Coronavirus Polizeistunde in der gesamten Schweiz, Grenzen für dringende Geschäftsreisen offen

Agenturen/tafi

10.5.2020

Deutschland öffnet zum Muttertag ausnahmsweise die Grenzen. Die Corona-Massnahmen kosten den Bund 100 Milliarden Franken, auch die Gesundheitskosten steigen dramatisch. Geschäftsreisende dürfen ab Montag wieder die Grenze überqueren. Die Entwicklungen des Tages in der Zusammenfassung.

Die schönste Nachricht des Tages: Deutschland hat für einen Tag die Einreisebestimmungen gelockert: Ein Besuch bei der Mutter galt am Muttertag als triftigen Grund für eine Einreise. Ab Montag treten an der Grenze wieder die strengen Regeln in Kraft. 

Streng wird's auch in der Schweiz: Zwar dürfen Restaurants und Beizen wieder öffnen, Aber es gilt schweizweit eine Sperrstunde. Um Mitternacht müssen alle Lokale schliessen.

Grenzübertritte in die Schweiz sollen ab Montag für dringende Geschäftsreisen wieder erlaubt sein.

Die staatlichen Massnahmen zur Bekämpfung der Coronakrise dürften der Schweiz rund 100 Milliarden Franken kosten. Zu den 57 Milliarden Franken des Massnahmenpakets kommen 35 Milliarden Franken für die Arbeitslosenversicherung und Zusatzleistungen der Kantone und Städte.

Auch für die Krankenkassen wird es teuer. Doch obwohl die Gesundheitskosten dramatisch steigen, stellen die zusätzlichen Ausgaben durch die Corona-Pandemie bisher für die Krankenkassen kein akutes Problem dar. Nach Angaben der beiden Krankenkassenverbände Santésuisse und Curafutura vom Sonntag verfügen die Schweizer Krankenkassen über genügend Reserven, um die Kosten der Corona-Pandemie zu übernehmen.

Trotz Demonstrationsverbot und Covid-19-Verordnung hatten sich am Samstag in vier Städten der Deutschschweiz einige hundert Gegnerinnen und Gegner des Lockdown zu unbewilligten Demonstrationen versammelt. Die Polizei sprach Dutzende Anzeigen aus.

Italien und die Türkei ergreifen erste Massnahmen, um den Tourismus anzukurbeln. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat seinen Landsleuten in der Coronakrise Hoffnung auf einen Sommerurlaub am Strand gemacht. Ob Touristen aus dem Ausland kommen dürfen, sagte er nicht. Die Türkei bereitet sich mit Corona-Auflagen für Hotels und Restaurants auf die Öffnung für den Tourismus vor. Ab Ende Mai werde man schrittweise den inländischen Reiseverkehr aufnehmen. Im Juni werde es voraussichtlich nach und nach wieder internationale Flüge geben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Coronakrise kostet den Bund rund 100 Milliarden Franken. Die SNB erwartet längere Nachwirkungen der Coronakrise, und die Gesundheitskosten steigen dramatisch.
  • Deutschland öffnet zum Muttertag ausnahmsweise die Grenzen, um Besuche zu ermöglichen.
  • Italiens Ministerpräsident Guiseppe Conte verspricht seinen Landsleuten, dass sie ihren «Sommerurlaub nicht auf dem Balkon» verbringen müssen.
  • In der Schweiz werden am Sonntag 54 Neuinfektionen vermeldet.
  • Donald Trumps populärer Berater und Epidemie-Experte Anthony Fauci geht nach Corona-Kontakt freiwillig in Quarantäne.
  • Stechmücken übertragen das Coronavirus nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht.
  • In Südkorea wächst die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle.

18.00 Uhr: Wir beenden den heutigen News-Ticker.

17.40 Uhr: Mehr als vier Millionen Infizierte weltweit

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bislang mehr als vier Millionen Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Das ging aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore zur Zahl der bestätigten Infektionen hervor. Demnach starben bereits rund 278'000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Die Webseite der Forscher wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO etwa ging am Samstag von 3,85 Millionen bekannten Infektionen und 266'000 Todesfällen weltweit aus. 

