Coronavirus Deutschland setzt Freiburg auf Risikoliste – Unbezahlter Corona-Urlaub für New Yorks Bürgermeister

Agenturen/red

16.9.2020

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet 514 nachgewiesene Covid-19-Infektionen bei 17'861 gemachten Tests an einem Tag. Das entspricht einer Positivitätsrate von 2,9 Prozent. Aufgrund der Viruserkrankung starben sieben Personen, 18 mussten hospitalisiert werden.
  • Die Covid-19-Taskforce des Bundes ist gegen eine Durchseuchung der Bevölkerung mit dem Coronavirus.
  • Zwei Atemschutzmaskentypen wurden wegen mangelndem Schutzes zurückgerufen. Betroffen sind die Maske «Top-KN98-KEN01» der SwissCommerce AG sowie die Maske «KN95» des Herstellers «HUIHONG».
  • Deutschland hat wegen der gestiegenen Zahl der Coronavirus-Neuansteckungen eine Reisewarnung auch für den Kanton Freiburg ausgesprochen.

Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Anzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 48’265 Personen; davon gelten 39’900 als genesen. 2’039 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 in der Schweiz verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 29’664’114, die Zahl der Toten auf 937’111.

Immer mehr Länder steigen die Infektionszahlen auf Rekordwerte. In Australien könnten einer Studie zufolge viel mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein als angenommen. Zwei Tage vor Beginn eines erneuten Lockdowns in Israel hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen eine Rekordmarke erreicht. Jeder zehnte Test war positiv. Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Indien hat die Marke von fünf Millionen überschritten. Die Corona-Lage in Grossbritannien spitzt sich aufgrund steigender Infektionszahlen und knapper werdender Tests zu.

Selbstständigerwerbende sollen auch dann Anspruch auf Erwerbsausfallentschädigung haben, wenn sie ihre Tätigkeit wegen der Corona-Krise bloss einschränken müssen. Der Ständerat ist am Mittwoch auf seinen ursprünglichen Entscheid zurückgekommen.

Der Basler Grosse Rat will den Bund dazu verpflichten, sich «angemessen» an der Begleichung der Ertragsausfälle der Spitäler während des Lockdowns zu beteiligen.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

20.28 Uhr: Südafrika lockert Corona-Restriktionen

Angesichts sinkender Infektionszahlen lockert Südafrika seine Corona-Beschränkungen. Präsident Cyril Ramaphosa sagte am Mittwochabend in einer Rede an die Nation, die Restriktionen würden am Montag auf das niedrigste Niveau gesenkt. Obwohl das Virus weiter wüte, sei das Schlimmste überstanden. «Wir sind bereit, unsere Tore wieder für die Welt zu öffnen.» Dazu soll nach knapp sechsmonatiger Sperre der Luftraum vom 1. Oktober an wieder für internationale Flüge geöffnet werden.

Die Lockerungen sind aber weiter an bestimmte Beschränkungen gebunden – etwa bei der Versammlungsfreiheit oder für Flugreisende. Negative Corona-Tests unmittelbar vor der Abreise gehören dazu. Die nächtliche Ausgangssperre wird verkürzt auf die Zeit zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens.

In Südafrika wurden bisher mehr als 651'500 Covid-19-Fälle bestätigt. Etwa 15'600 Menschen starben. Fast 89 Prozent der Infizierten sind nach offiziellen Angaben aber wieder genesen. Noch vor zwei Monaten habe es 12'000 Neuinfektionen pro Tag gegeben – heute seien es noch 2'000. Das Testprogramm werde weiter ausgeweitet, sagte Ramaphosa. Zudem werde es eine kostenlose Corona-App geben.

20.04 Uhr: Deutschland setzt Freiburg auf Risikoliste

Deutschland hat wegen der gestiegenen Zahl der Coronavirus-Neuansteckungen eine Reisewarnung auch für den Kanton Freiburg ausgesprochen. Bereits letzte Woche setzte Deutschland die Waadt und Genf auf seine Risikoliste. Diese wird vom deutschen Auswärtigen Amt in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch Institut erstellt und veröffentlicht.

Belgien nahm den Kanton Waadt neu auf seine rote Liste auf. Wer aus dieser Region zurückkehrt, muss sich einem Screening-Test unterziehen und in Quarantäne, teilte das belgische Aussenministerium ebenfalls am Mittwoch mit. Weiter führt Belgien elf Kantone auf seiner sogenannten orangen Liste: Wallis, Jura, Genf, Bern, Neuenburg, Aargau, Solothurn, Basel-Stadt, Zürich, Schwyz und Zug. Reisenden wird empfohlen, besonders wachsam zu sein und bei der Rückkehr eine Quarantäne einzuhalten oder sich einem Coronavirus-Test zu unterziehen.

19.42 Uhr: Deutschland erklärt Wien zum Risikogebiet

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung die österreichische Hauptstadt Wien zum Risikogebiet erklärt. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte am Mittwoch eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete, in der nun auch das Bundesland Wien als einziges Risikogebiet in Österreich aufgeführt wird. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100'000 Einwohner gegeben hat. Meist folgt kurz nach der Einstufung als Risikogebiet eine entsprechende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.

19.36 Uhr: Eine Woche unbezahlter Corona-Urlaub für New Yorks Bürgermeister

Wegen der finanziellen Folgen der Corona-Pandemie hat sich New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio in einem symbolischen Akt eine Woche unbezahlten Urlaub verordnet. «Vom 1. Oktober an wird jeder Rathausangestellte unbezahlten Urlaub nehmen – und das gilt offensichtlich auch für mich», sagte de Blasio am Mittwoch. Dies sei «ein Schritt, den man niemals sehen wolle». New Yorks Budget-Krise lasse ihm aber keine andere Wahl.

