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Corona-Pandemie Parlament einigt sich auf Mietzinserlass — Rekordzahl an Neuinfektionen weltweit
Agenturen/dor/toko
8.6.2020
Das Parlament hat sich auf einen Erlass von Geschäftsmieten geeinigt. Vier Pflegekräfte des Spitals Martigny VS haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Unterdessen meldet die Weltgesundheitsorganisation den bisher höchsten Anstieg an Neuinfektionen weltweit. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Der reguläre Einsatz der Schweizer Corona-Warn-App rückt näher. Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat der gesetzlichen Grundlage zugestimmt. Nach den Schlussabstimmungen von Ende kommender Woche soll das technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen.
Die Rückverfolgung von Corona-Fällen sei deshalb wichtig, weil es so schnell keinen Impfstoff gegen das Virus geben werde, sagte Nationalrat Benjamin Roduit (CVP/VS) im Namen der vorberatenden Kommission. Die vom Bund und den beiden ETH entwickelte Swiss-Covid-App könne helfen, die Ansteckungsketten zurückzuverfolgen sowie die Personen zu warnen, wenn sie längeren Kontakt zu einem oder einer Infizierten hatten.
Parlament einigt sich auf Mieterlass
Betriebe, die wegen der Corona-Pandemie haben schliessen müssen, erhalten einen Mietzinserlass von 60 Prozent. Das Parlament hat den Bundesrat doch noch dazu verknurrt, den nötigen Gesetzesentwurf zu erarbeiten.
Der Ständerat hiess am Montag die Motion seiner Wirtschaftskommission (WAK) mit diesem Inhalt mit 20 zu 19 Stimmen bei 4 Enthaltungen gut. Damit setzte er dem Hin und Her um den Erlass für vom Coronavirus gebeutelte Betriebe ein Ende – zumindest vorläufig.
Geschäftsbetreiber sollen ihrem Vermieter für die Dauer der behördlichen Schliessung nur 40 Prozent der Miete schulden. Die restlichen 60 Prozent soll der Vermieter tragen. Die Regelung gilt für Mieten von bis zu 20'000 Franken im Monat.
Sieben Neuansteckungen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages sieben neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es 30'972 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montagmittag mitteilte.
Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Sonntag waren es neun gewesen, am Samstag 20. Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 1661 Personen, die im Labor positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Dies entspricht 19 Todesfällen pro 100'000 Einwohner.
Vier Pflegekräfte im Spital Martigny VS haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Zu den Ansteckungen kam es Ende letzter Woche und am Wochenende. Die Betroffenen wurden den nötigen Massnahmen unterzogen, wie das Spital mitteilte. Nach einer ersten positiven Probe am Freitag wurde das Umfeld untersucht und zwei weitere angesteckte Angestellte gefunden. Eine weiter Pflegekraft wurde aufgrund von Symptomen als infiziert erkannt. Alle diese Pflegenden seien in Kontakt mit Patienten gewesen, hätten sich aber an die Schutzmassnahmen gehalten.
Rekordzahl an Neuinfektionen weltweit
Die Zahl der Corona-Infektionen weltweit steigt trotz Entspannung in Westeuropa weiterhin deutlich. Am Wochenende seien innerhalb von 24 Stunden mehr als 136'000 Fälle gemeldet worden, so viele wie nie zuvor an einem Tag, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Er warnte die Länder davor, wegen fallender Infektionszahlen bei den Vorsichtsmassnahmen nachzulassen.
An neun der vergangenen zehn Tage seien mehr als 100'000 neue Fälle gemeldet worden, sagte Tedros. In Afrika, Zentral- und Südasien, Mittel- und Südamerika und in einigen Ländern in Osteuropa stiegen die Zahlen weiter. Seit Ausbruch des Virus Ende 2019 sind weltweit fast sieben Millionen Infektionen und fast 400'000 Todesfälle gemeldet worden.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
- Betriebe, die wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr nicht haben arbeiten können, sollen einen Mietzinserlass von 60 Prozent erhalten.
- Vier Pflegekräfte im Spital Martigny VS haben sich mit dem Coronavirus infiziert.
- Die Weltgesundheitsorganisation meldet den bisher höchsten Anstieg an Neuinfektionen weltweit.
- Die Detailhändler fordern vom Bund weniger strenge Regeln, weil sie nach wie vor unter tiefen Kundefrequenzen leiden.
- Die Schweizer Hotellerie wird von der Corona-Krise schwer getroffen. Im April lagen die Hotelübernachtungen nahe Null.
- In Brasilien demonstrieren trotz der Corona-Krise Tausende Menschen gegen die Politik des Präsidenten Jair Bolsonaro.
- In Grossbritannien tritt heute die umstrittene Quarantänepflicht in Kraft.
- Die Schifffahrtsgesellschaft Hapag-Lloyd rechnet im Zuge der Coronavirus-Krise mit einem starken Rückgang im globalen Handel.
21.45 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker am Montag
21.31 Uhr: Deutscher Minister warnt eindringlich vor Folgen der Corona-Pandemie in Afrika für Europa
Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller hat eindringlich vor den möglicherweise katastrophalen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus in Entwicklungsländern und insbesondere in Afrika gewarnt. «Wenn wir jetzt nicht reagieren, werden die Folgen wie ein Boomerang zu uns zurückkehren», warnte Müller nach einer Ratssitzung der EU-Entwicklungsminister. Er nannte eine mögliche Zunahme von Krankheiten wie Malaria, vor Unruhen sowie vor Fluchtbewegungen.
Müller verwies auf ein inzwischen genehmigtes Sofortprogramm der EU, kritisierte aber, dass die EU vor allem in Afrika viel zu wenig in Entwicklung investiere. Nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums hat das Sofortprogramm einen Umfang von 33 Milliarden Euro, wobei Deutschland 5,9 Milliarden Euro beisteuert. Müller zufolge sollen die Hilfen vor allem in Flüchtlingsregionen wie Syrien, dem Libanon oder Bangladesch zum Einsatz kommen und etwa für Labors, Notfallkliniken und möglicherweise für Impfkampagnen verwendet werden.
Der Minister übte heftige Kritik daran, dass die EU in der Corona-Pandemie umfassende Hilfen für ihre Mitgliedstaaten bereitstelle, in Afrika dagegen kaum investiere. Europa selbst werde die Folgen zu spüren bekommen, etwa durch neue Fluchtbewegungen. Müller verwies auf den Zusammenbruch von Transport- und Lieferketten und damit fehlende Medikamente und Impfprogramme. Viele afrikanische Staaten sorgten sich deshalb mehr um einen dramatischen Anstieg von Malaria- als von Corona-Toten. Es bedürfe eines «Marshall-Plans für Afrika». Es dürfe nicht China sein, das sich den Kontinent sichere. «Afrika baut auf Europa», betonte Müller.
