Überblick US-Behörden rechnen im Dezember mit Impfbeginn – Neue BAG-Strategie zur Pandemie-Bekämpfung 

Agenturen/tpfi

22.11.2020

Die Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Anne Lévy, sieht Besserungen bei der Coronavirus-Lage der Schweiz. «Es sieht nach einer Trendwende aus», sagte sie in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». «Ich bin zuversichtlich, dass wir momentan in die richtige Richtung gehen», führte sie weiter aus. Dass die Schweiz zu wenig vorbereitet auf die zweite Coronavirus-Welle war, bestreitet Lévy. Sie räumt aber ein, dass niemand damit gerechnet habe, dass die Zahlen so schnell ansteigen. «Man kann sich noch so gut vorbereiten, auf alles gefasst ist man am Ende doch nicht», erklärte sie.

Unterdessen haben mögliche Versäumnisse bei der Handhabung der Corona-Pandemie im Sommer eine Kontroverse ausgelöst. Die Behörden bestreiten Unterlassungen im Vorfeld der zweiten Welle. Laut Epidemiologen wurden dagegen klare Warnhinweise übersehen. Der WHO-Sondergesandte für Covid-19 warnte gar vor einer dritten Welle in der Schweiz.

Neue BAG-Strategie

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat eine neue Strategie zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie entwickelt. Wird bei einer bestimmten Gruppe ein positiver Fall festgestellt, soll künftig die gesamte Gruppe mit Schnelltests getestet.

Die neue Strategie werde «in den kommenden Wochen umgesetzt», sagte BAG-Sprecher Daniel Dauwalder am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und bestätigte damit Informationen aus der «NZZ am Sonntag». Er nannte als Beispiele Schulen oder Heime, sagte aber nichts über weitere potenzielle Zielgruppen.

USA wollen ab Mitte Dezember impfen

Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Corona-Impfungen. «Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulassung an die Impfzentren liefern zu können», sagte der Leiter der Impfstoff-Arbeitsgruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN am Sonntag.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA wird Medienberichten zufolge zwischen dem 8. und dem 10. Dezember über die Zulassung von Corona-Impfstoffen entscheiden. Er rechne deshalb «vielleicht am zweiten Tag nach der Zulassung, am 11. oder 12. Dezember», mit den ersten Impfungen, erklärte Slaoui.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Corona-Impfungen.
  • Im Kanton Bern haben sich zwischen Samstag und Sonntag 344 Personen neu mit dem Coronavirus infiziert. Sieben weitere Menschen starben an oder mit Covid-19.
  • Die Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Anne Lévy, sieht eine «Trendwende» in der Schweiz.
  • Experten: Coronavirus-Pandemie dürfte den Winterblues und Depressionen verstärken.
  • Die US-Behörden haben dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Coronavirus-Infektionen erteilt.
  • In den USA sind seit dem Beginn der Pandemie bereits mehr als zwölf Millionen bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden.

18.00 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

17.21 Uhr: Protestzüge gegen Corona-Politik in deutschen Städten

Der Widerstand gegen die Corona-Einschränkungen treibt weiter viele Menschen auf die Strasse, aber auch Gegendemonstranten machen mobil. Am Wochenende gab es mehrere Aktionen in Grossstädten, vor allem in Leipzig und Berlin sah sich die Polizei zum Eingreifen gezwungen.

Aus Protest gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern sind am Wochenende Tausende Menschen in deutschen Städten auf die Strasse gegangen.

Allerdings traten ihnen teils auch Hunderte Gegendemonstranten entgegen, die etwa einen gross angekündigten «Schweigemarsch» durch Berlin mit Blockaden und anderen Störaktionen begleiteten. Leipzig wurde zwei Wochen nach der chaotischen «Querdenken»-Demo ebenfalls erneut zum Schauplatz für Proteste von Gegnern der Corona-Politik und Gegendemos.

Die Berliner Polizei bezifferte die Zahl der Teilnehmer am sogenannten Schweigemarsch vom Prenzlauer Berg zum zentral gelegenen Alexanderplatz mit rund 1000. Angemeldet worden waren fünfmal so viele.

