Übersicht Weiter sinkende Neuinfektionen — aber steigende Zahl von Mutationen

Agenturen/red

10.2.2021

Die Infektionszahlen in der Schweiz gehen weiterhin zurück. Gleichzeitig steigt die Zahl der mutierten Varianten. Für Einreisende aus Serbien, Albanien und Kolumbien besteht nun eine Quarantänepflicht. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Bis am Mittwochmorgen wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innerhalb von 24 Stunden 1602 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Das sind rund 10 Prozent weniger als am gleichen Tag vor einer Woche.

Auch der Sieben-Tage-Schnitt sank weiter auf 1433 Fälle pro Tag. Im Vergleich zur Vorwoche entspricht das einem Rückgang von 13 Prozent. Gleichzeitig registrierte das BAG 18 neue Todesfälle und 92 Spitaleinweisungen. Auch diese Zahlen nehmen seit der ersten Dezemberhälfte stetig leicht ab.

Ein Beispiel für die aktuelle positive Entwicklung lieferte am Mittwoch der Kanton Luzern: Nachdem in der Zentralschweiz während 14 Wochen mehr Menschen im Pensionsalter starben als zu erwarten war, ging diese Phase der Übersterblichkeit in der vierten Kalenderwoche 2021 zu Ende, wie das Luzerner Statistikamt Lustat mitteilte.

Schweizweit bewegt sich auch die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen in die richtige Richtung: Der Durchschnitt der PCR- und der Schnelltests lag am Mittwoch bei 6,3 Prozent. Damit ist die Schweiz nicht mehr weit vom von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Schwellenwert von 5 Prozent entfernt.

68 Prozent mehr Mutanten

Die Reproduktionszahl R hingegen, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,98. Über dem kritischen Wert von 1 lagen alle Westschweizer Kantone und Zug, unter dem angestrebten Wert von 0,8 sind lediglich noch Uri, Nidwalden, Glarus, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden und Liechtenstein.

Ob der hohe R-Wert in Zusammenhang steht mit der Verbreitung der neuen Varianten, ist nicht sicher. Bis am Mittwoch wurden schweizweit bisher 4785 mutierte Fälle entdeckt, wie das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Das sind rund 68 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Damals waren 2847 Fälle gemeldet worden.

Damit verdoppelt sich die Anzahl der Mutanten seit einigen Tagen zwar nicht mehr wöchentlich. Experten gehen aber trotzdem davon aus, dass die mutierten Varianten bereits 30 bis 40 Prozent der bestätigten Fälle ausmachen und deren Anteil weiter steigen wird.

Noch nicht in den neuesten BAG-Zahlen enthalten sind drei positive Fälle der südafrikanischen Variante, die bei Massentests in zwei Schulhäusern in Meggen und in der Stadt Luzern entdeckt wurden. Rund 400 Schülerinnen, Lehrer und Angehörige waren dort getestet worden.

Neue Quarantäneliste

Die Zwei-Wochen-Inzidenz auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner betrug am Mittwoch in der Schweiz rund 230. Der Schwellenwert für eine Quarantänepflicht für Einreisende liegt demnach aktuell bei 290 Fällen pro 100'000 Einwohner.

Für Einreisende aus Serbien, Albanien und Kolumbien besteht neu eine Quarantänepflicht. Im Bild Passagiere am Flughafen Genf. 
Für Einreisende aus Serbien, Albanien und Kolumbien besteht neu eine Quarantänepflicht. Im Bild Passagiere am Flughafen Genf. 
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI (Archivbild)

Darüber befinden sich neu auch Serbien, Albanien, Kolumbien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Bahrain, die Seychellen sowie die Inselstaaten St. Lucia sowie St. Vincent und die Grenadinen. Dazu kommen die französischen Regionen Normandie, Ile-de-France mit Paris, Centre-Val de Loire, Pays de la Loire sowie Aquitaine-Limousin-Poitou-Charentes.

Für Deutschland stehen die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg auf der Liste. Quarantänepflichtig werden auch Reisende aus den italienischen Provinzen Umbrien, den Marken und Apulien. Die neue Liste gilt ab dem 22. Februar. Ab dem 11. Februar nicht mehr quarantänepflichtig sind Einreisende aus Zypern, der Provinz Venetien in Italien sowie aus dem deutschen Bundesland Sachsen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • An der International School Basel (ISB) in Reinach BL wurden 28 Personen seit dem Wochenende positiv getestet.
  • Deutschland hat den Corona-Lockdown weitgehend bis zum 7. März verlängert. Coiffeure dürfen allerdings bereits ab 1. März wieder öffnen.
  • Das BAG meldet 1602 Neuinfektionen bei 35'339 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,5 Prozent. 18 Personen starben an Covid-19, 92 wurden hospitalisiert.
  • Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), Pierre-Yves Maillard, fordert den Bundesrat auf, eine Strategie mit Perspektive in der Coronavirus-Krise zu präsentieren.
  • Die Pandemie schafft laut Sucht Schweiz neue Risikogruppen. Menschen, die schon zuvor Mühe gehabt hätten, den Konsum psychoaktiver Substanzen, das Geldspiel oder Online-Aktivitäten zu kontrollieren, seien während der Krise besonders gefährdet.

21.46 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.31 Uhr: Studie: Coronavirus zirkulierte offenbar bereits im November 2019 in Frankreich

Eine in Frankreich vorgenommene Studie legt nahe, dass das Coronavirus bereits im November 2019 in dem EU-Land zirkulierte. Die Ergebnisse «deuten auf eine frühere Verbreitung von Sars-CoV-2 in Europa hin, als bisher berichtet wurde», schreiben die Autoren in der Fachzeitschrift «European Journal of Epidemiology». Erstmals offiziell gemeldet worden war das neuartige Virus in China Ende Dezember 2019.

Die Forscher in Frankreich griffen auf eine Datenbank von knapp 10'000 Blutproben zu, von denen ihren Ergebnissen zufolge mindestens 44 Coronavirus-Antikörper aufwiesen — darunter sieben vom November und drei vom Dezember 2019. Es sei allerdings nicht auszuschliessen, dass auch falsch-positive Proben unter den Ergebnissen seien, betonten die Autoren. Dennoch sei zugleich auch auszuschliessen, dass alle Ergebnisse falsch seien.

Zuletzt waren Wissenschaftler mehrmals auf Hinweise gestossen, dass das Virus bereits vor der Meldung Chinas an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Umlauf war. Die neue Studie erbringt zwar keinen neuen, definitiven Beweis, bestärkt allerdings diese Vermutungen. Bereits im August 2020 hatten Forscher an einer Klinik im französischen Elsass Lungenbilder von Patienten ausgewertet und hatten einen Fall von Mitte November 2019 entdeckt, der auf die Viruserkrankung hindeutete.

Die Frage nach dem Ursprung des Virus ist heikel. Unter anderem verbreitet China Thesen, dass das Virus seinen Ursprung in anderen Ländern habe und womöglich durch importierte Tiefkühl-Lebensmittel in die Volksrepublik gelangt sei. Eine von der WHO nach China entsandte Expertenmission konnte Anfang dieses Jahres die Herkunft des Virus nicht klären.