20.56 Uhr: EU-Kommission fordert Berichte von sozialen Netzwerken zu Covid-19
Online-Plattformen wie Facebook und Twitter sollen ihren Kampf gegen Desinformationen in der Corona-Krise nach Ansicht der EU-Kommission transparenter machen. Die Brüsseler Behörde dringt in Leitlinien darauf, dass die Netzwerke künftig monatlich über ihre Bemühungen berichten. Das Papier, über das auch das «Handelsblatt» berichtet, liegt der Deutschen Presse-Agentur im Entwurf vor.
Die EU-Kommission fordert die Netzwerke auch dazu auf, Faktencheckern und Wissenschaftlern deutlich mehr Zugang zu gewähren. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell und die Vize-Kommissionschefin Vera Jourova wollen das Papier am Mittwoch vorstellen.
Seit Beginn der Corona-Krise hat die EU-Kommission regelmässig Unmengen von Fake News beklagt. In den Leitlinien ist von einer Flut an Informationen die Rede, die falsch oder ungenau seien, und sich schnell verbreiteten. Dies könne schwere gesundheitliche Folgen haben, aber auch die demokratischen Institutionen schädigen. Der Bericht nennt auch «ausländische Akteure» - namentlich China und Russland -, die sich gezielt an Kampagnen beteiligten, um die demokratische Debatte in der EU zu unterlaufen, verstärkt zu polarisieren und das eigene Bild aufzupolieren.
In ihren monatlichen Berichten sollten die Plattformen nun unter anderem darlegen, was sie tun, um zuverlässige Inhalte etwa von Behörden oder Medien zu fördern. Zudem sollen sie Daten vorlegen, auf welche Weise sie das Bewusstsein ihrer Nutzer stärken. Auch sollten Fälle von Manipulation sowie bösartig beeinflussendes Verhalten gemeldet werden.
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20.29 Uhr: Weltbank: Corona führt zu grösster Weltwirtschaftskrise seit 150 Jahren
Die Coronavirus-Pandemie hat nach Einschätzung der Weltbank gemessen an der Zahl der betroffenen Länder zur grössten Wirtschaftskrise seit 150 Jahren geführt. Die Weltwirtschaft dürfte laut dem heute vorgelegten Bericht der internationalen Finanzinstitution in diesem Jahr um 5,2 Prozent schrumpfen — die schlimmste Rezession seit 80 Jahren.
Wird die Zahl der betroffenen Länder betrachtet, gab es demnach seit dem Jahr 1870 keine vergleichbare Wirtschaftskrise. Weltbank-Vertreterin Ceyla Pazarbasioglu sagte, die Corona-Krise dürfte 70 bis 100 Millionen Menschen in extreme Armut treiben.
Die Weltbank sagt zwar für das kommende Jahr eine wirtschaftliche Erholung voraus. Sie warnt allerdings, eine zweite Infektionswelle könnte die Krise erneut verschärfen.
19.40 Uhr: Räte finden einen Kompromiss für Erlass von Geschäftsmieten
Betriebe, die wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr nicht haben arbeiten können, sollen einen Mietzinserlass von 60 Prozent erhalten. Die Räte haben sich auf diesen Kompromiss geeinigt. Der Ständerat sagte am Montag mit 20 zu 19 Stimmen und 4 Enthaltungen Ja dazu.
Geschäftsbetreiber sollen ihrem Vermieter für die Dauer der behördlichen Schliessung nur 40 Prozent der Miete schulden. Die restlichen 60 Prozent soll der Vermieter tragen. Die Regelung gilt für Mieten von bis zu 20'000 Franken im Monat.
19.24 Uhr: Bis zu 200'000 Seeleute sitzen wegen Corona auf Schiffen fest
Bis zu 200'000 Seeleute sitzen nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wegen Corona-Schutzvorschriften weltweit auf Schiffen fest. Die Situation werde jeden Tag schlimmer, berichtete die UN-Organisation am Montag in Genf. Viele Seeleute hätten ihren Einsatz eigentlich schon vor Wochen beendet, müssten aber wegen der Reisebeschränkungen nun an Bord weiter arbeiten. Sie seien ausgelaugt und auch psychisch angeschlagen — das seien keine guten Voraussetzungen, um die Sicherheit an Bord zu gewährleisten.
Gleichzeitig seien auch viele Seeleute betroffen, die nach einem Heimaturlaub nun nicht an Bord könnten und deshalb Einkommen verlieren. Die Organisation rief Regierungen, Gesundheitsämter und Einwanderungsbehörden auf, Wege zu finden, um den Crewwechsel zu ermöglichen. Seeleute müssten nach ihrem Einsatz sicher in ihre Heimat zurückgebracht werden.
19.11 Uhr: Zulassung von Remdesivir als Mittel gegen Covid-19 in EU beantragt
Das US-Pharmaunternehmen Gilead hat offiziell die begrenzte Zulassung von Remdesivir als Mittel gegen Covid-19 auf dem europäischen Markt beantragt. Das teilte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam mit. Die Prüfung der vorgelegten Daten und die Abwägung von Wirkung und Risiken soll nach einem verkürzten Verfahren erfolgen. Mit einer Entscheidung werde «in einigen Wochen» gerechnet. Es wäre die erste Zulassung eines Medikaments gegen Covid-19 in Europa.
Die Behörde hatte bereits am 30. April ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Remdesivir gestartet und Daten aus Studien ausgewertet. Davon war der erste Zyklus am 15. Mai beendet worden. Ende Mai hatte die EMA angekündigt, dass sich eine Entscheidung über die Zulassung verzögerte. Zuerst musste der Hersteller offiziell den Antrag stellen.
Die USA hatten bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelten Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt. In Deutschland ist das Mittel innerhalb eines Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wird in klinischen Studien getestet.
Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann. Die Sterblichkeit ging in der Untersuchung geringfügig zurück, was statistisch jedoch nicht signifikant war.
Remdesivir ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen. Bislang gibt es keine Impfung gegen das Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.
18.54 Uhr: Auch Nationalrat stimmt für baldigen Einsatz der Corona-Warn-App
Der reguläre Einsatz der Schweizer Corona-Warn-App rückt näher. Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat der gesetzlichen Grundlage zugestimmt. Nach den Schlussabstimmungen von Ende kommender Woche soll das technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen.
Nicht überraschend gab es im Parlament kaum Fundamentalkritik an der Vorlage, schliesslich hatten die Räte an der ausserordentlichen Session Anfang Mai selbst eine gesetzliche Grundlage vor der breiten Lancierung der App gefordert.
Die Rückverfolgung von Corona-Fällen sei deshalb wichtig, weil es so schnell keinen Impfstoff gegen das Virus geben werde, sagte Nationalrat Benjamin Roduit (CVP/VS) im Namen der vorberatenden Kommission. Die vom Bund und den beiden ETH entwickelte Swiss-Covid-App könne helfen, die Ansteckungsketten zurückzuverfolgen sowie die Personen zu warnen, wenn sie längeren Kontakt zu einem oder einer Infizierten hatten.