17.25 Uhr: Karin Keller-Sutter öffnet ab Montag die Grenze für dringende Geschäftsreisen

Justizministerin Karin Keller Sutter kommt den Forderungen der Wirtschaft entgegen und lässt ab Montag Geschäftsreisen in die Schweiz wieder zu. Ihr Departement bestätigt gegenüber der «SonntagsZeitung»: «Ab Montag ist es wieder möglich, für nicht aufschiebbare geschäftliche Termine einzureisen.» Unter der Bedingungen der «äussersten Notwendigkeit» sollen Grenzübertritte für Angebotspräsentationen, Vertragsverhandlungen oder Vertragsunterzeichnungen wieder erlaubt werden.

16.50 Uhr: In Singapur werden Hygieneanweisungen «gebellt»

16.30 Uhr: Wuhan meldet ersten Corona-Fall seit mehr als einem Monat

Die chinesischen Behörden in der Millionenmetropole Wuhan haben den ersten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus seit mehr als einem Monat gemeldet. Erstmals seit dem 3. April sei eine Ansteckung festgestellt worden, teilte die Nationale Gesundheitskommission am Sonntag mit. Bei dem Infizierten handele es sich um einen 89-jährigen Mann in dem Bezirk Dongxihu im Nordwesten der Stadt.

Die Infektions-Risikostufe wurde demnach in dem betroffenen Bezirk von «niedrig» auf «mittel» hochgesetzt. Die zentralchinesische Industriemetropole Wuhan ist der Ursprungsort der Coronavirus-Ausbreitung.

15.55 Uhr: Flüge könnten deutlich teurer werden

Die Coronakrise wird künftig das Fliegen verteuern und verkomplizieren. Wie die Westschweizer Zeitung «Matin Dimanche» schreibt, muss die Zivilluftfahrt zunächst einmal das Vertrauen der Fluggäste zurückgewinnen und gleichzeitig die Konzepte zum Gesundheitsschutz erfüllen. Das dürfte dazu führen, dass weniger Sitzplätze zur Verfügung stehen und die Airlines eine Maskenpflicht einführen müssen.

Allein für das Jahr 2020 rechnet der Generaldirektor des Internationalen Luftverkehrsverbandes (IATA), Alexandre de Juniac, mit einer Erhöhung der Flugpreise um bis zu 50 Prozent im Vergleich zu den Durchschnittspreisen des letzten Jahres.

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09.05.2020

15.20 Uhr: Hunderte Polizisten in Indien positiv auf Corona getestet

Im westindischen Bundesstaat Maharashtra sind annähernd 800 Polizisten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von den insgesamt 786 Beamten seien sieben an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte ein Sprecher am Sonntag mit. Alle Polizisten über 55 Jahre wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben.

Maharashtra, dessen Hauptstadt die Finanzmetropole Mumbai ist, ist einer der am stärksten vom Virus getroffenen Bundesstaaten in dem 1,3 Milliarden Einwohner zählenden Land. Rund 30 Prozent der bislang rund 63 000 registrierten Fälle wurden dort gemeldet. Mehr als 1700 Menschen sind bisher landesweit in Verbindung mit dem Virus gestorben.

14.40 Uhr: Dutzende Anzeigen nach Corona-Demos

Nach den Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen des Bundes in vier Deutschschweizer Städten am Samstag, haben die Stadtpolizeien in Bern und St. Gallen «mehrere Dutzend» Anzeigen ausgesprochen. Dies, weil die Demonstranten gegen das Versammlungsverbot verstiessen oder sich nicht an die polizeilichen Anweisungen hielten.

In Bern befanden sich zahlreiche ältere Menschen, Familien und Kinder unter den Teilnehmenden der unbewilligten Protestveranstaltung. Deshalb verzichtete die Polizei auf eine gewaltsame Auflösung der unbewilligten Demonstration. Stattdessen forderten die Sicherheitskräfte die Demonstrierenden über Lautsprecher auf, die Kundgebung zu beenden.



Die Durchsagen wurden aber nur mit Pfeifkonzerten und Buhrufen quittiert. Gegen «mehrere Dutzend» Personen, die sich nicht an die polizeilichen Anweisungen hielten, wurde Anzeige erstattet, wie Polizeisprecherin Jolanda Egger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag sagte. Die genaue Zahl sei noch nicht bekannt, weil der Einsatz lange gedauert habe und zahlreiche Polizisten involviert gewesen seien.

