Corona-Überblick Swissmedic gibt Entwarnung: Todesfall kein Zusammenhang mit Impfung

Agenturen/dor

30.12.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 5424 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. In der Schweiz sind mittlerweile über 7000 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Bis Mittwoch wurden 7005 Todesfälle gezählt. Zuletzt registrierte das BAG innerhalb von 24 Stunden 96 neue Todesfälle und 303 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 14 Prozent und bei den Antigen-Schnelltests bei 10,6 Prozent. Die Reproduktionszahl des Coronavirus, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, betrug am 20. Dezember 0,75 nach 0,81 am 19. Dezember. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, muss seine Reproduktionszahl (R-Wert) deutlich kleiner als 1 sein.

Der Bundesrat verzichtet trotz weiter hoher Fallzahlen und Virusmutation auf eine Verschärfung der Corona-Massnahmen. Er ist nach einer Analyse der epidemiologischen Lage am Mittwoch zum Schluss gekommen, dass die für eine Verschärfung festgelegten Kriterien nicht erfüllt sind.

Impfungen laufen

Unterdessen wird in mehreren Kantonen bereits gegen das Coronavirus geimpft. Heute Mittwoch startete auch der Kanton Waadt seine Impfkampagne. Mobile Impfteams werden zunächst die Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie das dortige Personal impfen. In einer zweiten Phase, ab dem 11. Januar, werden besonders gefährdete Personen geimpft, die nicht in Heimen leben.

Tägliche Todesfälle steigen in Deutschland und den USA

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat in Deutschland zum ersten Mal die Marke von 1000 überschritten und damit einen Höchststand erreicht. Innert eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 1129 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen von heute Morgen hervorgeht.

In den USA hat die Zahl der an einem Tag erfassten Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion einen neuen Höchststand erreicht. Am Dienstag meldeten die Behörden 3725 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Mittwochmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Höchstwert war mit 3682 Toten am 16. Dezember registriert worden.

Das Wichtigste im Überblick

  • In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 5424 Coronavirus-Ansteckungen bei 29'576 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden.
  • Ein 91-jähriger Luzerner ist gestorben. Er war gegen Corona geimpft worden. Laut Swissmedic ist kein Zusammenhang zwischen Tod und Impfung ersichtlich.
  • Wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte, werden die Massnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus nicht verschärft.
  • Graubünden lässt seine Skipisten offen. Ab 31. Dezember dürfen Restaurants in Skigebieten auch wieder Terrassen nutzen, ab 3. Januar dürfen sie wieder Alkohol ausschenken.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker am Mittwoch

20.30 Uhr: Auch Argentinien lässt Corona-Impfstoff von Astrazeneca zu

Nach Grossbritannien hat auch Argentinien den Corona-Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca zugelassen. Die Arzneimittelbehörde Anmat erteilte am Mittwoch nach eigenen Angaben eine auf ein Jahr begrenzte Notfallregistrierung für den Verkauf des Mittels gegen Rezept. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Produkts sei akzeptabel, hiess es. Es war zunächst unklar, wann mit dem Einsatz des Präparats zu rechnen ist und wie viele Dosen das südamerikanische Land erhalten soll.

Ebenfalls am Mittwoch hatte die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca und der Universität Oxford eine Notfallzulassung erteilt. Das Mittel hatte in Studien eine geringere Wirksamkeit aufgewiesen als der in einigen Ländern – darunter Argentinien – bereits zugelassene Impfstoff von Biontech und Pfizer. Es kann allerdings mit weitaus weniger Aufwand gelagert werden und ist deutlich günstiger. Nach Angaben des britischen Gesundheitsministeriums bietet es zudem bereits nach der ersten von zwei Impfungen Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung.

Eine Ampulle mit Corona-Impfstoff, der von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt wurde. (Archivbild)
Eine Ampulle mit Corona-Impfstoff, der von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt wurde. (Archivbild)
Bild: John Cairns/University Of Oxford/PA Media/dpa

20.26 Uhr: Streit über Corona-Hilfen spaltet Trumps Republikaner

Verkehrte Welt in Washington: Trump fordert wie viele Demokraten, Bürgern in der Corona-Pandemie mehr Geld in die Hand zu drücken. Der führende Republikaner im Senat bremst. Es ist nicht das einzige Thema, das die Partei kurz vor wichtigen Wahlen in Georgia entzweit.

Die Forderung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump nach höheren Corona-Hilfszahlungen an Bürger hat heftige politische Auseinandersetzungen ausgelöst – mit ungewöhnlichen Allianzen.

Der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, blockierte am Dienstag den Versuch der Demokraten, ein rasches Votum über eine Anhebung der Direkthilfen zu erreichen, und fing sich harsche Kritik von Trump ein. Sofern die Republikaner keine «Todessehnsucht» hätten, müssten sie die 2000-Dollar-Zahlungen alsbald ermöglichen, schrieb der Präsident auf Twitter.

Die Auseinandersetzung sorgt für ungewöhnliche Einigkeit zwischen dem Amtsinhaber und den ihm eigentlich so verhassten Demokraten – und bringt auf den letzten Metern des Wahlkampfs zu Stichwahlen um zwei Senatssitze im US-Staat Georgia zusätzlichen Zündstoff. Die Wahlen am kommenden Dienstag entscheiden, ob die Republikaner ihre Mehrheit in der mächtigen Kammer halten und damit dem künftigen Präsidenten Joe Biden bei Vorhaben Steine in den Weg legen.

Stellt sich gegen Trump: Mitch McConnell, republikanischer Senator aus Kentucky und Mehrheitsführer im Senat. (Archivbild)
Stellt sich gegen Trump: Mitch McConnell, republikanischer Senator aus Kentucky und Mehrheitsführer im Senat. (Archivbild)
Bild: Timothy D. Easley/AP/dpa

20.19 Uhr: Irland verhängt Shutdown für mindestens einen Monat

Wegen stark gestiegener Corona-Neuinfektionen und der Ausbreitung einer neuen Virusvariante fährt Irland das öffentliche Leben für mindestens einen Monat herunter. Die Situation sei sehr ernst, sagte Regierungschef Micheal Martin am Mittwochabend. «Die Zahlen werden sich in den kommenden Tagen weiter verschlechtern.» Angesichts des Tempos, in dem das Coronavirus um sich greife, müsse die Bremse gezogen werden, sagte Martin.

Die Beschränkungen ähneln einer Ausgangssperre. Von Mittwochabend an sind private Besuche ebenso verboten wie öffentliche Versammlungen – Ausnahmen gibt es für Hochzeiten mit bis zu sechs und Begräbnisse mit bis zu zehn Menschen. Die Menschen sollen ihre Häuser nur für Arbeit, Ausbildung und andere notwendige Zwecke verlassen. Sport im Freien ist im Umkreis von fünf Kilometern um die Wohnung erlaubt. Der Schulstart nach den Weihnachtsferien wird um drei Tage auf den 11. Januar verschoben.

19.02 Uhr: Corona-Tests für alle Flugreisenden in Luxemburg

Bei der Ankunft in Luxemburg können alle Flugpassagiere ab dem 2. Januar neben einem PCR-Test auf das Coronavirus auch einen Schnelltest erhalten. Sie bekommen dafür einen kostenlosen Gutschein, wie das Verkehrsministerium am Mittwoch mitteilte. Die Tests sind vor allem für Reiserückkehrer aus Urlaubsgebieten gedacht.

Nach einem Schnelltest können die Passagiere den Flughafen sofort verlassen und bekommen das Ergebnis innerhalb von drei Stunden in einer SMS mitgeteilt. Bei einem positiven Ergebnis nehmen die Behörden Kontakt auf und geben weitere Anweisungen. Der PCR-Test am Flughafen wird bereits seit Mai angeboten. Passagiere sollen schon vor der Landung auf beide Testangebote hingewiesen werden.