Teilnehmer einer Demonstration, die als «Schweigemarsch» bezeichnet wird und sich gegen die Corona-Politik der Bundesregierung richtet, auf der Bornholmer Brücke. 
Teilnehmer einer Demonstration, die als «Schweigemarsch» bezeichnet wird und sich gegen die Corona-Politik der Bundesregierung richtet, auf der Bornholmer Brücke. 
Bild: Annette Riedl/dpa

16.55 Uhr: Boris Johnson fordert strenge Auflagen für Zeit nach dem Lockdown in England

In der Vorweihnachtszeit soll es in England zwar keinen Lockdown mehr geben. Dennoch fordert der Premier strenge regionale Beschränkungen im Dezember. Kritik aus den eigenen Reihen bleibt ihm nicht erspart.

Auf das Ende des Corona-Lockdowns in England am 2. Dezember sollen weitere regionale Beschränkungen folgen. Das Büro von Premierminister Boris Johnson kündigte am Samstagabend Auflagen für Regionen je nach Schwere der Coronavirus-Ausbrüche an. Die Regierung wolle erneut ein dreistufiges System von örtlichen Beschränkungen in England einführen. Den Erwartungen nach werden die künftigen Beschränkungen härter ausfallen als im Oktober, als das dreistufige System erstmals an den Start ging. Zugleich werden wahrscheinlich für mehr Gemeinden die zwei höchsten Virus-Warnkategorien gelten.

Johnsons Büro bestätigte auch, dass es im Dezember mit einem landesweiten Coronavirus-Impfprogramm beginnen wolle, sollte die zuständige Aufsicht bis dahin einen Impfstoff zugelassen haben. Ausserdem solle die Zahl der Massentests erhöht werden.

Boris Johnson wünscht sich nach dem Lockdown regionale Beschränkungen je nach Schwere der Coronavirus-Ausbrüche. (Archivbild)
Boris Johnson wünscht sich nach dem Lockdown regionale Beschränkungen je nach Schwere der Coronavirus-Ausbrüche. (Archivbild)
Bild: Jonathan Brady/PA Wire/dpa

15.47 Uhr: US-Behörden rechnen bereits Mitte Dezember mit Corona-Impfbeginn

Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Corona-Impfungen. «Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulassung an die Impfzentren liefern zu können», sagte der Leiter der Impfstoff-Arbeitsgruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN am Sonntag.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA wird Medienberichten zufolge zwischen dem 8. und dem 10. Dezember über die Zulassung von Corona-Impfstoffen entscheiden. Er rechne deshalb «vielleicht am zweiten Tag nach der Zulassung, am 11. oder 12. Dezember», mit den ersten Impfungen, erklärte Slaoui.

Die Pharma-Unternehmen Pfizer und Moderna hatten zuletzt Erfolge bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs gemeldet. Ihre Impfstoffkandidaten weisen demnach eine Wirksamkeit von mindestens 95 Prozent auf.

Pfizer und ihr Mainzer Partner Biontech beantragten am Freitag bei der FDA eine Notfallzulassung ihres Impfstoffs. Es wäre die erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in den USA, dem Land mit den meisten Corona-Toten weltweit. Die USA haben bereits hunderte Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs vorbestellt.

15.28 Uhr: BAG entwickelt neue Strategie zur Bekämpfung der Pandemie

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat eine neue Strategie zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie entwickelt. Wird bei einer bestimmten Gruppe ein positiver Fall festgestellt, soll künftig die gesamte Gruppe mit Schnelltests getestet.

Die neue Strategie werde «in den kommenden Wochen umgesetzt», sagte BAG-Sprecher Daniel Dauwalder am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und bestätigte damit Informationen aus der «NZZ am Sonntag». Er nannte als Beispiele Schulen oder Heime, sagte aber nichts über weitere potenzielle Zielgruppen.

Laut Dauwalder wird damit die Suche nach Infektionsherden verbessert. Die Strategie könne erst jetzt umgesetzt werden, da zuvor die Schnelltests eingeführt werden mussten.

Ein positives Testresultat auf dem Teststreifen eines Covid-19 Antigen-Schnelltests. Seit Beginn der Pandemie gab es bis Mittwoch dieser Woche insgesamt 280'648 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das mitteilte. (Symbolbild)
Ein positives Testresultat auf dem Teststreifen eines Covid-19 Antigen-Schnelltests. Seit Beginn der Pandemie gab es bis Mittwoch dieser Woche insgesamt 280'648 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das mitteilte. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Gattan Baööy

14.13 Uhr: Iran meldet 13’000 weitere Infektionen

Der Iran meldet einen Tag nach Beginn neuer Corona-Maßnahmen etwas mehr als 13’000 Neuinfektionen und 475 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Damit steigt die Zahl der registrierten Ansteckungen auf rund 854’000 und die Zahl der Todesfälle auf rund 44’800. Der Iran gilt im Nahen Osten als das am stärksten von der Pandemie betroffene Land und kämpft bereits mit einer dritten Krankheitswelle. Am Samstag wurden nicht unbedingt notwendige Geschäfte geschlossen und Reisebeschränkungen verhängt.

