Das Covid-Zertifikat für Genesene soll neu für ein Jahr gültig sein statt nur für sechs Monate – das schlägt Gesundheitsminister Alain Berset einem Medienbericht zufolge vor. Die Zertifikatspflicht soll aber bleiben.
gbi
19.10.2021, 17:54
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Ob auf der Strasse oder in den bürgerlichen Parteien: Weil die Corona-Fallzahlen wieder rückläufig sind, wächst der Widerstand gegen die Zertifikatspflicht. Der Bundesrat soll aber an der Zertifikatspflicht festhalten wollen – doch an der morgigen Sitzung der Regierung soll Gesundheitsminister Alain Berset einen Vorschlag einbringen, wie man immerhin den Genesenen entgegenkommen könne. Das will der «Blick» von mehreren namentlich nicht genannten Quellen erfahren haben.
Heute können jene, die von einer Covid-Erkrankung genesen sind, ein Zertifikat beantragen. Sie müssen die Erkrankung durch einen positiven PCR-Test nachweisen, der nicht länger als 180 Tage zurückliegt. Ein solches Zertifikat für Genesene ist jedoch nur für sechs Monate gültig. Gemäss dem Artikel will Berset diese Frist nun auf zwölf Monate verlängern. Genauso lange also, wie es bei Geimpften gültig ist.
Es gibt aber auch Genesene, die es verpasst haben, sich in der vorgegebenen Frist testen zu lassen. Sie erhalten kein Covid-Zertifikat. Doch auch ihnen wolle Berset entgegenkommen, heisst es: Sie sollen ihre Erkrankung mit serologischen Tests nachweisen können. Diese Bluttests zeigen, ob jemand Antikörper gegen das Coronavirus gebildet hat.
Diese beiden Vorschläge wolle Berset bei den Kantonen in die Vernehmlassung geben, so der «Blick».
Laut Bericht gibt es aber ein Problem, was Auslandsreisen angeht: Die EU gebe einheitliche Regeln für die Gültigkeit eines Zertifikats vor. Wenn die Schweiz diese Frist nun einseitig verlängere, wäre das Zertifikat nur im Inland gültig.