Bislang nutzen nach Angaben des Ministeriums rund 30 Prozent der ankommenden Flugpassagiere das Angebot zu einem PCR-Test. Die zusätzlichen Schnelltests sollen vor allem in Spitzenzeiten mit höherem Reiseaufkommen für eine höhere Beteiligung sorgen.

19 Uhr: Medienberichte zu Todesfall nach Corona-Impfung: Kein Zusammenhang mit der Impfung ersichtlich

Auf Social-Media-Kanälen und Informationsplattformen kursiert die Meldung über den Tod einer 91-jährigen Person im Kanton Luzern, nachdem sie sich gegen Covid-19 impfen liess. Auch «blue News» berichtete darüber, siehe weiter unten in diesem Ticker.

Abklärungen der kantonalen Gesundheitsbehörden und vom Schweizerischen Heilmittelinstitut  Swissmedic haben ergeben, dass aufgrund der Krankengeschichte und des Krankheitsverlaufs ein Zusammenhang zwischen dem Tod und der Covid-19 Impfung höchst unwahrscheinlich ist. Dies teilte Swissmedic in einer Medienmitteilung mit.

18.40 Uhr: Aargauer Regierungsrat will weitere Unterstützung in Corona-Krise

Der Aargauer Regierungsrat will eine stärkere Unterstützung für Unternehmen, die in der zweiten Corona-Welle haben schliessen müssen. Die bestehenden Instrumente würden nicht genügen, um die wirtschaftlichen Folgen dieser staatlichen Anordnungen abdämpfen zu können.

Zahlreiche Unternehmen seien von Schliessungen betroffen, schrieb die Aargauer Staatskanzlei am Mittwoch in einer Medienmitteilung. In einer Vernehmlassung des Bundes setze sich der Regierungsrat dafür ein, dass betroffene Unternehmen auch Abgeltungen für Fixkosten erhalten.

Ausserdem unterstützt der Regierungsrat eine Senkung des minimalen Umsatzrückgangs, der für staatliche Hilfe erforderlich ist: Auch auf nationaler Ebene soll dieser noch 25 Prozent statt 40 Prozent betragen. Für den Aargau hatte der Regierungsrat diese Hürde bereits in der vergangenen Woche auf 25 Prozent gesenkt.

18.24 Uhr: Grossbritannien lässt weiteren Impfstoff zu

Bereits seit gut drei Wochen läuft in Grossbritannien eine Massenimpfung gegen das Coronavirus. Eingesetzt wird das Mittel der Unternehmen Biontech und Pfizer. Nun kommt ein weiteres Vakzin hinzu. Die Regierung in London gibt sich optimistisch.

Mit zwei verschiedenen Impfstoffen will Grossbritannien die Corona-Pandemie in den Griff bekommen.

Heute liess das Land das Mittel der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca zu. Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) habe dem heimischen Vakzin eine Notfallzulassung erteilt, gab das britische Gesundheitsministerium bekannt.

18 Uhr: Schweiz überschreitet Schwelle von 7000 Corona-Toten

In der Schweiz ist am Mittwoch die Schwelle von 7000 Todesopfern im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung überschritten worden. Der Bundesrat verzichtet trotz «besorgniserregender» Lage auf eine Verschärfung der Massnahmen. Swissmedic hält einen Zusammenhang zwischen einem Todesfall und der Corona-Impfung für «unwahrscheinlich».

Im Kanton Luzern ist eine Person nach einer Impfung gegen das Coronavirus gestorben. Das dortige Gesundheitsdepartement bestätigte einen Bericht von zeitpunkt.ch. Gemäss dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht war die Person am 24. Dezember in einer Einrichtung für Demenzkranke geimpft worden und am 29. Dezember verstorben.

Swissmedic teilte am Mittwochabend mit, aufgrund der Krankengeschichte und des Krankheitsverlaufs sei ein Zusammenhang zwischen dem Tod und der Covid-19-Impfung «höchst unwahrscheinlich». Der Krankheitsverlauf und mehrere schwere Vorerkrankungen der 91-jährigen Person wiesen auf eine natürliche Todesursache hin.

17.43 Uhr: Coronavirus kann bei Kindern zu starker Entzündungsreaktion führen

Kinder, die sich mit dem Coronavirus anstecken, haben meist keine oder nur milde Symptome. Mehrere Wochen nach der Ansteckung kann aber eine Entzündungsreaktion auftreten. Die Schweizer Kinderspitäler behandelten in den vergangenen Wochen mehrere Fälle.

Beim Pädiatrischen multisystemischen inflammatorischen Syndrom (PIMS) kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems mit tagelangem hohem Fieber, wie das Zürcher Universitäts-Kinderspital am Mittwoch schrieb. Häufig leiden die Patienten neben Fieber auch an Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Ausschlägen. Erstmals war die Krankheit in der Schweiz im Mai festgestellt worden, nach der ersten Pandemiewelle.

In der zweiten Coronavirus-Welle stellten Kinder-Intensivstationen dann eine Zunahme von PIMS-Fällen fest. Über 60 Kinder mit der Krankheit wurden bisher behandelt, die meisten von ihnen in den vergangenen paar Wochen. Insgesamt sei die Krankheit selten, hiess es in der Mitteilung.

In Schweizer Kinderspitälern häufen sich Fälle, bei denen bei Kindern Wochen nach einer Corona-Infektion eine starke Entzündungsreaktion folgt. (Symbolbild)
In Schweizer Kinderspitälern häufen sich Fälle, bei denen bei Kindern Wochen nach einer Corona-Infektion eine starke Entzündungsreaktion folgt. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Erhielten die kleinen Patientinnen und Patienten frühzeitig eine anti-inflammatorische Behandlung, erholten sie sich in der Regel rasch und vollständig. Fachleute haben nun Richtlinien erlassen, damit alle von PIMS betroffenen Kinder dieselbe Behandlung erhalten und eine, die auf dem neusten Stand des Wissens beruht.

Kinder, bei denen der Verdacht auf PIMS besteht, sollen gemäss Mitteilung zum Kinderarzt, der Kinderärztin oder auf eine Notfallstation gebracht werden. Die Schutzmassnahmen für Kinder wegen des Coronavirus gelten dabei weiterhin.

17.28 Uhr: Italien macht Weg für weitere Corona-Hilfen frei

Kurz vor dem Jahreswechsel hat der Senat in Rom dem italienischen Haushaltsgesetz für 2021 zugestimmt. Damit machten die Politiker auch den Weg frei für eine Reihe von Massnahmen, die dem Ausgleich von Schäden durch die Corona-Pandemie dienen sollen. Der Senat, die kleinere von zwei Parlamentskammern, billigte am Mittwoch mit klarer Mehrheit das Gesetz der Mitte-Links-Regierung von Giuseppe Conte.

Am Sonntag hatte schon die Abgeordnetenkammer dafür votiert. Finanzminister Roberto Gualtieri dankte den Parlamentariern, dass sie im Eiltempo einen Haushalt 2021 genehmigt hätten, der nach seinen Worten auf Wachstum ausgerichtet ist.

Giuseppe Conte, Ministerpräsident von Italien, und seine Regierung haben ein weiteres Corona-Hilfspaket auf den Weg gebracht.
Giuseppe Conte, Ministerpräsident von Italien, und seine Regierung haben ein weiteres Corona-Hilfspaket auf den Weg gebracht.
Bild: Mauro Scrobogna/LaPresse/AP/dpa

Vorgesehen sind etwa weitere Milliardenhilfen für Unternehmen und Selbstständige, die von der Pandemie stark betroffen sind. Rund 3,7 Milliarden Euro sollen für den Bildungssektor ausgegeben werden. Bislang registrierten die Gesundheitsbehörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land mehr als 2 Millionen Corona-Infektionen und über 73'000 Menschen, die offiziell mit Sars-CoV-2 starben.