21.04 Uhr: USA impfen 1,5 Millionen Menschen pro Tag

Die USA kommen beim Ziel des neuen Präsidenten Joe Biden, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100 Millionen Corona-Impfungen zu erreichen, gut voran. Im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage seien täglich 1,5 Millionen Menschen geimpft worden, sagte Bidens Corona-Koordinator Jeff Zients.

Nach jüngsten Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC haben bisher rund 32,9 Millionen Amerikaner mindestens eine Impfstoff-Dosis bekommen — und 9,8 Millionen bereits beide notwendigen Dosen. Das 100-Millionen-Ziel war zu Beginn von Bidens Amtszeit zum Teil als nicht ambitioniert genug kritisiert worden. Das Weisse Haus betonte aber, dass es nur eine Mindestmarke sei. Die USA haben knapp 330 Millionen Einwohner.

20.56 Uhr: Über zwei Dutzend Covid-19-Fälle an Reinacher Schule

An der International School Basel (ISB) in Reinach BL gibt es eine Häufung von Covid-19-Infektionen. 28 Personen wurden seit dem Wochenende positiv getestet, wie der Krisenstab des Kantons Basel-Landschaft mitteilte.

Am vergangenen Wochenende hatte die Schulleitung der ISB dem kantonsärztlichen Dienst zunächst sechs Fälle gemeldet. Danach wurden alle Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der betroffenen Klassen getestet. Insgesamt kamen 28 positive Tests zusammen. Bei allen wurde eine mutierte Virusvariante gefunden.

Danach wurden alle Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeitende der Schule, insgesamt rund 1400 Personen, am Dienstag und Mittwoch zum Test aufgeboten. Diverse Ergebnisse dieser Test stünden noch aus, hiess es dazu in der Mitteilung. Die ISB stellte auf Fernunterricht um.

Die positiv Getesteten mussten sich in Isolation begeben, die restlichen Schüler der betroffenen Klassen in Quarantäne. Da es sich um einen Ausbruch eines mutierten Virus handelt, müssen sich auch die Kontaktpersonen der Personen in Quarantäne testen lassen.

20.37 Uhr: Johnson: Mehr als 13 Millionen Briten geimpft

In Grossbritannien haben inzwischen mehr als 13 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Dies teilte Premierminister Boris Johnson in London mit. Die Regierung liegt damit auf Kurs, ihr selbstgesetztes Ziel von 15 Millionen Erstimpfungen bis Mitte des Monats zu erreichen. Etwa 520'000 Briten erhielten bereits eine zweite Spritze. In England — dem grössten Landesteil des Vereinigten Königreichs — ist nach Angaben der Regierung mittlerweile bereits jeder vierte Erwachsene geimpft.

Die Zahl der erfassten Neuinfektionen lag bei etwas mehr als 13'000. Gleichzeitig wurden mehr als 1000 weitere Todesfälle registriert. Beide Kennziffern sind deutlich rückläufig. Die Sieben-Tages-Inzidenz — also die Zahl der Neuinfektionen auf 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche — liegt inzwischen landesweit bei etwa 190. Der medizinische Chefberater der Regierung, Patrick Vallance, zeigte sich zufrieden. Dies sei auch im Kampf gegen immer neue Mutanten von grösster Bedeutung.

Erst am Mittwoch hatte die Gesundheitsbehörde Public Health England eine in Bristol entdeckte Abwandlung der besonders infektiösen britischen Virus-Variante als «Variant of Concern» (etwa: Besorgniserregende Variante) eingestuft. Sie trägt auch Merkmale der südafrikanischen Variante, die mit einer verminderten Immunreaktion bei geheilten oder geimpften Menschen in Verbindung gebracht wird.

Es handle sich um eine häufig auftretende Mutation, sagte Vallance. Daher sei er nicht überrascht. Es sei nun ein bisschen wahrscheinlicher, dass die Bristol-Variante eine veränderte Immunreaktion hervorrufe. Ob und wie genau das der Fall sei, müsse aber erst geklärt werden. «Wir müssen danach Ausschau halten, es erfassen, unter Kontrolle halten und die Wirkung der Impfstoffe in dieser Situation testen.»

20.26 Uhr: Biden wird auch nach Impfung auf Corona getestet

US-Präsident Joe Biden wird auch nach seiner Corona-Impfung als Vorsichtsmassnahme regelmässig auf das Virus getestet. Sein Leibarzt halte einen Test etwa alle zwei Wochen für angemessen, da der Impfstoff eben nur zu 95 Prozent wirksam sei, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, in Washington. Zuletzt sei der 78-Jährige am Donnerstag vergangener Woche getestet worden. Biden hatte Anfang Januar seine zweite Impfstoff-Dosis gespritzt bekommen.

20.11 Uhr: Slowakei verfügt Pflicht-Quarantäne für Einreisende

Die Slowakei verschärft wegen der Corona-Pandemie erneut ihre Einreisebeschränkungen. Grund dafür sei vor allem die im Nachbarland Österreich nachgewiesene südafrikanische Variante des Virus, sagte Gesundheitsminister Marek Krajci in Bratislava. Von Montag an gilt für Einreisende grundsätzlich eine verpflichtende Quarantäne von 14 Tagen. Ausgenommen bleiben Berufspendler. Bei ihnen reicht, dass sie an der Grenze einen negativen Test vorweisen.

Die Slowakei war glimpflicher als die meisten anderen EU-Staaten durch die erste Pandemiewelle gekommen. Seit Oktober steigen aber die Infektionszahlen ebenso wie die Zahl der bestätigten Corona-Toten dramatisch an, dass Experten vor einem Kollaps des Gesundheitssystems warnen. Die Zahl der bestätigten Infektionen kletterte in dem 5,5 Millionen-Einwohner-Land auf 269'000. Mehr als 5500 Menschen starben. Damit gehört die Slowakei mittlerweile zu den am stärksten betroffenen Ländern Europas.

19.45 Uhr: Deutschland verlängert Lockdown — Coiffeure dürfen ab 1. März öffnen

Der bis Mitte Februar befristete Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland soll weitgehend bis zum 7. März verlängert werden. Das haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderregierungschefs bei ihrer Videokonferenz vereinbart, wie aus dem Beschlusspapier hervorgeht.

Für die Öffnung der Schulen nach der weitgehenden Schliessung im Corona-Lockdown wird es keine bundesweit einheitliche Regelung geben. Beschlossen wurde vielmehr, dass darüber die Länder im Rahmen ihrer Kultushoheit selbst entscheiden. Friseurbetriebe können bei strikter Einhaltung von Hygiene-Auflagen ungeachtet der Lockdown-Verlängerung am 1. März wieder öffnen. Begründet wurde dies mit der Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene.

