In knapp zwei Wochen entscheidet das Schweizer Stimmvolk darüber, ob Lesben und Schwule heiraten dürfen. Bei «Lässer» trafen Gegnerin Regula Lehmann und Befürworterin Priscilla Schwendimann aufeinander.
Dass Schwule und Lesben vor dem Gesetz gleich behandelt werden und somit heiraten dürfen sollen, das sieht auch die Mehrheit der Gegner*innen der «Ehe für alle» so.
Geht es aber um das Kindeswohl, gehen die Meinungen auseinander. Bei «Lässer» diskutieren die lesbische Pfarrerin aus Zürich, Priscilla Schwendimann, und die Leiterin Ehe- und Familienprojekte der Stiftung Zukunft CH, Regula Lehmann, darüber, was das Beste für ein Kind ist.
Während die Gegner*innen der Vorlage monieren, ein Kind brauche Mutter und Vater, glauben die Befürworter*innen, dass die aktuelle Gesetzeslage schädlich für Kinder aus Regenbogen-Familien ist. «Viele Regenbogen-Kinder sitzen weinend zu Hause, weil diese Diskussion ihnen das Herz bricht», sagt Schwendimann. So werde angedeutet, dass Regenbogen-Mütter und -Väter keine richtigen Eltern seien.
Besonders dass lesbische Paare mittels Samenspende dereinst legal ein Kind bekommen sollen, findet Lehmann stossend. Denn das Kind habe das Recht darauf, zu wissen, woher es abstammt. Heute dürfen heterosexuelle Paare die Fortpflanzungsmedizin wie Samenspende nutzen. Doch auch dies hält Schwendimann für falsch. «Es sollte keine Samenspende geben — für niemanden.»
Das Kind kennt auch hier seinen leiblichen Vater nicht. «Die meisten Samenspender wollen keinen Kontakt mit dem Kind aufbauen.»
Ehe für alle: Das sagen Befürworterin Schwendimann und Gegnerin Lehmann
Am 10. September standen sich Priscilla Schwendimann und Regula Lehmann in der «Arena» des Schweizer Fernsehen gegenüber. Zuvor kreuzten die beiden bei «LÄSSER» die Klingen – und stritten über die Ehe für alle. Den ganzen Talk gibts hier.
10.09.2021