Am Samstag kam es in der Deutschschweiz zu zahlreichen ungenehmigten Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen des Bundes. Die Polizei sprach in Bern und St. Gallen Dutzende Anzeigen aus. In Zürich (Bild) verzichteten die Beamten darauf.
Am Samstag kam es in der Deutschschweiz zu zahlreichen ungenehmigten Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen des Bundes. Die Polizei sprach in Bern und St. Gallen Dutzende Anzeigen aus. In Zürich (Bild) verzichteten die Beamten darauf.
KEYSTONE/Ennio Leanza

13.50 Uhr: Reproduktionszahl steigt in Deutschland wieder über 1

Nachdem die wichtige Reproduktionszahl lange gesunken war, verzeichnet Deutschland nun einen Anstieg über einen kritischen Wert. Für eine Bewertung der Neuinfektionen sei es aber noch zu früh.

Die Corona-Ansteckungsrate ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder über die kritische Marke 1 gestiegen. Die sogenannte Reproduktionszahl liege mit Datenstand 9. Mai 0:00 bei 1,10, wie das RKI in einem Situationsbericht schreibt.

Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse die Reproduktionszahl unter 1 liegen. Am Mittwoch hatte das RKI den Wert noch mit 0,65 angegeben. Seitdem war die Reproduktionszahl stetig gestiegen.

13.25 Uhr: 200'000 Infizierte in Russland – Montag geht's wieder zur Arbeit

Russland hat bei der Zahl der registrierten Corona-Infizierten die Marke von 200'000 überschritten. Erneut kamen am Sonntag mehr als 11'000 Infektionen mit dem Coronavirus hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Mehr als die Hälfte davon entfielen auf die Hauptstadt Moskau, wo seit mehr als einem Monat strenge Ausgangssperren gelten.



Das flächenmässig grösste Land der Erde verzeichnet damit einen sehr starken Anstieg der Infektionszahl. Nach Erhebungen der US-Universität John Hopkins liegt es bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen auf dem fünften Platz hinter den USA, Spanien, Italien und Grossbritannien.

Trotz der massiven Zuwächse soll an diesem Dienstag das Arbeitsleben in Russland in vielen Bereichen wieder starten. Dann endet offiziell die von Kremlchef Wladimir Putin vor mehr als einem Monat angesetzte arbeitsfreie Zeit. In Moskau etwa dürfen Baustellen und Industriebetriebe wieder öffnen. Geschäfte bleiben aber geschlossen. Zudem gilt in der grössten Stadt Europas eine Handschuh- und Schutzmaskenpflicht in Verkehrsmitteln.

12.45 Uhr: Polizeistunde in der gesamten Schweiz

Restaurants und Beizen dürfen schweizweit am Montag wieder öffnen. Doch um die Gefahr auszuschliessen, «dass sich Gästegruppen vermischen und das Einhalten der sozialen Distanz weniger beachtet wird» gilt eine landesweite Polizeistunde. Das geht aus den aktuellen Erläuterungen der Covid-19-Verordnung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hervor. Alle Lokale müssen zwischen 0 Uhr und 6 Uhr schliessen. Das gilt auch für Bars.

Mit dieser Massnahme wolle man ausschliessen, dass sich im Rahmen eines «typischen Ausgangs» mit dem Besuch mehrerer Lokale Gästegruppen vermischen. Ausserdem befürchtet das BAG einen übermässigen Alkoholkonsum nach Mitternacht und das damit verbundene Sinken von Hemmschwelle.

Mitternacht geht's nach Hause: Ab Montag gilt in der gesamten Schweiz eine nationale Polizeistunde. Bars und Beizen müssen um Mitternacht schliessen.
Mitternacht geht's nach Hause: Ab Montag gilt in der gesamten Schweiz eine nationale Polizeistunde. Bars und Beizen müssen um Mitternacht schliessen.
KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi)

12.20 Uhr: Türkei bereitet sich mit Corona-Auflagen auf Tourismussaison vor

Die Türkei bereitet sich mit Corona-Auflagen für Hotels und Restaurants auf die Öffnung für den Tourismus vor. Ab Ende Mai werde man schrittweise den inländischen Reiseverkehr aufnehmen, sagte Kultur- und Tourismusminister Mehmet Ersoy am Sonntag dem Sender CNN Türk. Im Juni werde es voraussichtlich nach und nach wieder internationale Flüge geben.

Hotels und Restaurants unterlägen strengen Auflagen, sagte Ersoy. Dazu habe die Türkei ein Zertifikationsprogramm mit 132 Kriterien entwickelt. Unter anderem müssten die Einrichtungen Abstands- und Hygieneregeln einhalten. Zudem erhalte das Personal eine Pandemie-Ausbildung. Zwar gebe es Buffets, aber ohne Selbstbedienung. Das Personal werde die Speisen und Getränke herausgeben.