18.49 Uhr: Ärzte ohne Grenzen warnen wegen Corona-Ausbreitung in Haiti
Das Coronavirus breitet sich nach Ansicht von Ärzte ohne Grenzen besorgniserregend schnell in Haiti aus. Als die Hilfsorganisation am 16. Mai in der Hauptstadt Port-au-Prince ein Behandlungszentrum für Covid-19-Patienten eröffnete, habe die Zahl der positiven Corona-Tests in Haiti noch bei 100 gelegen, hiess es in einer Mitteilung. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums des armen Karibik-Staates liegt diese Zahl inzwischen bei 3334. 51 Covid-19-Erkrankte starben demnach.
Da nur zwei Labors im Land die Tests bearbeiten könnten, sei die wahre Zahl der Infektionen deutlich höher, teilte Ärzte ohne Grenzen mit. Hinzu komme, dass Infizierte stigmatisiert würden und sich daher oft nicht in einem Krankenhaus behandeln liessen. «Unter den vielen Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert ist, ist die andauernde Rückkehr Tausender haitianischer Migranten aus dem Nachbarland Dominikanische Republik, das mit mehr als 17'000 registrierten Fälle die grösste Häufung in der Karibik hat», hiess es.
Die haitianische Regierung habe die Bürger aufgerufen, Abstand voneinander zu halten. Dies sei aber für die meisten Menschen - vor allem für die Bewohner der dicht besiedelten Armensiedlungen der Hauptstadt — unmöglich, betonte die medizinische Hilfsorganisation. Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre.
Es werde befürchtet, dass das ohnehin schwache Gesundheitssystem schlecht aufgestellt sei, um die sich ausweitende Pandemie zu bewältigen. Mehrere Kliniken hätten wegen Mangels an Schutzausrüstung und wegen Infektionen von Mitarbeitern schliessen müssen, was auch den Zugang zu Geburtshilfe, Versorgung von Kindern und Traumabehandlung erschwere.
18.37 Uhr: Vier Pflegekräfte des Spitals Martigny infiziert
Vier Pflegekräfte im Spital Martigny VS haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Zu den Ansteckungen kam es Ende letzter Woche und am Wochenende. Die Betroffenen wurden den nötigen Massnahmen unterzogen, wie das Spital mitteilte.
Nach einer ersten positiven Probe am Freitag wurde das Umfeld untersucht und zwei weitere angesteckte Angestellte gefunden. Eine weiter Pflegekraft wurde aufgrund von Symptomen als infiziert erkannt.
Alle diese Pflegenden seien in Kontakt mit Patienten gewesen, hätten sich aber an die Schutzmassnahmen gehalten.
18.34 Uhr: Durchfallquote bei Abitur in Tschechien trotz Corona kaum höher
Die Corona-Massnahmen haben in Tschechien nicht zu einer dramatischen Verschlechterung bei den schriftlichen Abiturprüfungen geführt. «Ich bin sehr froh, dass die Erfolgsquote in diesem Jahr sehr vergleichbar mit den zurückliegenden Jahrgängen ist», teilte Schulminister Robert Plaga in Prag mit. Die Regierung hatte am 11. März den Präsenzunterricht unterbrochen, um die Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Die meisten Schulen sind immer noch geschlossen.
Bei der schriftlichen Matheprüfung fielen 17,5 Prozent aller Schüler durch, zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die erreichte Punktzahl blieb im Schnitt gleich. Im Fach Deutsch scheiterten 26,5 Prozent der Schüler - 1,5 Prozentpunkte mehr als 2019. Der Unterschied erkläre sich dadurch, dass wegen der Pandemie niemand den Abschlussjahrgang habe wiederholen müssen, hiess es. Dadurch seien auch schlechtere Schüler zur Prüfung zugelassen worden.
Die schriftlichen Prüfungsaufgaben werden in Tschechien von einer zentralen Behörde vorbereitet und ausgewertet. Die Reifeprüfung, die dort «maturita» heisst, ermöglicht das Studium an einer Hochschule. In Tschechien waren bis Montag 9629 bestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. 328 Menschen starben.
18.23 Uhr: Ständerat will Rettungsmöglichkeiten für Firmen ausdehnen
Der Ständerat will die Möglichkeiten ausdehnen, um in der Corona-Krise in finanzielle Bedrängnis geratene KMU vor dem Konkurs zu bewahren. Er hat dazu eine Motion einstimmig angenommen.
Gemäss dem Vorstoss der Finanzkommission (FK) soll der Bundesrat den Bürgschaftsgenossenschaften Kompetenzen und Instrumente geben, damit sie zusammen mit den Banken Unternehmen rechtzeitig unter die Arme greifen können. Die Motion ziele darauf ab, dass alles unternommen werde, um sanierungsfähige Betriebe vor dem Konkurs zu bewahren, wie Kommissionssprecher Benedikt Würth (CVP/SG) sagte.
Die Kredite würden für die kleinen Unternehmen zu einer starken Belastung werden. Für diese dürfte unter Umständen auch die gemäss der Covid-19-Solidarbürgschaftsverordnung fünf- respektive siebenjährige Amortisationsfrist zu knapp sein, begründete die FK die Motion. Der Bundesrat ist mit dem Anliegen einverstanden. Der Vorstoss geht nun an den Nationalrat.
Der Bund bürgt wegen der Corona-Pandemie für Kredite, die die Banken an Unternehmen ausgeben. Bis Mitte Mai erhielten nach Angaben des Staatssekretariates für Wirtschaft (Seco) rund 123'000 Unternehmen Liquiditätshilfen in der Höhe von rund 14,6 Milliarden Franken; 123 Banken nahmen am Programm teil.
Dass der Bund dieses Programm rasch aufgegleist habe, habe für die wirtschaftliche Stabilisierung des Landes eine sehr grosse Bedeutung und habe auch im Ausland Beachtung gefunden, sagte Würth. Hinzu kommen Programme der Kantone im Umfang von 2 Milliarden Franken.
18.04 Uhr: WHO meldet Rekordzahl neuer Infektionen innerhalb 24 Stunden
Die Zahl der Corona-Infektionen weltweit steigt trotz Entspannung in Westeuropa weiterhin deutlich. Am Wochenende seien innerhalb von 24 Stunden mehr als 136'000 Fälle gemeldet worden, so viele wie nie zuvor an einem Tag, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Er warnte die Länder davor, wegen fallender Infektionszahlen bei den Vorsichtsmassnahmen nachzulassen.
An neun der vergangenen zehn Tage seien mehr als 100'000 neue Fälle gemeldet worden, sagte Tedros. In Afrika, Zentral- und Südasien, Mittel- und Südamerika und in einigen Ländern in Osteuropa stiegen die Zahlen weiter. Seit Ausbruch des Virus Ende 2019 sind weltweit fast sieben Millionen Infektionen und fast 400'000 Todesfälle gemeldet worden.