17.10 Uhr: 66 Corona-Todesfälle unter Ärzten in Polen

In Polen sind seit Beginn der Pandemie 66 Ärzte und 48 Krankenpflegerinnen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Im gleichen Zeitraum seien Corona-Infektionen bei knapp 20'000 Ärzten registriert worden, berichtet die Agentur PAP unter Berufung auf Daten des Gesundheitsministeriums. Unter dem Pflegepersonal lag die Zahl demnach bei rund 50'000 registrierten Infektionen. Das Impfprogramm des Landes sieht vor, dass medizinisches Personal als erste Gruppe gegen das Coronavirus geimpft werden soll. In Polen praktizieren rund 140'000 Ärzte.

Am Mittwoch verzeichneten die Behörden 12'955 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Im gleichen Zeitraum starben 565 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner.

16.45 Uhr: Lettland verlängert Corona-Notstand

Lettlands Regierung hat den noch bis zum 11. Januar wegen der Coronavirus-Pandemie ausgerufenen Notstand verlängert und eine nächtliche Ausgangssperre über den Jahreswechsel verhängt. Das Kabinett in Riga beschloss am Mittwoch eine weitere Verlängerung des Ausnahmezustands in dem baltischen EU-Land bis zum 6. Februar. Damit bleiben das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten in Lettland weiter eingeschränkt.

Angesichts steigender Corona-Zahlen wurden zudem die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie weiter verschärft: Die Bürger dürfen ihre Wohnung von 30. Dezember bis zum 4. Januar und am 8. und 9. Januar von 22 Uhr abends bis 5 Uhr nur mit triftigem Grund verlassen – dazu zählen etwa der Arbeitsweg oder medizinische Notfälle. Wer auf die Strasse geht, muss eine Bescheinigung mit sich führen. Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Regeln – bei Verstössen drohen Strafen.

Auch sonst soll Silvester in Lettland im Privaten und mit deutlich weniger Knalleffekten gefeiert werden: Wegen der Corona-Pandemie wurden Feuerwerk wie auch Feiern und Versammlungen im öffentlichen Raum verboten.

Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohner registriert seit Herbst einen rapiden Anstieg bei den Neuinfektionen. Die neuen Corona-Fälle erreichten am Mittwoch mit 1367 einen Rekordwert. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 39'000 Fälle in Lettland erfasst, 626 Menschen starben.

Die Regierung in Riga hatte zuvor bereits vor Weihnachten die Corona-Beschränkungen verschärft – die meisten Geschäfte sind seitdem dicht. Verkauft werden dürfen nur noch Lebensmittel und andere Produkte, die Grundbedürfnisse abdecken. Wegen der Ausgangssperre müssen sie nun ihre Öffnungszeiten verkürzen. Auch Hotels, Restaurants, Museen, Theater und Kinos sind zu.

16.21 Uhr: Kritik an Impfkampagne in Frankreich

In Frankreich wächst die Kritik ein einem zu langsamen Impfstart gegen Covid-19. «Zunächst einmal impfen wir vor allem ältere Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben, denn sie sind bei Weitem am anfälligsten, am verletzlichsten und auch am stärksten exponiert», sagte der für die Impfkampagne zuständige Immunologe Alain Fischer am Mittwoch dem Sender Franceinfo. Das habe zur Folge, dass man langsamer vorankomme, da der schwer zu transportierende und zu lagernde Impfstoff in die Einrichtungen gebracht werden müsse. «Der Impfstoff geht zu den Menschen; wir transportieren die Menschen nicht zu einem Ort, an dem der Impfstoff gelagert wird», so Fischer.

Französischen Medien zufolge wurden seit Beginn der Impfkampagne in den ersten Tagen nur etwas mehr als 100 Menschen geimpft. Sie berufen sich unter anderem auf die Website Covid Tracker, die von einem Datenwissenschaftler betrieben wird. Dort werden die Zahlen nach eigenen Angaben auf Basis der Gesundheitsbehörden zusammengetragen. Diese würden dem Betreiber der Website von den Behörden zugänglich gemacht, hiess es auf Nachfrage. Das Gesundheitsministerium machte auf Anfrage zunächst keine Angaben.

Die französische Regierung um Präsident Emmanuel Macron will bis Ende Februar eine Million Menschen impfen.
Die französische Regierung um Präsident Emmanuel Macron will bis Ende Februar eine Million Menschen impfen.
Bild: Yoan Valat/EPA POOL/AP/dpa

Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende Februar im Rahmen der ersten Phase der Impfkampagne eine Million Menschen zu impfen. Einer jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge wollen sich nur 40 Prozent der Menschen im Land impfen lassen. Ab Februar sollen auch ältere Menschen, die zu Hause leben, oder über 50 Jahre alte Pflegekräfte geimpft werden.

«Die französische Verzögerung bei der Impfung ist real und beeindruckend», kritisierte Rachid Temal von den Sozialisten auf Twitter. Die Regierung arbeite intransparent und die Anti-Impfstimmung in Frankreich nehme nicht ab. «Gestern fehlten Masken und Tests, heute fehlt es an Impfstoffen», monierte Eric Ciotti von den Republikanern.

Nach Angaben von Fischer sind diese Woche 500'000 Impfdosen in Frankreich angekommen, weitere 500'000 Dosen sollen kommende Woche eintreffen. Weitere Lieferungen würden im Februar und März erwartet – abhängig auch von der Zulassung weiterer Impfstoffe. Das Ziel sei es, etwa 14 Millionen Menschen bis Mai zu impfen und dann noch einmal weitere 10 Millionen bis zum Sommer.

15.41 Uhr: BAG meldet 5424 Neuinfektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 5424 Coronavirus-Ansteckungen bei 29'576 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 18,3 Prozent. 303 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden. In der Schweiz sind mittlerweile 7005 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, davon 96 in den letzten 24 Stunden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 14 Prozent und bei den Antigen-Schnelltests bei 10,6 Prozent. Die Reproduktionszahl des Coronavirus, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, betrug am 20. Dezember 0,75 nach 0,81 am 19. Dezember. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, muss seine Reproduktionszahl (R-Wert) deutlich kleiner als 1 sein.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'615'035 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Krankheit Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 447'905 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus. 18'464 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 20'625 Menschen in Isolation und 29'092 weitere Personen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 2142 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

Innert 24 Stunden haben sich in der Schweiz und Liechtenstein 5424 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. (Symbolbild)
Innert 24 Stunden haben sich in der Schweiz und Liechtenstein 5424 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. (Symbolbild)
Bild: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

15.11 Uhr: Russland korrigiert Zahl von Corona-Toten

Die Zahl der Corona-Toten in Russland ist nach Regierungsangaben mehr als doppelt so hoch wie bisher bekannt gegeben. Seit Beginn der Pandemie seien im Land mehr als 115'000 Menschen mit dem Virus gestorben, sagte Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa am Mittwoch im Staatsfernsehen.

Bei mehr als 70'900 davon sei der Tod ausschliesslich auf Covid-19 zurückzuführen, weitere 45'100 seien positiv auf das Virus getestet worden.

Auf der offiziellen Regierungsseite war am Mittwoch weiterhin von «nur» 56'000 Corona-Toten die Rede. Die Seite listet nur Fälle auf, in denen Corona als Todesursache auf der Sterbeurkunde steht. An dieser Statistik gab es immer wieder Kritik.

Die Übersterblichkeit lag in Russland zwischen Januar und November bei mehr als 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Rund 81 Prozent der zusätzlichen Todesfälle seien auf Corona zurückzuführen, sagte Golikowa nun.

15 Uhr: Anmeldungen für Corona-Impfung in Zürich starten

Ab sofort ist im Kanton Zürich eine Anmeldung für eine Covid-19-Impfung möglich. Personen, die 75 Jahre oder älter sind, können auf der Website coronazentrum.uzh.ch einen Impftermin buchen. Die Impfung ist kostenlos und freiwillig. Impfungen ohne Termin sind nicht möglich.

Kurz nachdem die Anmeldeseite um 14 Uhr online ging, kam es jedoch zu Problemen. Zunächst waren die Ladezeiten wegen der hohen Fragen nur deutlich verlängert, später brach die Website aufgrund der Belastung aber komplett zusammen, wie Nutzer dem «Tages-Anzeiger» berichteten.

