Urteil in Bern Familienvater bedrängt Fahrer auf A1 – Tausende Franken Busse

dmu

3.6.2024

Ein Berner ist verurteilt worden, weil er auf der A1 andere Verkehrsteilnehmer gefährdet hat.
Ein Berner ist verurteilt worden, weil er auf der A1 andere Verkehrsteilnehmer gefährdet hat.
Symbolbild: Keystone

Ein 54-jähriger Berner ist wegen grober Verkehrsverletzung, Beschimpfung und Drohung verurteilt worden. Er muss eine hohe Busse bezahlen und ist zu einer noch höheren bedingten Geldstrafe verurteilt worden.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland hat einen 54-jährigen Berner wegen grober Verkehrsverletzung, Beschimpfung und Drohung verurteilt.
  • Der Familienvater soll auf der Autobahn mehrere riskante Fahrmanöver ausgeführt haben.

Ein Familienvater aus dem Kanton Bern muss an einem Sonntag im Februar 2023 die Nerven verloren haben. Eine andere Vermutung lassen die zahlreichen gefährlichen Fahrmanöver, die ihm auf der Autobahn zwischen Bern-Wankdorf und Wangen an der Aare vorgeworfen werden, fast nicht zu. Aber der Reihe nach.

Gemäss Strafbefehl fuhr der 54-Jährige zunächst mit seinem Kombi auf Höhe der Verzweigung Wankdorf auf der linken Fahrspur, wie «20 Minuten» berichtet. Kurz bevor die linke Spur aufgelöst wurde, überholte er einen weissen Toyota und wechselte «mit knappem Abstand» auf dessen Spur.

Der Lenker des Toyotas reagierte darauf mit Lichthupen, was den Beschuldigten wiederum zu einer starken Bremsung motivierte. Ein Unfall konnte nur durch eine Vollbremsung und ein Ausweichmanöver des Toyotas sowie eines weiteren Autos mit deutschem Kennzeichen verhindert werden.

Mittelfinger und imaginäre Pistole

Weil der Familienvater wenig später die Überholspur blockiert habe, betätigte auch der Deutsche die Lichthupe. Erneut bremste der Beschuldigte stark ab – von circa 120 auf 50 km/h. Dem Deutschen gelang es wieder, rechtzeitig zu reagieren.

Daraufhin machte der Kombifahrer die linke Spur doch noch frei. Die Angelegenheit war damit aber noch nicht erledigt: Der Beschuldigte habe sich an die Verfolgung des Deutschen gemacht, das Fernlicht angeschaltet und sei mehrmals so dicht aufgefahren, dass im Rückspiegel die Scheinwerfer nicht mehr zu sehen waren.

In der Folge fuhren die beiden Autos eine Zeit lang auf gleicher Höhe. Der 54-Jährige, auf der rechten Fahrspur fahrend, zeigte dabei dem Deutschen sowie dessen Ehefrau auf dem Beifahrersitz zweimal den Mittelfinger und imitierte mit der Hand eine Pistole, mit der er imaginäre Kugeln abfeuerte.

Hohe Geldstrafe

Als letzten Akt beschleunigte der Familienvater und wechselte auf die linke Spur, noch bevor er das Fahrzeug seines Widersachers vollständig überholt hatte. Erneut habe der Deutsche ausweichen müssen.

Seine Manöver kommen den 54-Jährigen teuer zu stehen: Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland hat ihn wegen grober Verkehrsverletzung, Beschimpfung und Drohung zu einer Geldstrafe von 50'400 Franken verurteilt – bedingt, bei einer Probezeit von zwei Jahren. Eine Busse von 12'600 Franken sowie die Verfahrenskosten in Höhe von 800 Franken muss er auf jeden Fall bezahlen.


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