Die grösste Gefahr in Ländern mit fallenden Zahlen seien Selbstzufriedenheit oder Nachlässigkeit. Die meisten Menschen hätten die Infektion noch nicht gehabt und könnten sich noch anstecken, warnte Tedros: «Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, den Fuss vom Pedal zu nehmen.»
Tedros rief die Teilnehmer von Demonstrationen gegen Diskriminierung weltweit auf, sich an Corona-Vorsichtsmassnahmen zu halten. Dazu gehörten etwa Abstandhalten, häufiges Händewaschen und -desinfizieren sowie ein Mund- und Nasenschutz.
16.42 Uhr: Heftige Kritik an Quarantänepflicht für Grossbritannien-Reisende
Einreisende nach Grossbritannien müssen sich von dieser Woche an zwei Wochen in Selbstisolation begeben. Der Chef der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair, Michael O'Leary, hat die Massnahme nun scharf kritisiert. Im BBC-Radio bezeichnete er die Regelung als «irrational, ineffektiv und komplett undurchführbar». Er warnte vor einem «unermesslichen Schaden» für die Luftfahrtbranche und die britische Tourismusindustrie.
Innenministerin Priti Patel zufolge soll durch die Massnahme verhindert werden, dass in Grossbritannien eine zweite Welle an Coronavirus-Infektionen entsteht. Doch Kritiker bezweifeln, ob sie dazu wirklich geeignet ist. Befürchtet wird, dass die Regelung hauptsächlich wirtschaftlichen Schaden anrichten wird. Selbst innerhalb der konservativen Regierungspartei ist sie heftig umstritten.
O'Leary sagte weiter, die Quarantänepflicht treffe vor allem Menschen aus Ländern, die weitaus niedrigere Infektionsraten als Grossbritannien hätten. Zudem sei es unmöglich zu überwachen, ob sich die Menschen an die Regelung hielten. British Airways rief die Regierung in einem Schreiben dazu auf, die Massnahme zurückzunehmen und drohte mit rechtlichen Schritten.
15.31 Uhr: New York startet mit ersten Corona-Lockerungen
Exakt 100 Tage, nachdem in New York der erste Corona-Fall bestätigt wurde, sind am Montag in der Millionenmetropole erste Lockerungen monatelanger Massnahmen in Kraft getreten. Mit dem Start von Phase eins eines vierstufigen Öffnungsplans des Bundesstaates New York dürfen unter anderem die Arbeiten auf mehr als 32'000 Baustellen in der Stadt wieder starten. Ausserdem können Einzelhändler telefonisch und online Bestellungen annehmen und ihren Käufern im Laden übergeben. Publikumsverkehr ist in den Geschäften noch nicht erlaubt.
Gaststätten und Bars bleiben für Gäste zum Hinsetzen geschlossen, Essen und Getränke ausser Haus sind aber wie bisher auch erlaubt. Auch der reguläre Betrieb in Büros ist noch untersagt. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 400'000 Menschen wieder ihre Arbeit aufnehmen könnten. Die nächste Öffnungsphase soll frühestens in zwei Wochen in Kraft treten.
Die Stadt war wochenlang das weltweite Epizentrum der Pandemie. Nach dem ersten offiziellen Fall am 1. März sind in New York bisher rund 204'000 Corona-Erkrankungen bestätigt worden. Fast 17'200 Tote waren positiv auf Covid-19 getestet worden, und die Stadt geht von zusätzlich rund 4'700 Toten aus, die ebenfalls infiziert gewesen sein könnten. Rund einer von 400 Einwohnern der 8,4-Millionen-Stadt wäre damit Covid-positiv gestorben.
15.19 Uhr: Schweizer Tourismus setzt auf einheimische Gäste
Die Schweizer Hotellerie erlebte in den vergangenen Wochen wegen der Reisebeschränkungen einen fast vollständigen Stillstand. Nun werden die Grenzen zwar wieder geöffnet, ausländische Touristen bleiben aber noch immer weg. Deshalb setzen Schweizer Tourismusregionen, Hotels und Campingplätze nun vermehrt auf Gäste aus dem Inland.
Allein im April brachen laut den am Montag veröffentlichten provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik die Hotelübernachtungen im Vorjahresvergleich um 92,4 Prozent ein. Ausländer blieben sogar fast komplett weg: Gerade noch 56'000 Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland wurden verzeichnet, das entspricht 96,3 Prozent weniger als noch im April 2019.
Orte wie St. Moritz setzen deshalb jetzt auf neue Produkte, um Schweizer Gäste für den Ferienort im Engadin zu begeistern. Dazu eröffnet St. Moritz beispielsweise einen Beach Club, der das Strandfeeling in die Schweizer Berge bringen soll, oder den sogenannten Drive-in, bei dem die Gäste Kinofilme oder Zirkusvorstellungen aus dem Auto schauen können.
Auch die Region Zermatt im Wallis hat sich während der Krise etwas Spezielles einfallen lassen. Nebst der Beleuchtung des Matterhorns in verschiedenen Landesflaggen, die vor allem in den sozialen Medien grosse Aufmerksamkeit erlangt hat, wurden Gutscheine zu speziellen Konditionen angeboten: Für jeden verkauften Gutschein legte Zermatt Tourismus zehn Prozent des Betrags für den Käufer oben drauf.
14.57 Uhr: Auslastung im Bahnverkehr weiterhin sehr tief
Im Fern- und Regionalverkehr hat die SBB nach Corona-bedingten Reduktionen jetzt das gesamte Angebot wieder weitgehend hochgefahren. Die aktuelle Auslastung im Fernverkehr liegt allerdings nur bei rund 45 Prozent der Auslastung der Vorjahresperiode. Auch im Regionalverkehr liegt die Auslastung aktuell bei rund 55 Prozent des Wertes vor einem Jahr. Der letzte Schritt des Fahrplanwechsels sei am Montag gut angelaufen, teilte die SBB am Montag mit.
Seit 8. Juni bietet die SBB auch wieder Sparbillette und Spartageskarten an. Zudem stehen das Angebot der Bahngastronomie in den Speisewagen sowie Gruppenreservationen und Gepäcktransport wieder zur Verfügung.
Auch der übrige öffentliche Verkehr in der Schweiz hat ab dem Wochenende beziehungsweise ab Montag wieder weitgehend den Normalbetrieb aufgenommen. Dies betrifft insbesondere Linien des rein touristischen Verkehrs wie Panoramazüge, Bergbahnen und Schiffe
Weil mehr Reisende wieder den öffentlichen Verkehr (ÖV) nutzen, ist es wichtig, dass die Hygienevorschriften des Bundes sowie die Schutzmassnahmen für den ÖV eingehalten werden. Falls die Abstandsregel von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, wird das Tragen einer Hygienemaske empfohlen.
