Experten des Bundes «Die Impfkampagne läuft wie geschmiert»

lmy/phi/sda

18.5.2021

Virginie Masserey vom BAG sieht eine günstige epidemiologische Lage.
Virginie Masserey vom BAG sieht eine günstige epidemiologische Lage.
KEYSTONE

Die Experten des Bundes sehen eine günstige Entwicklung der epidemiologischen Lage. Mit der neuen Kampagne «Ein Herz für uns alle» soll die Impfung noch breiter abgestützt werden.

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«Die epidemiologische Lage entwickelt sich günstig», konstatierte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), gleich zu Beginn der Pressekonferenz am Dienstag. Die Infektionszahlen sinken, die Impfzahlen steigen. «Die Impfkampagne läuft wie geschmiert», sagte Masserey weiter.

«Alle wichtigen Zahlen gehen zurück trotz Öffnungsschritten», sagte auch Martin Ackermann, Präsident der Taskforce. Die positive Dynamik könne sich im Verlauf des Sommers sogar noch verstärken. «Wenn immer mehr Menschen geimpft sind, nimmt das Infektionsrisiko auch für Nicht-Geimpfte ab», so Ackermann. Weitere Lockerungsschritte seien deshalb möglich.

Auch der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri sieht die Chance für einen «guten Sommer». Sogar eine Lockerung der Maskenpflicht sieht er im Bereich des Möglichen. Öffnungen und Lockerungen seien indessen nur schrittweise möglich, so Hauri. Schutzmassnahmen und allgemeine Vorsicht seien weiterhin nötig, ein Verzicht auf sie wäre aktuell noch «hoch riskant».

Ein Werbespot aus der neuen Kampagne des BAG.

Youtube/BAG OFSP UFSP

Zudem stellte das BAG die neue Impf-Informationskampagne «Ein Herz für uns alle» vor. Die Impf-Bereitschaft in der Schweiz habe in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen, dies sei erfreulich – und sie steige weiter. Dmit rücke auch die Normalität, wie sie vor der Pandemie existierte, in grössere Nähe.

Unter dem Hashtag #ichlassmichimpfen können im Rahmen der BAG-Impf-Inititiative Videos, Texte und Fotos individuell verbreitet werden. Die Kampagne kostet 1,5 Millionen Franken und wird in 22 Sprachen übersetzt. Das BAG arbeitet mit Organisationen wie dem Roten Kreuz zusammen, um Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen.

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  • 15 Uhr

    Ende der Medienkonferenz

    Wir bedanken uns an dieser Stelle für das Interesse!

  • 14.59 Uhr

    Promis machen Werbung fürs Impfen

    Vorbilder können eine wichtige Rolle spielen, sagt Adrian Kammer, das könne bei der Impfkommunikation gut funktionieren. Vor allem Ärzte und Pfleger seien bei der ersten Phase wichtig gewesen. Nun können auch Prominente eine wichtige Rolle spielen, man habe einige in der Schweiz bekannte Persönlichkeiten aus Sport, Kultur und Wirtschaft dafür gewinnen können.

  • 14.59 Uhr

    Was kostet die neue Kampagne?

    Die Kampagne kostet 1,5 Millionen Franken, von denen 20 Prozent Produktionskosten sind und 80 Prozent in die Verbreitung gesteckt werden – sprich: in Inserate und Spots in Schweizer Medien.

  • 14.57 Uhr

    Keine Gratis-PCR-Tests für Ferien

    Gratis PCR-Tests für Reisende sind nicht vorgesehen, betont Virginie Masserey. Das werde sich auch im Hinblick auf die Ferien nicht ändern.

  • Geht die Impfbereitschaft zurück?

    Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Impfbereitschaft zurückgehe – im Gegenteil, sagt Masserey. Sie kann dagegen nicht sagen, wie es um die Impfbereitschaft bezogen auf Nationalitäten aussieht.

