Überblick Fast 500 Corona-Tote innerhalb eines Tages in Grossbritannien – Verschärfte Corona-Vorschriften in Italien ab Freitag

Agenturen/red

4.11.2020

Aus der Schweiz und Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innert 24 Stunden 10'073 neue bestätigte Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. 73 Covid-19-Erkrankte sind gestorben. Damit steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 2275.

Das ist der erste fünfstellige Anstieg der Infektionszahlen. 247 Infizierte wurden neu ins Spital eingeliefert worden. Dies ist den BAG-Zahlen vom Mittwoch zu entnehmen.

Am Dienstag waren dem Bundesamt 6126 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Vergangenen Mittwoch waren es 8616. Damit ist die Zahl im Wochenvergleich stark gestiegen. Am Montag hatte das Bundesamt für die 72 Stunden über das Wochenende 21'926 neue Ansteckungen gemeldet.

Der Kanton Wallis ergreift unterdessen zusätzliche Corona-Schutzmassnahmen, um die Kurve der COVID-19-Fälle deutlich zu reduzieren und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Ab Freitag werden auch Restaurants, Cafés und Bars ganz geschlossen. Die Massnahmen gelten bis und mit dem 30. November.

Das Zürcher Universitätsspital muss nach eigenen Angaben nicht dringliche Eingriffe in einigen Abteilungen absagen, verschieben oder auslagern. So sollen Kapazitäten für Covid-Patienten geschaffen werden.

Bundesrat beschliesst neue Massnahmen

Der Bundesrat hat über weitere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus informiert. So soll die Armee mit bis zu 2500 Armeeangehörigen den Kantonen im Gesundheitswesen im Kampf gegen die Folgen der Pandemie helfen. Selbstständigerwerbende und Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung können weiterhin Erwerbsersatz beanspruchen, wenn sie von den Corona-Massnahmen stark betroffen sind. Ausserdem sollen Sportvereine Millionendarlehen erhalten.

Europa im Kampf gegen das Virus

In Italien treten am Freitag erheblich verschärfte Vorschriften zum Corona-Schutz in Kraft. Für die rund 60 Millionen Bürger gelten nächtliche Ausgangssperren von 22.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens. Für den Weg zur Arbeit oder aus medizinischen Gründen sind Ausnahmen erlaubt.

In weiten Teilen Portugals ist am Mittwoch ein zweiter Lockdown wegen der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Auf eine strenge Ausgangssperre wird dabei verzichtet, stattdessen wird den Portugiesen nun dringend empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben.

Mit fast 500 Toten innerhalb eines Tages hat Grossbritannien den höchsten Stand an Todesfällen von Corona-Infizierten seit Mitte Mai erreicht. Für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS gilt ab Donnerstag die höchste Warnstufe. Man steuere auf eine «ernste Situation» zu, sagte NHS-Chef Simon Stevens am Mittwoch. Ab diesem Donnerstag gilt in England zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein Teil-Lockdown mit ähnlichen Regeln wie in Deutschland.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Regierung in Rom verschiebt die jüngsten Verschärfungen zum Corona-Schutz in Italien kurzfristig um einen Tag.
  • Mit fast 500 Toten innerhalb eines Tages hat Grossbritannien den höchsten Stand an Todesfällen von Corona-Infizierten seit Mitte Mai erreicht.
  • Der Bundesrat beschliesst neue Corona-Massnahmen: Die Armee unterstützt die Kantone, Selbstständige erhalten weiterhin Erwerbsersatz, Profi-Sportclubs sollen Beihilfen à fonds perdu erhalten.
  • Das BAG meldet 10'073 Covid-19-Neuinfektionen innert eines Tages bei 36'369 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 27,7 Prozent. 
  • Wegen der Krise fürchten laut der Konjunkturforschungsstelle KOF rund zehn Prozent der Schweizer Betriebe um ihre Existenz, im Gastgewerbe ist es sogar jeder dritte Betrieb.

21.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.45 Uhr: Corona-Sperren: Vatikanische Museen machen zu

Im Zuge der Schliessung der Museen in ganz Italien macht auch der Vatikan seine Ausstellungen zu. Das betrifft unter anderem die Sixtinische Kapelle mit ihren berühmten Wand- und Deckengemälden in den Vatikanischen Museen. Das teilte der katholische Kirchenstaat am Mittwoch mit. Die italienische Regierung verschärft ab Freitag ihre Corona-Schutz-Beschränkungen. Dann müssen alle Museen und Ausstellungen im Land zumachen. Die Vorschrift gilt zunächst für vier Wochen bis zum 3. Dezember. Die Theater und Kinos in Italien sind schon etwas länger zu. Der kleine Kirchenstaat liegt im Zentrum Roms. Im Frühjahr hatten die Vatikanischen Museen wegen der ersten Welle der Corona-Pandemie schon einmal für mehrere Monate ihre Türen geschlossen.

20.48 Uhr: Italien verschiebt neue Corona-Verschärfungen

Die Regierung in Rom verschiebt die jüngsten Verschärfungen zum Corona-Schutz in Italien kurzfristig um einen Tag. Das sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Mittwochabend im Fernsehen. Der Beginn sei statt für Donnerstag jetzt für Freitag vorgesehen, sagte er. Die Regierung plant unter anderem nächtliche Ausgangssperren im ganzen Land sowie weitere Maßnahmen in Hochrisikozonen in bestimmten Regionen. Die Vorbereitung erfordere noch etwas Zeit

20.30 Uhr: Slowakei verlängert Ausgangssperre - Einreisende im Dilemma

Die slowakische Regierung hat am Mittwoch die geltende landesweite Ausgangssperre bis zum 14. November verlängert. Wer keinen negativen Corona-Test vorweisen kann, darf seine Wohnung nicht einmal mehr für den Weg zur Arbeit verlassen. Erlaubt sind nur dringend notwendige Besorgungen und das Absolvieren eines Corona-Tests.

In ein besonderes Dilemma geraten Menschen, die aus dem Ausland einreisen. Nach einer Reihe widersprüchlicher Regierungsankündigungen der letzten Tage veröffentlichte das Aussenministerium in Bratislava am Mittwoch eine Auslegung der aktuell gültigen Bestimmungen, die Klarheit schaffen sollte.

Aufgrund einer Regierungsverordnung darf man demnach zwar aus Deutschland oder einem anderen nicht als Risikoland qualifizierten Staat ungehindert einreisen, ohne einen negativen Corona-Test vorweisen oder eine Quarantäne antreten zu müssen. Aufgrund einer gleichzeitig geltenden anderen Vorschrift gilt aber auch für diese Einreisenden das Verbot, sich ohne negativen Corona-Test frei im Land zu bewegen.

In der Slowakei wurde fast die ganze Bevölkerung mit Corona-Schnelltests untersucht. Einreisende in die Slowakei aus einem nicht als Risikoland qualifizierten Staat stehen ohne negativen Coronatest vor einem Problem. 
In der Slowakei wurde fast die ganze Bevölkerung mit Corona-Schnelltests untersucht. Einreisende in die Slowakei aus einem nicht als Risikoland qualifizierten Staat stehen ohne negativen Coronatest vor einem Problem. 
Bild: Edmund ÷rzsik/TASR/dpa

19.19 Uhr: EU-Kommission stellt inmitten zweiter Corona-Welle Konjunkturprognose vor

Überschattet von der zweiten Welle der Corona-Pandemie stellt die EU-Kommission am Donnerstag gegen Mittag ihre Herbst-Konjunkturprognose vor. Im Sommer war die Brüsseler Behörde über das Jahr 2020 gesehen noch von einem Einbruch der Wirtschaft aller 27 EU-Staaten von im Schnitt 8,3 Prozent ausgegangen. Für das zweite Halbjahr hatte sie einen leicht optimistischen Ausblick gewagt.

Die zweite Ansteckungswelle des neuartigen Coronavirus versieht bisherige und anstehende Prognosen allerdings mit einem grossen Fragezeichen. Das machte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni am Dienstag bereits deutlich: «Wir leben in herausfordernden Zeiten - auch bei Vorhersagen.» Es gebe trotz allem Anzeichen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der zweiten Welle geringer ausfallen könnten, als bei der ersten im Frühjahr, sagte der Italiener.