14.13 Uhr: Swissport schickt belgische Töchter in Insolvenz
Der Flughafendienstleister Swissport stellt die Finanzierung für zwei belgische Tochtergesellschaften ein. Auch die Gruppe insgesamt leidet mit einem rund 80-prozentigen Umsatzeinbruch unter den Folgen der Covid-19-Pandemie und braucht Liquidität. Das Unternehmen rechnet nur mit einer langsamen Erholung der Branche.
Für die am Flughafen Brüssel tätigen Swissport Belgium und Swissport Belgium Cleaning wurde das Insolvenzverfahren am Gericht in Brüssel beantragt, und die Aktivitäten werden eingestellt, wie Swissport am Montag mitteilte. Die Insolvenz-Feststellung wird in den kommenden Tagen erwartet. Das Frachtgeschäft an den Flughäfen Brüssel und Lüttich sei davon aber nicht betroffen.
Die beiden belgischen Firmen seien bereits seit Jahren unprofitabel und waren mehrfach auf Finanzierung durch die Muttergesellschaft angewiesen, hiess es. Verschiedene Versuche, einen Turnaround zu erreichen, seien gescheitert.
14.05 Uhr: Studie bestätigt Schutzwirkung von Masken
Eine Studie hat die Schutzwirkung von Masken gegen das Coronavirus bestätigt. Die allgemeine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, zum Beispiel beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, trage offenbar deutlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei, teilte die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (D) am Montag mit. Wissenschaftler von vier Universitäten verglichen dafür die Entwicklung der Infektionszahlen im thüringischen Jena mit denen vergleichbarer Städte, wo die Maskenpflicht erst später eingeführt wurde.
Jena hatte als erste deutsche Grossstadt bereits am 6. April das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zur Pflicht gemacht. Daraufhin stieg die Zahl der registrierten Infektionen in Jena nur noch schwach. Nach den Berechnungen der Forscher «tut sich eine signifikante Kluft zwischen den Fallzahlen in Jena und der Vergleichsgruppe ohne Maskenpflicht auf». 20 Tage nach der Einführung der Maskenpflicht in Jena sei die Gesamtzahl der dort registrierten Covid-19-Fälle lediglich von 142 auf 158 gestiegen, im Vergleichsmodell hingegen von 143 auf 205.
13.33 Uhr: Indien lockert trotz Tausender Neuinfektionen Ausgangsbeschränkungen
Indien hat seine Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen trotz stark steigender Coronavirus-Infektionen weiter gelockert. Die Grenzen zwischen den Unionsstaaten wurden am Montag wieder geöffnet. Zuvor durften bereits Geschäfte und Fabriken wieder öffnen. Auch der Zug- und Linienflugverkehr sind teilweise schon wieder aufgenommen worden. Die Schulen waren noch geschlossen.
Zugleich meldete das Gesundheitsministerium am Montag 9'983 Neuerkrankungen und 206 Todesfälle mit dem Virus Sars-CoV-2. Die offizielle Gesamtzahl der Infektionen stieg damit auf mehr als 256'000, die der Toten auf 7'135. Die Zahl der Neuinfektionen nimmt zu, seit die Regierung ihre Restriktionen gelockert hat. Ausserdem breitet sich die Krankheit in ländlichen Gebieten aus, weil zahlreiche Wanderarbeiter aus den Metropolen aufs Land zurückkehren, weil sie keine Arbeit mehr haben.
13.10 Uhr: Ergriffene Massnahmen verhinderten viele Tote
Die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben Analysen zufolge allein in elf europäischen Ländern bis Anfang Mai etwa 3,1 Millionen Todesfälle verhindert. Der grossangelegte Lockdown samt Grenzschliessungen, Kontaktsperren und Schulschliessungen habe eine Kontrolle des Pandemie-Verlaufs ermöglicht, berichtet ein britisches Forscherteam um Seth Flaxman vom Imperial College London (Grossbritannien) nach der Analyse der Todesfallzahlen im Fachmagazin «Nature». Wenn der gegenwärtige Trend anhalte, bestehe Anlass zu Hoffnung.
Bis zum 6. April hätten die Massnahmen rund 530 Millionen Infektionen allein in sechs Ländern verhindert, berichtet ein zweites Forscherteam ebenfalls in «Nature». Sie hatten den Infektionsverlauf bis zu diesem Stichtag in China, Südkorea, Italien, Iran, Frankreich und den USA analysiert. «Ich denke, kein anderes menschliches Unterfangen hat jemals in so kurzer Zeit so viele Leben gerettet», sagte Studienleiter Solomon Hsiang von der UC Berkeley (USA).
12.53 Uhr: Polen stoppt Arbeit in zwölf Kohlegruben
Nach einem Coronavirus-Ausbruch unter Bergleuten in Schlesien schliest Polen zwölf Kohlegruben für die kommenden drei Wochen. Die Bergarbeiter erhielten für diese Zeit die volle Lohnfortzahlung, sagte Schatzminister Jacek Sasin am Montag in Warschau. Betroffen sind zwei Gruben des Kohlebergbauunternehmens Jastrzebska Spolka Weglowa sowie zehn weitere des Konzerns PGG.
Nach Angaben von Gesundheitsminister Lukasz Szumowski sollen in der Zeit bis zur Wiedereröffnung möglichst viele Kumpel auf das Coronavirus getestet werden. «Wir möchten die Bergwerke vor einer unkontrollierten Verbreitung des Coronavirus schützen und bewirken, dass sie die Arbeit so schnell wie möglich wieder aufnehmen können.»
12.15 Uhr: Sieben neue Ansteckungen registriert
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages sieben neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es 30'972 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt.
Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Sonntag waren es neun gewesen, am Samstag 20.
Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 1661 Personen, die im Labor positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Dies entspricht 19 Todesfällen pro 100'000 Einwohner.
#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) June 8, 2020
08.06 Aktueller Stand sind 30'972 laborbestätigte Fälle, 7 mehr als am Vortag.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/SUghF1XGHe
11.40 Uhr: Schweizer Detailhändler wollen weniger Abstand
Die Branchenorganisation der Schweizer Detailhändler, die Swiss Retail Federation, fordert den Bund auf, die strikten Abstandsregeln zu lockern. Die derzeit gültigen Schutzkonzepte im Detailhandel stammten noch aus der Zeit mit einer Höchstzahl an Ansteckungen. Sie würden die ohnehin verhaltenen Kundenfrequenzen zusätzlich ausbremsen, teilt der Verband mit.
Für eine Anpassung der Zwei-Meter-Abstandsregel könnten Erfahrungen aus Deutschland und Österreich herangezogen werden, wo ein Abstand von 1,5 Metern respektive einem Meter gelte, heisst es weiter. Laut einer verbandsinternen Umfrage normalisierten sich die Kundenfrequenzen nur langsam.
11.30 Uhr: Der deutschen Industrie geht's noch schlechter
Der Einbruch der Produktion in der deutschen Industrie hat sich nochmals verschärft – doch nun könnte allmählich die Trendwende einsetzen. Der konjunkturelle Tiefpunkt sei erreicht, stellte das deutsche Wirtschaftministerium fest.
