Das BAG meldet am Sonntag 110 Neuinfektionen und einen Todesfall binnen 24 Stunden. Der Bund rüffelt die Kantone wegen ihrer zu laschen Kontrollen bei der Umsetzung der Corona-Massnahmen. Unterdessen schliesst die Kantonsärztin in Bern den Club «Kapitel Bollwerk». Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag innerhalb eines Tages 110 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Nutzerzahlen der SwissCovid App sind stabil.
Am Samstag waren 148 neue neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Freitag 154 und am Donnerstag 117. Insgesamt gab es bisher 34'412 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Sonntag mitteilte. Der 7-Tage-Schnitt liegt bei damit bei gut 115 neuen Fällen.
Gemeldet wurde auch ein weiterer Todesfall. Damit sind bisher 1701 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren, verstorben. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,8 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Sonntagmorgen übermittelt haben.
Der Bund hat die Kantone angewiesen, besser zu kontrollieren, ob sich öffentlich zugängliche Betriebe an die Schutzmassnahmen halten.
Das BAG bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht des «Sonntagsblick». Die Kantone sollen demnach vermehrt prüfen, ob in öffentlich zugänglichen Betrieben und Einrichtungen und auch an Veranstaltungen Schutzkonzepte vorhanden sind und umgesetzt werden.
«Rüffel aus Bern»
Besonders im Visier hat das BAG Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe. Laut Zeitungsbericht liegen die Kantone in ihren Beurteilungen oft weit auseinander. Schwierig sei die Situation vor allem auf den Baustellen. Einige Kantone hätten auf den «Rüffel aus Bern» bereits reagiert und verstärkte Überprüfungen angeordnet.
«Wir müssen kontrollieren und wir tun das auch», sagte der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger, der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), am Sonntag auf Schweizer Radio SRF zur Kritik. Wo es auf Grund ihrer Einschätzung nötig sei, würden die Kantone die Kontrollen intensivieren.
Club in Bern geschlossen
Lokal kam es in Betrieben zu Massnahmen, nachdem Corona-Infektionen bekannt geworden waren. In der Stadt Bern liess die Kantonsärztin den Club «Kapitel Bollwerk» am Samstagabend um 23.00 Uhr schliessen.
Nachdem schon am Freitag eine Person, die am Wochenende davor den Club besucht hatte, positiv getestet worden war, stellte sich am Samstagabend heraus, dass sich zwei weitere Personen mit der Lungenkrankheit Covid-19 angesteckt hatten. Der Kanton schickte 140 Clubgäste in Quarantäne.
Die Kantonsärztin habe die Schliessung des Clubs angeordnet, um die Übertragungsketten zu unterbrechen, hiess es in der Mitteilung des Kantons weiter.
Zürcher Altersheim abgeriegelt
In der Stadt Zürich wurde am Wochenende ein Alterswohnheim abgeriegelt, nachdem Corona-Infektionen bei drei Mitarbeitenden und einer Bewohnerin festgestellt worden waren. Im Heim gilt vorübergehend ein absolutes Besuchsverbot, und die Bewohner und Bewohnerinnen dürfen das Haus nicht verlassen.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Laut einer Modellrechnung der Uni Bern hätte ein um eine Woche verzögerter Lockdown über 6000 Todesopfer mehr in der Schweiz gefordert.
Tausende Briten müssen nach ihrem Sommerurlaub in Spanien in eine zweiwöchige Quarantäne.
Das BAG meldet 110 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden, zudem einen Todesfall.
Die Covid-19-Taskforce des Bundes spricht sich für eine Ausdehnung der Maskenpflicht in der Schweiz aus.
Der Bund rüffelt die Kantone wegen ihrer zu laschen Kontrollen bei der Umsetzung der Corona-Massnahmen.
Nach weiteren Infektionen hat die Berner Kantonsärztin den Club «Kapitel Bollwerk» in Bern geschlossen
Der Bund ist nicht zufrieden mit der Kontrolle der Corona-Schutzmassnahmen in öffentlich zugänglichen Betrieben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Kantone angewiesen, die Kontrollen der Vorgaben des Bundes zu verbessern. Diese weisen die Kritik zurück.
