Zweiter StänderatswahlgangDie SVP will Roger Köppel aus dem Rennen nehmen
SDA/dor
24.10.2019 - 22:24
Die SVP sieht keine Chance, den Wahlkampf um den noch freien Ständeratssitz zu gewinnen. Roger Köppel will deshalb im zweiten Wahlgang nicht antreten. So soll die Wahl der Grünen Marionna Schlatter in den Ständerat verhindert werden.
Der Parteivorstand der SVP Kanton Zürich bläst im Ständeratswahlkampf zum Rückzug und empfiehlt den Delegierten, Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel nicht für den zweiten Wahlgang für den Ständerat zu nominieren. Die Delegierten entscheiden am kommenden Dienstag.
Mit seinem Rückzug versucht die SVP laut Köppel vor allem den Einzug der Grünen Marionna Schlatter in den Ständerat zu verhindern. Köppel bezeichnete die frisch gewählte Nationalrätin und Präsidentin der Grünen Kanton Zürich am Donnerstagabend auf einer Medienkonferenz als «Linksextreme» und «grüne Kommunistin», schreibt die «Neue Zürcher Zeitung».
Die Delegiertenversammlung der SVP findet am 29. Oktober in Zumikon (ZH) statt. Der zweite Wahlgang für den Ständerat geht am 17. November über die Bühne.
Der Entscheid sei dem Parteivorstand nicht leicht gefallen, erklärte Parteipräsident Patrick Walder gegenüber den Medien am späten Donnerstagabend in Wallisellen (ZH). Seine Partei erwarte von der FDP nun eine «klar bürgerliche Politik».
Wenn die Zürcher SVP zum 2. Wahlgang antritt, ist die grüne Kommunistin Schlatter sicher in den Ständerat gewählt. Das müssen wir verhindern. Obwohl uns die FDP immer wieder hängenliess und links abdriftet, ist sie das kleinere Übel, die Partei, die uns am wenigsten fernsteht.
Nach dem ersten Wahlgang vom Sonntag konnte nur der bisherige SP-Ständerat Daniel Jositsch die Korken knallen lassen. Als Einziger schaffte er das absolute Mehr und wurde im ersten Anlauf gewählt mit Stimmen.
Jositschs bisheriger Ständeratskollege Ruedi Noser (FDP) verfehlte das absolute Mehr deutlich und muss in den zweiten Durchgang. Hinter Noser belegte Köppel den dritten Platz, danach folgte Schlatter. Bei ihr ist bereits klar, dass sie in den zweiten Wahlgang geht.
Zurückgezogen haben sich nach dem ersten Wahlgang GLP-Kandidatin Tiana Angelina Moser, CVP-Kandidatin Nicole Barandun und EVP-Kandidat Nik Gugger.
Sie ist die strahlende Siegerin der Wahlen: Grünen-Präsidentin Regula Rytz. Ihre Partei kann den Wähleranteil mit 13,2 Prozent verdoppeln, sie ist erstmals stärker als die CVP.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Auch GLP-Chef Jürg Grossen gehört zu den grossen Gewinnern: Seine Partei gewinnt ebenfalls massiv Wähleranteile hinzu und voraussichtlich neu Sitze zusätzlich erhalten.
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SVP-Präsident Albert Rösti ist der grösste Verlierer der Wahlen vom Sonntag: Seine Partei büsst zwölf Sitze im Nationalrat ein. Und auch Petra Gössis FDP muss Verluste hinnehmen, wenn auch in geringerem Mass: minus vier Sitze im Nationalrat.
Bild: Keystone/Peter Klaunzer
Immerhin ein kleiner Trost für Rösti: Er wurde mit den meisten Stimmen in den Nationalrat gewählt. 128'252 Stimmen konnte der landesweite Stimmenkönig auf sich vereinen.
Bild: Keystone/Anthony Anex
Christian Levrat muss gleich zwei Niederlagen verkraften: Zum einen büsst seine SP Wähleranteile und damit vier Sitze im Nationalrat ein, zum anderen kann er seinen Ständeratssitz im Kanton Freiburg nicht im ersten Anlauf verteidigen.
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Zu den grossen Verlierern zählt die BDP – im Kanton Graubünden hat Duri Campell seinen Sitz verloren, und auch in anderen Kantonen büsste die Partei Sitze ein. Damit kommt die Partei, die sich einst von der SVP abgespaltet hat, künftig nicht mehr auf Fraktionsstärke.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Eine eigentliche Sensation schaffte Mathias Zopfi im Kanton Glarus: Der 35-jährige Grüne gewinnt das Rennen um einen Sitz im Ständerat gegen den amtierenden SVP-Politiker Werner Hösli.
Bild: Keystone/Handout
Und gleich noch eine Überraschungssiegerin der Grünen: Céline Vara zieht für den Kanton Neuenburg in den Ständerat ein. Der Sitzgewinn der 35-Jährigen Politikerin geht zulasten der SP.
Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
Freuen kann sich auch Magdalena Martullo-Blocher: Die SVP-Frau kann ihren Bündner Nationalratssitz problemlos verteidigen. Ihr Parteikollege Heinz Brand dagegen verliert sein Mandat in der grossen Kammer.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Monika Rüegger heisst die strahlende Siegerin der SVP im Kanton Obwalden: Sie holt für ihre Partei nach acht Jahren den Sitz im Nationalrat zurück, zudem ist sie die erste Frau, die der Innerschweizer Kanton nach Bern schickt.
Bild: Keystone/Urs Flüeler
Mit Hans-Ulrich Bigler, hier ein Archivbild, verpasst ein prominenter FDP-Vertreter die Wiederwahl: Der Präsident des Gewerbeverbands fällt nach vier Jahren wieder aus der grossen Kammer.
Bild: Keystone/Anthony Anex
Auch bei der SP hat der Sitzverlust bekannte Namen getroffen, allem voran Gewerkschafter Corrado Pardini. Der Nationalrat, auch hier auf einem Archivbild, hat die Wiederwahl verpasst.
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