Die deutsche Bundeskanzlerin bei der Medienkonferenz.
Die deutsche Bundeskanzlerin bei der Medienkonferenz.
AP Photo/Markus Schreiber/Keystone

19.36 Uhr: US-Gesundheitsbehörde: Zwei Masken übereinander können sinnvoll sein

Zum Schutz vor dem Coronavirus kann nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC das Tragen von zwei Masken übereinander sinnvoll sein. Behördenchefin Rochelle Walensky verwies auf eine Studie, wonach ein Mund-Nasen-Schutz deutlich wirksamer sei, wenn er eng anliege. Dies könne erreicht werden, indem man über einer lose sitzenden chirurgischen Maske eine Stoffmaske trage. Andere Möglichkeiten seien, die Schlaufen der Maske mit Knoten zu verkürzen oder sie mit einem speziellen Rahmen fester ans Gesicht zu drücken.

Die CDC und das Weisse Haus betonten zugleich, dass es in den USA keine offizielle Empfehlung gibt, generell zwei Masken übereinander zu tragen. Es gehe nur darum, dass der Mund-Nase-Schutz dicht am Gesicht anliege.

19.07 Uhr: Erste Fälle der britischen Variante des Coronavirus in Kroatien entdeckt

In Kroatien sind die ersten Fälle von Infektionen mit der britischen Variante des Coronavirus entdeckt worden. Wie das Gesundheitsministerium in Zagreb mitteilte, war unter den Erkrankten ein Kind im Alter von dreieinhalb Jahren. Eigentlich wollte die Regierung in Zagreb  darüber beraten, ob der wegen der Corona-Pandemie verhängte Lockdown gelockert werden könnte. Gedacht war zum Beispiel an eine Öffnung der Cafés und Restaurants.

Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Kroatien mit seinen 4,2 Millionen Einwohnern 240'000 Corona-Infektionen registriert. Es gab mehr als 5000 Todesfälle. Auf dem gesamten Balkan mit seinen 21 Millionen Einwohnern gab es mehr als eine Million Fälle und 21'000 Todesfälle. In Serbien wurden schon besonders viele Bürger gegen Corona geimpft.

18.24 Uhr: EMA widerspricht Sputnik-Hersteller: Kein Antrag auf Prüfung erhalten

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bisher nach eigenen Angaben keinen Antrag zur Prüfung des russischen Impfstoffes Sputnik V erhalten. Die EMA widersprach damit in Amsterdam erneut gegenteiligen Behauptungen des Herstellers, des staatlichen Gamaleja-Forschungszentrums. Es sei weder ein Antrag auf Prüfung der Daten eingegangen noch ein Antrag auf Marktzulassung in der EU.

Die EMA prüft Impfstoffe und gibt der EU-Kommission eine Empfehlung für die Zulassung in der EU ab. Der Sputnik-Hersteller hatte am Dienstag erklärt, die Behörde habe den Antrag auf Zulassung entgegengenommen. Bereits zuvor hatte der Hersteller fälschlicherweise angegeben, dass die EMA die Sputnik-Daten prüfe.

Die EMA hatte nach eigenen Angaben zwar Kontakt mit dem Hersteller und habe «wissenschaftlichen Rat» erteilt. «EMA ist im Dialog mit der Firma und arbeitet mit ihr zusammen, um die nächsten Schritte zu bestimmen.» Die Hersteller hatten nach Darstellung der EMA an einer Prüfung ihrer Testergebnisse Interesse gezeigt.

Die EMA bewertet die Daten nach dem «Rolling-Review-Verfahren». Dabei werden Ergebnisse bereits bewertet, wenn die Tests noch nicht abgeschlossen sind und noch kein Antrag auf Marktzulassung in der EU gestellt wurde.

Bisher sind drei Impfstoffe gegen Covid-19 in der EU zugelassen. Es laufen zur Zeit Prüfverfahren für zwei weitere Wirkstoffe bei der EMA. Die Behörde ist nach eigenen Angaben im Gespräch mit mehr als 50 Impfstoffentwicklern weltweit.

18.03 Uhr: Flughafen Zürich im Januar mit tiefen Passagierzahlen

Der Betrieb am Flughafen Zürich hat auch im Januar unter der zweiten Coronawelle gelitten. Konkret flogen im Monat nur 287'767 Passagiere über den Flughafen Zürich, wie die Flughafenbetreiberin am Mittwochabend mitteilte. Das waren 86,6 Prozent weniger als im Januar vergangenen Jahres.

Der Abwärtstrend hat sich damit gegenüber dem Dezember noch einmal um einen Tick beschleunigt. Dabei herrschte sowohl bei den Lokalpassagieren als auch bei den Umsteigepassagieren Flaute. Der Anteil letzterer lag noch bei 19,7 Prozent, vor einem Jahr waren es noch gut 30 Prozent gewesen.

Die Anzahl Flugbewegungen lag mit 5'553 Starts oder Landungen um 73 Prozent unter dem Vorjahr, womit der Einbruch etwas weniger drastisch ausfiel als bei den Passagierzahlen. Entsprechend sank aber auch die Auslastung der Flugzeuge auf 45,6 Prozent. Durchschnittlich sassen 79 Passagiere in einer ankommenden oder abfliegenden Maschine.

Etwas weniger schlimm präsentiert sich die Frachtbilanz. Mit 23'685 Tonnen Fracht wurden 29 Prozent weniger abgewickelt als im Januar 2020.

Im Gesamtjahr 2020 war das Passagieraufkommen am Flughafen Zürich um 73,5 Prozent auf noch 8,3 Millionen zurückgegangen.

17.50 Uhr: Baskische Gastronomen feiern ersten Justiz-Sieg gegen Lockdown

Es ist der erste Sieg der spanischen Gastronomie-Unternehmer gegen den Corona-Lockdown: Dank eines umstrittenen Justizurteils dürfen Bars, Restaurants und Cafés seit Mittwoch im Baskenland auch in den von der Pandemie hart getroffenen Gebieten wieder Gäste empfangen.

Von den Zwangsschliessungen war bisher neben Dutzenden Gemeinden auch die Küstenstadt San Sebastián mit ihren knapp 190'000 Einwohnern betroffen. Dort öffneten am Mittwoch die meisten Gaststätten wieder ihre Pforten. Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes der Provinz Bizkaia, Hector Sánchez, jubelte: «Das ist eine gute und gerechte Entscheidung.»

Die Regionalregierung hatte im Rahmen der Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen, dass in Corona-Hotspots mit mehr als 500 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen 14 Tagen alle Gastronomiebetriebe geschlossen bleiben müssen. Diese Regelung hatte seit Januar wochenlang gegolten. Am Dienstag wurde sie aber vom Oberlandesgericht des Baskenlandes gekippt. Es gebe keine Beweise dafür, dass der Besuch von Gaststätten unter Einhaltung der Vorsichtsmassnahmen für den Anstieg der Corona-Fälle nach Weihnachten verantwortlich sei, hiess es im Urteil.

17.10 Uhr: US-Experten nehmen Rekordzahl von Corona-Toten zurück

US-Experten haben die vergangene Woche gemeldete Rekordzahl von Corona-Toten in den USA wieder zurückgenommen. Ursprünglich hatte die Johns-Hopkins-Universität von 5078 am 4. Februar registrierten Todesfällen gesprochen. Zum Mittwoch wurde die Zahl auf 3768 korrigiert. Der bisherige Höchststand in den USA stammt damit weiterhin vom 12. Januar mit 4432 gemeldeten Todesfällen nach aktualisierten Zahlen.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten – nachträglich aktualisiert.

