Umstrittener UnkrautvernichterDie SBB wollen Glyphosat ersetzen – mit heissem Wasser
tjb
27.6.2019
Auf dem Schweizer Schienennetz werden jedes Jahr Tausende Liter Glyphosat versprüht. Nun sollen die SBB den umstrittenen Unkrautvernichter durch ein erstaunlich simples Mittel ersetzen.
Die SBB sind das Unternehmen, das in der Schweiz am meisten Glyphosat einsetzt – etwa jeder hundertste Liter des Unkrautvernichters wird von den Bundesbahnen auf ihrem Schienennetz versprüht, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Doch das Mittel ist schon länger in der Kritik: Es steht im Verdacht, Krebs auszulösen, eindeutige Beweise dafür liegen aber nicht vor.
Simples Mittel
Die Kritik an Glyphosat hat die SBB bewegt, sich nach Ersatz umzusehen, wie die Zeitung weiter schreibt. Und der Ersatz der Mittels von Chemikonzern Bayer ist offenbar denkbar simpel: Zum Einsatz kommen soll offenbar vor allem heisses Wasser. Es wird mit Durchlauferhitzern bis zum Siedepunkt gebracht und dann auf Unkraut und Moos gesprüht.
Glyphosat steht sei langem in der Kritik, eindeutige Bewese zu seiner Schädlichkeit fehlen aber.
Bild:DPA/Matthias Balk
Mit der Methode haben die SBB in einem Pilotversuch bereits Erfahrungen gesammelt. Dabei hat eine Firma aus dem Kanton Solothurn für den Bahnbetreiber auf Parkfeldern und auf Kiesplätzen heisses Wasser eingesetzt, um die Unkraut und Moos zu verbrühen.
Damit die gleiche Methode auch auf dem Schienennetz eingesetzt werden kann, haben die SBB laut «Tages-Anzeiger» eigens ein neues Fahrzeug entwickelt. Dieses soll Pflanzen selbst erkennen können, um sie dann mit dem heissen Wasser zu bekämpfen.
Forderung nach Verboten
Glyphosat wurde in der Schweiz bereits 2001 verboten für den Einsatz auf Plätzen, Strassen und Wegen. Damit sollen verhindert werden, dass das Gift in den Wasserkreislauf gerät. Für den Einsatz auf Feldern ist das Mittel aber nach wie vor zugelassen, und die SBB verfügen über eine Ausnahmebewilligung.
Derzeit laufen in der Schweiz Bestrebungen, das Mittel ganz zu verbannen: Die Grünen haben vorletztes Jahr eine entsprechende Motion eingereicht, die noch hängig ist. Und die Pestizid-Initiative fordert ein umfassendes Verbot von synthetischen Pestiziden. Die SBB stellen ihre Unkrautbekämpfung nun auf eine giftfreie Version um, bevor sie zu dem Schritt gezwungen werden.
Die Vergessenen – Wie stillgelegte Gleise Bahnkunden helfen könnten
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Neue Schienen werden auf einer alten Bahntrasse in Hahnenfurt zwischen Wuppertal und Mettmann verlegt. Die Allianz von "pro Schiene" und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass zunehmend stillgelegte Bahnstrecken wieder reaktiviert werden.
Bild: Roland Weihrauch/dpa
Ein stillgelegtes Gleis nahe dem Bahnhof Dölau in Halle (D). Rund 100 Kilometer stillgelegte Bahnstrecken lassen sich aus Sicht zweier Verkehrsverbände ohne allzu grossen Aufwand in Sachsen-Anhalt reaktivieren.
Bild: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa
Der ehemalige Bahnhof Dölau in Halle: Der Bahnhof und das Gleis sind stillgelegt.
Das Stationsschild Halle-Dölau am stillgelegten Bahnhof Dölau ist noch nicht abgebaut worden.
Wo einst Züge fuhren, wächst heute Unkraut.
Neue Schienen werden auf einer alten Bahntrasse in Hahnenfurt zwischen Wuppertal und Mettmann verlegt. Die Allianz von "pro Schiene" und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass zunehmend stillgelegte Bahnstrecken wieder reaktiviert werden.
Bild: Roland Weihrauch/dpa
Ein stillgelegtes Gleis nahe dem Bahnhof Dölau in Halle (D). Rund 100 Kilometer stillgelegte Bahnstrecken lassen sich aus Sicht zweier Verkehrsverbände ohne allzu grossen Aufwand in Sachsen-Anhalt reaktivieren.
Bild: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa
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