Erzwungene LandungFranzosen haben Berset mit falschem Kennzeichen angefunkt
SDA/gbi
24.7.2022
Der Wirbel war gross, als die französische Luftwaffe Bundesrat Alain Berset während eines Privatflug zur Landung zwang. Die Funksprüche zeigen jetzt: Den Franzosen war davor ein grober Fehler unterlaufen.
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24.07.2022, 08:32
24.07.2022, 11:36
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Nicht als Bundesrat, sondern als Hobbypilot machte Alain Berset in den vergangenen Tagen die meisten Schlagzeilen. Grund war ein Ausflug in einem gemieteten Kleinflugzeug, den Berset am 5. Juli über Westfrankreich absolvierte.
Wie die NZZ als erstes berichtete, überflog er dabei Sperrgebiet und reagierte nicht auf Anweisungen der Luftsicherheit. Am Ende mussten Kampfjets den Innenminister auf den Boden eskortieren. Nach einer Kontrolle seiner Personalien konnte er den Flug fortsetzen.
Der Vorfall löste in der Schweiz ein immenses Medienecho aus, auch blue News hat das Thema aufgenommen. Jetzt kommen noch neue Details ans Licht. Der französischen Flugsicherheit ist bei der Kontrolle von Berset offenbar ein Fehler unterlaufen. Sie habe den Bundesrat falsch angefunkt, meldet die «SonntagsZeitung».
Zwei Buchstaben verwechselt
Berset sei bei seinem Flug von Ecuvillens bei Freiburg nach Châtellerault über Funk dreimal mit der Flugzeug-Kennzeichnung «HB-TOR» aufgerufen worden. Sein Mietflugzeug habe jedoch in Wahrheit die Identifikation «HB-TDR» getragen, schreibt die «SonntagsZeitung». Sie veröffentlichte dazu Mitschnitte der Funksprüche.
Die naheliegende Vermutung: Berset hat nicht auf den Aufruf reagiert, weil er sich nicht angesprochen fühlte. Drei von vier angefragten Piloten und Aviatikspezialisten sagen dem Sonntagsblatt, dass auch sie wohl nicht reagiert hätten. In einem Cockpit empfange man «fast ununterbrochen» Funksprüche mit ähnlich klingenden Bezeichnungen anderer Maschinen.
Von Berset lag keine Stellungnahme vor. Auch sein Innendepartement und die französische Botschaft in Bern wollten den Bericht am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht kommentieren.
Berset, der seit 2009 eine Pilotenlizenz besitzt, mietet nach Angaben des Innendepartements gelegentlich ein einmotoriges Flugzeug. Demnach war Berset beim besagten Flug in Frankreich allein an Bord.