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hat sich in einem symbolischen Akt eine Woche unbezahlten Urlaub verordnet, um das Budget der Stadt zu entlasten. (Archivbild)
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hat sich in einem symbolischen Akt eine Woche unbezahlten Urlaub verordnet, um das Budget der Stadt zu entlasten. (Archivbild)
Bild: Keystone

Betroffen sind neben de Blasio etwa 500 Beschäftigte der Stadtverwaltung. Der Sonderurlaub soll Einsparungen von rund 860'000 Dollar mit sich bringen. Der Bürgermeister selbst wolle – obwohl offiziell in unbezahltem Urlaub – weiterarbeiten, hieß es.

Aufgrund der Corona-Pandemie entgehen New York Einnahmen von rund neun Milliarden Dollar (etwa 7,6 Milliarden Euro). Im Budget der Millionenmetropole für dieses Jahr klafft nach Angaben de Blasios deswegen eine Lücke von rund sieben Milliarden Dollar. Hilfegesuche beim Bundesstaat New York und der Regierung in Washington blieben bislang erfolglos.

19.22 Uhr: Halloween-Brauchtum bleibt in New York erlaubt

Trotz der Corona-Pandemie dürfen Halloween-Fans in diesem Jahr in New York von Haus zu Haus ziehen und Süßigkeiten einsammeln. «Ich würde 'Süßes oder Saures' nicht verbieten, das wäre nicht angebracht», sagte Gouverneur Andrew Cuomo dem Lokalsender News 12. «Wenn du Nachbarn hast und an deren Tür klopfen willst, Gott segne dich.»

Zuvor hatten zahlreiche Städte in den USA wegen der Coronavirus-Pandemie an der Einhaltung der Halloween-Tradition gezweifelt. Die Gesundheitsbehörden in Los Angeles raten beispielsweise davon ab, in Miami soll das sogenannte «Trick-or-Treating» teilweise aus dem Auto heraus stattfinden. In den Wohngebieten der Zentrale der US-Armee in Wiesbaden fällt Halloween in diesem Jahr dagegen ganz aus, wie die US-Armee mitteilte.

19.08 Uhr: Doch keine Absperrung von Vierteln in Madrid

Peinliche Abstimmungspanne im spanischen Corona-Hotspot Madrid: Der stellvertretende Regionalminister für Gesundheit, Antonio Zapatero, wurde am Mittwoch zurückgepfiffen, nachdem er wenige Stunden zuvor wegen sprunghaft steigender Corona-Fälle die Absperrung besonders betroffener Wohnviertel der Hauptstadt angekündigt hatte. Noch sei, anders als von Zapatero mitgeteilt, überhaupt nichts entschieden, berichteten Blätter wie «El País» und «El Mundo» unter Berufung auf Sprecher von Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso.

«Auch am Donnerstag oder am Freitag wird es noch keine Entscheidung» über eine eventuelle Verschärfung der Einschränkungen geben, hiess es. Man erwäge noch verschiedene Strategien. «El Pais» schrieb von einem «Kommunikationsdesaster». Es besteht die Sorge, dass Menschen nun aus den von der Pandemie am stärksten betroffenen Arbeitervierteln im Süden der Stadt fliehen werden.

Zapatero hatte am Vormittag vor Journalisten versichert, es werde ab dem Wochenende Absperrungen bestimmter Wohnviertel Madrids sowie weitere Massnahmen für «Beschränkungen der Bewegungsfreiheit und für Versammlungen» geben. «Man muss so schnell wie möglich handeln», hatte er betont. Die Bürger seien zu nachlässig geworden.

Spanien ist das in Westeuropa am härtesten von der Corona-Pandemie getroffene Land. Erst am Vortag waren die Marken von 600'000 Infektionen und 30'000 Todesopfern überschritten worden. Die grössten Sorgen bereitet aber die Lage in Madrid. Auf die autonome Region um die Hauptstadt mit ihren gut 6,6 Millionen Einwohnern entfielen am Dienstag mit 1'207 positiven Testergebnissen binnen 24 Stunden knapp 40 Prozent aller neuen Fälle. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen lag in der Hauptstadt nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums vom Dienstagabend bei knapp 339. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei elf.

18.59 Uhr: UN-Generalsekretär für «Volksimpfstoff»

Wenige Tage vor der Generaldebatte der diesjährigen UN-Vollversammlung hat Generalsekretär António Guterres zum gemeinsamen Vorgehen bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 aufgerufen. «Wir brauchen einen Impfstoff, der erschwinglich und für alle verfügbar ist – einen Volksimpfstoff», sagte Guterres am Mittwoch in New York. Ein funktionierender Wirkstoff sei öffentliches Gut und dürfe nicht «nationalisiert» werden.

Guterres warb für die Initiative Covax der Weltgesundheitsorganisation WHO, die zu internationaler Zusammenarbeit bei der Herstellung eines Impfstoffs und gerechter Verteilung beitragen soll. Mehr als 170 Länder haben an dem Vorstoss UN-Angaben zufolge Interesse. Vor allem aber die USA gehen einen eigenen Weg.

18.44 Uhr: Ungarn verschärft Corona-Massnahmen

Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus verschärft Ungarn seine Schutzvorkehrungen. Gaststätten und Vergnügungslokale müssen künftig um 23 Uhr schliessen, kündigte Ministerpräsident Viktor Orban am Mittwoch in einem Video auf seiner Facebook-Seite an. Die Maskenpflicht wird auf Ämter, Gesundheitseinrichtungen, Kinos und Theater ausgeweitet. Bisher galt sie schon für öffentliche Verkehrsmittel und in Geschäften.

Bereits am 1. September war eine Grenzsperre für Ausländer in Kraft getreten: Ausnahmen gelten für Diplomaten und Geschäftsreisende. Auch Durchreisen sind möglich. Ungarn und Ausländer mit Wohnsitz in Ungarn müssen sich nach Rückkehr aus dem Ausland in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Die Regelung war ursprünglich für die Dauer eines Monats geplant. Nun gilt sie über September hinaus.