13.15 Uhr: Macron stellt Lockerung des Lockdowns in Aussicht

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angesichts sinkender Infektionen eine schrittweise Lockerung der seit 30. Oktober geltenden Kontaktbeschränkungen in Aussicht gestellt. «Es geht darum, die Regeln für den Lockdown anzupassen, wenn sich die gesundheitliche Lage verbessert», sagte Regierungssprecher Gabriel Attal dem «Journal Du Dimanche», der für Dienstag eine Rede Macrons zur aktuellen Pandemie-Situation ankündigte. 

Gleichzeitig müsse ein erneutes Aufflammen der Epidemie vermieden werden. Dazu wolle Macron eine Perspektive für die kommenden Wochen aufzeigen. Eine Lockerung ist demnach in drei Stufen geplant. Ein erster Schritt solle um den 1. Dezember herum erfolgen, der nächste dann noch vor den Feiertagen zum Jahresende. Ab Januar 2021 sei dann die dritte Stufe geplant.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hofft auf eine baldige Lockerung der Corona-Einschränkungen. (Archivbild)
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hofft auf eine baldige Lockerung der Corona-Einschränkungen. (Archivbild)
Bild: German Pool/AFP

13.00 Uhr: Kontroverse in der Schweiz über angebliche Pandemie-Versäumnisse im Sommer

Mögliche Versäumnisse bei der Handhabung der Corona-Pandemie im Sommer haben eine Kontroverse ausgelöst. Die Behörden bestreiten Unterlassungen im Vorfeld der zweiten Welle. Laut Epidemiologen wurden dagegen klare Warnhinweise übersehen. Der WHO-Sondergesandte für Covid-19 warnte gar vor einer dritten Welle in der Schweiz.

BAG-Direktorin Anne Lévy hat sich am Wochenende in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» zuversichtlich gezeigt, «dass wir momentan in die richtige Richtung gehen». Es sehe nach einer Trendwende aus. Sie sei vorsichtig optimistisch.

Gestützt wird diese Einschätzung von der Entwicklung der sogenannten Reproduktionszahl (R-Wert). Die neusten, von der ETH Zürich online veröffentlichten provisorischen Werte liegen im schweizerischen Durchschnitt bei 0,78, in der Westschweiz sogar deutlich darunter. Die «Sonntagszeitung» hatte zuerst darüber berichtet.

Gleichzeitig bestritt die neue Chefin des BAG, dass die Schweiz zu wenig vorbereitet gewesen sei auf die zweite Welle. Man habe gewusst, dass eine zweite Welle komme und dass diese vermutlich heftiger sein werde als die erste.

12.55 Uhr: Zahl der gemeldeten Corona-Fälle in Deutschland stabil auf hohem Niveau

Nach einer rasanten Zunahme im Oktober und Anfang November hat sich die Zahl der gemeldeten Corona-Neuansteckungen in Deutschland auf hohem Niveau eingependelt.

So meldete das RKI am Sonntag mit 15’741 Fällen einen vergleichsweise niedrigen Wert an Neuinfektionen, die von den Gesundheitsämtern binnen 24 Stunden übermittelt wurden. Am Sonntag vor einer Woche lag er bei 16’947. Der Höchststand seit Beginn der Pandemie war am Freitag mit 23’648 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Sonntag hervorgeht. So schwankt die vom RKI täglich gemeldete Zahl der an die Gesundheitsämter binnen sieben Tagen übermittelten Neuinfektionen seit zwei Wochen zwischen rund 115’000 und rund 119’000. Die davon abgeleitete Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro Woche und 100’000 Einwohner - lag im selben Zeitraum relativ stabil bei rund 140, mit nur wenig Abweichungen nach oben und unten.

Seit Anfang November gilt in Deutschland ein Teil-Lockdown, Kneipen und Restaurants sind beispielsweise geschlossen.