Am kommenden Montag werden die ersten Zürcherinnen und Zürcher am Institut für Reisemedizin geimpft. Allerdings ist noch nicht genügend Impfstoff vorhanden, sodass eine klare Priorisierung gilt, wie die Gesundheitsdirektion am Mittwoch mitteilte. Zuerst werden Personen geimpft, die über 75 Jahre alt sind.

Wer im Umgang mit dem Internet nicht geübt ist, sollte sich von Angehörigen oder Bekannten bei der Anmeldung helfen lassen. Falls dies nicht möglich ist, kann die Terminbuchung auch über das Ärztefon (Telefonnummer 0800 33 66 55) erfolgen.

Weiter können sich Erwachsene mit chronischen Erkrankungen mit höchstem Risiko unabhängig vom Alter impfen lassen. Dazu gehören Personen mit speziellen und schweren Formen von Herz-, Atemwegs- und Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Adipositas und Immunschwäche.

Diese Patientinnen und Patienten müssen, sofern sie unter 75 Jahre alt sind, über ihre behandelnden Ärztinnen oder Ärzte angemeldet werden. Hochrisikopatienten ohne behandelnden Arzt können sich beim Ärztefon melden.

Zur Impfung muss die Krankenversicherungskarte, der Personalausweis oder ein anderer amtlicher Ausweis und, soweit vorhanden, der Impfausweis mitgebracht werden. Für einen wirksamen Impfschutz ist eine zweite Impfung notwendig. Der Termin dafür wird beim ersten Impftermin festgelegt.

Weitere Details zur Anmeldung und zum Impfablauf sind unter zh.ch/coronaimpfung zu finden. Dort gibt es auch ein Merkblatt in verschiedenen Fremdsprachen.

14.47 Uhr: WHO-Chef sieht «Licht am Ende des Tunnels»

Die internationale Gemeinschaft wird nach Überzeugung des Chefs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Kampf gegen das Coronavirus gewinnen, wenn sie die Lektionen aus 2020 beherzigt. Entscheidend sei, ob wir es im kommenden Jahr erlaubten, dass sich voreingenommene Haltungen, Verschwörungstheorien und Angriffe auf die Wissenschaft durchsetzen, oder ob wir die letzte Wegstrecke solidarisch begingen, meinte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in einer am Mittwoch zum Jahreswechsel veröffentlichen Videobotschaft.

2020 hätten böswillige Handlungen und Falschinformationen zu unnötigem Leid geführt. «Es ist Licht am Ende des Tunnels», sagte Tedros mit Blick auf die Erfolgschancen, die seit einem Jahr grassierende Pandemie zu besiegen.

14.37 Uhr: Impfrekord und Höchststand an Neuinfektionen in Israel

Israel hat sein Ziel von 150'000 Impfungen am Tag bereits überschritten – gleichzeitig ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in dem Land auf dem höchsten Stand seit Oktober. Gesundheitsminister Juli Edelstein teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 152'000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Seit Beginn der Impfkampagne am 19. Dezember seien es bereits 650'000. Die Zahl der neuen Corona-Fälle binnen 24 Stunden lag nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 5585.

Das israelische Corona-Kabinett stimmte unterdessen am Dienstagabend für die Aufhebung einer automatischen Quarantänepflicht in Corona-Hotels für Israelis, die aus dem Ausland zurückkommen. Rückkehrer sollen sich stattdessen für mindestens zehn Tage in Heimquarantäne begeben. Sie müssen aber bei der Ankunft auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv einen Corona-Test machen und sich schriftlich zu einem weiteren Test am 9. Tag der Quarantäne verpflichten. Die Entscheidung des Kabinetts muss noch von einem parlamentarischen Ausschuss gebilligt werden. Israel hatte zuletzt seine Einreisebestimmungen verschärft, Ausländer dürfen nur noch in Ausnahmefällen einreisen.

In Israel werden täglich mehr als 150'000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft. (Archivbild)
In Israel werden täglich mehr als 150'000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft. (Archivbild)
Bild: Keystone/Urs Flueeler

14.05 Uhr: Kanton Waadt startet mit Impfungen

Der Kanton Waadt hat am Mittwoch seine Impfkampagne gestartet. Als erster liess sich ein 93-jähriger Mann in einem Pflegeheim gegen Covid-19 von einem mobilen Einsatzteam impfen. Insgesamt sollten 56 Bewohner sowie 25 Angestellte der Einrichtung geimpft werden.

13.43 Uhr: EU-Behörde fordert stärkere Überwachung neuer Corona-Varianten

Um eine mögliche Ausbreitung der neuen Corona-Variante in Europa zu erkennen, rät die EU-Gesundheitsbehörde ECDC Gesundheitsämtern zu einer verbesserten Überwachung. Unerlässlich seien dazu unter anderem mehr Tests und eine bessere Kontaktrückverfolgung, hatte die Behörde am Dienstagabend mitgeteilt. Nicht alle Fälle der zunächst in Grossbritannien aufgetretenen Variante seien auf Reisen zurückzuführen. «Eine weitere Verbreitung dieser Variante ausserhalb Grossbritanniens kann daher nicht mehr ausgeschlossen werden.» Die neue Form des Virus sei inzwischen in rund einem Dutzend europäischer Länder entdeckt worden.

Nur «wenige Fälle» einer weiteren Variante, die zunächst in Südafrika aufgetreten war, seien bisher in Europa – unter anderem in Grossbritannien und Finnland – gemeldet worden. Sie gingen auf Reisen zurück. Die in Stockholm ansässige Behörde erwarte in den kommenden Wochen weitere Fälle dieser Form in Europa.

Viren veränderten sich ständig durch Mutation, und so sei das Auftreten neuer Varianten erwartbar und «an sich kein Grund zur Sorge», teilte die Behörde weiter mit. «Obwohl es keine Daten gibt, die darauf hindeuten, dass die neu entdeckten Varianten schwerere Krankheitsverläufe verursachen, deuten die vorläufigen Ergebnisse darauf hin, dass sie möglicherweise übertragbarer sind», sagte ECDC-Chefforscher Mike Catchpole.

13.15 Uhr: Geimpfte Person in Luzern gestorben – kein Zusammenhang mit Impfung

Im Kanton Luzern ist eine jährige Person gestorben. Zuvor wurde sie gegen das Coronavirus geimpft. Das dortige Gesundheitsdepartements bestätigte einen Bericht von zeitpunkt.ch. Allerdings ist nicht erwiesen, ob zwischen der Impfung und dem Todesfall ein Zusammenhang besteht.

Gemäss dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht von zeitpunkt.ch war die Person am 24. Dezember in einer Einrichtung für Demenzkranke geimpft worden und am 29. Dezember verstorben.

Die Luzerner Gesundheitsdirektion meldete den Fall dem Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic, das den verabreichten Impfstoff von Pfizer/Biontech zugelassen hatte, wie es auf Anfrage von Keystone-SDA hiess.

Wie Swissmedic später mitteilte (siehe Meldung weiter oben im Ticker) hat der Todesfall der Person keinen kausalen Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung. Dies hätten Abklärungen der kantonalen Gesundheitsbehörde und von Swissmedic ergeben.

Anlässlich der Zulassung kündigte Swissmedic an, die Sicherheit des Impfstoffes genau zu überwachen. Bisher dokumentiert waren gemäss damaligen Angaben am häufigsten Nebenwirkungen, die mit jenen einer Grippeimpfung vergleichbar waren. Für medizinische Fachpersonen betreibt Swissmedic ein spezielles Onlinesystem zur Meldung vermuteter unerwünschter Wirkungen.