Mit der schrittweisen Lockerung der Schutzmassnahmen und der Wiederaufnahme der Produktion in der Automobilindustrie setze nun die wirtschaftliche Erholung ein, teilte die Behörde weiter mit. Noch ist die Krise aber nicht ausgestanden.
10.10 Uhr: Letzter Covid-19-Patient in Neuseeland geheilt
Neuseeland hat nach offiziellen Angaben keine aktiven Corona-Infektionen mehr. Die letzte bekannte infizierte Person sei geheilt, teilten die Behörden mit. In den vergangenen 17 Tagen seien bei fast 40'000 Tests keine neuen Fälle mehr entdeckt worden, sagte Premierministerin Jacinda Ardern. Seit zwölf Tagen werde auch kein Patient mehr mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt. Die Regierung habe daher eine weitere Phase der Normalisierung beschlossen, die ab Mitternacht gelte.
9.14 Uhr: Rabenschwarzer April für Hotellerie
Der Monat April hat der Schweizer Hotellerie einen beispiellosen Einbruch gebracht. Infolge der Corona-Krise bewegten sich die registrierten Hotelübernachtungen nahe dem Nullpunkt.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) zählte im April noch 0,20 Millionen Logiernächte. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 92,4 Prozent, wie das BFS anhand provisorischer Ergebnisse am Montag bekannt gab. Bereits im März waren die Übernachtungszahlen um fast zwei Drittel eingebrochen.
Von den wenigen Hotelübernachtungen entfielen im April 56'082 auf ausländische Gästen, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 96,3 Prozent entspricht. Die Logiernächte von Schweizer Hotelgästen gingen mit minus 87,4 Prozent auf 148'482 ebenfalls massiv zurück.
8.55 Uhr: Dänemark lockert Versammlungsbeschränkung
In Dänemark dürfen sich von nun an wieder bis zu 50 Menschen am selben Ort versammeln. Die in der Corona-Krise eingeführte maximale Teilnehmerzahl von bisher zehn Personen für öffentliche Versammlungen wurde entsprechend geändert, wie aus einer rechtlichen Bekanntmachung des dänischen Gesundheitsministeriums hervorgeht. Auch Hallenbäder, Fitnessstudios und andere überdachte Sport- und Freizeitstätten durften ab Montag wieder öffnen – darauf hatten sich die Regierung von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und die weiteren Parlamentsparteien am Samstag verständigt.
8.29 Uhr: Mehr als 100'000 Infektionen in Pakistan
In Pakistan ist die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Coronavirus auf mehr als 100'000 gestiegen. Innerhalb eines Tages stiegen die Neuinfektionen um rund 4'700, wie das Gesundheitsministerium am Montag bekannt gab. Damit haben sich im Land inzwischen 103'671 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt. 2'067 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.
Experten zufolge ist das Land noch mindestens einen Monat vom Höhepunkt der Pandemie entfernt. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt wieder rasch an, nachdem strenge Beschränkungen aufgehoben wurden. Tausende Geschäfte und Märkte wurden daraufhin vergangene Woche wieder geschlossen und stark betroffene Stadtteile in den Metropolen abgeriegelt. Pakistan führte zudem eine Maskenpflicht ein.
8.03 Uhr: Starker Anstieg von Neuinfektionen in Polen
In Polen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sprunghaft angestiegen. Insgesamt wurden am Wochenende 1'151 neue Infektionsfälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium in Warschau am Sonntag mitteilte. Die meisten der neuen Fälle stehen mit dem Kohlebergwerk Zofiowka nahe der tschechischen Grenze in Verbindung. Fast zwei Drittel der neu infizierten Menschen arbeiten nach Angaben des Ministeriums in der Mine oder sind mit dort Beschäftigten verwandt.
7.30 Uhr: Neuseeland erklärt Coronavirus für überwunden
Neuseeland hat das Coronavirus nach eigenen Angaben besiegt. Wie das Gesundheitsministerium am Montag bekannt gab, hat der letzte Patient im Land, eine Frau aus Auckland, seit 48 Stunden keinerlei Symptome mehr und gilt als genesen. Sie dürfe nun aus der Isolation entlassen werden. Da es damit keinen einzigen aktiven Infektionsfall mehr in Neuseeland gibt, werde man die Corona-Einschränkungen aufheben, kündigte die Regierung an.
Dass Neuseeland erstmals seit Februar keinen aktiven Fall habe, sei ein «bedeutendes Zeichen auf unserer Reise», sagte Gesundheits-Generaldirektor Ashley Bloomfield. Das letzte Mal, dass in Neuseeland eine Neuinfektion gemeldet wurde, ist 17 Tage her.
Regierungschefin Jacinda Ardern erklärte, dass zwar die strikten Grenzkontrollen beibehalten würden. Alle anderen Einschränkungen und Regeln würden aber in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) aufgehoben.
6.29 Uhr: 100'000 Stellen in der Schweiz gefährdet
Auf den Schweizer Arbeitsmarkt kommt ein grosser Arbeitsplatzabbau zu. In den nächsten 6 bis 18 Monaten ist einer Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts BAK Economics in Basel mit dem Abbau von knapp 100'000 Vollzeitstellen zu rechnen. «Gesamtwirtschaftlich ist bis 2021 mit einem Verlust in der Grössenordnung von rund 95'000 Stellen auszugehen», sagt Alexis Bill-Körber, bei BAK Economics zuständig für Schweizer Makroprognosen in der Montagsausgabe des «Tages-Anzeiger». Die tatsächliche Zahl der verlorenen Jobs werde jedoch merklich höher liegen, weil der BAK-Ökonom laut dem Bericht mit Vollzeitstellen kalkuliert. «Wir unterstellen dabei, dass die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten in diesem Jahr um 1,3 Prozent zurückgehen wird», sagte Bill-Körber weiter.
Die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes ist dem Bericht zufolge sogar noch etwas pessimistischer: Aktuell rechne sie 2020 mit einem Rückgang der Beschäftigung um 1,5 Prozent. Gemessen daran dürfte der zu erwartende Stellenverlust die 100'000er-Marke erreichen.
Besonders stark betroffen von der Corona-Krise ist der Tourismus: Rund 3'200 Betriebe dürften dem Bericht zufolge untergehen, mehr als 30'000 Stellen dürften verschwinden. Die Zahlen beruhen auf einer Umfrage der Fachhochschule Westschweiz-Wallis bei Hotels, Restaurants, Seilbahnen und Tourismusmanagern.
Auch in der Logistikbranche, der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, der Uhrenindustrie und im Einzelhandel wird es zu Entlassungen kommen. Der Verband der mittelständischen Detailhändler Swiss Retail Federation geht laut dem Bericht davon aus, dass Unternehmen insbesondere im Modebereich bis Ende des Jahres untergehen werden. Zahlen zu Entlassungen zu nennen, sei aber «ein Blick in die Kristallkugel», sagt Geschäftsführerin Dagmar Jenni dem «Tages-Anzeiger».