18.56 Uhr: Erstmals Übersterblichkeit in der Zentralschweiz seit Coronabeginn

In der zweiten Oktoberhälfte haben Statistiker für die Zentralschweiz erstmals seit Ausbruch der Coronapandemie eine Übersterblichkeit errechnet. Betroffen davon ist die Altersklasse der Personen, die älter als 65 Jahre alt sind, wie das Luzerner Statistikamt Lustat am Mittwoch mitteilte.

Die Statistiker vergleichen die wöchentlichen Todesfälle mit den statistisch zu erwartenden. Erstmals seit Mitte April sei in der Zentralschweiz in der Woche vom 19. bis 25. Oktober bei den Über-65-Jährigen eine Übersterblichkeit beobachtet worden, teilte Lustat mit.

Lustat errechnet eine Bandbreite der zu erwartenden Todesfälle. Diese erstreckte sich in der fraglichen Woche bei den Menschen im Pensionsalter zwischen 73 und 124 Todesfällen. Eingetreten waren in der Zentralschweiz aber aufgrund einer Hochrechnung 129,7 Todesfälle.

In der gleichen Woche kam es zu hochgerechnet 13,6 Todesfällen von Personen, die jünger als 65 sind. Die Bandbreite in dieser Altersklasse betrug 4 bis 24 Todesfälle.

Die zweite Coronawelle hat in der Zentralschweiz zu einer Übersterblichkeit geführt. (Symbolbild)
Die zweite Coronawelle hat in der Zentralschweiz zu einer Übersterblichkeit geführt. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Marcel Bieri

18.46 Uhr: Bald 800’000 Corona-Fälle in Italien - Neuinfektionen stabil

In Italien haben die Gesundheitsbehörden am Mittwoch 30’550 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Die Zahl der neuen Ansteckungen mit dem Virus hatte Ende der vergangenen Woche schon etwas höher gelegen. Einige Experten sprachen deshalb von einem Anzeichen, dass sich dieser Wert auf hohem Niveau stabilisiert haben könnte. Giovanni Rezza, ein Fachmann des Gesundheitsministeriums, mahnte trotzdem vor Journalisten vor zu schnellen Schlüssen. Die Regierung in Rom hatte im Oktober mehrfach die Schutzvorschriften gegen den Erreger Sars-CoV-2 verschärft. An diesem Donnerstag soll zudem eine nächtliche Ausgangssperre starten.

Die Zahl der neuen Covid-19-Todesfälle blieb mit 352 Opfern innerhalb von 24 Stunden am Mittwoch weiter hoch. Das 60-Millionen-Einwohner-Land registrierte in der Pandemie seit Februar insgesamt fast 800’000 Infektionsfälle. Im Zusammenhang mit dem Virus starben nach offiziellen Angaben bisher 39’764 Menschen.

18.43 Uhr: Fast 500 Corona-Tote innerhalb eines Tages in Grossbritannien

Mit fast 500 Toten innerhalb eines Tages hat Grossbritannien den höchsten Stand an Todesfällen von Corona-Infizierten seit Mitte Mai erreicht. Die zuständige Statistikbehörde meldete am Mittwoch 492 Fälle, in denen die Patienten innerhalb von vier Wochen vor ihrem Tod positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. So hoch lag die Zahl der Todesfälle nicht mehr seit dem 19. Mai, als 500 Tote gezählt wurden. Mit mehreren Zehntausend Toten gilt Grossbritannien als das bislang von der Pandemie am härtesten getroffene Land in Europa.

Für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS gilt ab Donnerstag zudem die höchste Warnstufe. Man steuere auf eine «ernste Situation» zu, sagte NHS-Chef Simon Stevens am Mittwoch. Ab diesem Donnerstag gilt in England zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein Teil-Lockdown mit ähnlichen Regeln wie in Deutschland.

18.21 Uhr: Internationales Ballonfestival abgesagt

Die 43. Ausgabe des Internationalen Heissluftballonfestivals von Château d'Oex (VD) wird um ein Jahr auf 2022 verschoben. Es hat sich wegen der Pandemie-Situation als zu kompliziert und zu teuer erwiesen, im nächsten Januar eine Ausgabe zu organisieren.

Die Veranstaltung bringt seit mehr als 40 Jahren jedes Jahr die besten Ballonfahrer der Welt zusammen. Je nach Wetter und Jahr zieht das Festival in den Waadtländer Alpen zwischen 10'000 und 30'000 Zuschauer an.

Das Organisationskomitee prüfte «alle möglichen Lösungen», um die Veranstaltung vom 23. bis 31. Januar 2021 unter Einhaltung der erforderlichen Schutzmassnahmen aufrechtzuerhalten. Es warf schliesslich das Handtuch, denn «die Einschränkungen für einen Anlass, der ein sehr grosses und mobiles Publikum» anlockt, seien «finanziell unüberwindbar», schreibt das Organisationskomitee in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Das nächste Heissluftballonfestival von Châteaux d'Oex in den Waadtländer Alpen soll wegen Corona erst wieder im Januar 2022 stattfinden. (Archivbild)
Das nächste Heissluftballonfestival von Châteaux d'Oex in den Waadtländer Alpen soll wegen Corona erst wieder im Januar 2022 stattfinden. (Archivbild)
Bild:  Keystone//Dominic Favre 

17.50 Uhr: Ausgangssperren und Reiseverbote in Italien

Nächtliche Ausgangssperren und Risikozonen mit Reiseverboten: Im Kampf gegen die zweite Corona-Welle schränkt die Regierung in Rom die Bewegungsfreiheit der 60 Millionen Bürger ab Donnerstag verstärkt ein. Die Ausgangssperre gilt von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Ausserdem teilt die Regierung das Land in drei Risikozonen ein und erlässt Teil-Lockdowns für besonders gefährdete Gebiete.

In den Zonen mit hohem oder sehr hohem Risiko wird das Verlassen des Wohnorts und der Region beschränkt. Als Ausnahmen gelten die Arbeit oder medizinische Gründe. Zudem müssen dort Bars und Restaurants schliessen. Die Verschärfung gilt zunächst für vier Wochen bis zum 3. Dezember. Im ganzen Land müssen alle Museen schliessen. Öffentliche Verkehrsmittel dürfen nur noch halb voll sein. Höhere Schulen und Universitäten müssen auf Online-Unterricht umstellen. Einkaufszentren sollen am Wochenende grossteils dicht sein.

Mit dem Prinzip der drei Risikozonen will Rom gezielter auf regionale Unterschiede bei der Corona-Entwicklung eingehen, aber einen strengen nationalen Lockdown wie bei der ersten Welle verhindern. Zur Festlegung der Zonen sollen nach Medienberichten rund 20 Kriterien herangezogen werden, darunter die Infektionszahlen. Ausserdem soll die Belastung und Qualität des Gesundheitssystems eine Rolle spielen.

Einen nationalen Lockdown wie im Frühjahr lehnt Contes Mitte-Links-Regierung bisher ab. Damals durften die Menschen in ganz Italien viele Wochen nur aus triftigen Gründen ihre Wohnung verlassen. Unternehmen standen still. Italiens Wirtschaftskraft brach massiv ein. Jetzt forderte Rom Bürger und Firmen auf, so viel wie möglich im Homeoffice zu arbeiten.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat ein neues Paket von Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus unterzeichnet.
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat ein neues Paket von Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus unterzeichnet.
Keystone/LaPresse/AP/Roberto Monaldo

17.25 Uhr: Wallis beschliesst zusätzliche Schutzmassnahmen

Der Kanton Wallis ergreift zusätzliche Corona-Schutzmassnahmen, um die Kurve der COVID-19-Fälle deutlich zu reduzieren und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Ab Freitag werden auch Restaurants, Cafés und Bars ganz geschlossen. Die Massnahmen gelten bis und mit dem 30. November.