In Ungarn ist die Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, kräftig gestiegen. Am Mittwoch betrug die Zahl der Neuansteckungen der letzten sieben Tagen 42,6 pro 100'000 Einwohner. Binnen 24 Stunden starben acht Menschen an den Folgen einer Infektion.

18.32 Uhr: US-Regierung legt Plan für Verteilung von Corona-Impfstoff vor

Die US-Regierung hat einen Plan zur zukünftigen Verteilung eines möglichen Corona-Impfstoffs im Land vorgelegt. Demnach solle der Impfstoff bereits innerhalb von 24 Stunden nach einer Freigabe durch die US-Arzneimittelbehörde FDA in Verteilungszentren transportiert werden, hiess es in den am Mittwoch vorgelegten Dokumenten. Die Impfung solle den Bürgern dann nach und nach weitgehend umsonst zur Verfügung gestellt werden. Priorität hätten dabei unter anderem Mitarbeiter des Gesundheitssystems.

Erste Impfungen könnte es im November oder Dezember geben, schätzte der Direktor der US-Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield. «Wenn Sie mich fragen, wann das für die gesamte amerikanische Bevölkerung verfügbar sein wird, damit wir die Impfung nutzen und zu unserem normalen Leben zurückkehren können, dann schauen wir, denke ich, in Richtung des späten zweiten oder des dritten Quartals 2021», sagte er während einer Senatsanhörung in Washington.

17.50 Uhr: Europaparlament will Plan zur Rückzahlung von Corona-Schulden

Das Europaparlament dringt auf einen raschen Beschluss der Mitgliedstaaten für neue Einnahmequellen, um die Corona-Schulden der EU zurückzuzahlen. Die Abgeordneten verabschiedeten am Mittwoch in Brüssel eine Entschliessung, in der sie einen konkreten Zeitplan zur Einführung neuer EU-Steuern und Abgaben fordern.

Die Corona-Pandemie hat in Europa zum schwersten Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Bei einem Sondergipfel im Juli hatten sich die EU-Staats- und Regierungschefs deshalb auf einen beispiellosen Aufbaufonds mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro geeinigt, die als Zuschüsse und Kredite an die Mitgliedstaaten ausgegeben werden sollen.

17.15 Uhr: Kritik an russischer Studie zu Corona-Impfstoff

Nach der Veröffentlichung einer Studie zu dem neuen russischen Corona-Impfstoff mit dem Namen «Sputnik V» im medizinischen Fachblatt «The Lancet» hagelt es international Kritik von Forschern. Wegen der vielen Fragen hat die Zeitschrift nun die Autoren der russischen Impfstudie zu einer Stellungnahme aufgerufen. Sie seien eingeladen worden, auf offene Fragen zu antworten, sagte eine Sprecherin der Fachzeitschrift am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Wir verfolgen die Situation weiterhin genau.»



Hintergrund ist ein offener Brief von rund 40 internationalen Wissenschaftlern. Sie äussern darin erhebliche Zweifel an der Studie. Nach ihrer Ansicht wirft «die Darstellung der Daten einige Bedenken auf». Die Forscher um den Molekularbiologen Enrico Bucci fordern von Moskau den Zugriff auf die Originaldaten für eine vollständige Untersuchung. Die Erwartungen der Bevölkerung an einem wirksamen Impfstoff seien verständlicherweise hoch, hiess es zur Begründung.

Das in Russland entwickelte Serum gegen das Coronavirus war das weltweit erste, das für eine breite Anwendung in der Bevölkerung zugelassen wurde. Bereits nach der Freigabe Mitte August gab es international Kritik, weil sie vor Abschluss wichtiger Tests erfolgte. Das russische Team hatte seine Studie über das Vakzin zu Monatsbeginn in dem Fachblatt «The Lancet» veröffentlicht. 

Eine russische Studie zum in Russland vorgestellten Impfstoff steht in der Kritik (Symbolbild).
Eine russische Studie zum in Russland vorgestellten Impfstoff steht in der Kritik (Symbolbild).
Archiv

16.40 Uhr: Madrid will wieder Ausgangssperren verhängen

Madrid will in Stadtteilen mit stark steigenden Corona-Ansteckungsraten wieder Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verhängen. Der stellvertretende Chef der Gesundheitsbehörden in der spanischen Hauptstadt, Antonio Zapatero, kündigte am Mittwoch an, die neuen Massnahmen bis Ende der Woche zu verhängen.

Die Ansteckungsraten seien in Stadtteilen im Süden Madrids derzeit besonders hoch, sagte Zapatero. Welche Stadtteile genau betroffen sein werden, sagte er nicht.

Mehrere Arbeiterviertel im Süden von Madrid und südliche Vororte der Hauptstadt hatten in den vergangenen zwei Wochen jeweils 700 Corona-Fälle pro 100'000 Einwohnern oder sogar noch mehr verzeichnet. Im dicht besiedelten Stadtteil Puente de Vallecas wurden sogar 1'000 Corona-Fälle pro 100'000 Einwohnern gemeldet. In ganz Spanien lag die Ansteckungsrate zuletzt bei 280 Fällen pro 100'000 Einwohnern.

16 Uhr: Atemschutzmasken zurückgerufen

In Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ruft die SwissCommerce AG die Atemschutzmaske «Top-KN98-KEN01» zurück. Der Grund: Durch die ungenügende und falsch deklarierte Schutzwirkung der Masken besteht eine Gesundheitsgefährdung. 

Die betroffenen Atemschutzmasken wurden auf der Webseite www.reitsport.ch angeboten. Kundinnen und Kunden, die das betroffene Produkt erworben haben, sind lauft BFU gebeten, die Masken nicht zu verwenden und mit der SwissCommerce AG Kontakt aufzunehmen. 

