ÜbersichtR-Wert auf 0,83 gesunken +++ Langsame Kantone könnten weniger Impfstoff erhalten
Agenturen/toko
17.1.2021
Die Reproduktionszahl in der Schweiz ist auf 0,83 gesunken. Laut einem Bericht könnten Kantone, die ihre Bevölkerung nicht schnell genug impfen, weniger Serum erhalten. Im Tessin müssen 500 Schüler in Quarantäne. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Die Reproduktionszahl (R-Wert), die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist in der Schweiz und in Liechtenstein auf 0,83 gesunken. Das meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Internetseite.
Die Zahl bezieht sich auf den 6. Januar. Am Freitag war für den 5. Januar ein Wert von 0,84 gemeldet worden. Liegt die Reproduktionszahl (R-Wert) über 1, nimmt die Summe aller angesteckten Personen zu.
Einen R-Wert von über 1 vermeldete das BAG am Sonntag nur noch für den Kanton Obwalden. Unter 0,8 lag der Wert im Tessin, in Nidwalden und in Liechtenstein
500 Schüler im Tessin müssen in Quarantäne
Rund 500 Schülerinnen und Schüler sowie 70 Lehrkräfte der Mittelschule Morbio Inferiore TI haben sich in Quarantäne begeben müssen. Grund waren 13 positive Tests mit dem Coronavirus, davon mindestens zwei mit der neuen britischen Variante, wie die Tessiner Gesundheitsbehörden am Sonntag bekannt gaben.
Während der zweiwöchigen Schulschliessung soll ein Fernunterricht durchgeführt werden. Es handle sich um den ersten derartigen Fall im Kanton Tessin, schreiben die Gesundheitsbehörden weiter. Die 13 positiven Fälle waren zwischen dem 7. Januar und dem (gestrigen) Samstag in der Schule aufgetreten. Die Schülerinnen und Schüler können sich nun kostenlos auf das Coronavirus testen lassen, um allfällige weitere positive Fälle entdecken zu können.
Am Samstag habe der Kantonsarzt die Bestätigung erhalten, dass es sich bei zwei Fällen um die neue britische Variante handelt, die als viel ansteckender gilt. Die Schule befindet sich nicht weit von Balerna entfernt, wo im Tessin in einem Pflegeheim am vergangenen Donnerstag erstmals die britische Virusvariante bestätigt worden war.
Als Vorsichtsmassnahme beschloss der Tessiner Staatsrat, im Bezirk Mendrisio alle sportlichen Aktivitäten mit Körperkontakt sowie in Innenräumen für Kinder bis 16 Jahre zu verbieten.
Bericht: Langsame Kantone könnten weniger Impfstoff erhalten
Kantone, die ihre Bevölkerung zu langsam gegen Covid-19 impfen, könnten laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» (kostenpflichtiger Inhalt) bald weniger Coronavirus-Impfstoffe erhalten. Das Blatt beruft sich dabei auf mehrere voneinander unabhängige Quellen aus regierungsnahen Kreisen. Habe ein Kanton weniger als die Hälfte der Coronavirus-Impfdosen verabreicht, könnte er künftig keine Coronavirus-Vakzine mehr erhalten, hiess es.
Kantone, die ihre Impfdosen dagegen schnell verabreichen würden, könnten dagegen mehr von dem begehrten Impfstoff bekommen, hiess es weiter. Es habe sich zudem gezeigt, dass einige Kantone nicht in der Lage seien, die Coronavirus-Vakzine zügig an die Bevölkerung zu bringen. Im Rückstand seien etwa die Kantone Waadt und das Wallis. Beide hätten erst rund ein Viertel des Coronavirus-Impfstoffs verimpft, den ihre Kantonsapotheken an Lager hätten, schrieb das Blatt weiter.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Bei einem Massentest in Wengen wurden 7 von fast 1000 Personen positiv getestet.
In der Schweiz ist der R-Wert laut BAG auf 0,83 gesunken.
Nach Infektionsfällen an einer Tessiner Mittelschule müssen alle 500 Schüler sowie 70 Lehrer in Quarantäne.
Laut einem Medienbericht könnten Kantone, die ihre Bevölkerung zu langsam impfen, künftig weniger Impfstoff erhalten.