12.47 Uhr: Tessin startet Impfkampagne am 4. Januar

Im Kanton Tessin beginnt die Impfkampagne für den Schutz vor Covid-19 am 4. Januar. Geimpft wird zunächst in den Alters- und Pflegeheimen. Der Kanton erwartet im Januar die Lieferung von 17'000 Impfdosen. Der Kanton wolle die Impfung zum Schutz vor Covid-19 ab der ersten Woche des neuen Jahres in allen Alters- und Pflegeeinrichtungen anbieten, sagte Gesundheitsdirektor Raffaele De Rosa am Mittwoch in Bellinzona vor den Medien. Impfen lassen könnten sich sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Angestellte.

Vom 12. Januar an können sich dann auch über 85-Jährige, die zu Hause leben, im ersten bereitgestellten Impfzentrum des Kantons in Rivera impfen lassen. Für sie stünden zunächst rund 2500 Dosen zur Verfügung, sagte Kantonsapotheker Giovan Maria Zanini. Später sollen weitere Impfzentren dazukommen.

Den Zeitplan für die Impfaktion hat der Kanton mit dem einzigen bisher in der Schweiz zugelassenen Impfstoff von Pfizer/Biontech erstellt. Am 19. Dezember erteilte das Heilmittelinstitut Swissmedic die Zulassung für den Impfstoff, der in einigen Kantonen bereits verabreicht wird. Gemäss den Tessiner Fachleuten ist aber nicht auszuschliessen, dass in den kommenden zwei bis drei Wochen auch der Impfstoff von Moderna in der Schweiz zugelassen werden könnte. Entsprechend seien dann mehr Dosen verfügbar.

Im Kanton Tessin werden ab 4. Januar Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. (Symbolbild)
Im Kanton Tessin werden ab 4. Januar Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. (Symbolbild)
Keystone/AP Pool Getty

Kantonsarzt Giorgio Merlani rief dazu auf, sich trotz der Impfmöglichkeit weiterhin an die Schutzmassnahmen gegen Covid-19 zu halten. Der Kanton meldete am Mittwoch 310 neue bestätigte Ansteckungen mit den Coronavirus und 9 weitere Todesfälle. Insgesamt zählt der Kanton bisher 768 Todesopfer.

Die saisonale Grippe kursiere derzeit praktisch nicht im Tessin, sagte Merlani weiter. Dazu hätten neben der Grippeimpfung wohl auch die wegen des Coronavirus geltenden Schutzmassnahmen beigetragen. Laut dem jüngsten Situationsbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) sind in der letzten Woche von 2020 im ganzen Land keine Influenzaviren nachgewiesen worden.

12.15 Uhr: Bundesrat verschärft Massnahmen nicht

Der Bundesrat verschärft die Massnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus nicht. Er ist nach einer Analyse der epidemiologischen Lage am Mittwoch zum Schluss gekommen, dass die für eine Verschärfung festgelegten Kriterien nicht erfüllt sind.

Die am 18. Dezember getroffenen Massnahmen seien angemessen, hielt der Bundesrat in seiner Mitteilung fest. Damals wurden Restaurations-, Kultur-, Sport- und Freizeitbetriebe geschlossen. Die Öffnung der Skipisten ist von kantonalen Bewilligungen abhängig. Skifahren ist deshalb nicht überall in der Schweiz möglich.

Die epidemiologische Lage in der Schweiz stuft der Bundesrat allerdings als besorgniserregend ein, wegen des hohen Ansteckungsniveaus und wegen zwei neuer Virusvarianten aus Grossbritannien und Südafrika. Diese sind nach bisherigen Erkenntnissen ansteckender als die bisher bekannte Virusform.

Es gebe aber keine wissenschaftliche Bestätigung, dass die Mutationen schwerere Erkrankungen hervorrufen würden oder dass die bisher entwickelten Impfstoffe gegen Covid-19 nicht wirken würden, hält der Bundesrat fest. Er will die Lage am 6. Januar erneut beurteilen.

Der Bundesrat schärft die Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie vorerst nicht nach. (Symbolbild)
Der Bundesrat schärft die Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie vorerst nicht nach. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.09 Uhr: Frachtflieger bringen Impfstoff-Dosen nach Italien

In Italien sind am Mittwoch mehrere Grosstransporte des Corona-Impfstoffes der Unternehmen Pfizer und Biontech für eine breit angelegte Impfkampagne eingetroffen. Die erwarteten Frachtflieger seien am Morgen etwa in Rom und Mailand gelandet, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Insgesamt würden aktuell an mehreren Flughäfen im ganzen Land etwa 470'000 Dosen des Impfstoffs erwartet. Von den Flughäfen werden die Behälter mit den Fläschchen nach Angaben von Ansa an rund 200 Standorte in die Regionen verteilt.

Italien hatte am Sonntag mit den Impfungen von Pfizer-Biontech gegen das Coronavirus begonnen. Dafür war bereits eine kleinere Menge der Impfdosen in die EU-Länder ausgeliefert worden. Bisher starben in dem 60-Millionen-Einwohner-Land nach offiziellen Angaben mehr als 73'000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Gesundheitsbehörden registrierten am Dienstag über 11'000 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 binnen eines Tages.

11.42 Uhr: Niederländische Armee hilft bei Versorgung von Corona-Patienten

Angesichts des grossen Drucks in niederländischen Krankenhäusern setzt die Armee nun Soldaten ein. Zunächst würden zehn medizinisch ausgebildete Soldaten in einer Klinik in Apeldoorn östlich von Amsterdam helfen, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Den Haag mit. Insgesamt würden 100 Soldaten für die Versorgung von Corona-Patienten zur Verfügung gestellt. Pflegeeinrichtungen in mehreren Regionen hatten die Armee um Hilfe gebeten.

Niederländische Krankenhäuser stehen unter grossem Druck durch steigende Patientenzahlen. Zugleich gibt es grosse krankheitsbedingte Personalengpässe. Ein grosser Teil der nicht akuten Behandlungen wurde bereits ausgesetzt. Erstmals erwägen Krankenhäuser nun auch die Absage von dringend notwendigen Krebsbehandlungen und Operationen.

Das Verteidigungsministerium prüft den Einsatz von Soldaten in drei Regionen des Landes. Zuvor hatten bereits 1000 Soldaten bei den Testzentren geholfen. In den Niederlanden waren zuletzt rund 7500 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet worden.

11.26 Uhr: «Impfshow» griechischer Politiker in der Kritik

Mitglieder der konservativen griechischen Regierung stehen in der Kritik, eine wahre «Impfshow» zu veranstalten. Es sei ein wichtiges Signal gewesen, dass Premier Kyriakos Mitsotakis zum Start der Impfungen mit gutem Beispiel vorangegangen sei, twitterte der linke Oppositionschef Alexis Tsipras. «Aber die Minister und Generalsekretäre, die für ein Impfselfie Schlange stehen in einer Zeit, wo der Impfstoff nicht einmal für Ärzte und Krankenpfleger ausreicht und manche Bürger mit der Impfung bis zum Sommer warten müssen, ist nicht symbolisch, sondern eine Werbeaktion.»

«Lasst doch auch mal jemanden geimpft werden, der es nötig hat ...», twitterte der Politik-Journalist Dimitris Kottaridis, der eigentlich als regierungsfreundlich gilt. Die linke Zeitung «Avgi» berichtete am Dienstag, im Athener Krankenhaus Sotiria hätten 54 Beschäftigte des Gesundheitssektors geimpft werden sollen, als 21 Mitglieder des Ministerrats auftauchten, woraufhin die entsprechende Anzahl der Impfungen für «die eigentlichen Helden der Pandemie» gestrichen worden sei. Kritisiert wird auch, dass die Impfungen der Politiker als Realityshow inszeniert würden und stets Kameras vor Ort seien.

Alexis Tsipras hat harte Kritik an griechischen Ministern geübt, nachdem diese geimpft worden waren. (Archivbild)
Alexis Tsipras hat harte Kritik an griechischen Ministern geübt, nachdem diese geimpft worden waren. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP Photo/Petros Giannakouris

In Griechenland mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern haben die Impfungen gegen Corona am Sonntag begonnen. Laut der Tageszeitung «Kathimerini» gibt es derzeit rund 8500 aktive Fälle, rund 3000 Menschen sind im Krankenhaus, rund 500 auf Intensivstationen. In der stark betroffenen Hafenstadt Thessaloniki sollen die Intensivbetten fast vollständig belegt sein. Griechenland befindet sich seit Anfang November und noch mindestens bis zum 7. Januar im Lockdown.

