die Basismassnahmen vor, die Umsetzung in Form von Schutzkonzepten obliege den Branchen und Veranstaltern. Man werde künftig aber vermehrt darauf hinweisen, dass Visiere nur ungenügend schützten und kein Ersatz für Masken seien.

Da keine der einzelnen Massnahmen hundertprozentigen Schutz biete, müssten kontextabhängig die richtigen, teilweise wirksamen Schutzmassnahmen getroffen werden, zitiert die Zeitung den Epidemiologen Marcel Tanner. Das sei auch die Ansicht von Angela Thiele, die bei der Gewerkschaft Unia für die Gastronomie in Graubünden zuständig ist. Thiele weist darauf hin, dass nicht bekannt sei, wie sich die Personen im aktuellen Fall in dem Bündner Hotel angesteckt hätten. Wer sich mit ungewaschenen Händen die Augen reibe, drohe sich zu infizieren, ob er nun eine Maske trage oder ein Visier.

Laut Thiele sei es wichtig, dass die Schutzkonzepte angepasst werden, wenn in der Wissenschaft gesicherte neue Erkenntnisse vorliegen. Ebenso gelte es aber, die Wünsche des Personals zu respektieren. Letztlich müsse jeder Mitarbeiter selber entscheiden, wie er sich schützen wolle.

In der Forschung wird davon ausgegangen, dass Viren durch den Spalt zwischen Gesicht und Visier eingeatmet werden können. Das renommierte Robert Koch-Institut in Deutschland etwa kommt zum Schluss, dass die Verwendung von Visieren «nicht als gleichwertige Alternative zur Mund-Nasen-Bedeckung angesehen werden kann». Visiere würden in der Regel «maximal die direkt auf die Scheibe auftretenden Tröpfchen auffangen». Durch das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) könne hingegen die «Geschwindigkeit des Atemstroms oder des Speichel-/Schleim-Tröpfchenauswurfs reduziert werden», zitiert das Robert Koch-Institut auf seiner Website das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.

«Bluewin»-Video-Tutorial: So vermeiden Sie Fehler beim Masken tragen

«Bluewin»-Video-Tutorial: So vermeiden Sie Fehler beim Masken tragen

Längst nicht jede Maske schützt gleich gut. Welches Modell Sie wann nutzen sollten und welche Fehler Sie beim Anziehen und Tragen unbedingt vermeiden müssen – jetzt im Video.

09.05.2020

6.09 Uhr: Österreich hebt Reisewarnung für Lombardei auf

Ab Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag ist die partielle Reisewarnung für die italienische Provinz Lombardei aufgehoben. Dies teilte das österreichische Aussenministerium Mittwochmorgen mit.

Die epidemiologische Entwicklung in der italienischen Provinz, die als erste und besonders hart von der Coronavirus-Pandemie betroffen war, lasse diesen Schritt nunmehr zu, erklärte eine Sprecherin von Aussenminister Alexander Schallenberg. Weiterhin aufrecht bleibe aber die Sicherheitsstufe 4 (von 6) für ganz Italien – wie im Übrigen auch für alle anderen Länder der Welt, ausser es gilt Stufe 6 für Länder oder 5 für Regionen.

Aufgrund der globalen Ausbreitung des Coronavirus gelten laut Aussenministerium derzeit Reisewarnungen für 32 Staaten: Ägypten; Albanien; Bangladesch; Belarus; Bosnien und Herzegowina; Brasilien; Bulgarien; Chile; Ecuador; Indien; Indonesien; Iran; Kosovo; Mexiko; Montenegro; Nigeria; Nordmazedonien; Pakistan; Peru; Philippinen; Portugal; Republik Moldau; Rumänien; Russland; Schweden; Senegal; Serbien; Südafrika; Türkei; Ukraine; USA; Vereinigtes Königreich. Zudem gilt weiterhin die partielle Reisewarnung für die chinesische Provinz Hubei.

5.03 Uhr: Japans Zentralbank bleibt bei lockerer Geldpolitik

Japans Wirtschaft wird laut der japanischen Zentralbank in diesem Fiskaljahr wegen der Coronavirus-Pandemie schrumpfen. Wie die Bank von Japan (BoJ) am Mittwoch bekannt gab, dürfte die Volkswirtschaft in dem bis März 2021 laufenden Fiskaljahr um 4,7 Prozent schrumpfen.

Angesichts dieser ernsten Situation entschied die Zentralbank, an ihrem Kurs einer extrem gelockerten Geldpolitik unverändert festzuhalten. Japanische Geschäftsbanken können sich mit der Entscheidung der BoJ weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen weiterhin billig bleiben.

4.45 Uhr: Geschäft in Schweizer Ferienregionen brummt nach Corona-Abflauen

Die grossen Schweizer Berggebiete werden nach dem Abflauen der Coronakrise in Europa in diesem Sommer von Urlaubern fast überrannt. Viele haben für die Sommermonate höhere Buchungen als im vergangenen Jahr, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt.