12.14 Uhr: 344 neue Infektionen und sieben Covid-19-Todesfälle im Kanton Bern

Im Kanton Bern haben sich zwischen Samstag und Sonntag 344 Personen neu mit dem Coronavirus infiziert. Das meldet der Kanton Bern auf seiner Corona-Internetseite. Sieben weitere Menschen starben an oder mit Covid-19.

Die Gesamtzahl der an dieser vom Coronavirus ausgelösten Krankheit verstorbenen Personen beträgt damit neu 313. Das Total der Corona-Infektionen im Kanton Bern erhöhte sich auf 25'671.

Zu den Hospitalisierten publiziert der Kanton Bern über das Wochenende keine Zahlen. Am Freitag befanden sich 390 Personen wegen der Covid-19-Krankheit in einem Berner Spital, davon 67 auf einer Intensivstation. 56 Personen mussten künstlich beatmet werden.

Der Kanton Bern hat am Sonntag 344 neue positiv ausgefallene Tests auf das Coronavirus in den letzten 24 Stunden gemeldet. (Symbolbild)
Der Kanton Bern hat am Sonntag 344 neue positiv ausgefallene Tests auf das Coronavirus in den letzten 24 Stunden gemeldet. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Salvatore die Nolfi

Bei dem dreitägigen Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol haben einige tausend Menschen von ihrer Infektion erfahren. Bis Sonntagvormittag hatten in der kleinen Alpen-Provinz fast 270’000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen lassen. Wie die Behörden mitteilten, erhielten bis 10 Uhr insgesamt 2626 Teilnehmer (ein Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die zentrale Phase der freiwilligen Reihenuntersuchung läuft bis Sonntagabend.

Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung will damit die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. In der Provinz Bozen-Südtirol, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Behörden wollten mit «Südtirol testet» etwa 350’000 Menschen erreichen.

Menschen stehen vor einer Corona-Schnelltest-Einrichtung in Bozen Schlange. 
Menschen stehen vor einer Corona-Schnelltest-Einrichtung in Bozen Schlange. 
Bild: Antonio Calanni/AP/dpa

10.46 Uhr: Drei Schweizer Skirennfahrer mit Coronavirus infiziert

Die Schweizer Skirennfahrer Loic Meillard, Marco Odermatt und Justin Murisier haben sich mit den Coronavirus infiziert und werden in der Quarantäne die nächsten Rennen verpassen.

Meillard und Odermatt gehören zu den besten Technikern im Weltcup und hatten in der vorigen Saison auch Rennen gewonnen. Nach Angaben des Schweizer Verbandes vom Wochenende haben die drei Athleten «leichte bis gar keine Erkältungssymptome». Sie können beim Parallel-Slalom am nächsten Freitag in Lech/Zürs nicht starten. Die anderen Rennfahrer des Teams gaben negative Tests ab, wie es weiter hiess.

Auch bei den Slaloms in Levi hatte es einen positiv Befund und danach Aufregung gegeben. Weil ein schwedischer Trainer infiziert war, musste die ganze Mannschaft um die Mitfavoritin Anna Swenn-Larsson in Isolation und auf die Rennen in Finnland verzichten. Die Athleten äusserten danach Unverständnis für die Kollektivbestrafung und verwiesen auf ähnliche Beispiele etwa im Fußball, wo nicht ein ganzes Team gestoppt wird. Die Entscheidung in Levi traf aber nicht der Weltverband Fis, sondern die finnischen und schwedischen Behörden.

Der Schweizer Skirennfahrer Loic Meillard hat sich mit dem Coronavirus infiziert. (Archivbild)
Der Schweizer Skirennfahrer Loic Meillard hat sich mit dem Coronavirus infiziert. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP/Marco Trovati

10.44 Uhr: Corona-Leipzig-Demos: Platzverweise und mehrere Straftaten

Wieder war in Deutschland Leipzig Schauplatz von Gegnern der Corona-Politik und Protesten dagegen. Bei der «Querdenken»-Demo vor zwei Wochen geriet die Polizei in die Kritik. Wie ist es dieses Mal gelaufen?

Die Bundespolizei hat nach ihrem Einsatz im Zusammenhang mit Demonstrationen in Leipzig mehrere Straftaten registriert.

