Jahrzehnte nach der ersten Idee ist es so weit: Der Ceneri-Basistunnel ist eröffnet. Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga lobt die Weitsicht der Schweiz, die zum Jahrhundertbauwerk Neat geführt hat.
«Jetzt rücken Nord und Süd zusammen. Statt über den Berg, geht es nun durch den Berg» – mit diesen Worten setzt Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zur Eröffnung des Ceneri-Basistunnels an. In ihrer Rede lobte sie die Weitsicht, die das Schweizervolk in den 90er-Jahren gehabt habe, als es Ja sagte zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale, kurz Neat, und zum Ansinnen, den Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlegen.
Der Ceneri-Basistunnel zeige, was die Schweiz gemeinsam leisten könne, so Sommaruga. Zudem dankte sie ihren drei Vorgängern an der Spitze des Verkehrsdepartements, die das Vorhaben aufgegleist und vorangetrieben haben. «Viva il treno, viva la Svizzera», schloss die Bundespräsidentin ihren Teil der Rede.
Sie ist ins Tessin gereist, um nach zwölf Jahren Bauzeit feierlich den Ceneri-Basistunnel zu eröffnen. Das letzte Grossbauwerk der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) schliesst die letzte Lücke der Flachbahn durch die Alpen. Dem Güterverkehr steht nun auf der Schiene ein durchgehender Vier-Meter-Korridor zwischen Rotterdam und Genua zur Verfügung.
Nach den Ansprachen von Sommaruga, Cassis und dem Tessiner Regierungspräsidenten Norman Gobbi übernahmen drei Alphornbälser, eine aus der Nordschweiz und zwei aus dem Tessin, um die Eröffnung und das Zusammenwachsen von Nord und Süd musikalisch zu untermalen. Zuerst standen sie sich gegenüber und spielten abwechslungsweise, um dann gemeinsam zu spielen.
Und kurz nach 11.30 Uhr war es dann so weit: Ein Güterzug fuhr in den Tunnel ein, und zeitgleich zerschnitt die Bundespräsidentin vor dem Nordportal des Tunnels das rote Band, um das Bauwerk feierlich zu eröffnen.
Das Tessin wächst näher zusammen
Der Ceneri-Basistunnel bringt mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember nicht nur schnellere Nord-Süd-Verbindungen für die Schweiz und Europa, sondern rückt auch den nördlichen Teil des Tessins (Sopraceneri) näher an den südlichen (Sottoceneri).
Sommaruga erklärte in einem vorab veröffentlichten Video, die Neat stärke die Verlagerungspolitik und den Alpenschutz. Dank des Tunnels gelangten die Reisenden rascher von Nord nach Süd. Und das Tessin erhalte eine S-Bahn im Dreieck Bellinzona-Lugano-Locarno. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sind lediglich rund 45 Gäste zu den Eröffnungsfeierlichkeiten geladen.
Bescheidene Eröffnungsfeierlichkeiten
Im Gegensatz zum Riesenwerk fielen die Eröffnungsfeierlichkeiten mehr als bescheiden aus – das Coronavirus machte alle Pläne zunichte. Die Eröffnungszeremonie findet ohne die 650 geladenen Gäste statt. Das Volksfest für die S-Bahn Ticino wird auf Sommer 2021 verschoben. Vor Ort verfolgen werden den Festakt nur gerade 45 Gäste und etliche Medienvertreter.
Seinen Anfang nahm das Eisenbahnbauprojekt 1992, als die Stimmbevölkerung mit 63,6 Prozent für eine Umsetzung der Neat votierte. Mit der ersten Sprengung für den Lötschberg-Basistunnel begann am 5. Juli 1999 offiziell der Bau der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale.
Die Neat gilt als grösstes Infrastrukturvorhaben, das die Schweiz je in Angriff genommen hat. Die Kosten belaufen sich auf rund 23 Milliarden Franken.
In unter zwei Stunden von Zürich nach Lugano
Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember wird die SBB den Ceneri-Basistunnel in Betrieb nehmen. Zusätzlich werden auch die Gleisbauarbeiten entlang des Zugersees fertig, so dass ab dem Winter die Fahrt von Zürich nach Lugano und umgekehrt rund 20 Minuten weniger dauern wird und somit unter zwei Stunden sinkt.
Damit wird auch die Fahrzeit von Zürich nach Mailand kürzer: Sie wird neu noch 3 Stunden und 17 Minuten betragen. Zwischen Zürich und Mailand gibt es neu zehn Verbindungen, ab Basel deren fünf, von denen wiederum zwei den Gotthard verkehren.