16.48 Uhr: WHO empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff

Trotz jüngster Berichte über möglicherweise mangelnde Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca empfehlen unabhängige Experten und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den weiteren Einsatz des Mittels.

Erste Studien aus Südafrika zeigten zwar deutlich weniger Wirksamkeit, um relativ milde Krankheitssymptome zu verhindern, sagte Alejandro Cravioto, der Vorsitzende eines Expertenrats, der die WHO berät, in Genf. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff gegen schwere Verläufe von Covid-19 nicht schütze. 

Selbst dort, wo die Virusvariante vorkomme, gebe es deshalb keinen Grund, den Impfstoff nicht einzusetzen, sagte Cravioto. Die WHO schloss sich der Empfehlung an. 

Die WHO-Impfspezialistin Kate O'Brien sagte, es sei bei allen Impfstoffen üblich, dass die Wirksamkeit bei relativ milden Krankheitsverläufen weniger deutlich sei als bei schweren Verläufen. «Es ist plausibel zu erwarten, dass dieser Impfstoff gegen schwere Krankheitsverläufe wirksam ist», sagte sie. Zudem sei die für eine Immunantwort wichtige Reaktion der T-Zellen stark.

16.17 Uhr: Tirol hat geringste Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich

In Österreichs Bundesland Tirol sind die Corona-Neuinfektionen trotz der dort aufgetretenen Südafrika-Mutante aktuell so gering wie nirgends in der Alpenrepublik. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege dort bei rund 80, teilte die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) am Mittwoch mit.

Die Zahl der aktiven Fälle sei leicht auf 1088 gesunken; in der Landeshauptstadt Innsbruck würden noch 177 aktive Fälle gezählt. Auch in den Krankenhäusern ist den Angaben des Landes zufolge die Lage stabil. Nach jüngsten Auswertungen sei in Tirol von derzeit 139 aktiv Positiven bei allen bestätigten Fällen und Verdachtsfällen der Südafrika-Variante auszugehen.

Von Freitag an gelten für Tirol strenge Reisebeschränkungen. Zehn Tage lang dürfen Menschen das Bundesland nur noch mit negativem Coronatest verlassen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Aktuell wesentlich schlechter ist die Corona-Lage im Bundesland Salzburg. Mit 131,8 Fällen auf 100'000 Einwohner in den vergangenen sieben Tage weist das Bundesland zur Zeit den österreichweit höchsten Wert auf.

Die Triumphpforte und dahinter die Nordkette in Innsbruck: Trotz Südafrika-Mutante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen im österreichischen Bundesland Tirol bislang im Landesvergleich sehr klein. (Archiv)
Die Triumphpforte und dahinter die Nordkette in Innsbruck: Trotz Südafrika-Mutante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen im österreichischen Bundesland Tirol bislang im Landesvergleich sehr klein. (Archiv)
Bild: Keystone

15.25 Uhr: Serbien und Albanien neu auf BAG-Risikoliste

Das BAG hat die Liste der Risikoländer aktualisiert. Ab dem 22. Februar muss sich neu in Quarantäne begeben, wer aus folgenden Ländern und Gebieten in die Schweiz einreist:

Albanien, Bahrain, Kolumbien, Serbien, Seychellen, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Vereinigte Arabische Emirate, die deutschen Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt, die französischen Regionen Aquitaine-Limousin-Poitou-Charentes, Centre - Val de Loire, Ile-de-France, Normandie, Pays de la Loire und die italienischen Regionen Marche, Puglia und Umbria.

Nicht mehr quarantänepflichtig sind ab dem 11. Februar hingegen Einreisende aus den Ländern Zypern, dem deutschen Bundesland Sachsen und der italienischen Region Veneto.

Ein Plakat am Flughafen Zürich weist auf die Obligatorische Quarantäne bei der Einreise aus bestimmten Ländern hin. (Archiv)
Ein Plakat am Flughafen Zürich weist auf die Obligatorische Quarantäne bei der Einreise aus bestimmten Ländern hin. (Archiv)
Bild: Keystone

14.57 Uhr: Europäischer Milliardenfonds so gut wie startklar

Der milliardenschwere Corona-Aufbaufonds der Europäischen Union soll in den nächsten Tagen offiziell starten. Dies kündigte die EU-Kommission am Mittwoch an. Zuvor hatte das Europaparlament den Fonds mit 672,5 Milliarden Euro endgültig gebilligt. Die letzte Zustimmung des Rats der EU-Staaten gilt als Formsache. Der Fonds soll helfen, die tiefe Rezession durch die Pandemie zu überwinden.

Die sogenannte Aufbau- und Resilienzfazilität ist das Herzstück des im vergangenen Sommer vereinbarten Wiederaufbauplans im Umfang von insgesamt 750 Milliarden Euro. Das Geld wird über Schulden finanziert und soll vor allem jenen Staaten helfen, die von der Pandemie am schwersten getroffen wurden, darunter Italien, Spanien und Frankreich. Die Investitionen sollen zugleich die Wirtschaft modernisieren.

Aus dem Fonds sollen deshalb mindestens 37 Prozent der Ausgaben je Land in den Klimaschutz gehen, ein Fünftel in die Digitalisierung. Auch die Jugend, der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt und die Stärkung der Institutionen sollen gefördert werden.

14.05 Uhr: Bislang 4785 Fälle von mutierten Viren entdeckt 

In der Schweiz sind bisher 4785 Fälle mit den mutierten Coronavirus-Varianten entdeckt worden, rund 68 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Am Dienstag hatte das BAG noch 4411 Ansteckungen von mutierten Varianten gemeldet, am Montag 4138, am Sonntag 4089 und am Samstag 3916. Bisher 1848 entdeckte Fälle wurden der britischen Variante (B.1.1.7) zugeschrieben, und 77 weitere der südafrikanischen (B1.351). Bei den übrigen 2860 Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar.

Am meisten Fälle der britischen Variante wurden bisher in der Waadt (334), in Bern (265) und in Genf (213) entdeckt. Bei den Mutationen mit unklarer Linie lagen die Kantone Zürich (574) und Genf (514) weit vor St. Gallen (209), Aargau (205), Graubünden (187), Bern (183) und Tessin (178).

Die Zunahme der mutierten Fälle steigt im Gegensatz zum alten bekannten Virenstamm exponentiell. Experten gehen davon aus, dass die mutierten Varianten bisher bereits 30 bis 40 Prozent der bestätigten Fälle ausmachen. Am Montag war dem BAG zudem der erste Fall der brasilianischen Mutation gemeldet worden.

Vorbereitung von Corona-Proben Anfang Februar am Zentrallabor Stadtspital Triemli in Zürich. (Archiv)
Vorbereitung von Corona-Proben Anfang Februar am Zentrallabor Stadtspital Triemli in Zürich. (Archiv)
Bild: Keystone

13.32 Uhr: BAG meldet 1602 Neuinfektionen und 18 Tote

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 1602 Coronavirus-Ansteckungen bei 35'339 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,5 Prozent. 18 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 92 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 6,3 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 229,55 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,98.