Im Touristik- und Gastrobereich droht laut dem Bericht der Abbau von über 30’000 Arbeitsplätzen, während die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie mit dem Verlust von 20'000 Stellen und die Uhrenbranche mit dem Verlust von bis zu 4'000 Stellen rechne.
Es gibt aber auch ermutigende Zeichen: Die «SonntagsZeitung» (kostenpflichtiger Inhalt) schreibt in ihrer jüngsten Ausgabe, dass die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Schweizer Wirtschaft weniger schlimm seien, als bisher gedacht. So sagte etwa Anastassios Frangulidis, Chefökonom der Privatbank Pictet dem Bericht zufolge: «Es gibt erste Anzeichen, dass die Rezession nicht so lange dauert wie frühere Rezessionen, beispielsweise nach der Finanzkrise.» Diese Woche sei bekanntgeworden, dass seit der Öffnung von Läden und Restaurants in der Schweiz bereits wieder so viel konsumiert werde, wie vor der Coronavirus-Krise.
5.46 Uhr: Umstrittene Quarantänepflicht in Grossbritannien
Wer ab dem heutigen Montag nach Grossbritannien einreist, muss sich nach der Ankunft in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Damit soll eine zweite Welle von Coronavirus-Infektionen verhindert werden. «Wir alle möchten so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückkehren. Aber das kann nicht auf Kosten von Menschenleben gehen», teilte Innenministerin Priti Patel am Montag mit. Die Massnahme gilt für Reisende, die Flugzeug, Bahn oder Fähre nutzen.
Die neuen Vorschriften treffen bei Unternehmen aus der Reisebranche auf heftige Kritik. Vor allem Fluggesellschaften gehen auf die Barrikaden. Selbst in der konservativen Regierungspartei von Premierminister Boris Johnson gibt es erheblichen Unmut über die Regelung. Ein Regierungssprecher bestätigte, dass es Überlegungen gibt, die Quarantänepflicht für einzelne Reiseziele aufzuheben.
Einreisende müssen nun an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen. Wer sich nicht an die 14-tägige Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bussgeld rechnen. Die Quarantänepflicht gilt für alle Einreisenden, ungeachtet ihrer Staatsbürgerschaft. Ausgenommen sind nur wenige Berufsgruppen wie Lastwagenfahrer, medizinisches Personal und Erntehelfer sowie Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln.
Die 14-tägige Selbstisolation sei «übereilt und nicht durchführbar», kritisierte die Kampagne Quash Quarantine. Ihr gehören nach eigenen Angaben 500 Reiseunternehmen an. «In dieser nicht praktikablen, schlecht durchdachten und wirtschaftlich schädlichen Regierungspolitik gibt es mehr Löcher als in einem Sieb», zitierte der «Telegraph» den stellvertretenden Leiter der Kampagne, Paul Charles. Auch Airlines wie British Airways hatten sich bereits über die Regelung beschwert. Sie fürchten dadurch weitere Einbussen.
Premier Boris Johnson will Medienberichten zufolge mit «Luftbrücken» die Quarantäne-Massnahmen für viele Flugreisende umgehen. Demnach müssen Passagiere bei ihrer Einreise nicht in Selbstisolation, falls sie aus einem Land mit geringem Ansteckungsrisiko kommen. Nach Ansicht Johnsons sei dies die beste Strategie, um das Coronavirus in Schach zu halten und zugleich das Reisen wieder zu erlauben. Möglicherweise wird die Regelung den Berichten zufolge im Juli eingeführt.
Die Regierung in London steht wegen ihres Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie seit Monaten stark in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben. In keinem anderen Land in Europa wurden bisher so viele Todesfälle verzeichnet wie im Vereinigten Königreich. Dort starben bisher mehr als 40'000 Menschen, nachdem sie positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
4.51 Uhr: Tausende demonstrieren gegen Bolsonaro
Tausende Menschen haben in zahlreichen Städten in Brasilien trotz der Corona-Krise gegen die Politik des Präsidenten Jair Bolsonaro und gegen Rassismus demonstriert. Allein in der bevölkerungsreichsten Stadt São Paulo kamen am Sonntag nach Schätzung der Militärpolizei rund 3'000 Demonstranten bei einem Aufmarsch für Demokratie und gegen Rassismus zusammen. Dazu hatten organisierte Fussballfans der vier grossen Clubs der Stadt, soziale und schwarze Bewegungen aufgerufen.
Anders als bei Demonstrationen eine Woche zuvor kam es nicht zu Auseinandersetzungen mit Bolsonaro-Anhängern. Allerdings setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und, nach Angaben von Amnesty International, auch Gummigeschosse ein. Einige Teilnehmer sollen versucht haben, in Richtung einer kleinen Pro-Bolsonaro-Demonstration zu laufen. Die Menschenrechtsorganisation warf der Militärpolizei vor, sie habe die Menschen von den Strassen vertreiben wollen.
In Rio de Janeiro kam es ebenfalls zu getrennten Demonstrationen beider Lager und einer hohen Präsenz der Sicherheitskräfte. Eine Teilnehmerin des Anti-Bolsonaro-Protests berichtete von mehreren Festnahmen und einer angespannten Stimmung, nachdem sich die Familie eines Zwölfjährigen, der vor Kurzem bei einem Einsatz der Militärpolizei in einer Favela ums Leben gekommen war, der Demo anschloss. Auch in der Hauptstadt Brasília sowie in anderen grossen Städten wie Belo Horizonte, Salvador und Manaus gab es Proteste.
Brasilien hat nach Daten der Johns-Hopkins-Universität in den USA weltweit die zweitmeisten Corona-Infektionen und die drittmeisten Todesfälle zu beklagen.
Bolsonaro wird neben anti-demokratischen Tendenzen auch Rassismus und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen – er spricht von einer «leichten Grippe» und lehnt Schutzmassnahmen ab. Der Ex-Militär hatte seine Anhänger aufgefordert, am Wochenende nicht auf die Strasse zu gehen, um Zusammenstösse zu vermeiden. Die Demonstranten gegen ihn nannte er «Asoziale» und «Terroristen».
3.31 Uhr: Rezession in Japan geringer als gedacht
Japan ist im Zuge der Coronavirus-Krise in eine Rezession gerutscht – allerdings nicht so tief wie zunächst berechnet worden war. Japans Bruttoinlandprodukt (BIP) sank im ersten Quartal dieses Jahres, auf das Jahr hochgerechnet, um real 2,2 Prozent.
Dies gab die Regierung Japans am Montag auf Basis revidierter Daten bekannt. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker in Tokio einen BIP-Rückgang um real 3,4 Prozent ermittelt.
Die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt war schon im Schlussquartal 2019 wegen einer Erhöhung der Mehrwertsteuer geschrumpft. Auf das Jahr hochgerechnet hatte der Rückgang 7,1 Prozent betragen. Sinkt die Wirtschaftsleistung eines Landes zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer Rezession.