Das BAG bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der Zeitung «Sonntagsblick». Die Kantone sind demnach aufgefordert, ihre Kontrolltätigkeit zu verstärken. Sie sollen vermehrt zu prüfen, ob in den öffentlich zugänglichen Betrieben und Einrichtungen sowie an Veranstaltungen hinreichende Schutzkonzepte vorhanden sind und umgesetzt werden. Besonders im Visier hat das BAG Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe.
Laut Bericht der Zeitung liegen die Kantone in ihren Beurteilungen oft weit auseinander. Schwierig sei die Situation vor allem auf den Baustellen. Einige Kantone hätten auf den «Rüffel aus Bern» bereits reagiert und ihre Kontrolleure angewiesen, ab Montag verstärkt zu überprüfen.
«Wir müssen kontrollieren und wir tun das auch», sagte der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger, der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), auf Schweizer Radio SRF zur Kritik aus Bern. Wo es auf Grund ihrer Einschätzung nötig sei, würden die Kantone die Kontrollen intensivieren.
16.33 Uhr: Israels Regierung billigt Einmalzahlung für Bürger in Coronakrise
Die israelische Regierung hat am Sonntag eine Einmalzahlung für viele Bürger gebilligt, um deren Finanznöte während der Corona-Krise zu lindern. Das Hilfspaket habe einen Umfang von umgerechnet rund 1,6 Milliarden Euro (rund 1,72 Milliarden Franken), teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Fast jeder Israeli soll demnach eine Zahlung von rund 190 Euro erhalten. Eltern sollen zudem knapp 40 Euro für jedes Kind bekommen, für bis zu drei Kinder.
Sozialhilfempfänger sollen eine grössere Summe erhalten. Die Massnahme muss in den kommenden Tagen noch dem Parlament zur abschliessenden Billigung vorgelegt werden. Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 160'000 Euro sollen dagegen keine Einmalzahlung erhalten.
Kritiker hatten den Schritt als populistisches Vorgehen Netanjahus eingestuft, um Proteste gegen seine Corona-Politik zu verringern. Angesichts der wachsenden Finanzkrise Israels handelt es sich aus ihrer Sicht um gefährliche Verschwendung. Netanjahu hatte dagegen am 15. Juli erklärt, Ziel der Massnahme sei es, «die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen». Netanjahu hatte zuvor bereits ein milliardenschweres Hilfspaket zur Linderung des finanziellen Drucks während der Coronakrise vorgestellt.
15.48 Uhr: Modellrechnung: Lockdown eine Woche später hätte über 6000 Todesopfer mehr gefordert
Einer Modellrechnung der Uni Bern zufolge hätte ein um eine Woche späterer Lockdown rund 6000 Todesopfer mehr gefordert — ein um sieben Tage früher hingegen rund 1600 Leben gerettet. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt). Demnach wären in der späten Variante die Spitäler überlastet gewesen — etwa 1900 Patienten hätten gleichzeitig ein Bett auf einer Intensivstation benötigt.
Der Epidemiologe Christian Althaus hat mit seinen Kollegen ein detailliertes Modell entwickelt, mit dem sich etwa die Auslastung auf den Intensivstationen berechnen lässt. Da sich die im März die Zahl der Infizierten wöchentlich vervierfachte, hätte bereits ein Tag Verzögerung rund 500 Todesopfer bedeutet.
15.27 Uhr: BAG sind technische Probleme nicht bekannt
Zu einem Bericht der «Sonntagszeitung» (kostenpflichtiger Inhalt), wonach die SwissCovid-App in Einzelfällen nicht korrekt funktioniere, hielt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA fest, es habe bisher «lediglich von zwei ähnlichen Fällen Kenntnis», dies bei über einer Million Nutzer.