Insgesamt wurden bis am Sonntagabend 696'700 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 413'698 Dosen bereits verabreicht.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 4'606'359 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 538'118 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

13.25 Uhr: Swiss verlängert kostenfreie Umbuchungsfrist 

Die Fluggesellschaft Swiss verlängert die ursprünglich bis Ende Februar geltende kostenfreie Umbuchungsfrist auf den 31. Mai, wie sie auf ihrer Website mitteilt. Die Verlängerung gild demnach für sämtliche Tarife der Swiss bei Ausstellung des Tickets bis zum 31. Mai 2021 und auf allen Strecken.

Mehrkosten könnten für die Kunden indes dann entstehen, heisst es in der Mitteilung, wenn etwa auf ein anderes Datum oder zu einem anderen Reiseziel umgebucht würde und die ursprüngliche Buchungsklasse dann nicht mehr verfügbar sei. Eine dann entstehende mögliche Differenz werde durch Nachzahlung ausgeglichen.

13.15 Uhr: Sportartikelbranche verlangt Laden-Öffnung

Die Skigebiete sind offen und Schnee ist vorhanden. Während Langlauf oder Schneeschuhwandern trotz oder gerade wegen der Corona-Einschränkungen boomen, darbt der wichtigere Bereich Ski Alpin. Nun schlägt die Wintersportbranche wegen der geschlossenen Läden Alarm.

Die Sportartikelbranche warnt jetzt vor grossen Verlusten und Jobabbau und fordert eine Öffnung der Geschäfte ab 1. März sowie eine Anpassung der Härtefallregelung.

Die Massnahmen seien nötig, um «den Totalschaden der Wintersportbranche in der Schweiz» abzuwenden, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung des Verbands Schweizer Sportartikelfabrikanten, Importeure und Agenten (SPAF) und des Verbands Sportfachhandel Schweiz (ASMAS).

Die Sportartikelbranche warnt vor dem Wegfall von tausenden von Arbeitsplätzen. (Archiv)
Die Sportartikelbranche warnt vor dem Wegfall von tausenden von Arbeitsplätzen. (Archiv)
Bild: Keystone

13.12 Uhr: Kostenlose Tests für Hunde und Katzen in Seoul

Die südkoreanische Hauptstadt Seoul bietet kostenlose Corona-Tests bei Katzen und Hunden von coronainfizierten Haustierbesitzern an. Als erstes Tier sei am Mittwoch ein Spaniel getestet worden, der laut seines Besitzers eine laufende Nase und Fieber habe, teilte die Stadtverwaltung mit. Ein Tierarzt der Stadt in der Nähe des betroffenen Haushalts habe das Tier abgeholt und anschliessend getestet. Das Testergebnis lag zunächst nicht vor.

Die Stadt betonte, es gebe keinen Beweis für die Übertragung des Coronavirus von Haustieren auf Menschen. Doch müssten Haustiere, bei denen das Virus nachgewiesen werde, 14 Tage in heimischer Quarantäne verbringen. Erst dann könnten sie wieder ins Freie gelassen werden. Von dem Testangebot für Hunde und Katzen könnten nur Haustierbesitzer Gebrauch machen, die selber infiziert seien, sagte eine Sprecherin.

Südkoreas Regierung hatte in der vergangenen Woche Richtlinien für Virustests bei Haustieren veröffentlicht, nachdem in der südöstlichen Stadt Jinju als erstes Tier im Land eine Katze positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden war. Die Katze gehörte zu einem Haushalt, in dem sich zwei Personen infiziert hatten.

Corona-Test am 10. februar 2021 bei einem Hund in Seoul, Südkorea. 
Corona-Test am 10. februar 2021 bei einem Hund in Seoul, Südkorea. 
Bild: Keystone

12.25 Uhr: Über 4100 Tonnen Lebensmittel gesammelt

Die Stiftung Schweizer Tafel hat 2020 über neun Millionen Mahlzeiten für Menschen in Not ermöglicht. Sie rettete dafür 4134 Tonnen nicht verkäufliche, aber einwandfreie Lebensmittel vor dem Verfall.

Die gespendeten Lebensmittel stammten mehrheitlich von Überschüssen im Detailhandel. Auch grössere Warenspenden hätten zum Wachstum von 314 Tonnen zusätzlich geretteter Lebensmittel beigetragen. Der gesamte Warenwert betrug 2020 rund 27 Millionen Franken.

Seit Beginn der Corona-Krise habe die Nachfrage nach Lebensmitteln spürbar zugenommen, schreibt die Schweizer Tafel. Deshalb habe man verschiedene neue Abgabestellen ins Programm aufgenommen und die Touren ausgebaut. Die Stiftung liefert ihre Waren zudem kostenlos an Gassenküchen, Notunterkünfte, Obdachlosenheime oder Flüchtlingszentren, die daraus Mahlzeiten zubereiten.

12.10 Uhr: EU-Corona-Aufbaufonds in Milliardenhöhe

Das Europaparlament hat formell grünes Licht für den milliardenschweren Corona-Aufbaufonds gegeben. Wie am Mittwoch bekannt gegeben wurde, stimmten die Abgeordneten für das Finanzprogramm in Höhe von 672,5 Milliarden Euro. Nun müssen noch die Mitgliedstaaten zustimmen. EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis sagte in der Plenardebatte in Brüssel, man sehe ein schnelles Verfahren vor. Schon am Freitag könnte der Aufbauplan demnach unterzeichnet werden.

EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis geht von einer schnellen Unterzeichnung des Aufbauplans aus.  
EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis geht von einer schnellen Unterzeichnung des Aufbauplans aus.  
KEYSTONE

Die Aufbau- und Resilienzfazilität ist das Herzstück des Wiederaufbauplans der Europäischen Union. Das Geld soll die Folgen der Pandemie bekämpfen und gezielt investiert werden. Mindestens 37 Prozent der Ausgaben je Land sollen dabei in den Klimaschutz gehen, ein Fünftel in die Digitalisierung. Auch die Jugend, der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt und die Stärkung der Institutionen sollen mit den Mitteln gefördert werden. 

10.50 Uhr: Deutschland vor Lockdown-Verlängerung 

Der Lockdown in Deutschland könnte weitgehend bis Mitte März verlängert werden. Das sieht eine neue Vorlage für die Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie an diesem Mittwoch vor. Eine Ausnahme soll es demnach für Friseure geben, die unter strikten Hygiene-Auflagen bereits Anfang März wieder öffnen könnten.

Das Papier mit der Uhrzeit 7.40 Uhr wurde am Morgen vom Kanzleramt an die Länder verschickt. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen vor. 

In Deutschland wird es wohl eine Verlängerung des Lockdowns geben.
In Deutschland wird es wohl eine Verlängerung des Lockdowns geben.
Bild: Keystone/dpa/Boris Roessler

Der Beschlussvorschlag sieht vor, dass die besonders umstrittene Öffnung von Schulen und Kitas praktisch in das Ermessen der einzelnen Bundesländer gestellt wird. «Die Länder entscheiden im Rahmen ihrer Kultushoheit über die schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht und die Ausweitung des Angebots der Kindertagesbetreuung», heisst es in dem Papier, über das Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder am Nachmittag beraten will.