  • 14.54 Uhr

    Ansteckungsrate bei B.1.1.7 deutlich höher

    Könnte es sein, dass die britische Variante nicht 50 Prozent ansteckender sein? «Es ist klar, dass die Ansteckungsrate deutlich höher ist», so Ackermann. Wie viel genau, sei schwierig zu sagen. Eine kleine Abweichung von 10 Prozent könne eine grosse Auswirkung auf die Zahlen haben. Man habe in der Schweiz wirkungsvolle Massnahmen gehabt seit Anfang Jahr, die ausgereicht hätten, um die Ausbreitung einzudämmen.

  • 14.52 Uhr

    Warum lagen Ackermann und Co daneben?

    Warum lag Ackermann mit seinen Prognosen so daneben, muss sich der Taskforce-Chef fragen lassen. Der verteidigt sich, dass es um mögliche Entwicklungstrends ging. Faktoren wie das Wetter, Kontaktverhalten und andere, die noch untersucht würden, hätten zu dem neuen Szenario beigetragen.

  • 14.50 Uhr

    Kampagne wird in 22 Sprachen übersetzt

    Wie will das BAG Menschen mit Migrationshintergrund erreichen? Gibt es da spezifische Programme? Man arbeite seit Beginn der Pandemie eng mit Organisationen zusammen, die nahe an diesen Menschen seien. Die Botschaften würden auch in 22 Sprachen übersetzt und man versuche, diese Leute zu erreichen.

  • 14.49 Uhr

    Kommen die Kantone mit der indischen Mutante klar?

    Hauri sagt, in den Kantonen würde praxisbezogen gearbeitet, nicht geforscht. Auch wegen Aufwands- und Zeit-Problemen werde nicht flächendeckend sequenziert. Er verweist auf die guten Fallzahlen, die auch dem «praxisbezogenen Vorgehen» gestundet seien.

    Masserey sagt weiter, ein gewisser Teil der positiven Fälle werde genauer untersucht. Das Verhalten nach einer Infizierung sei aber bei der indischen Mutante auch derselbe wie bei den anderen. Auf Nachfrage kann sie die Kosten dafür nicht beziffern, bestätigt aber, dass das «schon teuer» sei.

  • 14.45 Uhr

    Können Impfstoffe gemischt werden?

    Momentan werde es nicht empfohlen, die Impfstoffe zu mischen. Man habe dazu noch zu wenig Daten, so Masserey, man müsse die Ergebnisse der klinischen Studien abwarten. Das könne sich aber möglicherweise ändern. Die Verhandlungen mit Pfizer wie auch mit Moderna liefen weiter, man setze auf Diversifizierung.

  • 14.43 Uhr

    Diskriminieren stufenweise Lockerungen nicht?

    Es sei klar, dass man nicht auf einen Schlag fünf Millionen Impf-Zertfikate ausstellen könne, kontert Masserey.

  • 14.43 Uhr

    Vieles unklar beim Covid-Zertifikat

    Wann können Geimpfte mit dem Covid-Zertifikat reisen? Das werde noch diskutiert, so Masserey, es sei noch nichts entschieden. Sie kann noch nicht sagen, wer ab wann in welche Länder reisen kann. Die technischen Grundlagen würden nun erarbeitet, so Masserey auf eine weitere Frage zum Thema. Bis im Juni soll es ein Zertifikat für alle Gruppen geben.

  • 14.42 Uhr

    Dritte Impfung nötig?

    Sind Mischimpfungen möglich? In gewissen Kombinationen theoretisch ja, praktisch sei das aber nicht notwendig, meint Masserey. Sie glaubt auch nicht, dass so bald eine auffrischende, dritte Impfung nötig werden könnte, so wie es Grossbritannien aktuell plant.

  • 14.39 Uhr

    Einreiseregeln im Einklang mit Schengen

    Macht es noch Sinn, dass es Einschränkungen für Einreisen aus den USA und Israel gibt? Diese Dinge entwickeln sich, und sie entwickeln sich schnell, so Masserey. Das sei eine Entscheidung, die mit dem Schengen-Raum zusammenhängt. «Wann das aufgehoben wird, weiss ich nicht», sagt sie. Möglicherweise ändere sich das nächste Woche. Im Moment sei es gerechtfertigt, dass man Reisen vermeide, die nicht nötig seien, weil Reisen immer eine Gefahr darstellten, sich anzustecken und eine neue Variante einzuschleppen.