Schliessen müssen auch Pubs und gelegentlich geöffnete Gasthäuser. Betroffen sind auch Bäckerei-, Tankstellen-, Bahnhof-, Hotel- und Campingbars. Lebensmittel- und Mahlzeiten-Hauslieferdienstleistungen sind nur noch bis 22 Uhr erlaubt.

Ausgenommen von der Schliessung sind Märkte, bei denen jedoch ein Konsum vor Ort verboten ist. Take-Away mit Ausgabemöglichkeiten unter Einhaltung einer sozialen Distanz ist ebenfalls bis 22 Uhr noch erlaubt.

Gemeinnützige Kantinen, Spital- oder Schulkantinen dürfen unter Einhaltung erhöhter Hygienestandards, etwa Maskenpflicht auch für das Personal und maximal vier Personen pro Tisch, geöffnet bleiben. Hotelrestaurants dürfen nur noch Gäste bewirten, die dort logieren, ebenfalls unter Einhaltung erhöhter Hygienestandards.

Auch im Wallis müssen Restaurants, Cafés und Bars ab Freitag um 22 Uhr ganz schliessen. (Archivbild)
Auch im Wallis müssen Restaurants, Cafés und Bars ab Freitag um 22 Uhr ganz schliessen. (Archivbild)
KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

16.55 Uhr: Zürcher Unispital muss Eingriffe aufschieben

Das Zürcher Universitätsspital muss nach eigenen Angaben nicht dringliche Eingriffe in einigen Abteilungen absagen, verschieben oder auslagern. So sollen Kapazitäten für Covid-Patienten geschaffen werden.

Es bestünden für alle relevanten Bereiche aber Stufenpläne, um die Kapazitäten erweitern zu können, teilte das Universitätsspital Zürich (USZ) mit. Welche Abteilungen im Einzelnen betroffen sind oder wie viele Eingriffe nicht stattfinden können, konnte das Spital nicht beantworten.

Die nicht dringlichen Eingriffe, die am USZ nicht abgesagt oder verschoben werden, werden an das USZ Flughafen ausgelagert. Unter den Krankenhäusern im Kanton Zürich bestehen Abmachungen zur gegenseitigen Entlastung.

Am Universitätsspital Zürich müssen nicht dringende Eingriffe verschoben werden (Archivbild).
Am Universitätsspital Zürich müssen nicht dringende Eingriffe verschoben werden (Archivbild).
KEYSTONE/URS FLUEELER

So werden etwa Covid-Patienten proportional zur Spitalgrösse zugeteilt. Damit wollen die Spitäler verhindern, dass es wie bei der ersten Welle zu einer ungleichen Verteilung der Erkrankten kommt. Im Frühling war etwa das Zürcher Stadtspital Triemli und Waid übermässig belastet.

Steigen die Patientenzahlen weiter an, können die Spitäler ihre Kapazitäten noch ausbauen. Das Problem sind dabei aber nicht primär die Betten oder Beatmungsgeräte, sondern die fehlenden Mitarbeitenden. Die Betreuung eines Covid-Patienten ist laut den Spitälern zwei- oder gar dreimal so aufwendig wie die Pflege eines «normalen» Patienten.

Am Universitätsspital Zürich waren am Mittwoch 14 Covid-Patienten auf der Intensivstation und 38 auf den Bettenstationen untergebracht. Im gesamten Kanton waren 336 hospitalisiert, davon 52 auf Intensivstationen. Kantonsweit mussten 33 beatmet werden. Bisher starben 198 Menschen im Kanton mit einer Corona-Infektion.

16.30 Uhr: Kein temporäres Kundgebungsverbot in Bern

Die Berner Kantonsregierung verhängt vor dem Hintergrund der Coronapandemie kein temporäres Kundgebungsverbot. Sie richtet sich jedoch mit einem dringenden Appell an die Bevölkerung, angesichts der epidemiologischen Lage auf Demonstrationen zu verzichten.

Der bernische Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) hatte beantragt, politische und zivilgesellschaftliche Kundgebungen mit mehr als 15 Personen momentan zu verbieten. Damit drang Müller aber nicht durch, wie aus einer Mitteilung des Regierungsrats vom Mittwoch hervorgeht.

Die Vereinigung Demokratische Juristinnen und Juristen wies in einer Mitteilung darauf hin, dass es durchaus möglich sei, Kundgebungen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln durchzuführen. So geschehen am vergangenen Wochenende, als in Bern über tausend Gesundheitsfachleute demonstrierten.

Ausserdem zweifelte die Vereinigung die Wirkung eines Demonstrationsverbots an. Gerade Corona-Skeptiker hätten in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sich nicht an solche Vorgaben halten würden.

Polizisten kontrollieren im September auf dem Bundesplatz in Bern einen Klimaaktivisten, nachdem hier eine Protestaktion aufgelöst wurde. (Archiv)
Polizisten kontrollieren im September auf dem Bundesplatz in Bern einen Klimaaktivisten, nachdem hier eine Protestaktion aufgelöst wurde. (Archiv)
Bild: Keystone

15.52 Uhr: Ende der Medienkonferenz

«Die Armee geht nur dorthin, wo sie wirklich gebraucht wird», sagt Thomas Süssli, Chef der Armee. Darum würden die Gesuche auf Unterstützung genau geprüft, sagt er zum Abschluss der Medienkonferenz auf die Frage eines Journalisten, wie genau die Ressourcen des Militärs eingesetzt würden. Die Prüfung obliege aber dem Bund.

Damit endet die heutige Medienkonferenz des Bundesrats. Wir danken für die Aufmerksamkeit. Die nächste Medienkonferenz auf Bundesebene ist geplant für Freitag, 14 Uhr. Dann werden wieder die Fachexperten des Bundes Auskunft geben.

15.50 Uhr: Positiv getestetes Pflegepersonal

Gibt es Empfehlungen des Bundes, ob man Pflegepersonal weiterhin soll aus der Quarantäne holen dürfen? Virginie Masserey vom BAG erklärt, dass positiv getestete Personen nicht arbeiten sollten. Wenn sie symptomfrei seien, könne man sie aber im Ausnahmefall zur Arbeit aufbieten. Dies sei jedoch eine Ausnahme und dürfe nicht zur Regel werden.

15.44 Uhr: Maurer lehnt Steuererhöhungen klar ab

Die jetzige Krise werde den Bund noch über eine Frist von zehn Jahren hinaus beschäftigen, gibt sich Ueli Maurer überzeugt. Nach dieser Krise werde man nicht innert Monaten zur früheren Situation zurückkehren. Steuererhöhungen lehnt der Finanzminister aber ab, um das Geld wieder hereinzuholen.

Man habe nach der Krise einfach für mehrere Jahren eine Situation, die es nicht erlaube, neue Aufgaben zu finanzieren – es brauche dann Ausgabendisziplin. Und an der Stelle bringt Maurer erneut die Konzernverantwortungs-Initiative ins Spiel: Man dürfe nun nicht Unternehmen mit neuen Belastungen verscheuchen.

15.40 Uhr: Konkurse in der Gastronomie

Gerade in der Gastrobranche und Hotellerie drohten nun Konkurse. Könne sich die Schweiz das leisten? Dies würden nun die Kantone im Einzelfall entscheiden müssen, so Maurer. Er gehe aber davon aus, dass die Kantone ihre Infrastruktur aufrechterhalten wollten. Doch über solche Entscheide müsse vor Ort befunden werden, das könne man nicht in Bundesbern tun.

15.36 Uhr: Spitäler müssen noch nicht zu Triage greifen

Der Bund hat noch kein detailliertes Wissen, wo genau sich die registrierten Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-10 ereignet hätten, sagt Viriginie Masserey vom BAG. Was sie sagen könne, ist, dass bisher kein Spital wegen Überlastung auf Triage zurückgreifen musste.

15.33 Uhr: Härtefallregelung muss noch präzisiert werden

Wenn die Kantone mit dem Geld aus der Härtefallregelung, das sie jetzt vom Bund erhalten, Kredite vergibt, müsste der Betrag nach einer Rückzahlung an den Bund retourniert werden, sagt Maurer auf eine entsprechende Frage. Die genauen Modalitäten der nun beschlossenen Härtefallregelung müssten aber noch beschlossen werden.