Grundsätzlich seien ihm technische Probleme aber nicht bekannt, ebensowenig der von der Zeitung geschilderte Einzelfall, hielt das BAG weiter fest. Aufgrund der «eher konservativen Kalibrierung» seien sogenannte «false negatives» (keine Benachrichtigung trotz Kontakt) aber in Einzelfällen möglich.
Namentlich komme es auch auf das sogenannte On-Set-Datum an, also das Datum, ab welchem eine Ansteckung möglich ist. Wenn zum Beispiel das Datum eines Tests bei der Generierung des Covid-Codes als On-Set-Datum eingegeben worden sei, könnten vor diesem Datum aufgezeichnete Kontakte nicht benachrichtigt werden.
15.09 Uhr: Australien zählt so viele Tote wie noch nie
Trauriger Corona-Rekord in Australien: Erstmals seit Beginn der Pandemie sind innerhalb von 24 Stunden zehn Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das sagte der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Sonntag vor Journalisten. Dort seien alle neuen Todesfälle registriert worden. Ausserdem seien am Samstag 459 Neuinfektionen in Victoria — wo auch die Millionenmetropole Melbourne liegt — hinzugekommen.
Andrews liess eine mögliche Verlängerung des vor knapp drei Wochen verhängten Lockdowns für den Bundesstaat im Südosten des Landes offen. Eigentlich soll dieser Mitte August auslaufen. Der Politiker forderte die Bevölkerung auf, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen. «Hier geht es nicht um Menschenrechte», sagte Andrews. «Es gibt zehn Familien, die in den nächsten Tagen jemanden beerdigen werden. Tragen Sie eine Maske. Das ist nicht zu viel verlangt.»
Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. Zuletzt sind die Zahlen aber wieder gestiegen, insbesondere die Metropole Melbourne und der Bundesstaat Victoria sind zu einem neuen Zentrum der Pandemie geworden. Seit Beginn der Pandemie sind die Infektionen in Australien bei landesweit 25 Millionen Einwohnern nach Angaben der Johns-Hopkins Universität auf mittlerweile rund 14'400 gestiegen. Die Zahl der in Verbindung mit Covid-19 gestorbenen Menschen lag demnach bei 155.
14.23 Uhr: Hunderte Techno-Fans feiern in Tschechien trotz Corona
Trotz der Corona-Pandemie ist in Tschechien eine dreitägige Technoparty gefeiert worden. Zum Abschluss am Sonntag kamen noch einmal rund 900 Menschen auf einem Feld rund 60 Kilometer südlich von Prag zusammen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Bei Kontrollen an den Zufahrtswegen seien vier Autofahrer unter Drogeneinfluss erwischt worden. Am Samstag hatten sich sogar rund 2000 Teilnehmer versammelt, darunter auch Hunderte Ausländer aus Nachbarländern wie Deutschland und Österreich.
Die Polizei liess die Partygänger gewähren, obwohl die Aktion nicht bei den Behörden angemeldet war. «Niemand will ein zweites CzechTek», sagte Innenminister Jan Hamacek zur Begründung im Sender Prima. Im Jahr 2005 war die Technoparty CzechTek gewaltsam aufgelöst worden. Dabei wurden Dutzende Menschen verletzt.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen lag in Tschechien am Samstag mit 131 wieder niedriger als an den Vortagen, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag bekanntgab. Bisher starben 368 Menschen. Unterdessen schloss Ministerpräsident Andrej Babis einen zweiten Lockdown aus. «In erster Linie müssen wir an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen appellieren», sagte der Gründer der populistischen Partei ANO der Zeitung «Pravo».
13.54 Uhr: Corona-Ausbruch in Zürcher Pflegeheim
Im Zürcher Altersheim «Seniorama Wiedikon» sind die Corona-Regeln nach einem Corona-Ausbruch verschärft worden. Dies teilte die Heimleitung auf der Webseite des Hauses mit.
Demnach seien drei Mitarbeiter des Pflegeheims sowie eine Bewohnerin positiv auf Covid-19 getestet worden. Deshalb gelte ab sofort ein absolutes Besuchsverbot — vorerst bis zum 8. August.