Die Atemschutzmaske «Top-KN98-KEN01» werden zurückgerufen – wegen Gesundheitsgefährdung. 
Die Atemschutzmaske «Top-KN98-KEN01» werden zurückgerufen – wegen Gesundheitsgefährdung. 
Bild: BFU

Ebenfalls ruft in Zusammenarbeit mit der Unfallversicherung SUVA die ARISTOS International GmbH die Atemschutzmaske «KN95» des Herstellers «HUIHONG» zurück. Laut Mitteilung besteht eine ungenügende Schutzwirkung und Gesundheitsgefährdung. Auch hier sind die Kunden gebeten, Kontakt mit der ARISTOS International GmbH aufzunehmen, um die Masken auszutauschen.

Zurückgerufen werden auch die Atemschutzmasken KN95» des Herstellers «HUIHONG».
Zurückgerufen werden auch die Atemschutzmasken KN95» des Herstellers «HUIHONG».
Bild: BFU

15.50 Uhr: Corona-Lage in Grossbritannien spitzt sich zu

Die Infektionszahlen steigen, die Tests werden knapper: Das von der britischen Regierung in Aussicht gestellte «weltbeste» Corona-Testsystem ist an seine Grenzen geraten.

Man arbeite sehr hart daran, die Probleme zu lösen, sagte Premier Boris Johnson am Mittwoch im Parlament. Die Briten sollten die Richtlinien dazu beachten, in welchen Fällen sie sich testen lassen sollten. Noch einige Wochen zuvor hatte die Regierung die Linie vertreten, im Zweifelsfall könne sich jeder testen lassen.

Der britische Premierminister Boris Johnson sieht steigenden Corona-Fallzahlen entgegen. (Archivbild)
Der britische Premierminister Boris Johnson sieht steigenden Corona-Fallzahlen entgegen. (Archivbild)
Stefan Rousseau / Archiv

Berichten zufolge sind in etlichen Testzentren derzeit kaum noch Tests zu bekommen, so dass immer mehr potenziell infizierte Briten lange Strecken fahren müssen, um einen Corona-Test machen zu können. Laut der «Financial Times» ist der Anteil derjenigen, die nach einem Corona-Test am nächsten Tag das Ergebnis bekommen, seit Anfang September ausserdem von gut 60 auf nur noch acht Prozent gefallen.

Gesundheitsminister Matt Hancock erklärte, man müsse bei den verfügbaren Tests nun «priorisieren», wer sie am dringendsten brauche. Es gebe zurzeit Probleme, die «innerhalb einiger Wochen» gelöst werden sollten. Ganz oben auf der Liste steht daher nun das medizinische Personal, gefolgt von Beschäftigten im sozialen Bereich wie Pflegeheimen. Familien mit Kindern, bei denen die Nachfrage ebenfalls hoch ist, könnten das Nachsehen haben. Die Opposition verurteilte die Corona-Politik der Regierung als gescheitert.

15.15 Uhr: Zahl der Schweizer Blockchain-Unternehmen steigt trotz Corona-Krise

Das Schweizer "Crypto Valley" hat der Corona-Krise bisher getrotzt und ist im ersten Halbjahr 2020 weiter gewachsen. Die Zahl der Blockchain-Unternehmen in der Schweiz und Liechtenstein betrug laut einem Branchen-Report 919 gegenüber 842 per Ende 2019.

Während der Corona-Krise waren mehrfach Befürchtungen über negative Auswirkungen des Corona-Lockdowns auf die Blockchain-Startups laut geworden. Diese hätten sich nun aber nicht bewahrheitet, schreibt das Investmentunternehmen Crypto Valley Venture Capital (CV VC) in seiner am Mittwoch publizierten Studie.

Die Blockchain-Unternehmen beschäftigten im ersten Halbjahr 4'780 Personen nach rund 4'400 sechs Monate zuvor. Zwar sei die Zurückhaltung der Investoren wegen des Corona-Lockdowns für einige Startups eine Herausforderung gewesen, räumen die Studienverfasser ein. Dennoch seien in dem Zeitraum bedeutende Beträge an Unternehmen geflossen.

14.30 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Österreich weiter hoch

Vor allem Feiern im Familien- oder Freundeskreis sind nach Ansicht von Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) für die anhaltend hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen in der Alpenrepublik verantwortlich.

Sport- und Kulturveranstaltungen trügen dagegen dank Präventionskonzepten wenig zum Anstieg bei. Das Land befinde sich in einer entscheidenden Phase, sagte Anschober am Mittwoch.

Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, mit Schutzmaske: Die Corona-Fälle in Österreich steigen weiter an (Archivbild).
Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, mit Schutzmaske: Die Corona-Fälle in Österreich steigen weiter an (Archivbild).
Roland Schlager/APA/dpa

Die Prognosen gingen deutlich auseinander. Die eher positive Variante sage ein tägliches Plus von etwa 650 Fällen voraus, pessimistischere Varianten gingen von 1'500 täglichen Neuinfektionen aus. Am Mittwoch wurden 768 neue Fälle verzeichnet. Auch die Zahl der belegten Krankenhausbetten beginne spürbar zu steigen, sagte Anschober.

3'600 der aktuell rund 6'600 aktiven Fälle in Österreich werden aus Wien gemeldet. Die Schweiz hat die österreichische Hauptstadt daher bereits auf die Liste der Risikogebiete gesetzt.

13.55 Uhr: Pariser Pop-up-Radwege werden dauerhaft

Paris hält an seinen in der Corona-Krise eingerichteten Pop-up-Radwegen fest. Bürgermeisterin Anne Hidalgo sagte am Mittwoch dem Sender Europe 1, rund 50 Kilometer Strasse würden dauerhaft umgewidmet. «Das Fahrrad ist in Paris ein Verkehrsmittel für die Fahrt zur Arbeit geworden», sagte Hildalgo. «Ausserdem trägt es dazu bei, die Umweltverschmutzung zu senken.»