15.31 Uhr: Frage zu Spitalengpässen

Wenn alle nicht dringenden Eingriffe verschoben und die Privatkliniken in die Pflicht genommen werden: Gibt es eine Prognose, wann dann in den Spitälern die Kapazitätsgrenzen erreicht werden? Die Situation ändere sich gerade jeden Tag, so Berset. Er wiederholt zudem, dass die Kantone und Spitäler noch nicht alle Mittel ausgeschöpft hätten, um zu einer Entspannung der Lage beizutragen. Er hoffe, dass eine Überlastung noch verhindert werden könne, wie das auch im Frühling gelungen sei. Doch dafür müsse die Zahl der Neuansteckungen noch markant sinken.

15.27 Uhr: Bei Wahleingriffen müssen die Kantone handeln

Die Wahleingriffe in den Kantonen sind das Thema der Stunde: Berset kritisiert wiederholt, dass noch nicht alle Kantone solche Eingriffe abgesagt hätten, obwohl dazu eine gesetzliche Pflicht bestehe. Allerdings kann der Bund nun nicht mehr direkt eingreifen, erklärt Berset.

Im Frühling hätte die Landesregierung das noch auf Basis des damals geltenden Notrechts verfügen können, doch nun gelte nicht mehr die ausserordentliche Lage. Und im Covid-19-Gesetz sei keine entsprechende Handhabe des Bundes vorgesehen.

15.24 Uhr: Hilfe für Sportclubs

Sind die À-fonds-perdu-Beiträge für Sportclubs als kurzfristige Hilfe gedacht? Solche Fragen würden nun auch im Rahmen des runden Tisches geklärt, sagt Amherd. Sollte der Entscheid aber zugunsten dieser Beiträge gefällt werden, dann müsse die Hilfe schnell erfolgen, da den Clubs von einem Tag auf den anderen die Ticketeinnahmen weggebrochen seien.

15.22 Uhr: Armeeeinsätze nur ohne Wahleingriffe

Der Bundesrat wird von Fall zu Fall prüfen, ob er den Kantonen Personal der Armee zur Verfügung stelle, so Berset. Es werde keine Mittel geben, wenn noch nicht alle Möglichkeiten beim Kanton ausgeschöpft würden. Es dürfe nicht sein, dass der Bund mit einem Armeeeinsatz die Wahleingriffe der Kantone möglich mache.

15.19 Uhr: Kantönligeist bei wirtschaftlicher Hilfe

Die Kantone würden die Unternehmen ganz unterschiedlich unterstützen – ist das fair? Maurer bekräftigt, dass die Kantone entscheiden. Er illustriert am Beispiel der Hotellerie, dass die Situation nicht überall gleich sei: Kongresshotels in Städten etwa seien stärker getroffen als jene in den Bergkantonen. Die Kantonsregierungen könnten die Situation jeweils besser einschätzen.

15.12 Uhr: Wer früher verdient hat, soll nun bezahlen

Die Kantone sind selbst dafür verantwortlich, wie sie das Geld für Härtefälle verteilen. Der Bund habe lediglich das Budget dazu beschlossen und den Verteilungsschlüssel festgelegt, sagt Maurer auf die Frage nach dem detaillierten Einsatz der Beiträge.

Zudem spricht sich der Finanzminister gegen die Anspruchshaltung aus: Es könne nicht sein, dass überall der Steuerzahler die Verantwortung übernehmen müsse, so Maurer. Andere hätten früher gutes Geld verdient, nun müssten auch diese in die Bresche springen.

15.11 Uhr: Wann kommt die Armee zum Zug?

Es heisse, in den Spitälern gebe es noch freie Kapazitäten – gleichzeitig werde das Militär aufgeboten. Das werfe Fragen auf. Berset erklärt, dass die Kantone nun auf nicht notwendige Eingriffe verzichten sollten – und nur wenn dann die Kapazitäten nicht ausreichen sollten, dann könne das Militär aufgeboten werden. Es gebe darum keinen Widerspruch, es sei daher eine Frage der Abfolge.

Amherd ergänzt, dass die Armee nur dann zum Zug komme, wenn die Kantone am Limit seien und sich nicht mehr gegenseitig aushelfen könne. Es gebe einen genauen Kriterienkanon, wann ein Armeeeinsatz genehmigt werde. Dies sei auch eine Lehre aus der ersten Welle gezogen: Damals hätten manche Kantone Armeeangehörige «auf Vorrat» bestellt, wofür sie auch ein gewisses Verständnis habe. Die Situation sei für alle neu gewesen, doch nun habe man mehr Erfahrung.



15.10 Uhr: Rund 27 Prozent der Intensivpflegebetten frei

Der Bundesrat behält die aktuelle Entwicklung der Fallzahlen im Auge. Aktuell sehe man eine gewisse Verlangsamung, so Berset – das sei hoffentlich auf die getroffenen Massnahmen zurückführen. Die ursprüngliche Frage, ob nun Vergleichbares passiere in der Schweiz wie im Frühling in der stark betroffenen Lombardei, beantwortet Berset nicht. Er wiederholt aber seinen Aufruf an die Adresse der Kantone, die Kapazitäten besser zu koordinieren.

Die Situation in den Intensivstationen ändert sich ständig, ergänzt Viriginie Masserey von Bundesamt für Gesundheit (BAG). Es sei nicht zu jedem Zeitpunkt möglich, sich einen genauen Überblick zu verschaffen. Derzeit betrage die Reserve an Intensivbetten nach ihrem Wissen rund 27 Prozent.

15.05 Uhr: Reicht eine Absprache zwischen den Spitälern?

Frage zu den Spitälern: Vor Kurzem habe Berset angekündigt, dass der Bundesrat bei einem drohenden Engpass in den Spitälern weitere Massnahmen erlassen könne. Heute spreche er nur von einer nötigen Koordination zwischen den Spitälern. Was gelte denn nun? Berset erklärt, dass schweizweit rund ein Drittel der Intensivpflegebetten noch frei seien – jedoch gebe es regional grosse Unterschiede, und auf die Kapazitäten der Privatkliniken sei noch nicht zurückgegriffen worden. Daher brauche es nun eine Koordination zwischen den Spitälern. 

15 Uhr: Gesprochenes Geld für Härtefälle wird nicht reichen

Die 200 Millionen, die der Bundesrat nun für Härtefälle beschlossen hat, dürften nach Einschätzung von Finanzminister Ueli Maurer nicht reichen. Die Zahl stammt noch aus der Zeit vor dem aktuellen Anstieg der Fallzahlen und der neuen Massnahmen, wie Maurer sagt. Wie viel Geld letztlich nötig ist, lasse sich derzeit aber nicht abschätzen, sagt der Bundesrat auf die Frage eines Journalisten.

14.58 Uhr: Spitze gegen Konzernverantwortungsinitiative

Die wirtschaftliche Situation bleibe auch in der näheren Zukunft schwierig, so der Finanzminister. Dann meint er, er erlaube sich noch «einen Werbespot»: «Eine Annahme der Konzernverantwortungs-Initiative wäre in dieser Situation Gift», so der SVP-Bundesrat.

14.55 Uhr: «Nicht jeder Betrieb kann mit Beiträgen rechnen»

Konkret will sich der Bund an kantonalen Massnahmen, die seit Inkrafttreten des Covid-19-Gesetzes Ende September ausgerichtet werden, zur Hälfte beteiligen – maximal mit 200 Millionen Franken. Maurer lässt erkennen, dass das nicht ausreichen könnte. Die genaue Höhe und der Verteilschlüssel müssten aber noch in einer Vernehmlassung geklärt werden, die Regelung soll aber bereits auf den 1. Dezember 2020 in Kraft treten. Doch: «Härtefall heisst nicht, dass jeder Betrieb mit Beiträgen rechnen kann», so Maurer. Daher würden auch in den nächsten Monaten Konkurse vorkommen, «trotz aller guten Instrumente, die wir haben».  