Die Türkei veröffentlichte zudem eine Übersicht von Krankenhauskapazitäten in den Tourismusgebieten. Daraus geht etwa hervor, dass im beliebten Urlaubsort Antalya rund 59,4 Prozent der Intensivbetten belegt sind.

11.55 Uhr: Barack Obama wird deutlich

11.35 Uhr: 54 Neuinfektionen in der Schweiz

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb des vergangenen Tages 54 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, etwas mehr als am Vortag. Am Samstag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 44 zusätzliche Fälle gemeldet.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Sonntag 30'305 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntagmittag 1832. Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1538 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Freitagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 353 Infektionen.

11.10 Uhr: Italiener dürfen auf Sommerurlaub hoffen

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat seinen Landsleuten in der Coronakrise Hoffnung auf einen Sommerurlaub am Strand gemacht. «Diesen Sommer werden wir nicht auf dem Balkon verbringen, und die Schönheit Italiens wird nicht in Quarantäne bleiben. Wir können ans Meer fahren, in die Berge, unsere Städte geniessen», sagte Conte der Zeitung «Corriere della Sera» (Sonntag). Ob Touristen aus dem Ausland kommen dürfen, sagte er nicht.

Derzeit dürfen die Italiener nicht von einer Region in die andere fahren – nur aus triftigen Gründen. Es sei noch nicht klar, wann genau die Menschen wieder reisen könnten, sagte Conte. «Wir warten auf die Entwicklung des epidemiologischen Rahmens, um genaue Angaben zu Daten und Planung zu machen.» Die Zahl der Neuansteckungen in Italien geht seit längerem zurück.

Die meisten Strände sind derzeit gesperrt. Mancherorts setzen sich Leute über das Verbot hinweg. In Sizilien zum Beispiel sorgten Bilder von vollen Stränden und Menschen im Meer für Aufsehen. Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando sprach von verantwortungslosem Verhalten. «Wir dürfen das Leben nicht riskieren in einer so heiklen Phase», erklärte er auf Facebook. Sizilien ist wie andere Regionen im Süden nicht stark von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen.

10.30 Uhr: Gesundheitskosten per Ende März um fünf Prozent gestiegen

Die Gesundheitskosten in der Schweiz sind nach Angaben des Krankenkassenverbandes Santésuisse im ersten Quartal überdurchschnittlich gestiegen. Für die Bewältigung der Pandemie sei bei den Krankenkassen aber genügend Geld vorhanden.

Die Krankenkassen verfügten über Reserven von acht Milliarden Franken, mit denen sich Zusatzkosten der Corona-Krise finanzieren liessen, erklärte Santésuisse-Direktorin Verena Nold in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Diese Summe entspreche drei bis vier Monatsprämien.

10 Uhr: Deutschland erlaubt Muttertagsbesuche

Um Besuche am Muttertag zu ermöglichen, sind die wegen der Corona-Pandemie verhängten strengen Regeln an den Grenzen für einen Tag etwas gelockert worden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Bundespolizei entschieden, den Besuch bei der Mutter an diesem Sonntag als triftigen Grund für eine Einreise nach Deutschland zu akzeptieren. Seit Wochen darf nur einreisen, wer einen wichtigen Grund vorweisen kann. Das sind beispielsweise Lastwagenfahrer, Angehörige medizinischer Berufe oder Berufspendler aus der Grenzregion.

Deutschland erlaubt heute ausnahmsweise die Einreise: Muttertagsbesuche gelten als triftiger Grund.
Deutschland erlaubt heute ausnahmsweise die Einreise: Muttertagsbesuche gelten als triftiger Grund.
Keystone

9.15 Uhr: Israel öffnet Kindergärten und Krippen wieder

In Israel können eine halbe Million Kinder wieder in Kindergärten und Krippen gehen. Nach fast zwei Monaten Sperre wegen der Corona-Krise öffneten am Sonntag zu Beginn der israelischen Arbeitswoche viele Einrichtungen wieder. Häufig ist die Zahl der Kinder jedoch wegen der Hygienevorschriften beschränkt. Aus Sorge vor einer Ansteckung mit dem Virus wollen viele Eltern ihren Nachwuchs trotzdem noch nicht wieder in den Kindergarten schicken.