11.14 Uhr: Erstmals mehr als 3700 Corona-Tote in den USA

In den USA hat die Zahl der an einem Tag erfassten Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion einen neuen Höchststand erreicht. Am Dienstag meldeten die Behörden 3725 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Mittwochmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Höchstwert war mit 3682 Toten am 16. Dezember registriert worden. Die Zahl der Neuinfektionen lag am selben Tag mit 247'646 vergleichsweise knapp unter dem am 18. Dezember verzeichneten Rekord von 249'664.

Am Montag stieg auch die Anzahl der Covid-Patienten in US-Krankenhäusern mit mehr als 124'000 auf ein Rekordhoch, wie aus Daten des Covid Tracking Project hervorging. Erstmals seit Beginn der Pandemie bewegt sich die Zahl seit Anfang Dezember kontinuierlich über der Schwelle von 100'000. Das Covid Tracking Project wurde im Frühjahr beim Magazin «The Atlantic» begonnen und sammelt Daten zur Corona-Pandemie in den USA.

Aufgrund von Reisen und Familientreffen nach Thanksgiving Ende November und über Weihnachten hatten Gesundheitsexperten vor einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen gewarnt. Allein am langen Weihnachtswochenende wurden nach Angaben der zuständigen Behörde TSA insgesamt mehr als 3,8 Millionen Passagiere an US-Flughäfen abgefertigt.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 19,5 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 338'000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

10.59 Uhr: St. Gallen öffnet Skigebiete

Die Skigebiete im Kanton St. Gallen dürfen an Silvester wieder öffnen. Das kantonale Gesundheitsdepartement hat die Bewilligung dafür erteilt. Die vom Bundesrat festgelegten Bedingungen seien erfüllt, teilte der Kanton am Mittwoch mit.

Massgebend seien die epidemiologische Lage im Kanton und in der Region, die Kapazitäten in den Spitälern, beim Contact Tracing und bei den Corona-Tests. Die Skigebiete hätten auch die nötigen Schutzkonzepte, hiess es im Communiqué.

Wichtigste Skigebiete im Kanton St. Gallen sind die Flumserberge, Bad Ragaz-Pizol und Wildhaus-Chäserrugg. Die Behörden würden die Situation laufend analysieren, ein Entzug der Bewilligung sei je nach Entwicklung jederzeit möglich, schreibt der Kanton.

Wintersportler dürfen in St. Gallen – hier im Skigebiet Flumserberg – bald wieder auf die Pisten.
Wintersportler dürfen in St. Gallen – hier im Skigebiet Flumserberg – bald wieder auf die Pisten.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller

10.51 Uhr: Chinesischer Impfstoff schützt zu 79 Prozent

Mit dem Pharmakonzern Sinopharm hat nun auch in China erstmals ein Hersteller Details zur Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffes bekannt gegeben. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, soll der Impfstoff einen 79-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten.

Die Veröffentlichung der Daten ist ein wichtiger Schritt für die finale Zulassung des Impfstoffes, von dem sich auch andere Staaten bereits Impfdosen gesichert haben.

In China selbst gibt es neben Sinopharm mit Anhui Zhifei Longcom, Cansino und Sinovac noch drei weitere Unternehmen, die sich in der Endphase der Impfstoff-Entwicklung befinden. Eine endgültige Zulassung im Inland wurde bisher noch keiner der Firmen erteilt.

10.27 Uhr: Schluss der Medienkonferenz

Und damit ist die Pressekonferenz in Chur beendet. Wir danken für Ihr Interesse.

Skifahrer mit Schutzmaske im Skigebiet Flims Laax Falera. 
Skifahrer mit Schutzmaske im Skigebiet Flims Laax Falera. 
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller

10.22 Uhr: Impfstart in Chur

Der Impfstart in Graubünden erfolgt am 4. Januar in einem Pflegeheim in Chur – natürlich würden nur jene Bewohnerinnen und Bewohner geimpft, die dies auch wollten, erklärt Rudolf Leuthold, Vorsteher des kantonalen Gesundheitsamts. Der Kanton erhält zunächst 2600 Impfdosen, was für 1300 Personen reiche. 

Zunächst liege der Fokus auf besonders gefährdete Personen über 75 Jahren beziehungsweise bei Bewohnerinnen und Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt.

10.16 Uhr: Weitere Finanzhilfe geplant

Trotz dieser Lockerungen brauche es weitere finanzieller Hilfe für Bergbahnen und Gastronomie, sagt Caduff. Der Kanton wolle sich hierbei aber erst mit dem Bund absprechen. 

10.10 Uhr: Grosse wirtschaftliche Bedeutung

Peyer erklärt, dass es mit diesen Beschlüssen nicht zuletzt darum gehe, der Wirtschaft eine Perspektive zu bieten.

Caduff, Vorsteher des kantonalen Volkswirtschaftsdepartements, betont die wirtschaftliche Bedeutung der Festtage und des Jahreswechsels: Gewisse Betriebe würden in dieser Zeit einen Viertel ihres Jahresumsatzes machen. Die Rückmeldungen aus den Skigebieten seien positiv, sagt Caduff: Die Gäste würden gut auf die verschiedenen Pisten und Loipen verteilt, damit Menschenansammlungen hätten vermieden werden können. Auch die Pistenbetreiber hätten hierzu beigetragen. 

Nun erklärt Caduff die Details zu den Lockerungen für Pistenrestaurants: Ab morgen, 31. Januar, dürfen diese wieder Plätze auf Terrassen anbieten, es dürfen aber nur maximal vier Personen an einem Tisch zusammensitzen. Ausnahmen sind Familien mit Kindern. Das Bewirten in Innenräumen bleibt dagegen verboten. 

10.00 Uhr: Bündner Pisten bleiben offen

Auch die Skipisten in Graubünden bleiben vorerst geöffnet. Die epidemiologische Lage im Kanton lasse dies zu, hat die Bündner Regierung befunden. Die Regierungsräte Marcus Caduff und Peter Peyer informieren in Chur über die neuesten Covid-19-Beschlüsse. 

Den Gastronomiebetrieben in den Skigebieten gewährt die Regierung ab dem 31. Dezember erste Erleichterungen im Take-away-Bereich: Terrassen dürfen wieder benutzt werden und das Alkoholverbot auf Skipisten wird am Sonntag, 3. Januar 2021, wieder aufgehoben. Dennoch appelliert Gesundheitsdirektor Peyer an die Kantonsbevölkerung und Gäste, auf den Pisten vorsichtig zu bleiben.

In den Altersheimen des Kantons wird am 4. Januar 2021 mit der Corona-Impfung von besonders gefährdeten Personen begonnen. 

Der Bündner Gesundheitsdirektor Peter Peyer informiert in Chur über die neuen Beschlüsse.
Der Bündner Gesundheitsdirektor Peter Peyer informiert in Chur über die neuen Beschlüsse.
Bild: Screenshot RTR

09.45 Uhr: Das Impfen in der Schweiz geht weiter

In immer mehr Kantonen wird bereits gegen das Coronavirus geimpft. Heute Mittwoch startet auch der Kanton Waadt seine Impfkampagne. Mobile Impfteams werden zunächst die Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie das dortige Personal impfen. In einer zweiten Phase, ab dem 11. Januar, werden besonders gefährdete Personen geimpft, die nicht in Heimen leben.

Weniger weit ist der Kanton Zürich. Aber auch dort soll es am 4. Januar losgehen. Gemäss Recherchen des «Tages-Anzeiger» (Artikel hinter Bezahlschranke) können sich Personen über 75 und solche, die zur Hochrisikogruppe gehören, ab Mittwoch um 14 Uhr einen Impftermin reservieren – auf der Website der kantonalen Gesundheitsdirektion oder per Telefon. 

