Fragwürdige MessmethodenSo viel Pestizidrückstände sind wirklich in unserem Trinkwasser
tafi
18.9.2019
Die Qualität des Trinkwassers in der Schweiz sei gut, berichten Schweizer Kantonschemiker. In ihren Untersuchungen werden zahlreiche Pestizidrückstände allerdings nicht berücksichtigt – und das ist ein Problem.
Für eine aktuelle Studie haben Kantonschemiker etwa 300 Proben untersucht und dem Schweizer Trinkwasser insgesamt gute Noten bescheinigt. Allerdings waren in der Hälfte der Proben Pestizidrückstände und in einigen Proben deren Abbauprodukte nachweisbar. Für 170'000 Menschen in der Schweiz bedeutet das: Sie bekommen verunreinigtes Hahnenwasser.
Wie der «Kassensturz» von SRF berichtet, ist das aber nur die «halbe Wahrheit». Bei aufgeführten Rückständen handele es sich nur um die Stoffe, die das Bundesamt für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit (BLV) als «relevant» für die Gesundheit einschätzt.
380'000 Schweizer beziehen belastetes Trinkwasser
In Wahrheit fänden sich weitaus mehr Abbauprodukte von Pestiziden im Grundwasser. Weil sie vom BLV als «nicht relevant» klassifiziert werden, gibt es dafür keine Grenzwerte. Dabei kämen sie laut SRF im Wasser zum Teil sogar häufiger und konzentrierter vor als die «relevanten». Berücksichtigt man diese Erkenntnisse, würden statt 170’000 Menschen 380’000 Personen Trinkwasser mit hohen Pestizidrückständen beziehen.
Die Kantonschemiker sehen die Unterscheidung zwischen «relevant» und «nicht-relevant» kritisch. «Für den Vollzug wäre es am einfachsten, wenn es einen Höchstwert gäbe für alle Abbauprodukte», sagt Kurt Seiler, Kantonschemiker für den Kanton Schaffhausen und die Appenzeller Halbkantone, gegenüber SRF. Zumal einige der vom Bund als «nicht relevant» eingestuften Stoffe in der EU zum Beispiel durchaus problematisch gesehen werden.
Kantonschemiker fordert Neubewertung
So gilt der häufigste Abbaustoff (Bezeichnung: R471811) des Fungizids Chlorothalonil in der Schweiz als «nicht-relevant» und muss nicht gemessen werden, während die EU-Lebensmittelbehörde alle Abbaustoffe des als krebserregend geltenden Pflanzenschutzmittels als krebserregend einstuft. Michael Beer, Leiter Abteilung Lebensmittel und Ernährung beim BLV, verteidigt gegenüber «Kassensturz» die Klassifizierung: «Nach unserer Bewertungs-Methode sieht man, dass dieser Stoff mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht kanzerogen ist.»
Nicht nur Kurt Seiler, der eine schnelle Neuüberprüfung aller Stoffe fordert, die in den 70er- und 80er-Jahren zugelassen wurden, ist skeptischer als das BLV. Auch Juliane Hollender, Leiterin Umweltchemie an der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung & Gewässerschutz (Eawag) wäre lieber vorsichtiger in der Bewertung von Abbaustoffen: «Lieber vorsorgend einmal mehr restriktiv sein, anstatt zu sagen, das ist kein Problem.»
Die komplette BLV-Liste zur «Relevanz von Pflanzenschutzmittel-Metaboliten im Grund- und Trinkwasser» finden sie hier (PDF-Download).
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
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