Friseurbetriebe können der Vorlage zufolge «unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts mit Reservierungen sowie unter Nutzung medizinischer Masken» den Betrieb am 1. März wieder aufnehmen. Begründet wird dies mit der «Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene», insbesondere ältere Menschen seien darauf angewiesen.

Offen bleibt, wie es für den Grossteil der von der coronabedingten Schliessung betroffenen Bereiche weitergehen wird – also vor allem für weite Teile des Einzelhandels, Restaurants, Hotels, Museen, Clubs, Theater und Konzerthäuser.

10.00 Uhr: Covid-19-Medikament von Eli Lilly erhält US-Notfallzulassung

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat in den USA eine Notfallzulassung für den Einsatz seines Covid-19-Medikaments erhalten. Die Arznei, eine Kombination aus zwei Antikörpern, erhielt am Dienstag grünes Licht von der US-Gesundheitsbehörde FDA.

Studiendaten zufolge konnte das Mittel das Risiko einer Krankenhauseinweisung und Todesfälle bei Covid-19-Patienten um 70 Prozent verringern. Die Arznei soll ab sofort zur Verfügung stehen, teilte Eli Lilly mit. «Es stehen sofort 100'000 Dosen bereit und im ersten Quartal werden weitere 150'000 Dosen verfügbar sein.» In Zusammenarbeit mit dem US-Biotechkonzern Amgen will Eli Lilly bis Mitte des Jahres bis zu eine Milliarde Dosen herstellen.

Die Arznei wurde für Behandlung von leichtem bis mittelschwerem Covid-19 bei Patienten ab zwölf Jahren zugelassen, bei denen ein hohes Risiko für das Fortschreiten von schwerem Verlauf oder für einen Krankenhausaufenthalt besteht. Sie darf nach Angaben der FDA nicht bei Patienten eingesetzt werden, die schon im Krankenhaus sind oder eine Sauerstofftherapie benötigen. 

9.50 Uhr: Fast 445'000 Beschäftigte von Covid-Massnahmen betroffen

Der Lockdown hinterlässt seine Spuren in der Schweizer Arbeitslandschaft. Laut neuesten Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) waren Mitte Januar rund 444'500 Beschäftigte von Schliessungen oder Beeinträchtigungen ihrer Betriebe durch die Covid-19-Massnahmen betroffen. Das sind gut 8 Prozent der gesamten Beschäftigten in der Schweiz.

Insgesamt rund 83'000 Arbeitsstätten aus den Bereichen Restaurants, Diskotheken, Kultur, Freizeit, Sport sowie Einkaufsläden und Märkte waren Mitte Januar 2021 von den Massnahmen betroffen – rund 12 Prozent der Schweizer Betriebe, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Datenerhebung des BFS hervorgeht.

Viele Läden bleiben zu: 8 Prozent der Schweizer Beschäftigten sind von den Corona-Massnahmen direkt betroffen.
Viele Läden bleiben zu: 8 Prozent der Schweizer Beschäftigten sind von den Corona-Massnahmen direkt betroffen.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron

Während des vorigen Lockdowns im April 2020 gab es Auswirkungen auf rund 532'000 Personen und damit mehr als 10 Prozent der Beschäftigten. Damals waren aber zusätzlich Bereiche wie Campingplätze, Skipisten und «Betriebe mit personenbezogenen Dienstleistungen mit Körperkontakt» wie Erotikbetriebe betroffen gewesen.

9.27 Uhr: Graubünden weitet Maskenpflicht an Schulen aus

Da vermehrt Fälle mit Virusmutationen in den Schulen registriert wurden, führt Graubünden ab Donnerstag, 11. Februar 2021, bis auf Weiteres eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Primarklasse ein. Ziel sei es, den Präsenzunterricht weiterhin zu gewährleisten, heisst es in einer Mitteilung.

Die generelle Maskenpflicht für alle Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Primarklasse gelte dann auf dem gesamten Schulareal inklusive Wohnbereichen von Institutionen der Sonderschulung. Begründete Ausnahmen von der Maskenpflicht könnten in Rücksprache mit der Kantonsärztin beziehungsweise dem Kantonsarzt erfolgen.

Schülerinnen und Schüler mit Atemschutzmasken im Unterricht: Graubünden weitet die Maskentragepflicht ab 11. Februar auf die 5. und 6. Primarklasse aus. (Symbolbild)
Schülerinnen und Schüler mit Atemschutzmasken im Unterricht: Graubünden weitet die Maskentragepflicht ab 11. Februar auf die 5. und 6. Primarklasse aus. (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.13 Uhr: Israel schärft Regeln für Flugreisen nach

Israel hat die Einreiseregeln in der Corona-Krise nachgeschärft. Auch Geimpfte müssen demnach bei der Ankunft einen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie das Gesundheitsministerium in der Nacht auf Mittwoch mitteilte.

Nach der Einreise muss ein weiterer Test gemacht werden. Fällt auch dieser negativ aus, müssen Geimpfte sich nicht in Quarantäne begeben. Diese Regelung soll ab Beginn der kommenden Woche gelten. Die Regierung einigte sich zugleich auf eine schrittweise Öffnung der Schulen.

Der Flugverkehr nach Israel ist derzeit nahezu komplett eingestellt. Die Regierung hat das grosse Luftverkehrsdrehkreuz des Landes, den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv, weitgehend geschlossen, um das Einschleppen weiterer Coronavirus-Varianten zu verhindern.

8.37 Uhr: Pharmazeut vernichtete absichtlich Impfstoffe 

Ein früherer Pharmazeut aus dem US-Staat Wisconsin hat sich der absichtlichen Zerstörung von Corona-Impfstoffen schuldig bekannt. Der 46-Jährige gestand am Dienstag (Ortszeit) vor einem US-Bundesgericht. Dem Mann droht eine Höchststrafe von bis zu 20 Jahren. Die Staatsanwaltschaft will sich für eine Haftstrafe zwischen mindestens drei Jahren und fünf Monaten und höchstens vier Jahren und drei Monaten aussprechen.

Die Staatsanwaltschaft hatte den zuständigen Richter für die Dauer des Verfahrens um U-Haft für den Mann gebeten und argumentiert, dieser vertrete extremistische Ansichten. Er halte die Terror-Attacken vom 11. September 2001 für einen Schwindel, die Erde für flach und Impfstoffe für «des Teufels». Er habe zudem in einem Koffer Schusswaffen mit an seinen Arbeitsplatz gebracht.

Der Richter sah darin keine hinreichenden Gründe, den Mann einzusperren, ordnete jedoch an, den Beschuldigten bis zu einem Urteil per GPS zu überwachen und ihn mit Blick auf seine mentale Gesundheit untersuchen zu lassen. Der Mitarbeiter eines Impfzentrums in den USA flog im Dezember auf, als 500 unbrauchbar gemachte Dosen eines Corona-Vakzins gefunden wurden, die der Angeklagte aus dem Kühlschrank genommen hatte und auftauen liess. Weil sie zu lange ungekühlt waren, konnten sie nicht mehr verwendet werden. Zunächst war die Klinik von einem Versehen ausgegangen.