Unter anderem die zentrale Verkehrsachse Rue de Rivoli am Louvre wurde zur Fahrrad-Schnellstrasse umgewandelt. Wegen der Streiks im öffentlichen Nahverkehr zu Jahresbeginn und der Corona-Krise stieg der Radverkehr in Paris nach Verbandsangaben binnen eines Jahres um 67 Prozent, in ganz Frankreich waren es 29 Prozent.

13.10 Uhr: Parlament eilt Selbstständigen zur Hilfe

Selbstständigerwerbende sollen auch dann Anspruch auf Erwerbsausfallentschädigung haben, wenn sie ihre Tätigkeit wegen der Corona-Krise bloss einschränken müssen. Der Ständerat ist am Mittwoch auf seinen ursprünglichen Entscheid zurückgekommen.

Bisher verlangte die kleine Kammer einen Unterbruch der Tätigkeit. Nachdem sich der Nationalrat am Dienstag jedoch stillschweigend für eine Unterstützung für eingeschränkte Selbstständige ausgesprochen hatte, lenkte der Ständerat bei seiner zweiten Beratung des Covid-19-Gesetzes ein.

Bei den Details gehen die Meinungen noch auseinander. Laut dem Nationalrat sollen eingeschränkte Selbstständigerwerbende sowie Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung mit einem Einkommen bis 150'000 Franken anspruchsberechtigt sein. Sie sollen täglich maximal 196 Franken entschädigt erhalten.

Der Ständerat verzichtet im Gegensatz zum Nationalrat auf eine Einkommensgrenze und einen Maximalbetrag. Der Bundesrat soll über die Höhe und die Bemessung der Entschädigung entscheiden. Entschädigungen sollen auf der Grundlage des selbstdeklarierten Erwerbsausfalls ausgerichtet werden.

Präzisiert hat die kleine Kammer die Spielregeln: Geht es nach ihr, sollen nur Personen Erwerbsausfallentschädigung erhalten, die mit einer Umsatzeinbusse von mindestens 60 Prozent im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2019 zu kämpfen haben. Die Regelung soll nahtlos die am (heutigen) Mittwoch auslaufende Notverordnung ablösen und bis Ende Juni 2021 gelten.

Das Gesicht von Ständerat Daniel Jositsch, SP-ZH, spiegelt sich in Plexiglasausftellern an der Herbstsession der Eidgenössischen Räte am 16. September 2020 in Bern.
Das Gesicht von Ständerat Daniel Jositsch, SP-ZH, spiegelt sich in Plexiglasausftellern an der Herbstsession der Eidgenössischen Räte am 16. September 2020 in Bern.
Bild: Keystone

12.22 Uhr: 514 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 514 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Es gab sieben neue Todesfälle und 18 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Dienstag registrierte das BAG 315 Fälle, am Montag 257, am Sonntag 475, am Samstag 465. Insgesamt wurden in der Schweiz und in Liechtenstein bisher 1'221'858 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 4,7 Prozent positiv. Für die vergangenen sieben Tage betrug die Positivitätsrate 3,8 Prozent.

Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um sieben auf 1'755. Seit Anfang der Pandemie mussten 4'709 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 48'265 laborbestätigte Fälle. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich am Mittwoch nach Angaben des BAG 2034 Personen in Isolation und 5'737 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 7'075 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

Behandlung eines Corona-Patienten in Freiburg. (Archiv)
Behandlung eines Corona-Patienten in Freiburg. (Archiv)
Bild: Keystone

12.02 Uhr: Gruselige Aufklärungsaktion in Indonesien

In Indonesien setzen die Behörden jetzt Geister ein, um die Gesundheitsprotokolle der Corona-Pandemie durchzusetzen. Mehrere weiss verhüllte und mit Gespenster-Masken ausgestattete Mitarbeiter haben unter anderem auf einem Markt in der Millionenstadt Tangerang über Maskenpflicht und Abstandsregeln aufgeklärt, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten. Die in dem südostasiatischen Inselstaat als «Pocong» bekannten Geister sollen die Opfer von Covid-19 repräsentieren. Auf Schildern war zu lesen «Meine Maske schützt Sie, Ihre Maske schützt mich» und «Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten».

Pocong sind der Legende nach Leichname, deren Körper bis auf das Gesicht in weissen Stoff gehüllt sind. Über ihrem Kopf und an den Füssen ist dieser zusammengebunden. Das Gesicht der Pocong ist von Verwesung gezeichnet, die Augen bestehen nur aus leeren Höhlen. Es soll sich um Tote handeln, deren Seele noch keine Ruhe gefunden hat.

In Indonesien kümmern sich Geister um die Durchsetzung der Corona-Regeln. 
In Indonesien kümmern sich Geister um die Durchsetzung der Corona-Regeln. 
Bild: dpa

11.24 Uhr: Tschechien teilt Testergebnis per SMS mit

Wer in Tschechien positiv auf das Coronavirus getestet wird, erhält das Ergebnis künftig umgehend per SMS oder E-Mail. «Die Patienten werden damit schneller wissen, woran sie sind», sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech am Mittwoch. Sie erhielten zudem Instruktionen, wie sie sich verhalten sollen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Bisher waren nur negative Testergebnisse elektronisch übermittelt worden.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen erreichte in Tschechien unterdessen einen neuen Rekordwert. Am Dienstag kamen 1'677 weitere Fälle hinzu, so viele wie an keinem anderen Tag seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten lag damit bei knapp 38'900. 476 Menschen starben nachweislich in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

11.05 Uhr: OECD: Wirtschaftseinbruch weniger drastisch

Der coronabedingte Wirtschaftseinbruch fällt nach Einschätzung der OECD in Europa und in den USA weniger dramatisch aus als berüchtet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas dürfte sogar um 1,8 Prozent wachsen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris in einem Konjunkturbericht mit.

