Umfrage Keine Waffen für die Ukraine, aber mehr für die Schweizer Armee

mt, sda

17.4.2022 - 10:36

Die Schweizer Bevölkerung lehnt einen Nato-Beitritt laut einer Umfrage ab, befürwortet jedoch eine engere Zusammenarbeit. (Archivbild)
Die Schweizer Bevölkerung lehnt einen Nato-Beitritt laut einer Umfrage ab, befürwortet jedoch eine engere Zusammenarbeit. (Archivbild)
Keystone

Die Schweizerinnen und Schweizer befürworten laut einer repräsentativen Umfrage eine engere Zusammenarbeit mit der Nato. Einen Nato-Beitritt lehnen sie dagegen ab. Die Armee geniesst breite Unterstützung.

mt, sda

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges haben sich 35 Prozent der Bevölkerung in der Umfrage für eine engere Zusammenarbeit mit der Nato ausgesprochen, 21 Prozent weitere Befragte waren «eher» dafür, wie der «SonntagsBlick» schrieb. Aber nur 19 Prozent waren für einen Nato-Beitritt und weitere 14 Prozent würden dies eher unterstützen. Interessant ist auch, dass 76 Prozent der SP-Sympathisierenden und 73 Prozent der den Grünen Zugeneigten eine engere Beziehung zur Nato befürworten. Die Nato war während Jahrzehnten ein Feindbild der Linken.   

47 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass das Prinzip der Schweizer Neutralität nicht verletzt wurde durch die Übernahme der EU-Sanktionen gegen Russland. Weitere 11 Prozent waren eher dieser Meinung. Die repräsentative Umfrage mit 20'000 Teilnehmenden wurde vom Forschungsinstitut Sotomo zusammen mit der Blick-Gruppe vom 12. bis 14. April durchgeführt.

Breite Untersützung für Armee-Investitionen

55 Prozent der Befragten wollen, dass die Schweiz der Armee mehr Mittel zukommen lässt. 48 Prozent sind dafür, dass sich die Schweiz am «Iron Dome» beteiligt, ein israelisches Raketen-Abwehrsystem, dessen Anschaffung die EU zurzeit diskutiert. 23 Prozent sind dagegen. Auch hier: 82 Prozent  der Grünen-Sympathisierenden und 77 Prozent der SP-Anhänger sind für die Beteiligung an diesem Milliarden kostenden Waffensystem.  

Würde heute über die SP-Initiative gegen den Kauf des Kampfjets F-35 abgestimmt, wäre diese chancenlos. 66 Proezent der Befragten lehnen sie ab. Damit ist die Ablehung seit der Tamedia-Umfrage im März noch angestiegen. Nicht einmal unter den mit der SP Sympathisierenden hätte sie eine Mehrheit. 

61 Prozent der Befragten befürworteten, dass sich die Schweiz stärker für die Ukraine einsetzt. Waffenlieferungen lehnten allerdings zwei Drittel (66 Prozent) ab. Hingegen sprachen sich 62 Prozent dafür aus, dass die Schweiz Helme und Schutzwesten an die Ukraine schickt.

SDA, smi