Gesundheitsminister Alain Berset will eine Verkürzung der Quarantäne-Dauer und mehr Tests.
Taskforce-Mitglied Marcel Tanner fordert Fernunterricht für Gymnasiasten.
17.26 Uhr: Vorgezogene Stimmabgabe für Präsidentschaftswahl in Portugal begonnen
In Portugal können knapp 247'000 Menschen ihre Stimme für die Präsidentschaftswahl in einer Woche abgeben. Die Möglichkeit der vorzeitigen Stimmabgabe nutzten insbesondere Bürger, die wegen der massiven Corona-Einschränkungen nicht an ihrem angemeldeten Wohnsitz wählen konnten. Dazu zählten etwa Studierende oder Senioren. Bei der Parlamentswahl 2019 hatten rund 56'000 Menschen vorzeitig ihre Stimme abgegeben, diesmal hatten sich mehr als viermal so viele Wähler dafür angemeldet.
In der Hauptstadt Lissabon bildeten sich lange Schlagen vor den Wahllokalen. Die Wähler hielten Corona-Sicherheitsabstände ein und trugen Masken. Die Portugiesen haben bei der Abstimmung die Wahl zwischen sieben Kandidaten, darunter Amtsinhaber Marcelo Rebelo de Sousa. Umfragen sehen den konservativen Rebelo de Sousa als klaren Favoriten.
Die Corona-Zahlen waren in Portugal zuletzt deutlich gestiegen. Die Behörden meldeten am Samstag knapp 11'000 Neuansteckungen und 166 Tote binnen 24 Stunden.
16.29 Uhr: Massentests in Wengen BE: 7 von knapp 1000 positiv
Bei den Massentests in Wengen BE ist das Coronavirus bislang bei sieben Personen nachgewiesen worden. Ob sie sich mit der britischen Virus-Variante infiziert haben, ist noch offen.
Die Tests befänden sich in der Sequenzierung, sagte Gundekar Giebel, Sprecher der bernischen Gesundheitsdirektion, am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bis Samstagabend wurden demnach in Wengen 970 Personen getestet.
Am Montag wird in Lauterbrunnen ein zweites Testzentrum für die Gemeinde eröffnet, wie Giebel weiter bekanntgab. Der Kanton Bern hatte zu Beginn der vergangenen Woche beschlossen, die Testkapazitäten im Tourismusort hochzufahren.
Zuvor waren die positiven Fälle in Wengen innert kurzer Zeit stark angestiegen. Noch Mitte Dezember gab es in Wengen bloss zehn Corona-Fälle, danach stieg die Zahl innert weniger Wochen auf 90 an. Allein 28 Fälle gehen auf einen britischen Hotelgast zurück, der sich als Superspreader entpuppte.
15.33 Uhr: Coronaausbruch mit mutierter Variante in Belgien
In einem Altenheim Belgien sind zahlreiche Bewohner mit dem zuerst in England entdeckten mutierten Coronavirus infiziert worden. In dem Heim «De Groene Verte» in Merkem im Westen Flanderns seien 75 Menschen — zwei Drittel aller Bewohner — positiv auf den neuen Virustyp getestet worden, meldete die Nachrichtenagentur Belga.
Alle gesellschaftlichen Aktivitäten in der Gemeinde seien nun untersagt. Nur Schulen, Kitas und medizinische Dienste blieben geöffnet. Im übrigen Gebiet der Gemeinde stieg die Zahl der Fälle auf 53 an. «Der Ursprung des Ausbruchs ist noch unbekannt, aber wir sind jetzt bei der Kontaktnachverfolgung», sagte Bürgermeister Joris Hindryckx nach Angaben von Belga.
Nach wochenlangem Rückgang sind die täglichen Corona-Fallzahlen in Belgien zuletzt wieder deutlich gestiegen.
14.52 Uhr: Paris lehnt Debatte über EU-Impfpass derzeit ab
Die französische Regierung lehnt eine Debatte über einen EU-Impfpass derzeit ab. «Wir sind da sehr zurückhaltend», sagte Europaminister Clément Beaune am Sonntag dem Sender France Info. Wenn über ein «»Dokument" gesprochen werde, mit dem in Zeiten der Coronakrise Reisen in Europa ermöglicht werden sollten, so sei dieser Vorschlag «sehr verfrüht».