China, Europa und die USA schneiden gemäss OECD besser ab als erwartet. Dagegen liegen Indien, Mexiko oder Südafrika unter den bisherigen Erwartungen.

Wegen der Covid-19-Pandemie hatte die OECD erst vor rund drei Monaten vor äusserst schweren und lang anhaltenden Folgen gewarnt. Es sei die schlimmste Rezession zu Friedenszeiten seit 100 Jahren zu erwarten.

Die Pariser Organisation teilte nun mit, der Einbruch sei immer noch beispiellos in der jüngsten Geschichte. Weltweit werde die Wirtschaft 2020 um etwa 4,5 Prozent schrumpfen, nächstes Jahr werde dann ein Aufschwung mit einem Plus von fünf Prozent erwartet.

Die USA kommen wohl besser durch die Krise als erwartet: Händler an der New Yorker Börse.
Die USA kommen wohl besser durch die Krise als erwartet: Händler an der New Yorker Börse.
Bild: Keystone

10.10 Uhr: 2021 keine Fasnachtsumzüge in Luzern

Auch die Luzerner Fasnacht 2021 fällt der Coronakrise zum Opfer. Der Fasnachtsmäärt sowie die Usgüüglete sind abgesagt, auch der Fritschiumzug am Schmutzigen Donnersag und der Wey-Umzug am Güdismäntig finden nicht statt. Das teilte das Lozärner Fasnachtskomitee  mit.

Damit finden die vier grossen Anlässe des LFK nicht statt. Die gültigen Hygiene- und Vorsichtsmassnahmen wie Abstand halten, Maskentragepflicht und Contact Tracing nicht mit einer Durchführung vereinbar, so die Begründung. Man erwarte nicht, dass sich an der Coronasituation bis nächstes Jahr noch etwas Bedeutendes ändern werde. Nicht abgesagt wurden bislang die Fritschi Tagwache und der Monstercorso, für die die Zunft zu Safran und die Vereinigten Guggenmusigen verantwortlich sind. 

10.00 Uhr: Von der Leyen für «Europäische Gesundheitsunion»

Wegen der Coronakrise fordert EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mehr Macht und mehr Geld für die Europäische Union in Gesundheitsfragen. «Für mich liegt klar auf der Hand: Wir müssen eine stärkere Europäische Gesundheitsunion schaffen, es ist Zeit», sagte von der Leyen am Mittwoch in ihrer Rede zur Lage der EU.

Konkret schlug die Kommissionschefin eine neue EU-Agentur für biomedizinische Forschung und Entwicklung vor. Zudem drängte sie das Europaparlament, mehr Mittel für das Gesundheitsprogramm «EU4Health» auszuhandeln.

Grundsätzlich müsse man über die Zuständigkeiten in Sachen Gesundheit sprechen. Das sei eine lohnende und dringende Aufgabe für die geplante Konferenz über die Zukunft Europas. Darüber hinaus werde sie im nächsten Jahr einen globalen Gesundheitsgipfel in Italien vorschlagen, sagte von der Leyen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Europaparlament.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Europaparlament.
Bild: Olivier Hoslet, Pool via AP

9.55 Uhr: Basel-Stadt will Bund bei Spitalkosten zur Kasse bitten

Der Basler Grosse Rat will den Bund dazu verpflichten, sich «angemessen» an der Begleichung der Ertragsausfälle der Spitäler während des Lockdowns zu beteiligen. Eine entsprechende Standesinitiative ist am Mittwoch stillschweigend an die Regierung überwiesen worden. Die Standesinitiative stammt von der Gesundheits- und Sozialkommission des Grossen Rats. 

Der Bundesrat hatte mit dem Lockdown am 16. März auch verfügt, dass die Spitäler und Kliniken «auf nicht dringlich angezeigte Eingriffe und Therapien» verzichten mussten. Der Spitalverband H+ schätzt die Verluste für die Kliniken schweizweit auf bis zu 1,8 Milliarden Franken ein. Die Basler Regierung geht bei den kantonalen Institutionen von Mindereinnahmen in Millionenhöhe aus.

9.25 Uhr: Israel meldet Rekord an Neuinfektionen

Zwei Tage vor Beginn eines Lockdowns in Israel hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen eine Rekordmarke erreicht. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 5'523 neue Fälle registriert worden. Am Montag waren es 4'973 gewesen. Auch die Zahl der Schwerkranken lag am Mittwoch mit 535 auf Rekordhöhe.

Auch die Zahl der durchgeführten Corona-Tests war am Dienstag mit 55'734 so hoch wie nie zuvor. Jeder zehnte Test war dabei positiv.

Angesichts der hohen Fallzahlen entschied die israelische Regierung, Schulen und Kindergärten schon am Donnerstag zu schliessen. Der allgemeine Lockdown tritt erst am Freitag in Kraft, vor Beginn der jüdischen Feiertage. Er soll mindestens drei Wochen dauern.

9.13 Uhr: In Sursee wird keine Gans geköpft 

Auch die traditionelle Gansabhauet in Sursee fällt in diesem Jahr der Coronapandemie zum Opfer. Der Anlass, der am Martinstag vom 11. November jeweils viele Besucher in die Altstadt lockt, sei mit den Abstands- und Hygieneregeln nicht vereinbar, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Die Kommission Gansabhauet habe sich daher für eine Absage entschieden.

Es sei noch offen, ob allenfalls ein coronakonformes Chäszännen oder ein Trost für die Schlägerinnen und Schläger angeboten werden könne. 

Bei der Gansabhauet geht es darum, mit einem einzigen Säbelhieb den Hals einer leblosen, am Hinterkopf aufgehängten Gans zu durchtrennen. Dies ist nicht so einfach, denn die Wettstreiterinnen und Wettstreiter sehen hinter ihrer Sonnenmaske nichts. Zudem ist ihr Dragonersäbel stumpf.

