Polizei im Einsatz Eritreische Gruppen geraten in Gerlafingen SO aneinander

sda/toko

31.3.2024

Die Kantonspolizei Solothurn ist in Gerlafingen im Einsatz.
Die Kantonspolizei Solothurn ist in Gerlafingen im Einsatz.
sda (Archivbild)

In Gerlafingen SO musste die Polizei einschreiten, um zwei Gruppen Eritreer auseinanderzuhalten. Es handelte sich offenbar um Anhänger und Gegner des eritreischen Machthabers Isayas Afewerki.

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  • In Gerlafingen SO sind Anhänger des eritreischen Machthabers Isayas Afewerki mit Gegnern des Regimes aneinandergeraten.
  • Die Polizei hielt die Gruppen auseinander, unter anderem mit einem Wasserwerfer der Kantonspolizei Bern.
  • Zwei Personen wurden leicht verletzt.

Rund 180 regimekritische Eritreer sind am Sonntag in Gerlafingen SO auf regimetreue Anhänger losgegangen. Die Kantonspolizei Solothurn setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um eine Eskalation zu verhindern. Zwei Personen wurden dabei leicht verletzt.

Eine Gruppe von 350 Anhängern des eritreischen Diktators Isaias Afewerki hatten sich in Gerlafingen zu einem Fest versammelt, wie die Kantonspolizei Solothurn am späten Sonntagabend mitteilte. Teilweise mit Steinen, Eisenstangen und Stöcken bewaffnet reisten die rund 180 regimekritische Eritreer nach Gerlafingen, um die Veranstaltung aktiv zu stören. Ein Aufeinandertreffen der beiden Parteien wurde von der Polizei verhindert. An einer Deeskalation waren nach Angaben der Solothurner Kantonspolizei beide Seiten nicht interessiert.

Beim Einsatz wurde eine Polizistin durch einen Steinwurf leicht verletzt. Eine Teilnehmerin der eritreischen Gruppierung wurde laut Polizeimeldung «offenbar ebenfalls leicht verletzt». Mehrere Personen wurden kontrolliert, zu vorläufigen Festnahmen kam es nicht. Gegen Abend beendeten die Regimeanhängerinnen und -anhänger ihre Veranstaltung.

Über die Sozialen Medien geteilt

Bereits vor dem Eintreffen der Regimekritiker seien mehrere Polizeiangehörige vor Ort gewesen, hiess es von der Kantonspolizei. Das Areal um den Gerlafingerhof, in dem das Fest stattgefunden habe, sei grossräumig abgesperrt worden, um ein mögliches Aufeinandertreffen der beiden Gruppen zu verhindern.

Nachdem die Veranstaltung über die sozialen Medien verbreitet worden sei, sei die Kantonspolizei Bern mit mehreren Einsatzkräften sowie einem Wasserwerfer beigezogen worden. Im Einsatz standen rund 60 Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizeien Solothurn und Bern.

«Inakzeptables Verhalten»

«Selbstjustiz ist in der Schweiz nicht geduldet», kommentierte die FDP Schweiz die Auseinandersetzung auf X. Es sei inakzeptables Verhalten von Flüchtlingen, die in der Schweiz internationalen Schutz erhalten hätten.

Im vergangenen Jahr kam es in der Schweiz und in Europa wiederholt zu Ausschreitungen zwischen Eritreern. Unter anderem intervenierte die Polizei bei einer Schlägerei in Opfikon ZH, und in Rüfenacht bei Bern wurde eine Kundgebung wegen Sicherheitsbedenken kurzfristig abgesagt. Im Februar setzte die Polizei ein grosses Aufgebot ein, um eine Versammlung von Eritreern in Villars-sur-Glâne (FR) unter Schutz zu stellen.