In einer Zeit, in der die Impfkampagnen gerade erst anliefen, darüber zu sprechen, ob es mehr Rechte für bestimmte Bevölkerungsgruppen geben solle, sei «schockierend», sagte Beaune. «Das ist nicht unsere Vorstellung von Schutz und vom Zugang zu den Impfstoffen.» Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte am Dienstag in einem Schreiben an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Einführung eines einheitlichen Impfzertifikats gefordert, damit Corona-Geimpfte wieder frei reisen dürfen.
Beaune stellte klar, dass nach Ansicht der Regierung in Paris die Debatte über einen EU-Impfpass «jetzt nicht eröffnet werden sollte». Wenn der Zugang zu den Impfstoffen für alle sichergestellt sei, lägen die Dinge anders, sagte der Minister. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Freitag gesagt, die Ausstellung eines Impfzeugnisses nach der Corona-Impfung sei ein «medizinisches Muss». Allerdings sei es eine «politische und juristische Entscheidung», ob mit dem Impfzeugnis Vorteile für die Träger einhergingen.
14.07 Uhr: Deutsche Bahn prüft offenbar Einführung von FFP2-Maskenpflicht
Die Deutsche Bahn prüft offenbar intern die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht in Regional- und Fernzügen. Wie die «Bild am Sonntag» berichtete, hat die Bahn deswegen bis April bereits vorsorglich 10 Millionen Masken bestellt. Bislang gilt in den Zügen der Deutschen Bahn nur die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
FFP2-Masken haben einen höheren Sicherheitsstandard und schützen anders als die sogenannten Alltagsmasken oder auch einfache OP-Masken nicht nur die Umgebung, sondern auch die Trägerin oder den Träger selbst. Laut «BamS» rechnet die Bahn allein für die 40'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kundenkontakt mit einem täglichen Bedarf von 80'000 Masken. Dabei werde von einem Verbrauch von zwei Masken pro Tag und Person ausgegangen.
Sollten durch das Unternehmen auch FFP2-Masken an Reisende verkauft oder ausgegeben werden, wären dafür laut interner Planung täglich 6,6 Millionen Stück erforderlich, hiess es in der «BamS» weiter. Die Kosten für die Masken nur für das eigene Personal wurden demnach mit monatlich 2,2 Millionen Euro angegeben (rund 2,37 Millionen Franken). Dazu kämen monatlich 1,7 Millionen Euro (rund 1,83 Millionen Franken) als Erschwerniszulage für die Betroffenen.
13.26 Uhr: Reproduktionszahl in der Schweiz auf 0,83 gesunken
Die Reproduktionszahl (R-Wert), die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist in der Schweiz und in Liechtenstein auf 0,83 gesunken. Das meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Internetseite.
Die Zahl bezieht sich auf den 6. Januar. Am Freitag war für den 5. Januar ein Wert von 0,84 gemeldet worden. Liegt die Reproduktionszahl (R-Wert) über 1, nimmt die Summe aller angesteckten Personen zu.
Einen R-Wert von über 1 vermeldete das BAG nur noch für den Kanton Obwalden. Unter 0,8 lag der Wert im Tessin, in Nidwalden und in Liechtenstein
12.43 Uhr: Mutationen des Coronavirus — ein Überblick
Dass Viren mutieren, ist ein natürlicher Prozess, die meisten Variationen bleiben unbemerkt und sind nicht relevant für das Infektionsgeschehen. Drei Mutationen erregen jedoch Aufmerksamkeit, wie blue News im Video erklärt.
Über diese drei Corona-Mutationen reden gerade alle
Dass Viren mutieren, ist ein natürlicher Prozess, die meisten Variationen bleiben unbemerkt und sind nicht relevant für das Infektionsgeschehen. Drei Mutationen erregen jedoch Aufmerksamkeit.
30.01.2021
12.29 Uhr: Tessin: 500 Schüler und 70 Lehrer in Quarantäne
In der Mittelschule der Tessiner Ortschaft Morbio sind insgesamt 13 Schüler positiv auf das Coronavirus getestet worden, zwei davon mit der britischen Mutation. Nun müssen 70 Lehrer sowie 500 Schüler in Quarantäne. Dies teilten die Tessiner Behörden mit.