14.51 Uhr: Wirtschaftsfolgen noch Jahre zu spüren

Finanzminister Ueli Maurer hat das Wort. Die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise würden die Schweiz auch noch im kommenden Jahrzehnt beschäftigen, betont er. Um zu erklären, wo genau wir jetzt in der Krisenbewältigung stehen, blickt Maurer auf die Situation im Frühling zurück. Damals sei es darum gegangen, die Wirtschaft flächendeckend mit Liquidität zu versorgen. Nun sei kein genereller Lockdown mehr in Kraft – man müsse darum gezielt den Härtefällen helfen. 

14.50 Uhr: Situation für Sportclubs bleibt angespannt

Nun erläutert Amherd die finanzielle Unterstützugn im Sportbereich. Insgesamt gehe es um Darlehen in der Gesamthöhe von 175 Millionen Franken pro Jahr. Weil es eile, treten diese Regelungen per 1. Dezember in Kraft, so die Sportministerin. Weil bereits absehbar sei, dass die Situation für die Sportklubs weiterhin angespannt bleiben dürfte, seien weitere Bundeshilfen geplant. Dazu werde ein runder Tisch weitergeführt. 100'000 Arbeitsplätze würden vom Sport abhängen, so Amherd – und sie erinnert daran, dass der Sport auch wichtig für die körperliche und psychische Gesundheit sei.



14.46 Uhr: Kantone rufen Armee um Hilfe

Nun hat Verteidigungsministerin Viola Amherd das Wort. Sie führt aus, dass die Kantone Freiburg, Genf, Wallis, Bern und Jura bereits Gesuche um Unterstützung durch die Armee eingereicht hätten. Für das VBS sei wichtig, dass das Subsidiaritätsprinzip gewahrt bleibe. So müssten die Kantone erst sicherstellen, dass sie alle ihre zivilen Mittel ausgeschöpft seien. 

14.44 Uhr: Hilfe für Selbstständige

Nun bestätigt Berset, dass Selbstständigerwerbende und Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung weiterhin Erwerbsersatz beanspruchen können, wenn sie von den Corona-Massnahmen stark betroffen sind. Dieser Bezug sei rückwirkend auf den 17. September möglich.



14.37 Uhr: «Die Fallzahlen steigen weiterhin stark»

Nun kommt Berset auf die zuletzt vom Bundesrat erlassenen Verschärfungen der Massnahmen zu sprechen und auf die weiterführenden Schritte mehrerer Kantone. Der Anstieg der Fallzahlen habe etwas gebremst werden können, bleibe jedoch auf hohem Niveau: «Die Fallzahlen steigen weiterhin stark.» Das Ziel bleibe, eine Überlastung des Spitalwesens zu vermeiden.

Die Situation für Kultur, Wirtschaft und Sport bleibe herausfordernd. Mit Vertretern der Kulturschaffenden suche er das Gespräch, um Lösungen zu finden, so der Innenminister. 

14.35 Uhr: Berset kritisiert die Kantone

Berset kritisiert die Kantone: Die Koordination und Zusammenarbeit der Spitäler sei mangelhaft. «Es gibt einen Koordinationsmangel», sagte der Gesundheitsminister. Deshalb habe der Bundesrat zusammen mit der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) ein Brief an die Kantone geschickt, in dem er sie auffordert, die Zusammenarbeit zu verbessern.

«Es ist nicht akzeptabel, dass gewisse Kantone nicht dringende Eingriffe nicht verschieben.» Es solle auch eine Zusammenarbeit mit den Privatkliniken stattfinden, sagte Berset. Im Moment gebe es keinen Mangel an Intensivbetten, «aber wir müssen darauf vorbereitet sein».

14.33 Uhr: Spitäler stossen an Grenzen

Berset erklärt, dass die Fallzahlen in allen Regionen und über alle Altersgruppen hinweg ansteigen. Die aktuelle Situation erinnere an die erste Infektionswelle vom Frühling, so stiessen erste Spitäler bereits an ihre Kapazitätsgrenzen. Rund 300 Personen seien aktuell in Intensivpflege in den Spitälern, so der Gesundheistminister. Das Ziel sei, dass die Spitäler nun nicht dringende Eingriffe aufschieben. Ausserdem stehe man im Dialog mit Privatkliniken. Die Federführung hätten die Kantone, von denen nun eine gegenseitige Solidarität nötig sei.  

14.30 Uhr: Die neusten Massnahmen des Bundesrats

Die Medienkonferenz beginnt. Auf dem Podium sitzen EDI-Vorsteher Alain Berset, VBS-Chefin Viola Amherd und Finanzminister Ueli Maurer – die neusten Corona-Entscheide betreffen denn auch diese drei Departemente:

Der Bund schickt erneut die Armee in den Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie. Bis zu 2500 Armeeangehörige stellt der den Kantonen zur Unterstützung ihrer Gesundheitswesen zur Verfügung. Mehrere Kantone haben unterdessen entsprechende Gesuche eingereicht.

Selbstständigerwerbende und Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung können weiterhin Erwerbsersatz beanspruchen, wenn sie von den Corona-Massnahmen stark betroffen sind. Der Bundesrat unterstützt sie auf Basis des Covid-19-Gesetz.

Und schliesslich will der Bundesrat die Möglichkeit schaffen, dass Profi-Sportklubs Beiträge à fonds perdu erhalten können. Dazu soll das VBS bis im Dezember ein «Aussprachepapier» zu erarbeiten.

13.55 Uhr: Zunahme der Fälle in Belgien verlangsamt sich

In Belgien verlangsamt sich nach Angaben eines Virologen das Wachstum an Coronavirus-Infektionen. «Der Hochgeschwindigkeitszug wird langsamer», sagte Steven Van Gucht von der staatlichen Gesundheitsgruppe Sciensano am Mittwoch. «Die Infektionsrate stabilisiert sich und Krankenhauseinweisungen nehmen langsamer zu».

Belgien ist das im Verhältnis zur Einwohnerzahl am härtesten von der Corona-Pandemie getroffene Land Europas. Mit einem teilweisen Lockdown seit Montag versucht die Regierung, die Lage in den Griff zu bekommen. Gaststätten, Restaurants und Geschäfte mussten schliessen, die Teilnehmerzahl bei Versammlungen wurde begrenzt. Van Gucht betonte, diese strikten Massnahmen müssten weiter beibehalten werden.

Erstmals in diesem Monat sei die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen zurückgegangen, sagte der Virologe. Belgien hat bislang mehr als 452'500 Coronavirus-Fälle verzeichnet. Mehr als 12'000 Patienten starben mit oder an dem Virus. Bei einer Bevölkerung von knapp 11,5 Millionen verzeichnet es eine proportionale Inzidenz von 1'753 Infektionen auf 100'000 Einwohner – Länder wie Spanien, Grossbritannien und Italien haben weniger als ein Drittel dieses Werts.

Krankenhauspersonal mit Mund-Nasen-Bedeckung bereitet am 2. November im belgischen  Bonheiden die Öffnung einer zusätlich eingerichteten Intensivstation vor.
Krankenhauspersonal mit Mund-Nasen-Bedeckung bereitet am 2. November im belgischen  Bonheiden die Öffnung einer zusätlich eingerichteten Intensivstation vor.
Bild: dpa

13.30 Uhr: Bundesrat informiert um 14.30 Uhr

Zur heutigen Bundesratssitzung findet eine Medienkonferenz statt. Um 14.30 Uhr informieren Gesundheitsminister Alain Berset, Verteidigungsministerin Viola Amherd und Finanzminister Ueli Maurer über Entscheide des Bundesrats zum Coronavirus.