Analysten gehen davon aus, dass die japanische Wirtschaft im zweiten Quartal einen jährlichen Rückgang von mehr als 20 Prozent erleiden wird. Ministerpräsident Shinzo Abe hatte zur Eindämmung des Coronavirus den Ausnahmezustand ausgerufen, Unternehmen und Produktion standen vorübergehend still. Trotz der Aufhebung des Notstands Ende Mai dürfte sich nach Einschätzung von Ökonomen die Wirtschaft in den kommenden Monaten aufgrund der weltweiten und weitreichenden Auswirkungen der Pandemie nur langsam erholen.
2.46 Uhr: Frankreich plant riesiges Hilfspaket für Luftfahrt
Frankreich will einem Medienbericht zufolge in den kommenden Tagen einen zehn Milliarden Euro schweren Notfall-Plan für die Luftfahrtbranche vorlegen. Damit sollten die Folgen der Coronavirus-Pandemie für den Sektor abgefedert werden.
Dies berichtete die Wirtschaftszeitung «Les Echos» am Sonntag. Der Plan setze sich aus mehreren Teilen zusammen, etwa Kreditgarantien und Unterstützung für Forschung und Entwicklung. In dem Paket sei auch ein eine Milliarde Euro schwerer Investment-Fonds enthalten. Das Vorhaben solle am Dienstag präsentiert werden, hiess es.
Die französische Regierung hatte einen solchen Schutzschirm bereits Mitte Mai angekündigt. Details dazu waren aber noch keine bekannt.
2.02 Uhr: Hapag-Lloyd: Starker Rückgang des Welthandels
Die Schifffahrtsgesellschaft Hapag-Lloyd rechnet im Zuge der Coronavirus-Krise mit einem starken Rückgang im globalen Handel. «Alles zusammen, stellen wir uns darauf ein, dass der Welthandel in diesem Jahr um rund zehn Prozent geringer sein wird als im Vorjahr.» Dies sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen der deutschen Zeitung «Welt» vom Montag. Aus der Versorgungskrise sei mittlerweile eine Nachfragekrise geworden, hiess es weiter.
In der eigenen Reederei reche Hapag-Lloyd im zweiten Quartal 2020 mit zehn bis 15 Prozent geringeren Transportmengen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. «Im vierten Quartal könnte der Rückgang dann nur noch im einstelligen Prozentbereich liegen», sagte Habben Jansen diesbezüglich. Um Staatshilfen werde sich sein Unternehmen «mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit nicht» bemühen. Bis jetzt könne das Unternehmen mit der Situation gut umgehen und das gelte auch noch für die nächsten drei bis sechs Monate.
Mitte Mai hatte der Konzern wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den Welthandel seine Gewinnprognose unter Vorbehalt gestellt. Habben Jansen kündigte zudem den Kauf neuer Schiffe an: «Es ist kein Geheimnis, dass wir 2023 oder spätestens 2024 neue Schiffe brauchen.» Die Zahl von derzeit sechs 20'000-TEU-Containerschiffen könne sich verdoppeln, hiess es. Sobald die Coronavirus-Krise bewältigt sei, werde die Geschäftsleitung des Konzerns darüber entscheiden.
1.16 Uhr: Online-Abschlussfeier mit Stars und Obamas
Stars wie Alicia Keys, Beyoncé und Shawn Mendes sowie Michelle und Barack Obama haben bei einer Online-Abschlussfeier den diesjährigen Highschool- und College-Absolventen der USA gratuliert. «Ihr habt etwas Bemerkenswertes geschafft», sagte die Sängerin Alicia Keys bei dem am Sonntag via YouTube ausgestrahlten Spektakel, bei dem sich alle Beteiligten per vorab aufgezeichneten Video-Botschaften zu Wort meldeten. «Es war eine harte Woche, ein harter Monat und ein hartes Jahr und ich weiss, dass es sich jetzt gerade nicht so anfühlt, als gebe es viel zu feiern. Aber es ist OK, wenn ihr euch jetzt gerade nicht OK fühlt.»
As @aliciakeys communicates so beautifully here, like so many of you, I’ve been doing a lot of thinking over the past few weeks. I tried to put words to what I’m feeling about this moment, how we got here, and where we’re headed. I hope you’ll join us: https://t.co/k9OQq2Gfiz https://t.co/lByCWNgWDW
— Michelle Obama (@MichelleObama) June 7, 2020
Eine Online-Abschlussfeier inmitten einer Pandemie und Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeibrutalität sei wohl nicht das, was sich die Schüler und Studenten erhofft hätten, sagte Sängerin Taylor Swift. «Aber erwartet das Unerwartete und feiert trotzdem.» Auch Sängerin Beyoncé gratulierte den Absolventen. «Ihr seid alles, was die Welt jetzt braucht.»
Die frühere First Lady der USA, Michelle Obama, sagte, die USA erlebten gerade eine «wichtige Zeit des Übergangs». «Auch in schwierigen Zeiten gebt ihr mir weiter Hoffnung. Ihr sei genau das, was wir jetzt brauchen. Ihr habt so schnell so viel gelernt und ich weiss, dass ihr es nicht nur besser machen könnt als die Generationen vorher, sondern dass ihr es auch besser machen werdet.»
0.19 Uhr: Sterbefälle in Spanien auch ohne Corona gestiegen
In Spanien sind seit März auch deutlich mehr Menschen als in den Vorjahren gestorben, bei denen nicht das Coronavirus festgestellt worden war. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind seit März mehr als 27'000 Menschen mit dem Coronavirus gestorben. Das Institut, das die Mortalitätsentwicklung beobachtet, registrierte mehr als 43'000 Sterbefälle seit März, die über den auf Basis der Sterbefälle der Vorjahre basierenden Prognosen liegen. Das Nationale Statistikamt deutete an, es habe in dem Zeitraum in diesem Jahr 48'000 mehr Sterbefälle als 2019 gegeben.
Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte am Sonntag in einer Fernsehansprache, diese Zahlen seien «komplementär, nicht widersprüchlich». Die Daten über eine höhere Sterblichkeit seien keine Schätzung, «wie viele Menschen an einer Covid-19-Infektion gestorben sind. Sie erlauben uns (aber), die wirkliche Auswirkung der Pandemie an verlorenen Leben zu schätzen.» Er schien damit auf die hohe Wahrscheinlichkeit zu verweisen, dass viele chronische kranke Menschen eine Therapie wegen Covid-19 nicht erhalten haben, nicht darum nachgesucht haben oder mit dem Virus, aber nicht direkt an ihm gestorben sind. «Wenn wir die Pandemie hinter uns und die nötige Perspektive haben, werden wir in der Lage sein, mit Daten höherer Qualität das wirkliche Ausmass bezüglich der Mortalität zu wissen», sagte Sánchez.