Darunter waren Körperverletzungen, eine Beleidigung sowie ein Mal Widerstand gegen polizeiliche Massnahmen, teilte die Bundespolizei am Samstagabend mit. Mehr als 600 Platzverweise wurden erteilt. Die Bundesbeamten war demnach vor allem am Hauptbahnhof sowie den umliegenden Haltepunkten und Bahnhöfen sowie in den Zügen unterwegs. Damit sollte eine friedliche und geordnete An- und Abreise der Versammlungsteilnehmer gewährleistet werden.

Zuvor hatte bereits die Leipziger Polizei mitgeteilt, dass es zwei Festnahmen gegeben habe. Im Stadtgebiet seien bei dem Einsatz zudem 18 Straftaten festgestellt worden, hiess es von der Polizeidirektion Leipzig. Dabei gehe es um Körperverletzungen und Landfriedensbrüche. Neun Tatverdächtige seien ermittelt worden. 44 Platzverweise seien erteilt worden und 113 Anzeigen wegen Verstössen gegen die Sächsische Corona-Schutzverordnung gefertigt worden. Nach einem Angriff auf einen Journalisten erfolgte laut Polizei von Amts wegen eine Anzeige gegen Unbekannt. Eine Beamtin sei leicht verletzt worden.

8.49 Uhr: BAG-Direktorin sieht die Schweiz auf dem richtigen Weg

Die Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Anne Lévy, sieht Besserungen bei der Coronavirus-Lage der Schweiz. «Es sieht nach einer Trendwende aus», sagte sie in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». «Ich bin zuversichtlich, dass wir momentan in die richtige Richtung gehen», führte sie weiter aus. Dass die Schweiz zu wenig vorbereitet auf die zweite Coronavirus-Welle war, bestreitet Lévy. Sie räumt aber ein, dass niemand damit gerechnet habe, dass die Zahlen so schnell ansteigen. «Man kann sich noch so gut vorbereiten, auf alles gefasst ist man am Ende doch nicht», erklärte sie.

Sorgen bereite es der Gesundheitsbeamtin allerdings, dass viele Bürger offenbar testmüde seien. «Ich fürchte, die meisten warten zu lange ab und hoffen, dass es nicht Corona ist und dass es vorbeigeht», sagte sie. Lévy appellierte zugleich an die Bevölkerung: «Lassen Sie sich testen, wenn Sie Symptome haben.» Bezüglich einer Coronavirus-Impfung schloss sie zudem eine Pflicht nicht aus. «Ein Obligatorium kann je nach Lage in speziellen Situationen Sinn machen», erklärte sie. Gestützt auf das Epidemiegesetz könnten Bund oder Kantone beschliessen, dass gewisse Funktionen nur von geimpften Personen ausgeführt werden dürfen, hiess es diesbezüglich.

Die neue BAG-Direktorin Anne Lévy äussert sich gegenüber dem «SonntagsBlick» besorgt über die epidemiologische Lage – sie sieht die Schweiz aber dennoch auf dem richtigen Weg. (Archivbild)
Die neue BAG-Direktorin Anne Lévy äussert sich gegenüber dem «SonntagsBlick» besorgt über die epidemiologische Lage – sie sieht die Schweiz aber dennoch auf dem richtigen Weg. (Archivbild)
Bild: Keystone/Anthony Anex 

7.39 Uhr: Republikanische Senatorin nach Wahlkampfauftritt mit Pence in Quarantäne

Sechs Wochen vor den Stichwahlen um zwei Senatsmandate im US-Bundesstaat Georgia hat sich eine der republikanischen Kandidatinnen in Corona-Quarantäne begeben. Die Senatorin Kelly Loeffler habe sich nach einer möglichen Corona-Infektion isoliert, teilte ihr Wahlkampfteam am Samstag (Ortszeit) mit. Loeffler war am Freitag an der Seite des scheidenden US-Vizepräsidenten Mike Pence und ihrem republikanischen Senatoren-Kollegen David Perdue aufgetreten, der sich ebenfalls um eine Wiederwahl in den Senat bewirbt.

Loeffler habe am Freitagmorgen einen Corona-Schnelltest gemacht, der negativ ausgefallen sei, teilte das Wahlkampfteam der Senatorin mit. Sie habe daher an der Wahlkampfveranstaltung mit Pence und Perdue am Abend teilgenommen. Später sei sie darüber informiert worden, dass ein ebenfalls am Freitagmorgen vorgenommener PCR-Test ein positives Ergebnis angezeigt habe. Ein weiterer Test am Samstagmorgen sei uneindeutig ausgefallen.