7.35 Uhr: Hunde lernen Corona-Infizierte aufzuspüren

Hunde statt PCR-Test: In mehreren Ländern, darunter Frankreich und Tschechien, werden Hunde darauf abgerichtet, Corona-Infizierte anhand von Schweiss-Proben aufzuspüren. Die Trefferquote wird auf 95 Prozent geschätzt.

7.23 Uhr: Mehr als 8000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind am Mittwoch mehr als 8000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 8072 Ansteckungsfälle registriert. In der Statistik enthalten sind auch rund 600 Neuinfektionen aus Nordrhein-Westfalen, die am Montag nicht fristgerecht verarbeitet worden waren und deshalb erst am Mittwoch berücksichtigt wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank erstmals wieder unter 70.

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2'299'996. Nach Angaben des RKI wurden innerhalb von 24 Stunden zudem 813 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 62'969.

6.30 Uhr: Aufstockung der Härtefallhilfen auf 10 Milliarden

Der Bundesrat will die Härtefallhilfen verdoppeln, weil der grossflächige Lockdown womöglich nicht wie geplant Ende Februar gelockert wird. Die Finanzhilfe soll von 5 Milliarden auf 10 Milliarden Franken erhöht werden, berichtet der «Tages-Anzeiger». Das ginge aus einer Kurzkonsultation hervor, mit der die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) die Beurteilung der Kantone und Wirtschaftsverbände des geplanten Ausbaus der Härtefallhilfen in Erfahrung bringen wolle.

Der Bundesrat wird dem Bericht zufolge am 17. Februar entscheiden, ob und wie die Härtefallverordnung angepasst werden soll.

Ein coronabedingt geschlossenes Restaurant in Lausanne. (14. Januar 2021)
Ein coronabedingt geschlossenes Restaurant in Lausanne. (14. Januar 2021)
Bild: Keystone/Laurent Gillieron

6 Uhr: SGB-Präsident fordert Bundesrat zum Handeln auf

Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), Pierre-Yves Maillard, hat den Bundesrat zum Präsentieren einer Strategie in der Coronavirus-Krise aufgefordert. «Es braucht eine Perspektive», sagte er dem «Blick» vom Mittwoch. «Reicht es, wenn die Risikogruppen geimpft sind?», fragte er rhetorisch. Dann könne die Schweiz die Coronavirus-Massnahmen schon früher lockern, hiess es. Falls 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung durchgeimpft sein müssten, bliebe die Logik des Coronavirus-Shutdowns noch lange, was allerdings eine bessere demokratische Legitimation bräuchte, sagte er zudem. «Hier muss der Bundesrat Klartext sprechen», so der 52-Jährige.

Allerdings sollten mit den aktuellen Coronavirus-Infektionszahlen erste Lockerungsschritte möglich sein, erklärte der ehemalige Waadtländer Regierungsrat weiter. «Nicht nur bei den Museen, sondern auch im Sportbereich braucht es Lockerungen – gerade für die Jungen.» Zwar seien damit gewisse Risiken verbunden, sagte der SP-Politiker. «Eine Null-Risiko-Strategie ist aber unmöglich.» Wichtig sei, dass es gute Schutzkonzepte gebe. Entscheidend seien zudem Kontrollen – denn die Schutzkonzepte müssten auch eingehalten werden.

Der Gewerkschaftsboss begründete seine Haltung mit dem grossen Unmut in der Bevölkerung. «Viele Menschen müssen mit weniger Lohn auskommen. Es gibt noch keine grosse Revolte, aber die Resignation und die Depression steigen, was vielleicht noch schlimmer ist», sagte er. Der Bundesrat verliere an Rückhalt in der Bevölkerung, falls er diese Existenzsicherung nicht garantieren könne, mahnte Maillard.

5.57 Uhr: Spanien will Tourismus mit Impfzertifikat stärken

Spanien will mit Coronavirus-Impfzertifikaten den von der Coronavirus-Pandemie gebeutelten Tourismus wiederbeleben. «Spanien will für den Tourismus, dass es eine sichere internationale Mobilität gibt.» Dies sagte Arturo Ortiz vom spanischen Fremdenverkehrsamt der deutschen Zeitung «Bild» vom Mittwoch.

Man vertraue darauf, «dass zu Beginn des Sommers eine normale Reise möglich sein wird», hiess es weiter. Die Regierung in Madrid arbeite dabei sowohl in der EU als auch in anderen internationalen Foren, wie der OECD und der Welttourismusorganisation an einem abgestimmten Vorgehen, ergänzte ein Sprecher der spanischen Botschaft in Deutschland auf Anfrage der Zeitung.



5.20 Uhr: Chinas Erzeugerpreise steigen

Chinas Fabrikpreise sind im Januar erstmals seit zwölf Monaten gestiegen. Dies teilte das nationale Statistikamt am Mittwoch mit. Der Erzeugerpreisindex legte demnach um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Dennoch blieb das Wachstum hinter den Erwartungen der Analysten, die laut einer Umfrage 0,4 Prozent schätzten. Chinas Erzeugerpreise sind seit Mai 2019 nicht mehr so schnell gewachsen wie jetzt. Analysten schätzen, dass das auf eine zunehmende Wachstumsdynamik im Land hindeutet. Es wird erwartet, dass die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr um 8,4 Prozent wächst.

Der Verbraucherpreisindex (VPI) fiel im Januar indes unerwartet um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember 2020 war der VPI noch um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das chinesische Statistikamt am Mittwoch weiter mit. Experten gehen davon aus, dass der Verbraucherpreisindex bis zum Ende des zweiten Quartals um etwa zwei Prozent steigen wird.

5 Uhr: Wechselwirkung zwischen Pandemie und Sucht

Die Pandemie schafft laut Sucht Schweiz neue Risikogruppen. Menschen, die schon zuvor Mühe gehabt hätten, den Konsum psychoaktiver Substanzen, das Geldspiel oder Online-Aktivitäten zu kontrollieren, seien während der Krise besonders gefährdet. In der Corona-Pandemie als Ausnahmesituation seien Menschen nämlich ungewohnten und starken Belastungen und Traumata ausgesetzt. Manche von ihnen gebrauchten Alkohol, Drogen oder Medikamente kurzfristig, um sich zu entlasten, warnt Sucht Schweiz in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Bericht «Schweizer Suchtpanorama 2021».

Neben der Allgemeinbevölkerung seien Pflegende in Notfallstationen oder das Personal im Transportwesen oder im Verkauf besonders betroffen. Auch schwer Erkrankte und ihre Angehörigen seien stark belastet.

Mehr zum Bericht von Sucht Schweiz erfahren Sie hier.

3.32 Uhr: Weisses Haus schiebt Auslieferung von Vakzinen an

Das Weisse Haus weitet das Corona-Impfprogramm in den USA aus. Ab der kommenden Woche sollen die Impfstoff-Lieferungen verstärkt werden. Marcella Nunez-Smith, Vorsitzende der Covid-19-Task-Force des Weissen Hauses, erklärte, der Bund werde in der kommenden Woche eine Million Dosen ausliefern und die Zahl der kommunalen Gesundheitsämter, die die Verteilung organisieren, deutlich steigern.