08.25 Uhr: Grossbritannien lässt Astrazeneca-Impfstoff zu

Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) hat dem Impfstoff von Astrazeneca eine Zulassung erteilt – als erstes Land weltweit. Das gab das Gesundheitsministerium in London am Mittwochmorgen bekannt. Damit steht im Vereinigten Königreich nach dem Biontech/Pfizer-Vakzin ein weiteres Präparat zum Impfen bereit. 

Anders als die Vakzine von Biontech und Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen. Das Mittel von Astrazeneca soll nach den ersten Studiendaten im Mittel einen 70-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten. Bei spezieller Dosierung könnte die Wirksamkeit dem Konzern zufolge womöglich noch deutlich höher liegen. Zeitweise waren Zweifel am Studiendesign und der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs aufgekommen. Der schwedisch-britische Konzern hatte daher zusätzliche Untersuchungen durchgeführt.

Premierminister Boris Johnson begutachtet den Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford. 
Premierminister Boris Johnson begutachtet den Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford. 
Bild: Keystone

07.30 Uhr: Schoggi-Industrie mit grossen Verlusten

Die Corona-Pandemie trifft die Schokoladen-Industrie in der Schweiz stark. Die Exporte sind in diesem Jahr um bis zu 70 Prozent zurückgegangen, wie SRF berichtet. Aber auch im Inland brachen die Absätze ein. Laut dem Branchenverband Chocosuisse hängt das vor allem mit dem Ausbleiben der Touristinnen und Touristen zusammen. Chocosuisse rechnet deshalb mit einem Rückgang des Branchenumsatzes um bis zu 20 Prozent – im Vergleich zum Vorjahr.

Der Rückgang war aber nicht bei allen Produkten gleich: Weil die Kontakte im Pandemiejahr reduziert werden mussten, gab es weniger Geschenke. Insgesamt verkaufte sich normale Milchschoggi deshalb besser als feine Pralinen. 

Herkömmliche Milchschoggi war in diesem Jahr beliebter als aufwendige Pralinen. 
Herkömmliche Milchschoggi war in diesem Jahr beliebter als aufwendige Pralinen. 
Bild: Keystone

6.15 Uhr: Höchstwert bei Corona-Todesfälle in Deutschland

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat zum ersten Mal die Marke von 1000 überschritten und damit einen Höchststand erreicht. Innert eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 1129 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen von heute Morgen hervorgeht. Ausserdem wurden 22'459 Neuinfektionen gemeldet. Vergangenen Mittwoch (23.12.) waren 24'740 Neuinfektionen und der bisherige Höchststand von 962 Todesfällen gemeldet worden.

Das RKI hatte vor den Weihnachtstagen mitgeteilt, dass die aktuellen Zahlen nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar seien, da es zum Jahreswechsel hin mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Dennoch war die Zahl der neuen Todesfälle heute Morgen deutlich höher als vor einer Woche.

Särge mit Toten, die mit dem Coronavirus gestorben sind, sind im Krematorium Dresden-Tolkewitz mit «Covid-19» gekennzeichnet. Zusätzlich klebt auf den Särgen ein Warnhinweis zur Infektionsgefahr. Das Krematorium ist durch die hohe Übersterblichkeit in der Pandemie an der Belastungsgrenze angelangt und nun auf Hilfe anderer Krematorien angewiesen.
Särge mit Toten, die mit dem Coronavirus gestorben sind, sind im Krematorium Dresden-Tolkewitz mit «Covid-19» gekennzeichnet. Zusätzlich klebt auf den Särgen ein Warnhinweis zur Infektionsgefahr. Das Krematorium ist durch die hohe Übersterblichkeit in der Pandemie an der Belastungsgrenze angelangt und nun auf Hilfe anderer Krematorien angewiesen.
Bild: Keystone/DPA/Sebastian Kahnert

6.07 Uhr: US-Politiker stirbt nach Corona-Infektion

Ein erst kürzlich gewählter republikanischer Kongressabgeordnete aus dem US-Bundesstaat Louisiana ist nach einer Corona-Infektion mit 41 Jahren gestorben. «Covid-19 hat den gewählten Kongressabgeordneten (Luke) Letlow viel zu früh von uns genommen», schrieb der Gouverneur des Bundesstaates John Bel Edwards in der Nacht zum Mittwoch auf Twitter. Letlows Sprecher, Andrew Bautsch, bestätigte den Tod des Politikers in der US-Zeitung «News Star».

Luke Letlow ist nach Angaben der «Washington Post» der ranghöchste US-Politiker, der an Covid-19 gestorben ist. Erst im Dezember hatte sich Letlow in einer Stichwahl durchgesetzt, um seinen Wahlbezirk im Kongress zu repräsentieren. Am Sonntag hätte er im Amt vereidigt werden sollen. Seine Corona-Infektion hatte Letlow am 18. Dezember öffentlich gemacht. Zunächst habe sich der Politiker zu Hause in Quarantäne begeben. Als sich sein Zustand verschlechterte, sei er in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Letlow hinterlässt laut US-Medien seine Frau und zwei gemeinsame Kinder. Zahlreiche US-Politiker kondolierten auf Twitter. In den USA haben sich laut Daten der Johns-Hopkins-Universität bisher rund 19,5 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 338'000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

5 Uhr: Streit über Hilfen spaltet Trumps Republikaner

Die Forderung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump nach höheren Coronavirus-Hilfszahlungen an US-Bürger hat ein heftiges politisches Gerangel ausgelöst – mit ungewöhnlichen Allianzen. Der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, blockierte am Dienstag den Versuch der Demokraten, ein rasches Votum über eine Anhebung der Direkthilfen zu erreichen, und fing sich harsche Kritik von Trump ein. Sofern die Republikaner keine «Todessehnsucht» hätten, müssten sie die 2000-Dollar-Zahlungen alsbald ermöglichen, schrieb der Präsident auf Twitter.

Die Auseinandersetzung sorgt für ungewöhnliche Einigkeit zwischen dem Amtsinhaber und den eigentlich so verhassten Demokraten – und bringt auf den letzten Metern des Wahlkampfs zu Stichwahlen um zwei Senatssitze im US-Staat Georgia zusätzlichen Zündstoff. Die Wahlen am kommenden Dienstag entscheiden, ob die Republikaner ihre Mehrheit in der mächtigen Kammer halten und dem künftigen Präsidenten Joe Biden bei Vorhaben Steine in den Weg legen werden können.

Mitch McConnell, der republikanische Mehrheitsführer im Senat, verlässt am Dienstag mit einem Mitarbeiter im Schlepptau das Kapitol in Washington. 
Mitch McConnell, der republikanische Mehrheitsführer im Senat, verlässt am Dienstag mit einem Mitarbeiter im Schlepptau das Kapitol in Washington. 
Bild: Keystone/AP Photo/Jacquelyn Martin

4.55 Uhr: Asselborn warnt vor neuen Grenzen in den Köpfen

Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn hat vor erneuten Grenzschliessungen in der Grenzregion von Deutschland, Frankreich und Luxemburg gewarnt. «Die Grenzschliessungen in diesem Jahr haben bewirkt, dass die Grenze sich wieder in den Köpfen der Menschen, den Mentalitäten, etabliert hat», sagte Asselborn der Deutschen Presse-Agentur in Luxemburg. Deutschland hatte Mitte März wegen der Pandemie Grenzkontrollen vorübergehend wieder eingeführt und Übergänge für Menschen gesperrt, die die Grenze ohne «triftigen Grund» passieren wollten. «Nationale Dimensionen, die in den kommenden Jahren wieder mehr Gewicht bekommen könnten, erhöhen auch die Gefahr, dass ein solcher Mentalitätswandel permanent bleibt und das Vertrauen in die europäische Gemeinschaft permanent leidet.» Asselborn nannte die Grenzschliessungen «ganz klar eine Art von Kurzschlussreaktion». «Grenzschliessungen sind im Fall einer Pandemie keine Lösung.»