13 Uhr: US-Wahltag bringt fast Rekord bei Neuinfektionen

Die USA haben am Dienstag – dem Tag der Wahl – mit mehr als 91'000 Corona-Neuinfektionen den bislang zweithöchsten Tageswert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Mittwoch hervor. Der bislang höchste Wert war am vergangenen Freitag registriert worden, als mehr als 99'000 Ansteckungen registriert wurden. In den USA sind bislang mehr als 232'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Zwei Medizinerinnen bereiten sich Ende Oktober in  einem Spital in New York auf steigende Patientenzahlen vor. (Archiv)
Zwei Medizinerinnen bereiten sich Ende Oktober in  einem Spital in New York auf steigende Patientenzahlen vor. (Archiv)
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12.40 Uhr: Kantonsspital Freiburg vergrössert Intensivstation

Das Freiburger Kantonsspital vergrössert wegen der vielen Covid-19-Fälle seine Intensivstation. Platz geschaffen wird, indem chirurgische und orthopädische Eingriffe statt im Kantonsspital in zwei Freiburger Privatkliniken vorgenommen werden.

Auf diese Weise erhält die Innere Medizin 30 Betten mehr und die Zahl der Intensivbetten steigt von 22 auf 29, wie die  Freiburger Spitalgruppe HFR am Mittwoch mitteilte. Zu dieser Spitalgruppe gehört auch das Kantonsspital. Die 22 Intenisivbetten dort waren Anfang Woche alle besetzt.

Am Mittwoch befanden sich 181 Covid-19-Patienten in der Obhut des HFR. Mitte Oktober waren es noch dreizehn gewesen. Auf Verlangen von Kantonsarzt Thomas Plattner wird auch eine kantonale Plattform zur Vermittlung von verfügbaren Ressourcen eingerichtet. Es geht in erster Linie um Betten und Plätze.

Im Freiburger Kantonsspital HFR wird in der letzten Corona-Welle Anfang April ein Patient eingeliefert. (Archiv)
Im Freiburger Kantonsspital HFR wird in der letzten Corona-Welle Anfang April ein Patient eingeliefert. (Archiv)
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12 Uhr: 10'073 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 10‘073 Coronavirus-Ansteckungen bei 36‘369 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 27,7 Prozent. 73 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 247 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Dienstag waren dem Bundesamt 6126 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Vergangenen Mittwoch waren es 8'616. Damit ist die Zahl im Wochenvergleich stark gestiegen. Am Montag hatte das Bundesamt für die 72 Stunden über das Wochenende 21'926 neue Ansteckungen gemeldet.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 2'080'775 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19. Über die vergangenen zwei Wochen gesehen fiel das Resultat bei 26 Prozent der Tests positiv aus. Pro 100'000 Einwohner wurden im selben Zeitraum 4'566,8 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Eine Apothekerin in Zürich nimmt bei einer Frau einen Abstrich für einen Covid-19 Antigen-Schnelltest.
Eine Apothekerin in Zürich nimmt bei einer Frau einen Abstrich für einen Covid-19 Antigen-Schnelltest.
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11.21 Uhr: Mehr als 24'000 Neuinfektionen in Polen

In Polen hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals die Marke von 24'000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden kamen 24'692 neue Fälle hinzu, die meisten davon (rund 3'952) in der Region Grosspolen im Westen des Landes, wie das polnische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Im selben Zeitraum starben 373 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus – so viele wie noch nie zuvor.

Der bisherige Rekordwert war mit 21'897 Fällen erst am Samstag erreicht worden. Seit Beginn der Pandemie gab es in Polen 6475 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat Polen als Risikogebiet eingestuft. Regierungschef Mateusz Morawiecki will am Nachmittag über weitere Schritte im Kampf gegen eine Ausbreitung des Virus informieren.

10.52 Uhr: Bern ruft zur brieflichen Stimmabgabe auf

Die Stadt Bern hat im Hinblick auf die Gemeindewahlen vom 29. November die Wahlberechtigten aufgerufen, ihre Stimme brieflich abzugeben. Grund dafür ist die Corona-Pandemie.

Mit dem Aufruf will die Berner Stadtregierung mithelfen, die Gesundheit der Wählenden und der Personen in den Wahllokalen schützen. Insbesondere sollen grössere Menschenansammlungen vermieden werden.

Die Urnenlokale bleiben zwar geöffnet, es ist aber mit Wartezeiten zu rechnen. Zudem gilt eine Maskenpflicht, wie der Gemeinderat am Mittwoch mitteilte.

Die Auszählung der Stimmen beginnt wegen der Corona-Schutzmassnahmen bereits am Freitag vor dem Wahl- und Abstimmungstermin. Konkret müssen die Abläufe grossräumiger organisiert und mit weniger Personal abgewickelt werden, um die Hygienevorschriften einzuhalten.

Alle wichtigen Informationen zur brieflichen Stimmabgabe sind auf der Website der Stadt Bern abrufbar und werden mit den Abstimmungsunterlagen verschickt.

10.38 Uhr: Teil-Lockdown in Portugal in Kraft getreten

In weiten Teilen Portugals ist am Mittwoch ein zweiter Lockdown wegen der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Auf eine strenge Ausgangssperre wird dabei verzichtet, stattdessen wird den Portugiesen nur dringend empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben. Arbeitgeber müssen ihren Mitarbeitern Homeoffice ermöglichen. Anders als während des ersten Lockdowns im Frühling bleiben Schulen, Geschäfte,  Restaurants und Kultureinrichtungen geöffnet.

Die Massnahmen gelten für 121 der 308 Kommunen des Landes, die gemeinsam etwa 70 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Sie sind zunächst auf zwei Wochen befristet. Die Regierung erwägt darüber hinaus weitere Massnahmen, darunter etwa eine Ausgangssperre an Wochenenden oder Temperaturkontrollen am Eingang zu öffentlichen Einrichtungen.

Leere Tische in Lissabon am 31. Oktober. (Archiv)
Leere Tische in Lissabon am 31. Oktober. (Archiv)
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10.17 Uhr: Urnenabstimmung statt Gemeindeversammlung

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie dürfen Bündner Gemeinden anstelle von Gemeindeversammlungen nun Urnenabstimmungen durchführen. Selbiges gelte bis Ende April 2021 auch für Bürgergemeinden, Regionen und Gemeindeverbände. Dies hat die Bündner Regierung mit einer notrechtlichen Verordnung verfügt, wie sie am Mittwoch mitteilte. So würden die Handlungsfähigkeit der Gemeinden und das demokratische Mitwirkungsrecht der Stimmbevölkerung sichergestellt.

10.07 Uhr: Gastgewerbe sieht schwarz

Wegen der  Covid-19-Pandemie fürchten derzeit rund zehn Prozent der Betriebe um ihre Existenz, im Gastgewerbe sei es sogar jeder dritte Betrieb. Insgesamt leiden mehr als 60 Prozent der Firmen unter einer tieferen Nachfrage. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich.

Insgesamt haben die Schweizer Unternehmen ihre Lage zum Herbstbeginn aber entspannter bewertet. Im Oktober stieg der Geschäftslage-Indikator deutlich, wie die KOF am Mittwoch mitteilte. Weiter gut läuft es demnach vor allem im Detailhandel – hier übertraf die Geschäftslage bereits im Sommer das Vorkrisen-Niveau. Damit sei dieser Wirtschaftsbereich der einzige, in dem die Lage nun günstiger ist als vor der Coronakrise.

Fast an das Vorkrisen-Niveau heran reiche der Geschäftslageindikator für die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. In den weiteren abgefragten Bereichen wie unter anderem dem verarbeitenden Gewerbe, Baugewerbe oder Grosshandel habe sich die Lage im Oktober zwar aufgehellt, sie bleibe aber noch deutlich unter dem Niveau vor der Krise. Das Gastgewerbe bleibt gar weit unter dem Vorkrisen-Niveau.

9.52 Uhr: Weiterhin hohe Fallzahlen in Deutschland

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland bleibt weiter hoch: Innerhalb eines Tages sind 17'214 neue Fälle an das staatliche Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet worden. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg in dem 83-Millionen-Einwohner-Land um 151 auf insgesamt 10'812.