2.19 Uhr: Pandemie setzt Uber-Konkurrent weiter stark zu

Der kalifornische Fahrdienstvermittler Lyft hat angesichts anhaltender Belastungen durch die Pandemie auch zum Jahresende tiefrote Zahlen geschrieben. Im vierten Quartal fiel ein Verlust von 458,2 Millionen Dollar an. Dies teilte der Uber-Konkurrent am Dienstag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss mit. Im Schlussquartal des Jahres 2019 war ein Konzernverlust von 356 Millionen Dollar angefallen. Die Erlöse sanken zudem im vierten Quartal 2020 im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 569,9 Millionen Dollar.

Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 562 Millionen Dollar gerechnet. Allein im Dezember brach die Zahl der Fahrten wegen der Coronavirus-Pandemie um über 50 Prozent im Jahresvergleich ein.

Das Unternehmen betonte aber, auf dem Wege der Besserung zu sein. Ab dem zweiten Quartal 2021 sei wieder mit Wachstum zu rechnen, das sich dann in der zweiten Jahreshälfte verstärken dürfte, erklärte Finanzchef Brian Roberts. Lyft habe die Kosten im Schlussquartal stark gesenkt und seine Sparziele 2020 um 20 Prozent übererfüllt. Die Aktien reagierten nachbörslich mit starken Kursaufschlägen. Die Papiere stiegen nach der Ankündigung im nachbörslichen Handel um rund 10,7 Prozent.

Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr gab es einen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar. Der Umsatz ging um 35 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar zurück. Anders als der grosse Konkurrent Uber, der sich in der Krise mit anderen Services wie Essensbringdiensten durchzuschlagen versucht, hat Lyft neben dem stark unter der Coronavirus-Pandemie leidenden Kerngeschäft der Fahrdienstvermittlung bisher nicht viel im Angebot.

1.30 Uhr: Elton John und Michael Caine rufen zu Impfung auf

Mit einem Filmclip rufen Musikstar Elton John (73) und Schauspieler Michael Caine (87) die Menschen in Grossbritannien zur Teilnahme an der Corona-Impfung auf. In einem 90-sekündigen Film bewirbt sich Sir Elton um eine Rolle in einer Werbeanzeige für die Impfung. «Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto grösser sind die Chancen, dass die nationale Covid-Pandemie gestoppt wird», sagt er mit ernstem Blick in die Kamera. «Es ist wirklich wichtig zu wissen, dass die Impfmittel alle die notwendigen Sicherheits- und Qualitätsstandards durchlaufen haben.» Daraufhin tut er, als habe er eine Impfung erhalten und beginnt mit seinem Hit «I'm still standing».

Der Regisseur zeigt sich unbeeindruckt: «Wir geben dann Bescheid», ist aus dem Off zu hören. Daraufhin brummt der Sänger verärgert «Ihr werdet niemand Grösseres finden» – und die Kamera schneidet auf Sir Michael, dem soeben eine Spritze gesetzt wurde. «Es hat nicht weh getan», betont der Schauspieler und setzt zu seinem Markenzeichen-Spruch an: «Nicht viele Leute wissen das.» Caine bekommt den Job, der Regisseur ist aus dem Häuschen: «Lasst den anderen Kerl wissen, dass er den Job nicht bekommen hat.»

In Grossbritannien haben bisher etwa 12,5 Millionen Menschen ihre erste Dosis gegen Corona erhalten. Derzeit werden alle über 70-Jährigen geimpft. «Ich wollte an diesem Film teilnehmen, um den Menschen zu zeigen, welche Vorteile eine Impfung bietet und wie sie uns und die Menschen, die wir lieben, schützt», sagte Elton John einer Mitteilung des Gesundheitsdiensts NHS zufolge. Er hoffe, dass alle miteinander «unseren Beitrag zum Kampf gegen diese elende Krankheit leisten» können.

1.27 Uhr: Cisco rechnet künftig wieder mit Umsatzwachstum

Der kalifornische Netzwerk-Spezialist Cisco stellt für das laufende Quartal eine Rückkehr auf den Wachstumspfad in Aussicht. Cisco rechnet mit einem Umsatzzuwachs von 4,5 bis 5,5 Prozent, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. In dem am 23. Januar abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal stagnierte der Umsatz bei zwölf Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn sank um 11,6 Prozent auf gut 2,5 Milliarden Dollar.

Die Cisco-Aktien verloren im nachbörslichen Handel zeitweise rund sechs Prozent. Cisco ist eigentlich im Geschäft mit Produkten, die mit dem Arbeiten und Lernen von zu Hause aus in der Coronavirus-Pandemie stark nachgefragt werden: Netzwerk-Ausrüstung und Videokonferenz-Software. Doch der Wettbewerb sei stark – und einige Cisco-Kunden, wie Unternehmen mit eigenen Netzwerken, hielten sich mit Investitionen zurück, hiess es. Cloud-Dienste boomten dagegen. Und die Software-Sparte, zu der unter anderem der Videokonferenzdienst Webex gehört, brachte laut den Firmenangaben rund 1,35 Milliarden Dollar an Umsatz ein.

0.37 Uhr: Twitter warnt vor schwächerem Nutzerwachstum

Twitter hat vor einem schwächeren Nutzerwachstum nach dem Coronavirus- sowie Politik-bedingten Boom gewarnt. Das Plus werde in den nächsten Quartalen nicht mehr so hoch ausfallen, kündigte der kalifornische Kurznachrichtendienst am Dienstagabend (Ortszeit) an. Im vierten Quartal, in dem auch die US-Präsidentschaftswahlen stattfanden, stieg die Zahl der monatlich aktiven Nutzer um 26 Prozent auf 192 Millionen. Dies war weniger stark als von Analysten erwartet worden war. Florierende Werbeeinnahmen, auch dank neuer Anzeigenformate, sorgten aber für ein Umsatzplus von 28 Prozent auf zuvor nie erreichte 1,29 Milliarden Dollar. Und der Gewinn legte um gut drei Prozent auf 222 Millionen Dollar zu.

Produktverbesserungen sowie globale Diskussionen über die Pandemie und die US-Wahlen haben laut Twitter zu Neuanmeldungen geführt, während Änderungen zur Bekämpfung von Falschinformationen kaum negative Einflüsse hatten. Twitter stand in den vergangenen vier Jahren vor allem durch den inzwischen abgewählten Präsidenten und Dauer-Twitterer Donald Trump immer wieder in den Schlagzeilen – zuletzt nach dessen lebenslanger Sperre. Um Nutzer aber dennoch weiter bei Laune zu halten, bietet Twitter einige Neuerungen wie Fleets an – Kurznachrichten, die wieder verschwinden – und testet auch eine Audio-App, die dem populären Format Clubhouse ähnelt.

Vor allem wegen Neueinstellungen und Investitionen würden die Kosten im laufenden Jahr allerdings um ein Viertel oder mehr steigen, kündigte Twitter zudem an. Die Erlöse sollen aber stärker als die Kosten zulegen, hiess es weiter. Für das laufende Quartal werden Umsätze in Höhe von 940 Millionen bis 1,04 Milliarden Dollar erwartet.

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