13.33 Uhr: Iranischer Vizeminister: Corona-Lage im Land «gar nicht gut»
Der iranische Vizegesundheitsminister Iradsch Harirchi hat ein düsteres Bild wegen der Coronakrise gezeichnet und die Bevölkerung auf viele weitere Todesopfer eingestellt. «Fast das ganze Land ist wegen Corona im Rot-Status (Alarmzustand), und die Lage ist gar nicht gut», sagte Harirchi laut Nachrichtenagentur Isna. Wenn die Bürger die Hygienevorschriften nicht einhielten, werde das Land weiterhin im Durchschnitt 200 Todesfälle am Tag registrieren müssen.
Harirchi und seine Kollegen im Gesundheitsministerium stehen den von von Präsident Hassan Ruhani eingeführten Lockerungen kritisch gegenüber. Diese haben aus ihrer Sicht dazu geführt, dass die Bevölkerung die Vorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst nimmt.
Die Folge war ein dramatische Anstieg der Zahlen bei Toten und Neuinfizierten. Alleine in den letzten 24 Stunden starben erneut 216 Patienten, die sich mit dem Virus infiziert hatten. Die Zahl der Todesopfer liegt aktuell bei 15 700, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei 291 172, so das Gesundheitsministerium am Sonntag laut Nachrichtenagentur IRNA.
Für hitzige Diskussionen im Land sorgt derzeit auch das Beharren des Klerus, trotz der Corona-Krise die Aschura-Trauerfeiern Ende August zu veranstalten. Bei Aschura-Feiern anlässlich der Ermordung des dritten schiitischen Imams Hussein im Jahr 680 versammeln sich immer wieder Menschenmassen. Ansammlungen von Menschen werden laut Gesundheitsexperten definitiv zu vielen neuen Infektionen führen. Präsident Ruhani will die Zeremonie trotzdem erlauben — angeblich könne er sich gegen den Klerus nicht durchsetzen, heisst es in Teheran.
13.02 Uhr: Briten müssen nach Rückkehr aus Spanien-Urlaub in Quarantäne
Tausende Briten müssen nach ihrem Sommerurlaub in Spanien in eine zweiwöchige Quarantäne. «Wir haben die Entscheidung so schnell getroffen wie wir konnten», sagte der britische Aussenminister Dominic Raab am Sonntag dem Nachrichtensender Sky News. Man habe damit auf einen «grossen Anstieg an Covid-19-Fällen» auf dem spanischen Festland reagiert.
Spanien gehört zu den Ländern, in denen die Briten am liebsten Ferien machen. Auch der britische Verkehrsminister Grant Shapps soll Medien zufolge zu den betroffenen Spanien-Urlaubern gehören.
Für die unter der Corona-Krise stark leidenden Fluggesellschaften ist die Pflicht zur Selbstisolation ein heftiger Schlag. Sie fürchten nun neue Einbrüche bei den Fluggastzahlen und damit noch mehr Verluste.
12.24 Uhr: 110 Neuansteckungen in der Schweiz
Das BAG meldet 110 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innert 24 Stunden, das sind 38 weniger als am Samstag. Zudem ist eine Person an Covid-19 verstorben.
11.51 Uhr: Neues Ischgl? 44 Corona-Fälle in österreichischem Touristenort St. Wolfgang
Im österreichischen Touristenort St. Wolfgang steigt die Zahl der Corona-Infizierten immer weiter an. Bis Samstagabend wurden 44 Fälle bestätigt, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Behörden des Bundeslands Oberösterreich berichtete. Unter den Infizierten seien Mitarbeiter von einer ganzen Reihe von Tourismus-Betrieben, bislang sei aber nur ein Urlauber betroffen.
