Teure Barkeeper Freibier und Gratis-Drinks kosten Gurten-Festival 1 Million Franken

smi

6.10.2024

Best-Of: Gurtenfestival 2024

Best-Of: Gurtenfestival 2024

Über 55'000 Menschen sind dieses Jahr ans Gurtenfestival gepilgert. Auch mit dabei: blue Music Host Bettina Bestgen. Für uns blickt sie zurück auf exklusive Interviews und die besten Liveperformances.

31.07.2024

2023 haben Barangestellte des Gurten Festivals mit selbst konsumierten und ausgegebenen Freigetränken Mindereinnahmen von 1 Million Franken verursacht. 2024 sind sie deshalb scharf kontrolliert worden.

smi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Freibier und Gratis-Drinks haben die Einnahmen des Gurten Festivals 2023 um 1 Million Franken geschmälert, die Rentabilität war schlecht.
  • 2024 haben die Organisator*innen das Barpersonal deshalb verstärkt kontrollieren lassen.
  • So ist der Abfluss an unbezahltem Alkohol deutlich gesunken, Sanktionen seien 2024 nur gegen wenige Barkeeper ausgesprochen worden.

Barkeeper, die sich ab und zu selbst einen Drink gönnen, sind eine Begleiterscheinung der Gastronomie. Das tun selbstverständlich nicht alle. Besonders ausgiebig ist das offenbar am Gurtenfestival 2023 vorgekommen. Dort haben Angestellte auch Gästen fleissig Drinks ausgegeben – in einem Ausmass, dass es merklich ins Geld ging.

Eine Million Franken sollen die trinkfreudigen und spendablen Barkeeper das Traditionsfestival am Rande Berns gekostet haben, berichtet der «Blick», der sich auf interne Dokumente beruft.

Umsonst ausgeschenkte Shots sollen allein 310'000 Franken Mindereinnahmen gebracht haben. 650 Barkeeper seien am Gurten Festival 2023 beschäftigt gewesen. Das macht die enormen Fehlbeträge etwas erklärbarer. Hätten alle gleich viel selber getrunken oder verschenkt, wären es aber immer noch mehr als 1500 Franken pro Person. Laut «Blick» ist es unter einzelnen Angestellten zu wahren Besäufnissen gekommen, was besonders ins Geld gegangen sei.

Barkeeper unter Kontrolle 2024

Möglicherweise haben sich einzelne Angestellte an den Zapfhahnen auch berechtigt gefühlt, das eine oder andere Gratis-Getränk zu ziehen, weil sie für eine eher bescheidene Tagespauschale arbeiteten. 2024 hat diese 140 Franken betragen, dazu haben sie zwei Pässe für das Festival erhalten.  

Auf die Ausgabe 2024 hin haben die Veranstalter*innen Massnahmen gegen den Gratis-Alkohol eingeführt. Eine erhöhte Anzahl Kontrollteams habe überprüft, ob Bar-Angestellte betrunken waren. Zudem hätten diese Kontrolleur*innen versucht, Drinks umsonst zu erhalten. 

Das OK habe die Angestellten im Voraus informiert, dass sie beim Ausschenken überprüft würden und dass Fehlverhalten bestraft werde – vom Platzverweis bis zur Anzeige wegen Diebstahls, so der «Blick». Zudem würde das gesamte Barpersonal keinen Anteil am Trinkgeld erhalten, sollte der Verlust erneut so hoch ausfallen wie 2023.

Die Massnahmen zeigten Wirkung, sagen die Verantwortlichen. Zwar seien vereinzelt alkoholisierte Barkeeper und Freibiere festgestellt worden, diese hätten jedoch nur sehr wenige Verweise nach sich gezogen. Haben die Chefs des Gurten Festivals 2023 noch beklagt, dieses sei wegen «Verlusten an allen Fronten» unrentabel, ist dieses Manko 2024 behoben. Um die Zukunft des Berner Open Airs stehe es sehr gut.


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