11.39 Uhr: Österreich verlängert Corona-Lockdown
Österreich verlängert den Corona-Lockdown um weitere zwei Wochen. Bundeskanzler Sebastian Kurz begründete dies in Wien damit, dass Mutationen des Virus nun auch in Österreich angekommen seien. Die Lage habe sich nochmals deutlich verschärft. Ziel sei nun, vom 8. Februar an Handel und Museen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder zu öffnen. Allerdings müssten die täglich gemeldeten Neuinfektionen deutlich sinken, sagte Kurz. So lange blieben Ausgangsbeschränkungen in Kraft und Schulen im Fernunterricht.
Ursprünglich waren Lockerungen zum 25. Januar geplant. Aufgrund der neuen, in Grossbritannien entdeckten Virus-Mutation hatten Experten jedoch davor gewarnt, zu früh zu öffnen. Die hoch ansteckende Virus-Variante B.1.1.7 sei ersten Erkenntnissen bereits relativ stark in Österreich verbreitet.
Zudem wird der Sicherheitsabstand, den Menschen in Österreich einhalten sollen, von einem auf zwei Meter ausgedehnt. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln müssen nun — wie im deutschen Bundesland Bayern — FFP2-Masken getragen werden. Darüber hinaus appellierte die Regierung an Firmen, Beschäftigte möglichst von zu Hause arbeiten zu lassen.
11.04 Uhr: Europa-Chef von Moderna: Schweiz liegt in der Spitzengruppe
Der Europa-Chef der Biotechfirma Moderna versteht die Kritik an der Beschaffungsstrategie des Bundesrates für Impfstoffe gegen das Coronavirus nicht. Die Landesregierung habe das prima gelöst und müsse sich keine Vorwürfe gefallen lassen, findet Dan Staner.
«Die Schweiz hat auf die richtigen Pferde gesetzt. Mit Moderna und Pfizer/Biontech sind zwei Impfstoffe auf dem Markt, die bereits im Einsatz stehen», sagte Staner in einem Interview mit dem «Sonntagsblick». Es habe viel Mut gebraucht, noch während der Testphase das Potenzial einzelner Impfstoffe zu erkennen und dann noch zuzuschlagen.
10.39 Uhr: Knapp 14'000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) knapp 14'000 Corona-Neuinfektionen und 445 weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 13'882 auf 2'033'518 Fälle. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf insgesamt nun 46'419 Fälle.
Am Wochenende fallen die Zahlen in der Regeln niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI melden und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 136 Corona-Infektionen pro 100'000 Einwohner. Ziel der deutschen Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.
10.34 Uhr: Bericht: Langsame Kantone könnten weniger Impfstoff erhalten
Kantone, die ihre Bevölkerung zu langsam gegen Covid-19 impfen, könnten laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» (kostenpflichtiger Inhalt) bald weniger Coronavirus-Impfstoffe erhalten. Das Blatt beruft sich dabei auf mehrere voneinander unabhängige Quellen aus regierungsnahen Kreisen. Habe ein Kanton weniger als die Hälfte der Coronavirus-Impfdosen verabreicht, könnte er künftig keine Coronavirus-Vakzine mehr erhalten, hiess es.
Kantone, die ihre Impfdosen dagegen schnell verabreichen würden, könnten dagegen mehr von dem begehrten Impfstoff bekommen, hiess es weiter. Es habe sich zudem gezeigt, dass einige Kantone nicht in der Lage seien, die Coronavirus-Vakzine zügig an die Bevölkerung zu bringen. Im Rückstand seien etwa die Kantone Waadt und das Wallis. Beide hätten erst rund ein Viertel des Coronavirus-Impfstoffs verimpft, den ihre Kantonsapotheken an Lager hätten, schrieb das Blatt weiter.
10.25 Uhr: Marcel Tanner verlässt Taskforce
In der Coronavirus-Taskforce des Bundes kommt es laut der «NZZ am Sonntag» nach dem Rücktritt des Epidemiologen Christian Althaus zu einem weiteren prominenten Abgang. Der Basler Epidemiologe, Malariaforscher und Public-Health-Experte Marcel Tanner werde demnächst sein Mandat abgeben.