  • 14.37 Uhr

    Schutz auch gegen Mutanten?

    Wie gut ist der Impfschutz bei den neuen Varianten? Ackermann sagt, das sei gerade die grosse Frage – ganz allgemein gebe es dazu noch nicht genug Informationen.

  • 14.36 Uhr

    Keine Einschränkung des Testzugangs

    Im Tessin gebe es einen Ansturm auf Tests, weil negativ Getestete nach Italien reisen können, so ein Journalist. Wie ist die Situation in Grenzregionen bezüglich Tests? Man schränke den Zugang zu Tests nicht ein, so Masserey. Wer sich testen lassen wolle, warum auch immer, solle das tun.

  • 14.34 Uhr

    Zur indischen Mutante

    Die Anzahl der Fälle sei tief, sagt Masserey. Das Aufkommen werde beobachtet, aber es gebe keine neuen Informationen. Die konkreten Zahlen seien einsehbar, fügt Ackermann an. Bei der Sequenzierung der Mutante habe die Schweiz ausgebaut und stehe international gut da.

  • 14.32 Uhr

    Covid-Zertifikat bis Ende Juni verfügbar

    Was ist geplant beim Covid-Zertifikat? Am Wochenende sei berichtet worden, dass zuerst die Geimpften, dann die Getesteten, dann die Genesenen drankommen. Bis Ende Juni sollte es für alle drei Gruppen verfügbar sein, so Masserey. Möglicherweise gebe es aber Etappen.

  • 14.30 Uhr

    Beginn der Fragerunde: Warum Maske?

    Warum sollen Geimpfte Maske tragen? Man könne bei bestehender Pflicht Geimpfte und Ungeimpfte nicht unterscheiden, so Masserey. Ackermann ergänzt, die Impfung sei nicht hundertprozentig, weshalb Vorsicht geboten sei. Der Journalist lacht schnaubend: «So werden wir die Maske nie los.»

  • 14.28 Uhr

    Guter Sommer erwartet

    Auf alle Schutzmassnahmen zu verzichten, sei aber noch zu früh, sagt Hauri weiter. Der Marathon sei noch nicht zu Ende. «Wir hoffen aber auf einen guten Sommer», schliesst Hauri.

  • 14.27 Uhr

    Gute Ausgangslage für Stabilisierung.

    Rudolf Hauri berichtet aus den Kantonen. Man habe immer noch mehr Kapazitäten als Impfstoff. Wichtig sei, dass sich Personen jeden Alters sich anmelden und impfen lassen, sobald sie können. Man habe nun eine gute Ausgangslage für eine anhaltende Stabilisierung der epidemiologischen Lage, trotz der neuen Varianten.

    Die Kantone beschäftigten sich auch schon mit der Logistik für eine allfällige Auffrischung der Impfung. Zudem sei man dran, die Grundlagen für das Covid-Zertifikat in den Kantonen einzuführen.

  • 14.23 Uhr

    «Ja, lassen Sie sich impfen»

    «Die Neuansteckungen verschieben sich zu den Nicht-Geimpften», so Ackermann weiter. Doch je mehr Menschen geimpft seien, desto mehr sinke auch das Risiko der Noch-nicht-Geimpften. Lockerungen der Massnahmen seien möglich, ohne dass das Risiko für Nichtgeimpfte steige.

    Die Impfbereitschaft sei in der Schweiz laut Umfragen recht hoch. «Ja, machen Sie mit, melden Sie sich an, lassen Sie sich impfen», schliesst Ackermann. Man könne so die positive Dynamik weiter verstärken.

  • 14.18 Uhr

    Taskforce überrascht vom Verlauf

    Martin Ackermann sieht Grund zur Freude. Die Taskforce hatte bei den Lockerungen im April wegen der steigenden Fallzahlen noch mehr Ansteckungen erwartet. Dass die Neuansteckungen trotzdem sanken, habe ihn überrascht. Die Taskforce werde ihre Modellierungen anpassen.