Vor einer Woche hatte Israel mit der schrittweisen Öffnung der Schulen begonnen. Die Menschen dürfen sich wieder frei bewegen. Es gilt jedoch weiter Maskenpflicht. Am 31. Mai sollen Versammlungen von bis zu 100 Leuten erlaubt werden. Am 14. Juni will man dann alle Versammlungsbeschränkungen aufheben. Bedingung für alle Lockerungen ist nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu, dass die Zahl der Neuinfektionen nicht wieder über mehr als 100 pro Tag steigt.

8.30 Uhr: Coronakrise kostet die Schweiz rund 100 Milliarden Franken

Die staatlichen Massnahmen zur Bekämpfung der Coronakrise dürften der Schweiz rund 100 Milliarden Franken kosten. Das Massnahmenpaket des Bundesrates und des Parlaments, mit dem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abgefedert werden sollen, wird mit über 57 Milliarden Franken veranschlagt.



Hinzu kommen 35 Milliarden Franken für die Arbeitslosenversicherung sowie Zusatzleistungen der Kantone und Städte, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Die Arbeitslosenquote dürfte laut einer Schätzung des Basler Arbeitsmarktexperten George Sheldon im Herbst auf 4,8 Prozent steigen.

Der Bundesrat stockt die Wirtschaftshilfe im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie um 20 Milliarden Franken auf. Finanzminister Ueli Maurer muss insgesamt mit Corona-Kosten von rund 100 Milliarden Franken rechnen. (Symbolbild)
Der Bundesrat stockt die Wirtschaftshilfe im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie um 20 Milliarden Franken auf. Finanzminister Ueli Maurer muss insgesamt mit Corona-Kosten von rund 100 Milliarden Franken rechnen. (Symbolbild)
Keystone

8.05 Uhr: SNB-Chef warnt vor langfristigen Corona-Folgen

Die Schweiz wird nach Ansicht von Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, noch Jahre an den Kosten der Coronakrise zu kauen haben. Die Krise sei weltweit dramatisch und und treffe auch die Schweizer Wirtschaft hart.

Die Schweizer Wirtschaft fahre derzeit nur auf einem Niveau von 70 bis 80 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit. Das koste bis zu 17 Milliarden Franken im Monat.

7.30 Uhr: Südkorea meldet stärksten Anstieg von Corona-Fällen seit vier Wochen

Nach einem Anstieg der Zahl lokal übertragener Corona-Infektionen in Südkorea wächst die Furcht vor einer möglichen Destabilisierung der Lage. Die Gesundheitsbehörden teilten am Sonntag mit, am Samstag seien 34 zusätzliche Fälle festgestellt worden. Das war der höchste Anstieg seit vier Wochen in dem Land, das wegen seiner entschlossenen Test- und Quarantänemassnahmen als Vorbild gilt.

Präsident Moon Jae In mahnte in einer Rede zum dritten Jahrestag seines Amtsantritts, bei der Wachsamkeit gegen den Covid-19-Ausbruch nicht nachzulassen. «Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist.» Zugleich versuchte er, die Bürger zu beruhigen. Es gebe keinen Grund, «aus Furcht stehen zu bleiben». Die Corona-Situation in Südkorea sei zuletzt in eine Phase der Stabilisierung eingetreten.

7 Uhr: Trump-Berater Fauci in Quarantäne

Der prominente US-Regierungsberater und Immunologe Anthony Fauci begibt sich nach einem Kontakt mit dem coronainfizierten Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump in eine «modifizierte Quarantäne».

Das sagte der Gesundheitsexperte dem US-Sender CNN am Samstag (Ortszeit). Allerdings habe es sich um einen Kontakt mit niedrigem Risiko gehandelt, räumte Fauci ein. Dem Bericht zufolge sei er dem infizierten Mitarbeiter zu der Zeit, als dessen Infizierung bekannt war, nicht sehr nahe gekommen.

6 Uhr: Stechmücken keine Corona-Überträger

Mit dem Stich einer Mücke könne das Virus nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht in den Körper gelangen, sagte Mücken-Expertin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) der Deutschen Presse-Agentur. 

Das bestätigt auch Peter Ben Embarek, WHO-Experte für Infektionen, die von Tier zu Mensch oder umgekehrt übertragen werden können. Studien hätten sich mit verschiedenen Parasiten – auch Mücken – beschäftigt und keine Übertragung festgestellt.

Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 werde durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Die Coronavirus-Krise – eine Chronologie

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