Jeden Tag pendeln aus den drei Nachbarstaaten Belgien, Deutschland und Frankreich mehr als 200'000 Arbeitnehmer nach Luxemburg. Die besonderen Bedürfnisse der Grenzregionen seien «zu einer Art Kollateralschaden» geworden. Die «Grenzdynamiken» seien oft nur regional und nicht in den Hauptstädten bekannt, sagte Asselborn. Luxemburg müsse daher «in den verschiedenen Hauptstädten auf seine Grenzdynamiken aufmerksam machen». Inzwischen sei die Kooperation wieder besser geworden: Er hoffe, dass Europa «im Jahr 2021 und darüber hinaus gestärkt aus dieser Krise hervorkommt».

4 Uhr: Lagebeurteilung des Bundesrats

Der Bundesrat nimmt heute eine Lagebeurteilung zum Coronavirus vor und zieht über die am 18. Dezember getroffenen Massnahmen eine Bilanz. Damals hatte der Bundesrat für die gesamte Schweiz beschlossen, ab dem 22. Dezember die Restaurants, Kultur-, Freizeit- und Sportbetriebe zu schliessen. Auch Läden müssen seither an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Diese Massnahmen gelten vorerst bis zum 22. Januar 2021. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind die Zahlen der Coronavirus-Neuansteckungen noch zu hoch und es besteht kein Anlass zu Optimismus. In der Schweiz und in Liechtenstein waren der Behörde zuletzt innerhalb von 24 Stunden 4197 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig hatte das BAG 131 neue Todesfälle und 220 Spitaleinweisungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.

Heute gegen 10.00 Uhr will zudem die Bündner Regierung über neue Beschlüsse im Zusammenhang mit Covid-19 informieren.

3.11 Uhr: Biden wirft Regierung lahmes Impftempo vor

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat der scheidenden Regierung von Amtsinhaber Donald Trump ein zu langsames Tempo bei Corona-Impfungen vorgeworfen. Schon seit Langem befürchte er, dass die Verteilung und Verabreichung der Mittel nicht so voranschreite, wie es nötig wäre, sagte Biden am Dienstag in Wilmington im Staat Delaware. Beim aktuellen Tempo würde es «Jahre, nicht Monate dauern, bis das amerikanische Volk geimpft» sei. Er hingegen «werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um uns auf den richtigen Kurs zu bringen», versprach Biden.

Im Frühjahr startete die Trump-Regierung die öffentlich-private Initiative «Operation Warp-Speed» (Operation Warp-Geschwindigkeit), die die Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus beschleunigen sollte. Kürzlich gaben Regierungsvertreter das Ziel aus, bis Jahresende 20 Millionen Dosen unters Volk zu bringen. Doch nach Daten der Behörde für Seuchenschutz und Prävention sind nur mehr als 11,4 Millionen Dosen im Umlauf und 2,1 Millionen Menschen ihre erste Impfdosis verabreicht worden.

Trump wies Bidens Kritik am Tempo der Impfungen zurück. Es sei Sache der jeweiligen Staaten, die Vakzine zu verteilen, sobald diese von der Bundesregierung in bestimmte Gebiete gebracht worden seien, twitterte Trump. Seine Regierung habe nicht nur Impfstoffe produziert und etwa Geld bereitgestellt, um den Prozess schnell voranzutreiben, sondern sie zu den Staaten geschafft.

2.18 Uhr: Kliniken im Grossraum Los Angeles im Krisenmodus

Spitäler im Bezirk Los Angeles sind vom Ansturm von Corona-Patienten so überfordert, dass sie in den Modus der «Krisenbetreuung» übergegangen sind. Dies teilte der Chef der kalifornischen Gesundheitsdienste (CHHS), Mark Ghaly, am Dienstag (Ortszeit) mit. Die staatlichen Richtlinien rund um die sogenannte «Crisis Care» sehen vor, dass Behandlungen eingeschränkt werden können, wenn Personal, Medizin und Versorgungsgüter knapp bemessen sind.

Für Gebiete, wo Kliniken kaum noch freie Betten auf Intensivstationen haben, verlängerte Ghaly zudem ein striktes Ausgehverbot. Der Süden Kaliforniens und das landwirtschaftlich geprägte San Joaquin Valley hätten praktisch keine Kapazitäten auf den Intensivstationen für die Behandlung von Covid-19-Patienten mehr, berichtete er. Einige der überlasteten Hospitäler hätten noch nicht einmal Platz, um die Krankenwagen zu entladen oder Sauerstoff für Patienten zu besorgen, die nicht atmen könnten.

Für Dienstag meldete Kalifornien mehr als 31’000 Neuinfektionen und 242 Todesfälle. In dem US-Staat sind seit Pandemiebeginn fast 25’000 Menschen mit oder an dem Virus gestorben.

2.15 Uhr: Deutsche Konjunkturmassnahme ohne Effekt

Die befristete Senkung der Mehrwertsteuer in Deutschland hat einer Studie zufolge nur vergleichsweise geringe Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum gehabt. Das Ifo-Institut schätze den Konsumeffekt auf 6,3 Milliarden Euro. Dies berichtet das deutsche «Handelsblatt» am Mittwoch. Damit betrage der Anstieg des Binnenkonsums im Vergleich zum Vorjahr 0,6 Prozent. Kosten und Nutzen der Massnahme stünden somit in einem eher ungünstigen Verhältnis, zitierte das Blatt zudem den Ifo-Experten Andreas Peichl. Die Senkung habe den deutschen Staat 20 Milliarden Euro gekostet und sei die teuerste Massnahme im Coronavirus-Konjunkturpaket, hiess es weiter.

1.20 Uhr: Pfizer/Biontech wollen weitere EU-Zulassung

Die Europäische Impfstoffbehörde (EMA) rechnet mit einem baldigen Antrag des Impfstoff-Herstellers Biontech mit seinem US-Partner Pfizer. Es geht dabei um die Zulassung der Entnahme von sechs Impfeinheiten pro Ampulle. «Das Unternehmen hat angekündigt, in den nächsten Tagen einen Antrag auf Änderung zu stellen, der vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) rasch geprüft wird. Wenn der CHMP feststellt, dass sechs Dosen zuverlässig extrahiert werden können, wird er eine Änderung der aktuellen Bedingungen der Genehmigung empfehlen, um die Mitgliedstaaten bei der Einführung des Impfstoffs zu unterstützen.» Dies erklärte eine EMA-Sprecherin der deutschen Zeitung «Bild» vom Mittwoch. Der tschechische Premierminister Andrej Babis sagte zudem der Nachrichtenagentur Reuters, er habe die Angelegenheit bei der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, angesprochen, um so bald wie möglich eine EMA-Genehmigung für die zusätzliche Impfdosis je Ampulle zu erhalten.

In der Schweiz, Grossbritannien, den USA und Israel ist die Nutzung einer sechsten Dosis bereits zugelassen. Die Entnahme von sechs Dosen aus den Ampullen ist von der EU-Zulassung aber bisher nicht abgedeckt.

0 Uhr: Erster Nachweis von neuer Virusvariante in USA

Im US-Staat Colorado ist erstmals die Coronavirus-Variante B.1.1.7 nachgewiesen worden. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sei darüber in Kenntnis gesetzt worden, teilte das Büro des Gouverneurs Jared Polis am Dienstag mit. Festgestellt worden sei die erstmals in Grossbritannien entdeckte Coronavirus-Variante bei einem jungen Mann, der sich derzeit in Isolation befinde und zuletzt nicht gereist sei. Es handelt sich um den ersten bekannten Nachweis des mutierten Virustyps in den USA.

Die neue Coronavirus-Variante ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. Die meisten EU-Staaten hatten nach Bekanntwerden der Mutation entschieden, Reisen aus und nach Grossbritannien weitgehend einzuschränken, um die Verbreitung zu verhindern. Auch in Deutschland ist der mutierte Virustyp bereits nachgewiesen worden.

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