  • 14.14 Uhr

    Die neue Kampagne wird vorgestellt

    Nun gibt's Kino: Ein Werbespot der neuen Kampagne wird gezeigt. Der Verantwortliche vom BAG, Adrian Kammer, erläutert die Gedanken dahinter. Da sich nun die breite Bevölkerung impfen lassen könne, gehe auch die Kampagne in eine neue Phase. «Wer sich impfen lässt, zeigt ein Herz für seine Mitmenschen», so Kammer. Der solidarische Gedanke stehe im Vordergrund. Jetzt sei ein guter Zeitpunkt, sich nach Impfterminen zu erkundigen und sich impfen zu lassen.

  • 14.10 Uhr

    Impfschutz hält mindestens sechs Monate

    Der Impfschutz halte mindestens sechs Monate an, man verfolge die Studien dazu genau, so Masserey weiter. Man sei auch mit den Herstellern in Kontakt wegen einer möglichen Auffrischung der Impfung – wann und ob es diese brauche, sei aber noch unklar. Es gebe auch Hinweise, dass die Impfung vor einer Übertragung schütze, voll geimpfte Personen übertragen vermutlich die Krankheit nicht und seien sehr gut geschützt. Auch sie müssen allerdings die Schutzmassnahmen einhalten an öffentlichen Orten, nur schon aus Solidarität.

  • 14.07 Uhr

    Impfkampagne läuft 

    Die Impfstofflieferungen treffen weiterhin ein. Am Samstag kamen 750'000 Dosen Moderna, am Montag 120'000 Dosen Modern. «Die Impfkampagne läuft wie geschmiert», so Masserey. Sie begrüsst es, dass Pfizer bei Swissmedic ein Gesuch um Zulassung des Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige eingereicht habe. Die Schweiz habe genug Impfstoff, um auch Kinder und Jugendliche noch dieses Jahr zu impfen. Die Impfung sei gegen alle Varianten wirksam.

  • 14.05 Uhr

    Guter Fortschritt beim Impfen

    Mit dem Fortschritt beim Impfen ist Masserey zufrieden. Das Tempo sei von 60'000 auf 90'000 pro Tag angestiegen. 28 Prozent der Bevölkerung habe mindestens eine Impfung erhalten, rund 1,2 Millionen schon beide. In den Risikogruppen hätten eine grosse Mehrheit die Impfungen erhalten.

  • 14 Uhr

    «Die epidemiologische Lage entwickelt sich günstig»

    Virginie Masserey vom BAG ergreift als erste das Wort. «Die epidemiologische Lage entwickelt sich günstig», konstatiert sie. Die Anzahl Corona-Fälle wie auch Spitaleinweisungen und Todesfälle nehmen weiter ab. Ein Drittel der Patienten auf Intensivstationen leideten an Covid. Der R-Wert liegt deutlich unter 1. Die «variants of concern» habe man weiterhin im Blick.

Die Zahlen sehen gut aus: Corona-Ansteckungen, Spitaleinweisungen und Todesfälle sinken seit Wochen stetig, unter anderem dank der fortschreitenden Impfkampagne. Viele Kantone haben die Impfung für alle ab 18 geöffnet, rund 1,2 Millionen Personen sind bereits vollständig geimpft. Letzte Woche informierte der Bundesrat über die weiteren Öffnungsschritte, die er am 26. Mai beschliessen will.

Nach einer zweiwöchigen Pause treten heute auch die Experten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vor die Medien und informieren über die aktuelle Lage. Anfang Mai sahen sie Grund für «verhaltenen Optimismus», betonten aber, dass man die Spitäler weiter entlasten müsse. Die dominierende britische Variante führe zu mehr schweren Verläufen, und mittlerweile steht die indische Variante vor der Tür.

Unter anderem wird Virginie Masserey dabei sein, die kürzlich im BAG von Nora Kronig die Leitung der Arbeitsgruppe Impfstoffbeschaffung übernommen hat. Kronig befindet sich momentan im Mutterschaftsurlaub. Mit Martin Ackermann ist auch der Präsident der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes auf dem Podium.

Am Point de Presse nehmen teil:

  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, BAG
  • Adrian Kammer, Leiter Sektion Gesundheitsinformationen und Kampagnen, BAG
  • Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte
  • Martin Ackermann, Präsident, National Covid-19 Science Task Force