Im Gegensatz zu Althaus, der sich darüber beklagt hatte, dass die Wissenschaft vom Bundesrat zu wenig gehört werde, gehe Tanner aber nicht im Unfrieden mit dem Bundesrat, hiess es. «Wir liefern der Politik die wissenschaftlichen Grundlagen und Handlungsoptionen. Dass nicht alles umgesetzt werden kann, liegt in der Natur und der Rolle der Taskforce», sagte er dem Blatt. «Die sozialpolitische Umsetzbarkeit von Massnahmen muss eben auch stets mit berücksichtigt werden», hiess es weiter. Seinen Rücktritt begründete Tanner aber damit, dass er gleichzeitig Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz sei.
«Dieses Doppelmandat ist nicht sinnvoll», betonte er. Die «NZZ am Sonntag» berichtet zudem noch von einem weiteren Wechsel in der Coronavirus-Taskforce des Bundes. Vor wenigen Wochen sei bisher unbemerkt von der Öffentlichkeit Stefan Wolter, der oberste Bildungsforscher der Schweiz, in das Gremium eingezogen. Der 54-Jährige leitet die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung. Diese publiziert unter anderem alle vier Jahre den Bildungsbericht Schweiz. Wolter sei auf Empfehlung der kantonalen Erziehungsdirektoren in die Coronavirus-Taskforce aufgenommen worden, hiess es weiter.
10.10 Uhr: 190'000 Menschen am ersten Tag der Kampagne in Indien geimpft
Indiens Mega-Impfkampagne gegen das Coronavirus ist nach Angaben der Behörden vielversprechend gestartet. Mehr als 190'000 Menschen hätten ihre erste Spritze erhalten, sagte Gesundheitsminister Harsh Vardhan. Dass es nicht, wie ursprünglich geplant, 300'000 waren, erklärte er mit einem Fehler in der Corona-App. Dadurch seien nicht alle potenziellen Teilnehmer rechtzeitig erreicht worden. Vardhan bezeichnete die Impfungen als «Lebensretter».
In dem 1,3 Milliarden Einwohner zählenden südasiatischen Schwellenland läuft seit Samstagmorgen eine ehrgeizige Impfkampagne: In einem ersten Schritt sollen 30 Millionen Mitarbeiter im Gesundheitswesen und aus anderen Risikobereichen geimpft werden. Danach folgen bis Juli rund 270 Millionen Menschen, die über 50 Jahre alt sind, sowie Risikopatienten.
Laut Gesundheitsminister Vardhan musste niemand der bislang Geimpften wegen Nebenwirkungen im Krankenhaus behandelt werden. Indische Medien berichteten hingegen von dem Fall eines Krankenhaus-Wachmanns in Neu Delhi, der nach der Spritze einen allergischen Schock erlitten habe.
Die Impfskepsis vieler Menschen erfüllt die indischen Behörden mit Sorge: Laut einer Umfrage wollen sich 69 Prozent nicht sofort impfen lassen. Als vertrauensbildende Massnahme fordern führende Wissenschaftler und Ärzte deshalb die rasche Veröffentlichung der Daten zur Wirksamkeit des einheimischen Vakzins.
Angesichts maroder Infrastruktur und der weit verbreiteten Skepsis in der Bevölkerung ist die Impfkampagne eine gewaltige Herausforderung. Rund 150'000 Helfer wurden speziell geschult und es gab landesweit Probeläufe, bei denen der Transport von Impfstoffen und die Impfung mit Attrappen und Statisten geübt wurde. Bereits zu Beginn der Kampagne standen 3000 Impfzentren bereit.
9.31 Uhr: Beatmung unterbrochen: Corona-Patient in Israel gestorben
Ein 47-jähriger Corona-Intensivpatient ist in Israel gestorben, nachdem die Verbindung mit seinem Beatmungsgerät unterbrochen wurde, ohne dass das medizinische Personal dies bemerkte. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv begründete dies am Sonntag mit sehr hoher Arbeitsbelastung. «Der Beatmungsschlauch hatte sich abgetrennt», sagte ein Sprecher. «Angesichts einer grossen Menge gleichzeitiger Alarme auf der Intensivstation war das Team mit der Behandlung anderer Fälle beschäftigt und hat dies erst nach einigen Minuten bemerkt».
