blue News in der Hanf-PlantageDas Kiffer-Eldorado von Freiburg
Philipp Dahm
5.10.2024
Das Cannabis-Eldorado von Freiburg – blue News in der Hanf-Plantage
Man riecht sie deutlich, noch bevor man das Gewächshaus im Seebezirk des Kantons Freiburg betritt: Die Cannabis-Pflanzen in verschiedenen Sorten und Grössen, die hier legal angebaut werden. Ein Einblick.
04.10.2024
Man riecht sie deutlich, noch bevor man das Gewächshaus im Seebezirk des Kantons Freiburg betritt: Die Cannabis-Pflanzen in verschiedenen Sorten und Grössen, die hier legal angebaut werden. Ein Einblick.
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P. Dahm, C. Thumshirn
05.10.2024, 14:11
Philipp Dahm
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
SwissExtract gewährt Einblick in seine beiden Standorte im Seebezirk des Kantons Freiburg, in denen legal Cannabis angebaut wird, das Pilotprojekte in Basel und Zürich beliefert.
Das sind die Regeln, die der Betrieb für das Bio-Zertifikat erfüllen muss.
So verlaufen Anbau und Verarbeitung.
Im Video erfährst du mehr über Schädlingsbekämpfung, die interne Kontrolle und die Sicherheit der Cannabis-Plantage.
Es ist der Traum eines jeden Kiffers und jeder Kifferin. Das Gewächshaus irgendwo im Seebezirk des Kantons Freiburg ist in mehrere Segmente unterteilt, die hier Schiffe genannt werden. Darin befinden sich verschieden hohe Cannabis-Pflanzen. Die einen sind erst vor Kurzem angepflanzt worden, die anderen stehen voll im Saft.
Das Gewächshaus ist einer von zwei Standorten, an denen SwissExtract Hanf anbauen lässt. Diejenigen Produkte, die THC und CBD enthalten, werden an die entsprechenden Pilotprojekte in Basel-Land, der Stadt und dem Kanton Zürich geliefert.
Gras, Haschisch und cannabishaltige Öle für Vapes werden hier hergestellt, aber auch Gummibärli und Pralinen, die es in sich haben: Cannabis ist schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen, ist sich Paul-Lukas Good sicher. Der Präsident des Vereins Swiss Cannabis Research hat zusammen mit weiteren Akteuren Mitte März die grösste Schweizer Cannabis-Studie lanciert.
Im Freiburger Seebezirk erklärt neben ihm Stefan Strasser von SwissExtract, wie der legale Hanf-Anbau abläuft. «Der Boden ist beim Bio-Anbau das Wichtigste», betont der gelernte Gärtner, der selbst in den 90ern erstmals mit der Pflanze in Berührung gekommen ist. In seinem Gewächshaus darf er erstmals 2017 Hanf anpflanzen, der allerdings kaum THC haben darf.
Fruchtfolge fürs Bio-Zertifikat
Wegen dieser Expertise fragt ihn das BAG an, ob auch ein Anbau von potenteren Pflanzen denkbar wäre, und 2019 erhält Strasser eine entsprechende Forschungslizenz. 2021 schafft die Pilotprojekt-Verordnung die Grundlage für die legale Herstellung von heimischem Gras und Hasch.
Für das Bio-Zertifikat gilt es dabei, einige Regeln einzuhalten. Die Pflanzen müssen im Mutterboden wachsen, der entweder mit Plastikplanen oder Heu bedeckt wird, um Unkraut fernzuhalten. Ventilatoren sollen verhindern, dass Pilze das Cannabis befallen – und auch gegen Ungeziefer wie Spinnenmilben ist ein Kraut gewachsen, wie das obige Video zeigt.
Das Cannabis wird ungefähr von März bis Oktober angebaut. In der Zwischenzeit wird Gründünger verteilt oder aber Gemüse wie Radieschen oder Nüsslisalat angebaut: Die Fruchtfolge hilft, den Boden nicht einseitig zu belasten und auszulaugen.
Handarbeit, Labor und QR-Codes
Erreichen die Pflanze eine gewisse Grösse, werden die Schiffe abgedunkelt. «Wir sagen der Pflanze: ‹Jetzt musst du blühen›», veranschaulicht Strasser. Geerntet wird dann von Hand: Die Angestellten schneiden Äste ab, entfernen die Blätter und hängen den Rest in einen Schubwagen.
Nach der Trocknung kommen die Pflanzen zur Verarbeitung zurück ins Gewächshaus – siehe obiges Video. Hier gibt es auch ein Labor, in dem der THC- und CBD-Wert bestimmt wird, aber auch nach Verunreinigungen durch Salmonellen, Hefe- oder Schimmelpilzen gescreent wird.
Während Massenspektrometer und Gaschromatograf die Qualität sichern, sorgen QR-Codes für Transparenz: An ihnen lässt sich im Gewächshaus erkennen, um welche Cannabis-Sorte es sich handelt und wann sie angepflanzt wurde. Auch auf dem fertigen Gras-Beutelchen, das Projekt-Teilnehmende in bestimmten Apotheke kaufen können, findet sich der QR-Code wieder, der dem Endkunden sagt, woher das Produkt kommt.
Um die zehn Tonnen verarbeitet SwissExtract inzwischen pro Jahr. Längst nicht alles landet in der Lunge: Das Unternehmen ist auch ein Zulieferer der Kosmetikindustrie. Die Zukunftsaussichten sind grün, wenn nicht sogar rosig: Dass die Nachfrage nach Cannabis-Produkten abreisst, ist nicht zu erwarten.
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