Die Behörden hatten in dem Ort am Wolfgangsee im oberösterreichischen Salzkammergut im Laufe des Samstags 628 Abstriche genommen. Getestet wurden Mitarbeiter von Tourismus-Betrieben, Gäste und Einheimische. Bis Samstagabend wurden 258 Tests ausgewertet. Die restlichen Testergebnisse sollten am Sonntagnachmittag vorliegen. Von Infektionen betroffen sind laut APA sieben Hotels, eine Pizzeria und zwei Bars in St. Wolfgang.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Infektionen vor allem auf Praktikanten zurückgehen. «Die infizierten Praktikanten waren auf unterschiedliche Quartiere verteilt untergebracht und wohnten vielfach in Doppel- und Dreibettzimmern», sagte der Chef der Tourismus-Gesellschaft Wolfgangsee, Hans Wieser, der APA. Die Praktikanten trafen sich demnach auch in ihrer Freizeit, unter anderem in den beiden Bars, die inzwischen geschlossen wurden.
Der Fall weckt Erinnerungen an den Corona-Ausbruch im österreichischen Wintersportort Ischgl, der im März ein Hotspot für Corona-Infektionen in ganz Europa gewesen war. In Ischgl hatten sich auch viele Touristen aus Deutschland angesteckt.
11.26 Uhr: Schweizer Schutzmasken sollen Coronaviren abtöten
Einen spektakulären Ansatz zur Verbesserung des Nutzens von Schutzmasken verfolgt laut «SonntagsBlick» die Schweizer Hygienetechnologie-Firma Livinguard. Statt nur zu filtern sind diese Masken in der Lage, Coronaviren abzutöten.
Der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, Sanjeev Swamy hat zusammen mit Forscherinnen und Forscher ein Verfahren entwickelt, mit dem Oberflächen selbstdesinfizierend gemacht werden können. Diese Technologie überträgt er jetzt auf Stoffmasken. Gelangen Viren in die Nähe der Maske, werden sie angezogen und es gibt eine Art Kurzschluss, bei dem das Virus getötet wird.
11.19 Uhr: Nordkorea riegelt Grenzstadt nach Verdachtsfall ab
Wegen eines ersten offiziellen Corona-Verdachtsfalls im Land hat Nordkorea aus Furcht vor einer Katastrophe eine Grossstadt komplett abgeriegelt. Trotz strengster epidemiologischer Abwehrmassnahmen in den vergangenen sechs Monaten «könnte das bösartige Virus in das Land eingeschleppt worden sein», berichteten die Staatsmedien am Sonntag. Für die Region um die Grenzstadt Kaesong sei der Notstand verhängt worden. Die kommunistische Führung rief die höchste Alarmstufe aus.
Sollte sich der Verdachtsfall bestätigen, wäre es der erste offizielle Infektionsfall mit Sars-CoV-2 in dem abgeschotteten Land. Nordkorea hatte bisher nach eigenen Angaben keine einzige Infektion registriert und seine Abwehrmassnahmen als «leuchtenden Erfolg» beschrieben. Die Angaben wurden im Ausland bezweifelt.
Die Krankheitssymptome wurden den Berichten zufolge bei einem «Ausreisser» festgestellt, der am 19. Juli illegal die militärische Demarkationslinie zwischen Süd- und Nordkorea überquert habe. Die Person habe sich vor drei Jahren nach Südkorea abgesetzt und sei jetzt über die Grenze zurückgekehrt.
11.01 Uhr: Drive-In-Musikfestival auf Bergbahn-Parkplatz in Charmey FR
In Charmey FR hat am Samstag ein Drive-In-Musikfestival begonnen. Das Publikum kann durchs offene Autofenster in mehreren Konzerten verschiedenste Stile hören, vom barocken Lied über Streichquartette und Volkslieder bis zu Liedern von Ella Fitzgerald und Nina Simone.
Das Festival dauert bis kommenden Freitag (31. Juli). Die Idee für die «Auto-Konzerte» stammt von der Freiburger Sängerin Marie-Claude Chappuis, der Gründerin des «Festival du Lied». Zu hören sein werden Künstlerinnen und Künstler von Weltruf, etwa der Blockflötist Maurice Steger und das Stradivari-Quartett.
Die Musikerinnen und Musiker treten im Freien auf einer Bühne auf. Das Publikum kann sie auf einer Grossleinwand sehen — und durch das offene Autofenster hören. Wenn es regnet, wird die Musik via Radio übertragen. In jedem Auto dürfen bis zu vier Personen sitzen. Jedem Fahrzeug wird entsprechend der Grösse ein Standplatz zugewiesen.
