Noble AdresseDoris Leuthards Berner Wohnung steht seit vier Jahren leer
mmi
6.1.2023
Alt-Bundesrätin Doris Leuthard hat für ihr Berner 5-Zimmer-Appartment 2450 Franken bezahlt. Trozt guter Bedingungen wird der Bund die Wohnung nicht los.
mmi
06.01.2023, 13:33
06.01.2023, 15:20
mmi
Pascal Couchepin, alt FDP-Bundesrat, spazierte durch die Räume zum Nachdenken. Zuletzt residierte die ehemalige CVP-Bundesrätin Doris Leuthard dort.
Doch seit deren Rücktritt im Jahr 2018 steht die 250 Quadratmeter grosse Wohnung in der Berner Altstadt leer. Und das dürfte vorerst so bleiben, meldet der «Tages-Anzeiger». Bis heute habe der Bund es nicht geschafft, die Wohnung zu vermieten.
Auch die beiden neu gewählten Bundesratsmitglieder Albert Rösti (SVP/BE) und Elisabeth Baume-Schneider (SP/JU) werden nicht einziehen. Während der neue SVP-Bundesrat in Uetendorf wohnt, also kaum 30 Kilometer von Bern weg, lässt Baume-Schneider ausrichten, dass sie an der Wohnung nicht interessiert sei.
Mieter*innenkreis wird ausgeweitet
Aufgrund des mangelnden Mieterinteresses erweitert das zuständige Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) seinen Suchradius. Denn bis anhin war die Vermietung des Appartments nur für Magistratspersonen vorgesehen. Das heisst für Bundesrät*innen, den Bundeskanzler, Bundesrichter*innen oder Staatssekretär*innen. Nun seien auch Parlamentarier*innen und Bundesangestellte in unterschiedlichen Funktionen möglich, schreibt das BBL dem «Tages-Anzeiger». Der Grund für den begrenzten Mieterkreis seien Sicherheitsüberlegungen.
Das besagte 5-Zimmer-Appartment ist Teil des prestigeträchtigen Von-Wattenwyl-Hauses in der Berner Altstadt. In den unteren Etagen empfängt der Bundesrat Gäste oder trifft sich regelmässig mit den Spitzen der Bundesratsparteien zu den sogenannten Von-Wattenwyl-Gesprächen. In den oberen Etagen des Patriziergebäudes stehen ein Zimmer, eine 120 Quadratmeter grosse 3,5-Zimmer-Wohnung sowie die 5-Zimmer-Wohnung zum Mieten frei.
Zu hohe Mieten?
Gemäss dem BBL hätten Interessenten die Mietobjekte besichtigt, jedoch sei es zu keinem Mietverhältnis gekommen. Einer der Gründe sei die hohe Miete. Während Doris Leuthard noch 2'450 Franken pro Monat bezahlte, würde die Miete, angepasst an die Marktsituation, nun bei über 5000 Franken liegen, lässt das Bundesamt nur vage durchblicken.
In den nächsten Monaten will der Bund Unterhaltsarbeiten am Haus durchführen, um den Ausbaustandard der Wohnungen den heute üblichen Qualitätsansprüchen anzupassen – beispielsweise die Gasheizung ersetzen. Ob danach die Wohnungen vermietet werden können, bleibt nach wie vor offen.
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