Experten schlagen Alarm Die Masern auf dem Vormarsch: Hier gibt es die meisten Fälle

tsch

5.5.2019

Die Schweiz verzeichnet immer mehr Masernfälle. Leidtragende sind vor allem Kinder. Deren Eltern unterlassen die wichtigen Impfungen.
Die Schweiz verzeichnet immer mehr Masernfälle. Leidtragende sind vor allem Kinder. Deren Eltern unterlassen die wichtigen Impfungen.
Bild: Keystone, Urs Flueeler

Das Masern-Virus ist hoch ansteckend. Dennoch meinen einige Eltern, ihren Nachwuchs nicht gegen die gefährliche Kinderkrankheit impfen zu müssen. Einige von ihnen leben in Wolhusen LU. In dem Ort werden die meisten Masern-Fälle der Schweiz verzeichnet.

Immer wieder setzen Eltern ihre Kinder den gefährlichen Masern aus. Sie unterlassen die empfohlenen Impfungen. Besonders in Wolhusen LU werden viele Masernfälle verzeichnet. Dort gibt es viele Impfgegner.

Die Schweiz hat einige Masern-Hochburgen. Im Luzerner Entlebuch, im Kanton Appenzell Innerrhoden und im solothurnischen Dorneck werden besonders viele Fälle verzeichnet. Das zeigen neue Daten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Sie enthalten mehr als 8000 Fälle seit 1988.

Nach den Informationen, die nun in der «SonntagsZeitung» veröffentlicht wurden, werden die meisten Masernfälle in Wolhusen LU verzeichnet. Aldo Kramis, der Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Luzern, sagt dazu: «Das ist kein Zufall. Im Kanton Luzern leben relativ viele Impfgegner.» Diese Personen seien der Meinung, dass gerade junge Menschen die Kinderkrankheiten «individuell durchmachen» müssten, so Kramis.

Die Experten schlagen Alarm

Doch Experten warnen. Sie sagen, wenn Leute sich nicht impfen lassen, steige das Risiko, dass sie sich mit dem Virus infizierten. Die Wissenschaftler präsentierten zudem erschreckende Zahlen. So sind in der Schweiz die Masernfälle stark gestiegen. 2019 wurden bislang mit 160 Masern-Erkrankungen bereits dreimal so viele Fälle erfasst wie im Vorjahr mit 54 Erkrankungen. Bereits sind zwei Männer an den Folgen der Masern gestorben.

Gemäss der aktuellen Zahlen sind von den zweijährigen Kindern in der Schweiz 89 Prozent mit den zwei nötigen Dosen gegen Masern geimpft. Zu wenig, wie das BAG erklärt.

Massnahmen im Nachbarland

Auch im Nachbarland herrscht Aufregung wegen der Masern. In Deutschland will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verpflichtende Masern-Impfungen für Kita- und Schulkinder mit Geldstrafen von bis zu 2500 Euro und einem Ausschluss vom Kita-Besuch durchsetzen. Die Maßnahmen sind der «Bild am Sonntag» zufolge Teil des Gesetzentwurfs, den der CDU-Politiker nun vorlegte.

«Wir wollen alle Kinder davor schützen, sich mit Masern zu infizieren», sagte Spahn der Zeitung. «Deswegen sollen alle, die eine Kita oder Schule besuchen, gegen Masern geimpft sein. Wer dort neu aufgenommen wird, muss das nachweisen.» Wer dort schon jetzt betreut werde, müsse den Nachweis bis zum 31. Juli kommenden Jahres nachreichen. «Alle Eltern sollen sicher sein können, dass ihre Kinder nicht von anderen mit Masern angesteckt und gefährdet werden», so Spahn.

Bilder aus der Schweiz
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