5.49 Uhr: Experten: Coronavirus-Pandemie dürfte Winterblues verstärken

In der Coronavirus-Pandemie mit ihren Beschränkungen dürften die Menschen mehr als sonst unter Winterblues und Winterdepressionen leiden. Ärzte in China hätten schon in der ersten Phase der Pandemie häufiger Ängste, Depressionen und Schlafstörungen festgestellt, eine österreichische Studie gehe gar von einer Verfünffachung der depressiven Störungen aus.

Dies sagte Detlef Dietrich, Ärztlicher Direktor und leitender Arzt der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie der Burghof-Klinik in Rinteln am Sonntag. «Depressive leiden deutlich stärker», betonte er.

Ängste, allgemeines Stressgefühl und Depressionen hätten in der Krise «signifikant zugenommen», vor allem jüngere Menschen zwischen 20 und 50 Jahren seien betroffen. Grund sei vermutlich, dass sie unter der Mehrfachbelastung litten, sich um Kinder und Eltern kümmern zu müssen: «Es ist zu vermuten, dass solche Belastungen insgesamt die Zahl depressiv Erkrankter ansteigen lassen.»

In der Corona-Krise haben depressiv Erkrankte oft mehr Zeit zum Grübeln und könnten noch tiefer in die Depression geraten. (Archivbild)
In der Corona-Krise haben depressiv Erkrankte oft mehr Zeit zum Grübeln und könnten noch tiefer in die Depression geraten. (Archivbild)
Bild: Peter Steffen/dpa

5.06 Uhr: G20 kämpft gegen Corona und Klimawandel

Corona-Pandemie, Klimawandel, Wiederbelebung der Weltwirtschaft: Die G20 befasst sich bei ihrem Videogipfel mit den grossen Baustellen. Ein Teilnehmer scheint sich dafür aber nur noch bedingt zu interessieren: Donald Trump. Er spielt lieber Golf.

Mit Beratungen über den Klimawandel setzen die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte heute ihren G20-Gipfel fort.

Zum Abschluss der zweitägigen Videokonferenz soll anschliessend eine gemeinsame Erklärung verabschiedet werden, in deren Mittelpunkt der Kampf gegen die Corona-Pandemie stehen wird. Erwartet wird ein Bekenntnis zu einer gerechten weltweiten Verteilung von Impfstoffen. Ausserdem dürfte sich die G20 eine gemeinsame Ankurbelung der Weltwirtschaft zum Ziel setzen und ärmeren Ländern weitere Schuldenerleichterungen in Aussicht stellen.

4.10 Uhr: Wasserfontäne Jet d'Eau markiert Ende strikter Corona-Einschränkungen in Genf

Die  Stadt Genf hat ihre berühmte Wasserfontäne Jet d'Eau wieder in Gang gesetzt - und damit symbolisch den Startschuss für eine Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen gegeben. Die Entscheidung sei in Anbetracht der Gesundheitslage getroffen wurden, teilten die Betreiber der Fontäne am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet der Kanton Genf das zweithöchste Infektionsgeschehen in Europa.

Die Bewohner der Stadt können fortan nicht nur die riesige Wasserfontäne über dem Genfer See bewundern, sondern haben auch wieder die Möglichkeit, zum Friseur, in Schönheitssalons oder Tattoostudios zu gehen. Bars, Restaurants und  Geschäfte, die nicht zur Grundversorgung notwendig sind, bleiben weiterhin geschossen. Dafür ist der Straßenverkauf von Speisen erlaubt.

Das Genfer Wahrzeichen ist seit Samstag wieder in Betrieb. Der Wasserstrahl war als Mahnung wegen der Covid-19-Pandemie abgestellt worden. (Archivbild)
Das Genfer Wahrzeichen ist seit Samstag wieder in Betrieb. Der Wasserstrahl war als Mahnung wegen der Covid-19-Pandemie abgestellt worden. (Archivbild)
Bild: Keystone/Martial Trezzini 

2.53 Uhr: US-Behörde erteilt Regeneron-Corona-Mittel die Notfall-Zulassung

Die US-Behörden haben dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Coronavirus-Infektionen erteilt. Der experimentelle Antikörper-Cocktail REGN-COV2 der US-Firma könne dazu beitragen, einen Spitalaufenthalt von Coronavirus-Patienten zu verhindern.