«Wir haben für den gesamten Sommer ein Nachfrageplus von 27 Prozent», sagte Luzi Bürkli von der Organisation Graubünden Ferien. Beim Gasthaus Krone in La Punt im Engadin glühe seit Mitte Juni das Telefon, sagte Sonja Martin, die das Drei-Sterne-Haus mit ihrem Mann Andreas führt, im Schweizer Rundfunk. «Wir hatten noch nie zu dieser Zeit so gut gebuchte Hotelzimmer wie in diesem Augenblick.»

Auch die Region Adelboden, Lenk, Kandersteg im Berner Oberland hat für Juli und August ein Plus an Buchungen im Vergleich zum Vorjahr. «Wir sind mit dem aktuellen Buchungsstand zufrieden», sagte Silvia Nüesch, Sprecherin von Adelboden-Lenk-Kandersteg Tourismus. Im Kanton Wallis ist die Lage ebenfalls vielversprechend, etwa in den Regionen Saas-Fee und Aletsch. «Im Monat Juni war die Belegung besser als im gleichen Monat in den vergangenen Jahren», sagte Mathias Fleischmann von der Vermarktungsorganisation Wallis Promotion.

Die Regionen profitieren von einem Plus an Schweizer Gästen, die wegen der Coronakrise nicht ins Ausland fahren. «Die Destinationen, die immer schon viele Schweizer Gäste hatten, haben in diesem Jahr noch mehr», sagte Fleischmann. «Wir profitieren vom Schweizer Gäste-Bonus», sagte Bürkli. Graubünden hat ohnehin den höchsten Anteil Schweizer Gäste, fast 60 Prozent. Der Anteil der ausländischen Besucher sei nach ersten Eindrücken auf 20 bis 25 Prozent zurückgegangen. «Die meisten kommen aus Deutschland und den Benelux-Staaten», sagte er.

Weniger gut läuft es für Städte. Luzern lebt im Sommer sonst viel von Gästen des jetzt abgesagten Festivals klassischer Musik und von vielen Gruppenreisen aus Asien. Der Besitzer des Fünf-Sterne-Hotels Schweizerhof in Luzern, Patrick Hauser, hat normalerweise 80 Prozent ausländische Gäste. In diesem Jahr versucht er, Besucher mit intimen Hauskonzerten anzuziehen. Das Haus habe Reserven gebildet und könne mit Kurzarbeit bis 2022 durchhalten. Auch Interlaken zieht im Sommer neben Schweizern viele asiatische Reisegruppen an. Man werde bei den Logiernächten kaum an Rekordjahre wie 2018 oder 2019 anknüpfen, hiess es. Die Buchungen aus Deutschland seien aber gestiegen.

4.32 Uhr: Pandemie erhöht Probleme bei Schiffssicherheit

Die Coronavirus-Pandemie setzt die weltweite Schifffahrt nicht nur wirtschaftlich stark unter Druck, auch die Schiffssicherheit kann im erheblichen Masse gefährdet sein. Das ist das Ergebnis einer Studie des Industrieversicherers AGCS, einer Tochter der Allianz, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Hintergrund ist nach Ansicht des AGCS-Experten für die Schiffs- und Transportversicherung, Volker Dierks, dass Schiffseigner durch den Wirtschaftsabschwung einem zusätzlichen Kostendruck ausgesetzt sind. «Wir wissen aus früheren Rezessionen, dass die Budgets für Besatzung und Wartung zu den ersten Bereichen gehören können, die gekürzt werden», so Dierks.

Eine der Folgen sei das Aussetzen von turnusmässigen Crew-Wechseln, was sich negativ auf Wohlergehen und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auswirken kann. Unter anderem wegen des nahezu kompletten Ausfalls des Luftverkehrs hätten die Wechsel oft nicht erfolgen können. «Die Crews sind nun teilweise schon zehn oder zwölf Monate an Bord, das kann zu Ermüdungserscheinungen führen.» Eine Zunahme menschlicher Fehler könne die Folge sein, sagte Dierks. Menschliches Versagen sei mit einem Anteil von 75 bis 96 Prozent die Hauptursache für Schadenfälle in der Schifffahrt.

Die AGCS-Studie zählt weiter auf, dass Störungen bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten das Risiko von Maschinenschäden erhöhen können. Wenn Schiffe wegen der Flaute einige Monate stillliegen, müsse bei der Wartung ganz besondere Sorgfalt gelten, die Vorgaben der Klassifikationsgesellschaften müssten eingehalten werden, betonte Dierks. Es bestehe aber wegen der aktuellen Flaute die Gefahr, dass Einsparungen bei Reparaturen vorgenommen werden.

3.44 Uhr: Neue Banksy-Bilder werben für Maskentragen

Der geheimnisvolle Streetart-Künstler Banksy hat in einer U-Bahn in London mit Ratten-Bildern für das Tragen von Masken in der Coronakrise geworben. Auf einem auf Instagram verbreiteten knapp einminütigem Video soll Banksy selbst zu sehen sein – mit Maske, weissem Schutzanzug, blauen Gummi-Handschuhen und einer orangefarbenen Warnweste. Passagiere erkennen ihn nicht, weil sie ihn wohl für einen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe halten.