Damit sollen die wegen des Coronavirus geltenden Distanzregeln eingehalten werden können. Bei der Eröffnung am Samstagabend standen rund 40 im allgemeinen gut besetzte Autos auf dem Parkplatz, und etwa 70 Personen wohnten dem Konzert auf Stühlen bei.
Mit einer Initiative wollen zwei Privatpersonen Spitälern, Gesundheitsdirektionen und privaten Firmen helfen, Schutzmasken selbst herzustellen oder herstellen zu lassen. Die Initianten des Projektes stellen Maschinen und Rohstoffe zur Verfügung, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Im Gegenzug verdienen sie je nach Maskentyp zwischen 20 und 80 Rappen pro Maske. Hinter der Initiative stehen die Klima-Aktivistin Marie-Claire Graf und der Unternehmer Oliver Fiechter. Die Schweizer Spitäler setzen ihrerseits vermehrt auf autarke Beschaffungswege. So plant das Universitätspital Genf, ab September eigene Schutzmasken zu produzieren.
10.07 Uhr: Taskforce will erweiterte Maskenpflicht
Die Covid-19-Taskforce des Bundes spricht sich für eine Ausdehnung der Maskenpflicht in der Schweiz aus. Der Augenblick sei da, nachdem die Fallzahlen wieder stiegen und in umliegenden Ländern die Maskenpflicht ausgedehnt werde, zitiert die «SonntagsZeitung» (kostenpflichtiger Inhalt) Task-Force-Mitglied Manuel Battegay.
Die Maskenpflicht liesse sich auf geschlossene Räume wie Geschäfte, Schulen und Restaurants ausdehnen. Je höher die Infektionsrate, desto ausgedehnter die Maskenpflicht, so die Formel des Basler Infektiologen. Die Kantone Jura, Waad und ab Dienstag Genf kennen bereits eine Maskenpflicht beim Einkaufen in Geschäften.
9.48 Uhr: Corona-Nebenwirkung: New Yorks Strassen mit europäischem Lebensgefühl
Wegen der Corona-Pandemie hat New York City seine Restaurant-Szene vielerorts auf die Gehwege und Strassen verlegt — daraus ist in der Millionenmetropole eine Street-Dining-Atmosphäre entstanden. Einige Strassen in Manhattan oder Queens sind dieser Tage gesäumt von neuen Aussenterrassen aus Holz. Die sind manchmal bunt angemalt oder mit Blumen verziert und meistens gut besucht. «Gratulation Amerika — Du hast gerade Europa erfunden», schrieb ein Journalist kürzlich auf Twitter zu einem Foto der Smith Street in Brooklyn und beschrieb das neue Sommerflair damit ziemlich gut.
Normalerweise gehören die Strassen in den USA den Autos, doch in Zeiten geringeren Verkehrs und einem Bedürfnis nach mehr Platz zwischen den Menschen sind viele Strassen zu Fussgängerzonen umfunktioniert worden. Vor allem am Wochenende erinnern sie eher an Strassenfeste mit ein wenig mehr Abstand.
«Wir haben echt gelitten, aber jetzt zieht das Geschäft wieder an», sagt der Manager eines Restaurants im Viertel Greenpoint in Brooklyn. Jeden Tag sei seine neue Terrasse nun voll. Doch die Sorge vor einem Corona-Rückfall schwingt weiterhin mit: Nach der erfolgreichen Bekämpfung des Virus und deutlich niedrigeren Zahlen in New York wächst die Sorge, dass Besucher aus anderen Teilen der USA dem Infektionsgeschehen in der Metropole einen neuen Schub geben könnten. Bislang jedoch sieht es so aus, als könnte die New Yorker Europa-Atmosphäre noch ein bisschen anhalten.