«Aktuell ist eine zunehmende Beschleunigung der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten», heisst es im Lagebericht des RKI vom Dienstagabend. Auf eine zumindest leichte Abflachung des Anstiegs weisen die R-Werte hin, die in den vergangenen Tagen meist nicht mehr so deutlich über 1 liegen. Da die Zahl der infizierten Personen derzeit sehr hoch sei, gebe es aber weiter eine hohe Zahl täglicher Neuerkrankungen, so das RKI.

Medizinisches Personal nimmt Ende Oktober einen Corona-Abstrich in Köln. (Archiv)
Medizinisches Personal nimmt Ende Oktober einen Corona-Abstrich in Köln. (Archiv)
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9.23 Uhr: Nächtliche Ausgangssperren in Italien 

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat nach Medienberichten in der Nacht zum Mittwoch ein Dekret mit neuen Restriktionen im Anti-Corona-Kampf unterzeichnet. Demnach müssen die 60 Millionen Italiener nun wegen einer nächtlichen Ausgangssperre von 22:00 Uhr abends bis um 5:00 Uhr morgens zu Hause bleiben. Ausnahmen gibt es nur für dringende Wege wie etwa zur Arbeit oder zum Arzt. In Hochrisikozonen sind noch schärfere Teil-Lockdowns vorgesehen. Dort müssen viele Läden schliessen und es gibt Reiseverbote, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch schrieb. Ausserdem werden alle Museen des Landes geschlossen.

Die Verschärfung der Regeln soll am Donnerstag starten und zunächst vier Wochen lang bis zum 3. Dezember gelten. Über die Massnahmen hatten die Medien in den Vortagen schon berichtet. Die Regierung wollte das Dekret im Laufe des Tages veröffentlichen.

Zu den Massnahmen gehört demnach auch ein neues Prinzip der Gefahrenbewertung, das Italien in drei Risiko-Zonen teilt. So will Rom gezielter auf regionale Unterschiede bei der Corona-Entwicklung eingehen. In den roten Zonen mit sehr hohem Corona-Risiko gehen die Verbote deutlich über die landesweiten Regeln hinaus. Nach ersten Berichten dürften die Lombardei und das Piemont im Norden sowie wohl Kalabrien im Süden zu solchen Hoch-Risiko-Zonen erklärt werden, schrieb die Zeitung «La Repubblica».

8.42 Uhr: Zalando profitiert von Krise

Der Online-Modehändler Zalando ist dank steigender Bestellungen im Internet mitten in der Coronakrise deutlich gewachsen. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal um mehr als ein Fünftel auf 1,85 Milliarden Euro.

Das bereinigte Betriebsergebnis legte auf 118,2 Millionen Euro zu nach lediglich 6,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Berliner Unternehmen am Mittwoch mit. Analysten hatten mit einem tieferen Gewinn gerechnet.

Zalando profitiert von der zunehmenden Digitalisierung und der neuen Selbstverständlichkeit, Kleidung im Netz zu kaufen. Nach einem kurzen Dämpfer zum Ausbruch der Pandemie gewann das Unternehmen neue Kunden, die auch weniger Ware wieder zurückschickten, wodurch sich die hohen Retourenkosten reduzierten.

7.35 Uhr: Dänischer Justizminister positiv getestet

Der dänische Justizminister Nick Hækkerup ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er werde sich deshalb in der nächsten Zeit zu Hause isolieren, teilte der Minister in der Nacht zum Mittwoch auf Facebook mit. Hækkerup hatte wegen Krankheitssymptomen am Montag einen Coronatest gemacht und sich seitdem zu Hause aufgehalten. Er zählt in der Coronakrise neben Regierungschefin Mette Frederiksen und Gesundheitsminister Magnus Heunicke zu den wichtigsten Akteuren der sozialdemokratischen Regierung in Kopenhagen. Weitere Kabinettsmitglieder haben sich nach einer Coronavirus-Infektion in ihrem Umfeld am Dienstag in Quarantäne begeben.

6.20 Uhr: Coop-Grossbäckerei stark von Corona betroffen

Die Coop-Grossbäckerei in Schafisheim (AG) ist überdurchschnittlich vom Coronavirus betroffen, berichtet SRF im «Kassensturz» vom Dienstagabend. Bisher wurden offenbar 45 Angestellte positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Angestellte kritisieren in der Sendung, dass trotz engsten Platzverhältnissen erst seit Kurzem eine Maskenpflicht herrsche. Überdies würden Mitarbeitende trotz Kontakt mit Erkrankten nicht nach Hause geschickt. Mehrere Angestellte sagten dem «Kassensturz», dass sie sich in der Arbeit nicht ausreichend vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt fühlen.

In dem Grossbetrieb produzieren rund 700 Personen täglich Hunderttausende Backwaren – zum Teil bei sehr engen Platzverhältnissen. An manchen Fliessbändern stehen Mitarbeitenden zufolge bis zu zehn Personen mit «vielleicht einem halben Meter Abstand». Bis vor zwei Wochen habe dort niemand eine Maske getragen – obwohl es schon damals mehrere bestätigte Corona-Fälle im Betrieb gegeben habe. Erst Mitte Oktober führte der Betrieb eine allgemeine Maskenpflicht ein. Mitarbeitende erscheinen offenbar mit Krankheitssymptomen zur Arbeit, da sie um ihre Stelle bangen, sollten sie krankheitshalber zu Hause bleiben.

Coop widerspricht der Kritik, hat die Schutzmassnahmen inzwischen aber verstärkt. Inzwischen bestätigt das Unternehmen auch, dass die Grossbäckerei überdurchschnittlich stark von Corona betroffen ist und dass 45 Angestellte positiv auf das Virus getestet wurden.

Ein Bild aus Vor-Coronazeiten: Mitarbeitende flechten in der Coop-Grossbäckerei  in Schafisheim im Kanton Aargau Butterzöpfe aus vorgefertigten Teigsträngen. (14. März 2018)
Ein Bild aus Vor-Coronazeiten: Mitarbeitende flechten in der Coop-Grossbäckerei  in Schafisheim im Kanton Aargau Butterzöpfe aus vorgefertigten Teigsträngen. (14. März 2018)
Bild: Keystone/Christian Beutler

Zu den Vorwürfen der Angestellten, sie seien lange zu wenig geschützt worden, sagte eine Sprecherin: Vor der Einführung der generellen Maskenpflicht habe im Betrieb die Weisung gegolten, eine Maske zu tragen, wenn der Mindestabstand nicht gewahrt sei. Diese Weisung sei offenbar nicht überall umgesetzt worden. Deshalb seien die Angestellten jetzt nachgeschult worden, zudem habe Coop zusätzliche Massnahmen ergriffen. So wurden etwa zusätzliche Trennwände an den Laufbändern installiert, auch werden bei den Angestellten Temperaturmessungen durchgeführt.

6 Uhr: 20'000 Teilnehmer bei «Querdenken»-Demo erwartet

Bei einer Demonstration gegen die von Bund und Ländern beschlossenen Coronamassnahmen werden am Samstag in Leipzig mehr als 20'000 Menschen aus verschiedenen Bundesländern erwartet. Anmelder ist die Stuttgarter Initiative «Querdenken», wie die Stadt Leipzig mitteilte. Zudem gibt es rund ein halbes Dutzend Gegendemonstrationen. «Wir bereiten uns auf einen sehr intensiven Einsatz vor, weil auf allen Seiten ein gewisses Radikalisierungspotenzial erkennbar ist», sagte der Sprecher der Polizeidirektion Leipzig, Olaf Hoppe, auf Anfrage. Kompliziert sei die Lageeinschätzung auch wegen der sehr hohen Mobilisierung sämtlicher Lager in den sozialen Medien.

Am vergangenen Samstag waren rund 3'000 Menschen zu einer Demonstration der Initiative «Querdenken» nach Dresden gekommen, angemeldet worden waren 1'000. Viele Demonstranten hatten wie zuvor bei zahlreichen anderen Demos gegen die Coronamassnahmen bewusst auf Abstände und Masken verzichtet.