Auf dem Video ist zu sehen, wie der Künstler mithilfe von Schablonen Ratten auf die inneren Wände und Fenster der Waggons malt. Ein Tier segelt zum Beispiel mit einem Mundschutz als Fallschirm herab, ein anderes – ohne Maske – niest viel Farbe an ein Fenster. Für seine Bilder benutzte Banksy auch Spraydosen und ein Drucksprühgerät.

Zum Schluss des Videos spielt der Künstler auf den Hit «Tubthumping» der Band Chumbawamba an, in dem es unter anderem heisst: «I get up again» (etwa: Ich stehe wieder auf). Als Kommentar hinterliess Banksy auf Instagram: «Wenn du keine Maske trägst, kapierst du es nicht.»

3.16 Uhr: WEF sieht Chance für Hunderte Millionen neue Jobs

Wenn Staat und Wirtschaft nach der verheerenden Coronavirus-Pandemie die Weichen auf nachhaltige Entwicklung stellen, können bis 2030 rund 395 Millionen neue Jobs geschaffen werden. Zu diesem Schluss kommt die Stiftung Weltwirtschaftsforum (WEF) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Mit Geschäftsideen, die der Natur erste Priorität einräumen, könnten Geschäfte im Wert von gut zehn Billionen US-Dollar realisiert werden – so viel, wie Regierungen in aller Welt zur Stützung in ihre Volkswirtschaften gepumpt haben.

Das Forum nennt Beispiele, wo solche Lösungen schon hohen Mehrwert geschaffen haben: In Indonesien habe der Einsatz von Satellitenbildern und Sensoren in der Landwirtschaft Erträge um durchschnittlich 60 Prozent erhöht. Die Renaturierung von Küsten in Vietnam mit Mangroven habe das Einkommen der Küstenbewohner mehr als verdoppelt. «Wir können unsere Nahrungsmittelressourcen schonen, unsere Infrastruktur besser nutzen und neue Energiequellen anzapfen, indem wir Lösungen suchen, die positiv für die Natur sind», sagte Akanksha Khatri, Hauptautorin des Berichts.

Ideen sind unter anderem, dass Menschen anders essen, vor allem mehr Obst und Gemüse. Heute kämen 75 Prozent der Nahrungsmittel von nur zwölf Pflanzen und fünf Tierarten, heisst es in dem Bericht. Jede Sekunde werde auf der Welt ein Müllauto voll mit Textilien verbrannt oder auf Mülldeponien geladen. Besseres Recycling könne 148 Millionen Tonnen Textilabfall bis zum Jahr 2030 einsparen. Grüne Dächer, mehr LED-Lampen und bessere Isolierung könnten Milliarden einsparen und gleichzeitig neue Märkte für diese grünen Produkte schaffen. Bessere Bergbaumethoden könnten den Wasserverbrauch um 75 Prozent senken.

2.56 Uhr: Gute Ergebnisse nach ersten Tests von Impfstoff

Ein experimenteller Coronavirus-Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna zeigt einer Studie zufolge nach ersten Tests ermutigende Ergebnisse. In der ersten Phase der klinischen Tests hätten die Probanden Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt.

Dies erklärte das an der Studie beteiligte Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) am Dienstag (Ortszeit). Bei den 45 Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren habe es keine ernsthaften Nebenwirkungen gegeben, hiess es weiter.

Die Probanden, die innerhalb von zwei Monaten zwei Injektionen des Impfstoffs bekamen, entwickelten mehr neutralisierende Antikörper als Personen, bei denen eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert worden war, wie es am Dienstag weiter hiess. Die beteiligten Forscher stellten die Ergebnisse auch in einer Studie im «New England Journal of Medicine» vor. Der Hersteller Moderna sprach in einer Mitteilung von einer «robusten Immunreaktion», die nun den Weg für wesentlich grössere Studien zu Wirksamkeit ebne.

Der Impfstoff mRNA-1273 soll bereits ab Ende Juli an rund 30'000 Probanden getestet werden – in einer sogenannten Studie der Phase 3. In den Tests der ersten Phase werden Impfstoffe immer nur an wenigen Freiwilligen getestet, weil es dabei zunächst vor allem um die Prüfung der Verträglichkeit geht. Nach ersten positiven Ergebnissen wurde die erste Phase auf 120 Probanden erweitert, um auch die Sicherheit des Impfstoffs bei älteren Menschen zu testen. Die Ergebnisse der erweiterten Studie liegen allerdings noch nicht vor.

1.59 Uhr: Südafrika: Mehr Corona-Fälle als Grossbritannien

Südafrika hat mittlerweile mehr bestätigte Coronavirus-Fälle als das Vereinigte Königreich. 298’292 Infektionen sind im Land im südlichen Afrika nachgewiesen – der achthöchste Wert weltweit, wie aus einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums sowie Daten der Johns Hopkins University im US-Staat Maryland hervorgeht. Danach liegt die Zahl der bestätigten Fälle im Vereinigten Königreich bei 292’931.

Auf Südafrika allein entfallen fast die Hälfte aller nachgewiesenen Infektionen auf dem afrikanischen Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern. Dort breitet sich das Virus in bestimmten Teilen rasant aus.

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