Verregneter Mai Das schlechte Wetter vermiest Schweizer Badis den Saisonstart

Dominik Müller

28.5.2024

Noch lassen sich in Schweizer Badis nicht viele Leute auf einen Sprung ins kühle Nass ein.
Noch lassen sich in Schweizer Badis nicht viele Leute auf einen Sprung ins kühle Nass ein.
Robert Michael/dpa

Der Mai war launisch, das Wetter zumeist nass und kühl. Trotzdem haben die meisten Freibäder die Türen bereits offen. So haben vier Badis aus unterschiedlichen Kantonen den Saisonstart erlebt.

Dominik Müller

28.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im Mai sorgte ein Höhentief über Westeuropa für launisches Wetter.
  • In Schweizer Badis hielt sich der Besucherandrang entsprechend in Grenzen.
  • Trotzdem überwiegt bei Badi-Mitarbeitern die Zuversicht, dass sich der Sommer 2024 von seiner sonnigen Seite zeigen wird.

Genau wie Flüsse und Seen gehören auch die Freibäder zur Badelandschaft Schweiz. Einige öffnen bereits im April ihre Pforten, für die meisten Badis aber bedeutet der Monat Mai Saisoneröffnung. Und diese verläuft bis anhin harzig: Temperaturen, die kaum die 20-Grad-Marke erreichen und viel Regen lassen den Start in die Saison für die Schwimmbäder wortwörtlich ins Wasser fallen.

«Aktuell sind gerade einmal knapp 15 Leute hier», sagt Florian Mohn von der Baselbieter Badi Sissach, als ihn blue News am Dienstag erreicht. «Bis jetzt läuft es alles andere als optimal – auch verglichen mit Vorjahren.» Problematisch sei das vor allem in Bezug auf die verkauften Saisonkarten, die einen Grossteil des Umsatzes ausmachen. Sorgen mache er sich aber noch keine: «Sobald es dann einmal eine Woche lang richtig heiss ist, kommen die Leute dann schon.»

Zuversichtlich schaut auch Fabiola Klaus vom Seebad Enge in Zürich in die Zukunft: «Es war insgesamt schon eher ein trauriger Monat, aber wir hoffen nun auf einen super Sommeranfang im Juni.» Immerhin sei das Wetter zumindest an den Wochenenden meist schön gewesen und habe einige Besucher*innen trotz kühler Wassertemperatur von einem «Schwumm» überzeugt.

Schulklassen baden auch im Regen

Über das Wetter ärgern mag sich Fabiola Klaus ohnehin nicht: «Das ist die Natur und man muss es so nehmen, wie es ist.» Einzig der Gastroabteilung würden die wechselhaften Prognosen die Planung der Bestellmengen erschweren.

Zumindest Schulklassen lassen sich den Schwimmunterricht auch von Petrus nicht vermiesen. «Bei uns war erst gestern eine Klasse zu Besuch, die trotz Regen im Wasser war», sagt Thomas Lienhard vom Freibad Lerchenfeld in St. Gallen. Und dies auf ausdrücklichen Wunsch der Schüler*innen. Damit auch die weiteren Badegäste den Weg ins Schwimmbad finden, brauche es zuerst etwas Konstanz: «In der Regel muss es mindestens zwei Tage am Stück richtig heiss sein, damit die Leute in die Badi gehen.»

Auf einen baldigen Wetterumschung hofft auch Noemi Limacher von der Badi Wolhusen im Kanton Luzern: «Zum Saisonstart am Muttertag hatten wir noch einige Gäste, seither läuft es nicht mehr wirklich.» Aber auch bei ihr überwiege der Optimismus, dass sich der Sommer 2024 von seiner sonnigen Seite zeigt.

Prognose lässt Optimismus zu

Schuld am aktuell launischen Wetter ist ein sogenanntes Höhentief über Westeuropa. «Der April und Mai waren sehr durchwachsen. Vorerst bleibt es bei diesem Hin und Her. Die Wetterlage ist nicht untypisch für diese Jahreszeit», sagte Klaus Marquardt vom Wetterdienst MeteoNews kürzlich zu blue News.

Aber die Aussichten für die Schweizer Badis sind gut: «Die aktuellen Langfristmodelle schauen danach aus, dass wir im Sommer mit eher überdurchschnittlichen Temperaturen und tendenziell trockenem Wetter rechnen könnten.» Vereinzelte verregnete Wochenenden und Gewitterschauer seien jederzeit möglich.

Eine allgemeine Aussage für die gesamte Dauer der Sommermonate zu machen, sei nicht nur schwierig, sondern auch «unseriös». Sollte die Sommerprognose aber zutreffen, stünden die Badis mit Sicherheit bereit, für Abkühlung zu sorgen.


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