9.31 Uhr: Bund rüffelt Kantone wegen lascher Kontrollen
Der Bund rüffelt die Kantone wegen ihrer zu laschen Kontrollen bei der Umsetzung der Corona-Massnahmen. Noch funktionierten die Kontrollen nicht so, wie sie sollten. Noch immer gingen viele Betriebe zu lasch mit den vorgeschriebenen Schutzmassnahmen um. Das geht aus einer Weisung und einem Meldeformular des Bundesamtes für Gesundheit an die Kantone hervor, die dem «SonntagsBlick» vorliegen.
Vor allem Betriebe, die erhöhten Risiken ausgesetzt seien, sollten verstärkt kontrolliert werden. Dazu gehörten beispielsweise Schlachthöfe, Metzgereien und weitere Lebensmittelverarbeiter. Sie erhielten in den nächsten Wochen vermehrt Besuch von Kontrolleuren.
9.19 Uhr: Frankreich kündigt kostenlose Corona-Tests an
Frankreich will angesichts steigender Corona-Infektionen kostenlose Tests bereitstellen. Diese sollen zudem rezeptfrei erhältlich sein, wie die Regierung mitteilte.
«Wir würden dies nicht als eine zweite Welle bezeichnen, aber es ist klar, dass wir seit einigen Tagen einen spürbaren Anstieg der Zahl der bestätigten Fälle beobachten», sagte Gesundheitsminister Olivier Veran der Zeitung «Le Parisien» (Sonntagsausgabe).
Frankreich hat bislang offiziell 30'192 Todesfälle verzeichnet, die dem Coronavirus zugeschrieben werden. Insgesamt wurden 180'528 Infektionen festgestellt. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt den zweiten Tag in Folge um mehr als 1000.
9.07 Uhr: Berner Kantonsärztin schliesst Club «Kapitel Bollwerk»
Der Berner Club «Kapitel Bollwerk» ist am Samstagabend um 23.00 Uhr auf Anordnung der Kantonsärztin geschlossen worden. Er bleibt voraussichtlich 10 Tage zu, wie der Kanton Bern am frühen Sonntagmorgen in einer Mitteilung bekannt gab.
Nachdem bereits am Freitag eine Person, die am letzten Wochenende den Club besucht hatte, positiv auf das Coronavirus getestet worden war, stellte sich am Samstagabend heraus, dass zwei weitere Personen positiv auf die Lungenkrankheit Covid-19 getestet worden sind.
Eine der beiden neuen Personen sei am vergangenen Donnerstag im Club gewesen. Sie hatte schon vorher Symptome gezeigt, sei also zu diesem Zeitpunkt bereits ansteckend gewesen. Die Contact Tracer hätten die Liste der rund 140 Personen, die sich am Donnerstag im Club aufgehalten hätten, bereits erhalten.
Die Personen auf der Kontaktliste seien in der (heutigen) Nacht schriftlich benachrichtigt worden. Sie würden zudem am Sonntag telefonisch kontaktiert. Die Kantonsärztin habe die Schliessung des Berner Clubs angeordnet, um die Übertragungsketten zu unterbrechen.
Am letzten Samstag hatte das Kantonsarztamt alle 305 Partygängerinnen und -gänger nach dem Besuch des «Kapital Bollwerk» in Quarantäne gesetzt, nachdem eine Person positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Sie dürfen während zehn Tagen das Haus oder die Wohnung nicht verlassen, müssen sich an die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit halten und ihren Gesundheitszustand überwachen. Der Betrieb des Club wurde jedoch aufrecht erhalten, da ein Schutzkonzept mit Registrierung der Gäste vorlag.
9.04 Uhr: Bericht: 174 Erntehelfer in Bayern infiziert
Mindestens 174 Ernthelfer haben sich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mamming Bayern mit dem Corona-Virus infiziert. Das berichtet der Sender Antenne Baywen am Sonntagmorgen unter Berufung auf die Behörden im Landkreis Dingolfing-Landau. Der gesamte Betrieb, auf dem zuvor eine Reihenuntersuchung erfolgt war, sei unter Quarantäne gestellt worden und werde nunmehr von einem Sicherheitsdienst überwacht.