Die Gänse bleiben dieses Jahr am Boden: Wegen Corona wird die Gansabhauet in Sursee abgesagt. (Archivbild)
Die Gänse bleiben dieses Jahr am Boden: Wegen Corona wird die Gansabhauet in Sursee abgesagt. (Archivbild)
Keystone

9.00 Uhr: Neil Patrick Harris hatte das Coronavirus

Der amerikanische Schauspieler Neil Patrick Harris und seine Familie haben sich bereits im Frühjahr mit dem Coronavirus infiziert. «Es passierte sehr früh, Ende März, Anfang April», sagte der 47-Jährige – der vor allem dank seiner Rolle als Barney Stinson in der Sitcom «How I Met Your Mother» bekannt ist – in einem Interview in der «Today»-Show am Dienstag.

«Ich dachte, ich hätte die Grippe und ich wollte nicht paranoid sein. Und dann verlor ich meinen Geschmacks- und Geruchssinn», so Harris. Daraufhin hätten er und seine Familie sich zurückgezogen.

Inzwischen seien er, Ehemann David Burtka und die Zwillinge Harper Grace und Gideon Scott wieder vollständig von Covid-19 genesen: «Uns geht es sehr gut», sagte Harris. «Es war nicht angenehm, aber wir haben es durchstanden und haben Antikörper und fühlen uns gut.»

Ihn dürften viele aus «How I Met Your Mother» kennen: Neil Patrick Harris.
Ihn dürften viele aus «How I Met Your Mother» kennen: Neil Patrick Harris.
Bild: Keystone

8.53 Uhr: Viel mehr Fälle in Australien als angenommen?

In Australien könnten einer Studie zufolge viel mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein als angenommen. Vor Beginn der zweiten Welle Ende Juni hatten die Behörden in Canberra insgesamt 11'000 Fälle gemeldet. Einem neu entwickelten Bluttest zufolge lag die Zahl aber wahrscheinlich bei etwa 70'000, wie die Australian National University (ANU) am Mittwoch mitteilte.

Insgesamt seien 3'000 Blutproben darauf untersucht worden, ob eine Person zuvor mit Sars-CoV-2 infiziert war. Die Tests wurden kurz vor dem neuen Corona-Ausbruch im Bundesstaat Victoria Ende Juni durchgeführt. «Unserer Schätzung zufolge waren damals 0,28 Prozent der Australier – einer von 350 – mit dem Virus infiziert», sagte der Forscher Ian Cockburn, einer der Leiter der Studie.

Generell ist davon auszugehen, dass es überall auf der Welt eine Dunkelziffer bei den Corona-Infizierten gibt. Dabei geht es um Ansteckungen, die nicht als solche erkannt werden. Je nach Teststrategie dürfte diese Ziffer höher oder niedriger ausfallen.

8.35 Uhr: Trump glaubt an Impfstoff-Durchbruch

US-Präsident Donald Trump erwartet, dass bereits in drei bis vier Wochen ein wirkungsvoller Coronavirus-Impfstoff bereitstehen werde. Man stehe kurz vor einem Durchbruch, sagte Trump am Dienstagabend in einem Fernsehinterview. 

Gleichzeitig stichelte er gegen die Vorgängerregierung unter Barack Obama: Unter dieser hätte es wohl Jahre gedauert, bis ein Impfstoff zur Verfügung gestanden hätte, meinte Trump – freilich ohne seine Aussage zu begründen.

Trump glaubt an Impfstoff in drei oder vier Wochen

Trump glaubt an Impfstoff in drei oder vier Wochen

US-Präsident Donald Trump glaubt, dass bereits in wenigen Woche ein wirkungsvoller Coronavirus-Impfstoff bereitstehen werde.

16.09.2020

6.30 Uhr: Herdenimmunität würde Gesellschaft viel kosten

Die Swiss National COVID-19 Science Task Force des Bundes ist gegen eine Durchseuchung der Schweizer Gesellschaft mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2. Der Ansatz sei «zu verwerfen», schreibt die Expertengruppe in einem neuen Bericht (Policy Brief auf Englisch hier, deutsche Zusammenfassung hier). Ihre Analyse habe gezeigt, dass eine Durchseuchung «weitaus grössere wirtschaftliche, gesellschaftliche und gesundheitliche Kosten verursachen würde» als die derzeit verfolgte Strategie des Bundes, die darauf abzielt, die Zahl der Infektionen so gering wie möglich zu halten.

Bei einer Durchseuchung wird versucht, eine «Herdenimmunität» zu erreichen. Es gibt auch in der Schweiz Stimmen, der SARS-CoV-2-Epidemie in der Bevölkerung ihren Lauf nehmen zu lassen. Die Hoffnung bei diesem Ansatz ist, die wirtschaftlichen Auswirkungen zu mindern und die Epidemie zu stoppen, sobald sich eine Mehrheit der Bevölkerung angesteckt hätte. Diese Herangehensweise beruht dem Bericht der Taskforce zufolge jedoch auf «unsicheren Grundlagen und würde Wirtschaft und Gesellschaft sowie dem Gesundheitswesen massive Kosten verursachen».

Gesundheitsminister Alain Berset hat der Durchseuchungsstrategie jüngst eine Absage erteilt.

Eine Durchseuchung der Gesellschaft könnte das Schweizer Gesundheitssystem schwer belasten. Den Anstieg von Hospitalisierungen von Menschen mit schweren Covid-19-Symptomen wie zu Beginn der Pandemie im Spital La Carità in Locarno (Bild) sollte vermieden werden.
Eine Durchseuchung der Gesellschaft könnte das Schweizer Gesundheitssystem schwer belasten. Den Anstieg von Hospitalisierungen von Menschen mit schweren Covid-19-Symptomen wie zu Beginn der Pandemie im Spital La Carità in Locarno (Bild) sollte vermieden werden.
Bild: Keystone/Ti-Press/Pablo Gianinazzi

6 Uhr: Fälle in Indien überschreiten Marke von fünf Millionen

Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Indien hat die Marke von fünf Millionen überschritten. Das Gesundheitsministerium berichtete am Mittwoch von mehr als 90’000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden. Die insgesamt 5’020’359 infizierten Menschen entsprechen etwa 0,35 Prozent der Bevölkerung Indiens.

