Korruptionsskandal beim TCS Fahrzeugexperte soll 1332 Prüfungen gefälscht haben

Samuel Walder

13.1.2025

Ein Prüfer des TCS schwindelte über 13 Jahre lang. (Archivbild)
Ein Prüfer des TCS schwindelte über 13 Jahre lang. (Archivbild)
sda

Ein TCS-Fahrzeugexperte aus Biel soll über 13 Jahre hinweg Prüfungen gefälscht und illegal Bestätigungen ausgestellt haben. Der Korruptionsfall umfasst ein Netzwerk von 30 Verdächtigen.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein TCS-Experte in Biel soll über 13 Jahre rund 1332 Fahrzeuge ohne tatsächliche Prüfung illegal zertifiziert haben.
  • Das führte zu einem Korruptionsskandal mit 30 Verdächtigen aus mehreren Kantonen und Ländern.
  • Der Skandal, aufgedeckt durch einen anonymen Hinweis, führte zu einer grossangelegten Razzia und Verhaftungen.
  • Der Fall zeigt Schwachstellen in der Überwachung von Fahrzeugprüfungen und wirft Fragen zur Verkehrssicherheit auf.

Ein Fahrzeugexperte des TCS-Centers in Biel steht im Zentrum eines grossangelegten Korruptionsskandals. Über 13 Jahre lang soll der Berner rund 1332 Fahrzeuge nur zum Schein geprüft und illegale Bestätigungen ausgestellt haben. Der Fall, der durch anonyme Hinweise ins Rollen kam, zeigt ein weitreichendes Netzwerk aus Betrug, Bestechung und Urkundenfälschung, wie «Der Bund» schreibt.

Zwischen Juli 2010 und Oktober 2023 ermöglichte der TCS-Experte, dass mangelhaft gewartete Fahrzeuge von Garagisten und Autohändlern trotzdem eine offizielle Prüfbescheinigung erhielten. Dafür soll er Geld oder «geldwerte Vorteile» erhalten haben. Käuferinnen und Käufer dieser Fahrzeuge waren die Leidtragenden, da sie auf die Verkehrstauglichkeit vertrauten.

Razzia und Verhaftungen

Die Untersuchungen ergaben, dass der Fahrzeugexperte mit Garagisten und Händlern vor allem in den Kantonen Solothurn und Aargau zusammengearbeitet hat. Dabei wurden auch fiktive TCS-Mitgliedschaften abgeschlossen, um die Fahrzeuge für Prüfungen im TCS-Center Biel zu registrieren.

Im Oktober 2023 führten die Behörden eine grossangelegte Razzia in den Kantonen Bern, Zürich, Solothurn und Aargau durch. Dabei wurden rund ein Dutzend Personen verhaftet. Insgesamt stehen 30 Verdächtige im Fokus, darunter Personen aus der Schweiz, Syrien, dem Irak, Pakistan, Sri Lanka, der Türkei und der Slowakei. Gegen sie wird wegen gewerbsmässigen Betrugs, Bestechung und Urkundenfälschung ermittelt.

Zürich deckt auf, Solothurn übernimmt

Der Skandal wurde durch einen anonymen Hinweis im Februar 2021 an die Zürcher Kantonspolizei aufgedeckt. Der Hinweisgeber nannte die Mobilnummer eines Mannes, der Prüfbescheinigungen ohne tatsächliche Kontrolle ausgestellt habe. Eine frühere Anzeige aus dem Jahr 2018 bei der Polizei in Solothurn blieb hingegen weitgehend unbeachtet.

Das Bundesstrafgericht musste letztlich über die Zuständigkeit entscheiden, da mehrere Kantone involviert waren. Der Kanton Solothurn wurde zur federführenden Instanz bestimmt, da sich das Zentrum der Straftaten dort befindet.

Unregelmässigkeiten übersehen

Die Prüfpraxis des TCS-Centers in Biel war bereits 2021 bei einem Audit des Berner Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamtes überprüft worden. Damals wurden keine Unregelmässigkeiten festgestellt. Dennoch musste der beschuldigte TCS-Experte im Jahr 2023 das Unternehmen verlassen.

TCS-Mediensprecherin Vanessa Flack betonte: «Der TCS duldet kein deliktisches Verhalten und arbeitet vollumfänglich mit den Behörden zusammen.»

Folgen für den TCS und die Verkehrssicherheit

Die Enthüllungen werfen ein Schlaglicht auf die möglichen Lücken in der Überwachung von Fahrzeugprüfungen. Stephan Lanz, Vorsteher des Berner Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamts, erklärte, dass bisher keine im Kanton Bern immatrikulierten Fahrzeuge betroffen seien. Dennoch zeigt der Fall, wie schwerwiegend Korruption im Bereich der Verkehrssicherheit sein kann.

Das Bundesstrafgericht lobte die Zürcher Behörden ausdrücklich für ihre gründlichen Ermittlungen und betonte die Bedeutung der Bekämpfung von Korruption: «Wenn weder Bestechende noch Bestochene Interesse an einer Anzeige haben, ist es umso wichtiger, anonymen Hinweisen konsequent nachzugehen.»

Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.


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