Der Mann hatte fünf Kinder. Die Klinik will nun die Zahl der Betten auf der Corona-Station verringern und mehr Personal einsetzen. Israel hat gegenwärtig mit der heftigsten Erkrankungswelle seit Beginn der Pandemie zu kämpfen. Die Zahl der Neuinfektionen lag zuletzt bei mehr als 8000 bis 9000 am Tag. Insgesamt wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei mehr als 543'000 Menschen eine Corona-Infektion nachgewiesen. 3959 starben. Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner.
9.08 Uhr: Tanner fordert Fernunterricht für Gymnasiasten
Wegen des Auftretens der viel ansteckenderen Coronavirus-Mutationen in der Schweiz sollte an Primarschulen mehr getestet werden. Ältere Schüler sollten wieder in den Fernunterricht. Das fordert der Epidemiologe Marcel Tanner von der Covid-Taskforce des Bundes.
Bisher gebe es zwar kaum grössere Ausbrüche in Schulen. Und es sei noch unklar, wie stark die Übertragung von der Schule in die Gesellschaft gehe oder umgekehrt, sagte Tanner in einem Interview mit der «Sonntagszeitung». Gesichert sei jedoch, dass sich Jugendliche genauso infizieren wie Erwachsene. Und eine neue Untersuchung in Genf zeige, dass auch jüngere Kinder eine etwa gleich hohe Infektionsrate haben wie die Erwachsenen in ihrer Umgebung.
«Das ist ein sehr wichtiger Befund. Das zeigt, wenn die Übertragung allgemein hoch ist, sind die Kinder nicht ausgenommen. Weil sie das Virus offenbar vor allem in der Familie erwerben.»
In der neuen Situation mit dem mutierten Virus sei des deshalb zwingend, dass die Teststrategie überdacht werde, so Tanner. «Wir müssen vermehrt ganze Klassen oder gar Schulen durchtesten, wenn Fälle auftauchen.» Es gebe unterdessen ganz einfache Speicheltests. «Die Kantone könnten diese Möglichkeiten zum Beispiel bei Primarschulen einsetzen.»
Eine Schliessung der Primarschulen empfiehlt Tanner vorerst nicht. «Es gibt ein Recht auf Bildung. Und während ein Restaurant für den Schaden, den Massnahmen verursachen, entschädigt werden kann, ist das nicht möglich, wenn bei der Bildung der Kinder und Jugendlichen ein Defizit und soziale Langzeitfolgen entstehen.»
Deshalb sollte die Bildung in der Grundstufe mit Präsenzunterricht gesichert sein, sagte der Experte. Sollten die Fallzahlen aber mit dem mutierten Virus so stark zunehmen wie in England, müsste man auch das überdenken.
Für Gymnasiasten und Berufsschüler dagegen fordert Tanner so schnell wie möglich wieder Fernunterricht. «Alles andere wäre aus wissenschaftlicher Sicht falsch. Schüler der Sekundarstufe sind im Gegensatz zu den Grundstufenschülern zum Beispiel im öffentlichen Verkehr oder in der Mittagspause in den Läden. Es ist jetzt aber ganz wichtig, Kontakte und damit Mobilität zu reduzieren.»
8.59 Uhr: Berset will mehr Tests und Verkürzung der Quarantäne-Dauer
Gesundheitsminister und SP-Bundesrat Alain Berset will laut der «SonntagsZeitung» mehr Coronavirus-Tests und eine Verkürzung der Quarantäne-Dauer. So gebe es inzwischen genügend Testkapazitäten, sagte er. «Grundsätzlich sind wir deshalb dafür, mehr und in bestimmten Situationen auch systematisch zu testen. Sinnvoll ist das zum Beispiel in Altersheimen, Schulen oder Hotspots nach einem Ausbruch.»
Die Schweiz müsse mit dem Testen auch nicht mehr immer warten, bis jemand Symptome zeige, hiess es weiter. Gleichzeitig soll mit Tests die Dauer der Quarantäne verkürzt werden können. «Wir prüfen, unter welchen Bedingungen wir Quarantänen verkürzen können», sagte Berset. Eine Möglichkeit sei dabei ein Coronavirus-Test nach einigen Tagen an Quarantäne.