Die Zahl der Toten erhöhte sich im gleichen Zeitraum dem Ministerium zufolge um 1'290 weitere Menschen und lag damit bei mehr als 82’000. Die USA, das Land mit den derzeit meisten nachgewiesenen Infektionen, haben mehr als 6,6 Millionen Fälle registriert. Es wird davon ausgegangen, dass Indien die USA innerhalb weniger Wochen überholt.

5.45 Uhr: Keine Erholung für Japans Aussenhandel im August

Japans Exporte sind im August als Folge der Coronapandemie abermals um einen zweistelligen Prozentsatz gesunken. Offizielle Daten des Finanzministeriums (MOF) zeigten am Mittwoch einen Einbruch um 14,8 Prozent im Jahresvergleich. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 16,1 Prozent gerechnet. Es ist bereits der sechste Monat in Folge mit einem zweistelligen Rückgang.

Auch die Importe fielen im Jahresvergleich im August um 20,8 Prozent, verglichen mit der mittleren Schätzung der Ökonomen von 18,0 Prozent. Die Handelsbilanz belief sich auf einen Überschuss von 248,3 Milliarden Yen (2,36 Milliarden Dollar).

Die Coronavirus-Pandemie hat die weltweite Nachfrage stark belastet, wodurch Japan mit der schlimmsten Rezession seit der Nachkriegszeit zu kämpfen hat. Es wird erwartet, dass die Erholung der Wirtschaft nur langsam voranschreiten wird, da die Unternehmen angesichts der weltweit immer noch steigenden Coronavirus-Fälle mit schwierigen globalen Bedingungen konfrontiert sind.

5.13 Uhr: China setzt Geflügelimporte aus US-Fabrik aus

China verbietet den Import von Geflügelwaren einer weiteren US-Fleischverarbeitungsfabrik. Produkte von OK Foods im US-Bundesstaat Arkansas dürfen wegen Coronavirus-Fällen bei Arbeitern nicht mehr eingeführt werden, teilt der US-Geflügel- und Eierexportrat mit.

Das Werk von OK Foods ist die zweite betroffene Geflügelfabrik in den USA, nachdem die Regierung in Peking im Juni Einfuhren aus einem Werk von Tyson Foods gestoppt hatte.

«Wir glauben nicht, dass das Verbot für einer dieser beiden Fabriken gerechtfertigt ist, insbesondere angesichts der Tatsache, dass das Virus nicht in Geflügelfleisch übertragen werden kann», sagt Jim Sumner, Präsident des Geflügel- und Eierexport-Rates.



4.47 Uhr: Fedex profitiert in Krise von Boom im Onlinehandel

Der Versanddienstleister Fedex hat dank des Booms beim Onlinehandel und den damit einhergehenden zunehmenden Paketsendungen während der Coronapandemie im abgelaufenen Quartal per Ende August mehr verdient als von Analysten erwartet.

Der bereinigte Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60 Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar. Der Umsatz nahm um 13,5 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar zu. Experten hatten mit deutlich weniger gerechnet.

Einen Ausblick für das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahrs gab der US-Konzern unter Verweis auf die anhaltende Unsicherheit nicht. Die FedEx-Aktie legte nachbörslich mehr als 6 Prozent zu.

1 Uhr: US-Notenbank berät über weiteren Kurs

Die Entscheider der Federal Reserve (Fed) beraten inmitten der Coronakrise über den weiteren Kurs der US-Notenbank. Mit Spannung werden dabei heute (20:30 Uhr MESZ) vor allem die Einschätzungen von Zentralbankchef Jerome Powell zur wirtschaftlichen Lage erwartet. Er hatte zuletzt gewarnt, dass die wirtschaftliche Erholung direkt vom weiteren Verlauf der Pandemie abhänge.

Analysten rechneten damit, dass sich Powell zur Stabilisierung der Wirtschaft erneut allgemein für ein weiteres Konjunkturpaket und einen Ausbau der Arbeitslosenhilfe aussprechen dürfte. Die Verhandlungen um ein solches Hilfspaket zwischen Kongress und Regierung stecken seit Wochen in einer Sackgasse.

Die Pandemie bremst die Konjunktur der weltgrössten Volkswirtschaft weiterhin aus. Rund 30 Millionen Menschen beziehen derzeit eine Form von Arbeitslosenhilfe.

Die Fed hat ihren Leitzins bereits auf nahe null gesenkt und will den Zinssatz auch auf absehbare Zeit so niedrig halten. Analysten erwarten von dem planmässigen Treffen des Geldmarktausschusses der Notenbank daher keine weitreichenden neuen Entscheidungen.

0 Uhr: Ganz Regierung Irlands in Quarantäne

Die gesamte irische Regierung hat sich nach dem Rat von Gesundheitsexperten in Corona-Quarantäne begeben. Nachdem Gesundheitsminister Stephen Donnelly am Dienstag Covid-19-Symptome gezeigt hatte, seien seine Kabinettskollegen vom Parlament aufgefordert worden, sich selbst zu isolieren, wie unter anderem die «Irish Times» berichtete. Bei einer Kabinettssitzung hatte der Minister zuvor viele seiner Kollegen persönlich getroffen. Ausserdem hatte er gemeinsam mit dem irischen Premier Micheál Martin am selben Tag eine Pressekonferenz gegeben. Das Parlament soll nun den Berichten zufolge eine Woche lang pausieren. Donnelly selbst wollte sich schnellstmöglich auf das Coronavirus testen lassen.

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