In Leipzig will die Polizei am Samstag grundsätzlich die Auflagen kontrollieren. «In der Masse wird das aber schwer umsetzbar sein», räumte Hoppe ein. Die Auflösung einer angemeldeten und genehmigten Versammlung sei an sehr hohe rechtliche Hürden gebunden, erklärte der Polizeisprecher. «Da müssten schon massive Verletzungen der Auflagen vorliegen.»

5.20 Uhr: Bussgelder wegen zögerlicher Ticketerstattung 

Das deutsche Luftfahrtbundesamt (LBA) hat in 21 Fällen gegen Fluggesellschaften Bussgelder verhängt, die Ticketkosten von Coronavirus-bedingt stornierten Flügen nicht fristgerecht zurückbezahlt haben sollen. Das habe ein Sprecher der Behörde auf Anfrage mitgeteilt, berichtet das «Handelsblatt» am Mittwoch.

Details zur Höhe der Geldstrafen habe der Sprecher allerdings keine genannt. Insbesondere die in der Coronavirus-Krise vom Staat gestützte Lufthansa stand zuletzt in diesem Zusammenhang in der Kritik. Verbraucherschützer hatten der Airline eine mangelnde Rückzahlung stornierter Flüge vorgeworfen.

4.23 Uhr: Verschärfungen in Italien

Italien steht im Anti-Coronavirus-Kampf vor Teil-Lockdowns in mehreren Regionen. Nach gleichlautenden Medienberichten könnten unter anderem die Lombardei und das Piemont im Norden zu sogenannten roten Zonen mit besonders hohem Risiko erklärt werden. Die autonome Provinz Südtirol nahm erhebliche Verschärfungen bereits vorweg und macht viele Läden ab heute dicht.

3.30 Uhr: Jede fünfte Firma in Deutschland in Bedrängnis

Knapp jedes fünfte Unternehmen in Deutschland (19 Prozent) kämpft einem Bericht des «Handelsblatt» zufolge derzeit mit akuten Liquiditätsengpässen. Besonders betroffen seien der Maschinenbau (19 Prozent) und der Kraftfahrzeugbau (26 Prozent). Dies schreibt das «Handelsblatt» vom Mittwoch. Sie beruft sich auf eine Sonderauswertung der Herbst-Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Demnach verzeichnen 27 Prozent der Maschinenbauer in der Coronakrise zudem einen Rückgang des Eigenkapitals, im Fahrzeugbau sind es 37 Prozent und in der Gesamtwirtschaft 28 Prozent.

Sollten Unternehmen in der aktuellen Situation keine Vorfinanzierung mehr erhalten, bestehe die Gefahr, dass sie trotz vorhandener Nachfrage nach ihren Produkten ums Überleben kämpfen müssten, warnte der Verband dem «Handelsblatt» zufolge. Abhilfe könne mittelfristig ein Fonds in Form einer Public-Private-Partnership schaffen, mit dem Unternehmen in die Lage versetzt werden sollen, mehr in zukünftige Geschäfte zu investieren. Um die Finanznot zu lindern, fordern der DIHK und auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) die deutsche Regierung zudem auf, die steuerliche Verlustrechnung weiter auszubauen.

0.30 Uhr: Axa-Konzern pumpt Geld in seinen Rückversicherer

Der französische Versicherungskonzern Axa pumpt rund eine Milliarde Euro in seinen Rückversicherer Axa XL. Damit solle der Kapitalpuffer der Sparte gestärkt werden, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Axa XL bekomme die Folgen der Pandemie zu spüren und müsse Kosten im Zusammenhang mit Naturkatastrophen schultern, hiess es weiter. Axa XL solle aber wachsen und müsse deshalb mit ausreichend Mitteln ausgestattet werden, sagte zudem Finanzchef Etienne Bouas-Laurent.

Axa hatte die XL Group für 15 Milliarden Euro übernommen. Der Kauf war das erste Prestigeprojekt des Deutschen Thomas Buberl, nachdem er im Jahr 2016 an die AXA-Konzernspitze gerückt war.

0.02 Uhr: Spanien will Air Europa retten

Der spanische Staat will der von der Coronavirus-Krise stark getroffenen Fluglinie Air Europa mit 475 Millionen Euro helfen. Rund 240 Millionen würden als Beteiligungsdarlehen und der Rest als normales Darlehen mit sechsjähriger Laufzeit zur Verfügung gestellt. Dies teilte die spanische Regierung in Madrid am Dienstagabend mit. Bei der Rettung der zweitgrössten Fluglinie des Landes komme erstmals der in der Coronakrise gebildete staatliche Fonds zur Unterstützung der Zahlungsfähigkeit strategischer Unternehmen zum Einsatz, sagte Finanzministerin María Jesús Montero. Brüssel müsse den Krediten aber noch zustimmen, schrieb die Zeitung «La Vanguardia».

Während der ersten Coronavirus-Welle im Frühjahr hatte Air Europa bereits einen staatlichen Notkredit von 140 Millionen Euro erhalten, wie die Zeitung «El País» schrieb.

Montero betonte, der Staat behalte sich mit der Gewährung der neuen Gelder das Recht vor, bei einem Verkauf der Fluglinie oder bei der Vereinbarung von Allianzen mit anderen Unternehmen seinen Einfluss geltend zu machen. Das ist ein wichtiger Punkt, weil Air Europa einer Vereinbarung vom vergangenen Jahr zufolge eigentlich von der grossen spanischen Fluglinie Iberia für eine Milliarde Euro übernommen werden sollte.

Die British-Airways-Mutter International Airlines Group (IAG), zu der auch Iberia gehört, verlangt aber wegen des Einbruchs im Flugverkehr durch die Coronaviurs-Pandemie von der Air-Europa-Eigentümerin, der Holding Globalia, Medienberichten zufolge einen erheblichen Preisnachlass. «La Vanguardia» ging davon aus, dass diese Übernahme infolge der staatlichen Rettungsaktion nun wahrscheinlicher geworden sein könnte.

Air Europa fliegt in normalen Zeiten 69 Ziele in Europa, Nord- und Lateinamerika sowie in Afrika an. Ende 2018 kam die Fluglinie auf eine Flotte von 66 Flugzeugen und beförderte rund 11,8 Millionen Passagiere.

23.34 Uhr: Frankreich begibt Schatzwechsel zur Deckung von Lockdown-Kosten

Die französische Regierung will Insidern zufolge Schatzwechsel begeben, um die zusätzlichen Kosten für den zweiten Coronavirus-Lockdown zu decken. Mit den kurzfristigen Geldmarktpapieren wolle man den Haushaltsetat schonen.

So verlautete es aus Kreisen des französischen Finanzministeriums am Dienstag. In Frankreich begann am Freitag ein einmonatiger Lockdown, nachdem die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen zuletzt deutlich gestiegen war. Um Unternehmen für die entstehenden Umsatzeinbussen während des Lockdowns zumindest teilweise zu entschädigen, will die Regierung Frankreichs zusätzliche 20 Milliarden Euro ausgeben.

23 Uhr: «Charlie-Hebdo»-Prozessunterbruch wegen Corona

Wegen mehrerer Corona-Infektionen wird der Prozess um den islamistischen Terroranschlag auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» frühestens Ende kommender Woche fortgesetzt. Drei Angeklagte seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit. Der Gerichtspräsident hat demnach erklärt, dass die negativ getesteten Angeklagten, die vor dem Gericht erschienen waren, erneut am Donnerstag getestet werden.

Der Prozess hatte Anfang September unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in Paris begonnen. Vor einem besonders zusammengesetzten Gericht für Terrorfälle wird seitdem eine mehrtägige Anschlagsserie aufgerollt, bei der im Januar 2015 insgesamt 17 Menschen getötet wurden. Von den Anschlägen war nicht nur die Redaktion von «Charlie Hebdo» betroffen, sondern auch ein koscherer Supermarkt in Paris. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen.

Den 14 Angeklagten wird vorgeworfen, bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen zu haben. Drei von ihnen sind flüchtig. Im Gericht galt wie überall in Paris Maskenpflicht. Der Prozess gilt als historisch, eigentlich sollte er bis Ende kommender Woche dauern. Dieser Zeitplan dürfte nun nicht mehr zu halten zu sein.

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