Dadurch könne das Gesundheitssystem entlastet werden, erklärte Stephen Hahn von der US-Arzneimittelbehörde FDA am Samstag (Ortszeit). Mit dem Mittel war US-Präsident Donald Trump bei seiner Covid-19-Erkrankung Anfang Oktober behandelt worden.

Die Casirivimab und Imdevimab genannten Regeneron-Mittel sollten bei milden bis mittelschweren Covid-Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen ein hohes Risiko eines schweren Verlaufs bestehe. Vor einigen Tage erhielt Eli Lilly eine Notfallzulassung für ein ähnliches Präparat.

Das Medikament Regeneron zeigt eine positive Wirkung bei Covid-19-Patienten. (Archivbild)
Das Medikament Regeneron zeigt eine positive Wirkung bei Covid-19-Patienten. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP

2.03 Uhr: USA: Bereits mehr als zwölf Millionen bestätigte Corona-Infektionen

In den USA sind seit dem Beginn der Pandemie bereits mehr als zwölf Millionen bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das ging am Samstag aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor.

Damit nahm die Zahl der bekannten Infektionen innerhalb einer Woche um eine Million zu. Mehr als 255’000 Menschen starben der Universität zufolge bislang im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Krankheit Covid-19 auslösen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreichte unterdessen einen neuen Höchststand. Die Behörden meldeten am Freitag innerhalb von 24 Stunden 195’542 neue Fälle, wie die Daten der Universität zeigten. In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es mehr bestätigte Infektionen und Todesfälle als in jedem anderen Staat.

Ein Schild weist Besucher der Forest Avenue in Kalifornien darauf hin, eine Maske zu tragen. 
Ein Schild weist Besucher der Forest Avenue in Kalifornien darauf hin, eine Maske zu tragen. 
Bild: Jeff Gritchen/Orange County Register/ZUMA/dpa

1.29 Uhr: Johnson will Corona-Lockdown für England nach 2. Dezember nicht verlängern

Der britische Premierminister Boris Johnson will den Corona-Lockdown in England nicht verlängern. Die Restriktionen liefen am 2. Dezember nach vier Wochen aus, teilte Downing Street am Samstag mit. Der Premier werde dies am Montag verkünden und einen Drei-Stufen-Plan für Corona-Beschränkungen auf regionaler Ebene vorstellen.

Der Lockdown der vergangenen Wochen habe «geholfen, das Virus wieder unter Kontrolle zu bringen» und den Druck auf den Nationalen Gesundheitsdienst NHS zu verringern, hiess es von der Regierung in London. In den vergangenen Wochen mussten nicht dringend notwendige Geschäfte in England schliessen. Die Menschen sollten ihr Zuhause nur noch für das Nötigste verlassen.

0.58 Uhr: Moderna will zwischen 25 und 37 Dollar je Coronavirus-Impfdosis

Der Pharmakonzern Moderna will für eine Dosis seines Coronavirus-Impfstoffes von Regierungen zwischen 25 und 37 Dollar verlangen. «Das ist ein fairer Preis, wenn man bedenkt, wie hoch die Kosten für das Gesundheitssystem sind, wenn ein Mensch schwer an Covid-19 erkrankt». 

Der Pharmakonzern Moderna will für eine Dosis seines Coronavirus-Impfstoffes von Regierungen zwischen 25 und 37 Dollar verlangen. «Das ist ein fairer Preis, wenn man bedenkt, wie hoch die Kosten für das Gesundheitssystem sind, wenn ein Mensch schwer an Covid-19 erkrankt».

Dies sagte Konzernchef Stephane Bancel der «Welt am Sonntag». «Es geht uns nicht um den maximalen Gewinn», betonte der Manager. Am Montag war aus EU-Kreisen verlautet, man wolle von Moderna künftig Millionen von Dosen für einen Stückpreis von unter 25 Dollar abkaufen.

Mitarbeiterin des US-Pharmakonzerns Moderna, die an der Herstellung eines Corona-Impfstoffs arbeitet.(Archivbild)
Mitarbeiterin des US-Pharmakonzerns Moderna, die an der Herstellung eines Corona-Impfstoffs arbeitet.(Archivbild)
Bild: Moderna/PA Media/dpa
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