Am 17. März 2015 erfolgt ein erster Durchschlag: Bei Vezia wird die Weströhre des Ceneri-Basistunnels in Richtung Süden durchstossen – 13 Monate früher als ursprünglich geplant. Der Hauptdurchstoss in Richtung Norden erfolgte am 21. Januar 2016.
Nach dem Durchstoss durchquert traditionell eine Statue der heiligen Barbara den neu geschlagenen Durchgang – auch im Ceneri-Basistunnel war ein Abbild der Schutzpatronin der Tunnelbauer bei der Feier dabei.
Der Ceneri-Basistunnel wird ausschliesslich im Sprengvortrieb gegraben, Tunnelbohrmaschinen kommen für die beiden Hauptröhren nicht zum Einsatz.
Nach dem Durchbruch und dem Rohbau der Röhren erfolgt der Einbau der Bahntechnik in den neuen Tunnel.
Wenn der Ceneri-Basistunnel Ende 2020 in Betrieb geht, erfüllt sich das Versprechen der Neat: eine durchgehende Flachbahn, die die Alpen zwischen Norden und Süden unterquert.
Für den Betrieb der Neat-Strecke haben die SBB eigens neues Rollmaterial angeschafft: Der Giruno des Ostschweizer Zugherstellers Stadler wird die Passagiere in nur noch drei Stunden von Zürich nach Mailand bringen.
Ende 2019, ein Jahr vor der Inbetriebnahme des Ceneri-Tunnels, taufen Vertreter der SBB und des Tessins einen Giruo auf den Namen «Ceneri».
Der Ceneri-Basistunnel machte auch ein imposantes neues Viadukt nötig, das die Züge vor dem Nordportal bei Camorino über die Autobahn führt.
Bei Camorino werden die Züge von Norden herkommend ein weiteres Mal im Berg verschwinden. Mit 15,4 Kilometern misst der Ceneri-Basistunnel weniger als ein Drittel der Strecke des Gotthard-Basistunnels.
Der neue Tunnel verkürzt nicht nur die Fahrt von der Nordschweiz nach Mailand, sondern bindet auch zwei Tessiner Städte enger aneinander: Dank der Abzweigung in Richtung Westen, die hier zu sehen ist, halbiert sich die Fahrzeit zwischen Lugano und Locarno nahezu.
Die Röhren des neuen Ceneri-Tunnels haben einen Durchschnitt von maximal 7,9 Metern.
Am 17. März 2015 erfolgt ein erster Durchschlag: Bei Vezia wird die Weströhre des Ceneri-Basistunnels in Richtung Süden durchstossen – 13 Monate früher als ursprünglich geplant. Der Hauptdurchstoss in Richtung Norden erfolgte am 21. Januar 2016.
Nach dem Durchstoss durchquert traditionell eine Statue der heiligen Barbara den neu geschlagenen Durchgang – auch im Ceneri-Basistunnel war ein Abbild der Schutzpatronin der Tunnelbauer bei der Feier dabei.
Der Ceneri-Basistunnel wird ausschliesslich im Sprengvortrieb gegraben, Tunnelbohrmaschinen kommen für die beiden Hauptröhren nicht zum Einsatz.
Nach dem Durchbruch und dem Rohbau der Röhren erfolgt der Einbau der Bahntechnik in den neuen Tunnel.
Wenn der Ceneri-Basistunnel Ende 2020 in Betrieb geht, erfüllt sich das Versprechen der Neat: eine durchgehende Flachbahn, die die Alpen zwischen Norden und Süden unterquert.
Für den Betrieb der Neat-Strecke haben die SBB eigens neues Rollmaterial angeschafft: Der Giruno des Ostschweizer Zugherstellers Stadler wird die Passagiere in nur noch drei Stunden von Zürich nach Mailand bringen.
Ende 2019, ein Jahr vor der Inbetriebnahme des Ceneri-Tunnels, taufen Vertreter der SBB und des Tessins einen Giruo auf den Namen «Ceneri».
Der Ceneri-Basistunnel machte auch ein imposantes neues Viadukt nötig, das die Züge vor dem Nordportal bei Camorino über die Autobahn führt.
Bei Camorino werden die Züge von Norden herkommend ein weiteres Mal im Berg verschwinden. Mit 15,4 Kilometern misst der Ceneri-Basistunnel weniger als ein Drittel der Strecke des Gotthard-Basistunnels.
Der neue Tunnel verkürzt nicht nur die Fahrt von der Nordschweiz nach Mailand, sondern bindet auch zwei Tessiner Städte enger aneinander: Dank der Abzweigung in Richtung Westen, die hier zu sehen ist, halbiert sich die Fahrzeit zwischen Lugano und Locarno nahezu.
Die Röhren des neuen Ceneri-Tunnels haben einen Durchschnitt von maximal 7,9 Metern.
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