Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet einen deutlichen Anstieg von Zecken-Enzephalitis-Fällen in der Schweiz. Demnach wurden seit Jahresbeginn bereits 150 Personen mit dem gefährlichen Enzephalitis-Virus infiziert.
Alleine im Juni erkrankten 73 Menschen in der Schweiz an der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), wie aus den am Montag publizierten Zahlen des BAG hervorgeht.
Die blutsaugenden Zecken sind in diesem Jahr offenbar schon früh sehr aktiv. In den Vorjahren haben sich bis Ende Juni nämlich deutlich weniger Menschen mit dem Virus infiziert. Gemäss BAG-Bulletin wurden in den Jahren seit 2000 im selben Zeitraum jeweils zwischen 46 und 109 Fällen registriert.
In diesem Jahr haben auch deutlich mehr Personen wegen Zeckenstichen oder Borreliose einen Arzt aufgesucht. Gemäss einer Hochrechnung des BAG waren es per Ende Juni rund 21'300 Arztbesuche wegen Zeckenstichen und 6900 wegen akuter Fälle von Borreliose.
BAG empfiehlt Impfungen
Die Zeckensaison beginnt je nach Witterung im März und endet im Juni. Nur ein kleiner Teil der Zecken ist Träger des gefährlichen FSME-Virus. Zudem kommt es nur in bestimmten Gebieten der Schweiz vor. Stiche von FSME-infizierten Zecken können zwei Krankheitsschübe auslösen.
In einem ersten Schub werden Betroffene 7 bis 14 Tage nach dem Stich von grippeartigen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Gelenkbeschwerden geplagt. Bei 5 bis 15 Prozent der Betroffenen kommt es zu einem zweiten Schub, der Monate lang dauern kann und Symptome einer Hirnhaut- oder Hirnentzündung aufweist.
Diese Symptome können Lähmungen auslösen und bleibende Behinderungen hinterlassen. Rund 1 Prozent der FSME-Fälle verläuft tödlich. Zuletzt starb Anfang Juli in Brittnau AG eine junge Frau an einem solchen Zeckenstich. Das BAG empfiehlt, sich gegen das FSME-Virus zu impfen.
Weit mehr Zecken sind mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi infiziert. Eine Impfung dagegen gibt es nicht. Borreliose als Folge von Zeckenstichen muss mit Antibiotika behandelt werden.
Zecken: Überträger gefährlicher Krankheiten
Zecken: Überträger gefährlicher Krankheiten
Die Zecke: klein und brandgefährlich. Sie kann beim Menschen eine Hirnentzündung, die FSME, auslösen, die mit schwerwiegenden Komplikationen verbunden ist.
Zecken sind nicht nur im Hochsommer aktiv: Waldbesucher sollten sich auch im Frühling und im Herbst mit körperbedeckender Kleidung und geschlossenen Schuhen gut vor ihnen schützen.
Im Anschluss an einem Aufenthalt in der freien Natur sollte man Kleidung und den Körper nach Zecken absuchen. Vor allem in Achselhöhlen, Kniekehlen, am Hals oder Kopf saugen sie sich gern fest. Wer eine Zecke zügig nach einem Stich aus seinem Körper entfernt, läuft kaum Gefahr, an Lyme-Borreliose zu erkranken. Die Krankheitserreger befinden sich in Magen und Darm der Spinnentiere und geraten erst 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.
Wichtig beim Entfernen: Die Zecke muss so nah wie möglich an der Haut gefasst, gelockert und langsam nach oben herausgezogen werden. Am besten gelingt das mit einer Zeckenkarte oder -pinzette.
Gegen FSME hilft das rasche Entfernen aber nichts. Die Erreger sitzen in den Speicheldrüsen der Spinnentiere und gelangen bei einem Stich sofort in den menschlichen Körper. Bei FSME handelt es sich um eine Gehirn- und Hirnhautentzündung, die sich zu Beginn durch grippeähnliche Anzeichen bemerkbar macht. Dagegen gibt es aber eine Impfung …
… gegen die oft an einer Wanderröte rund um den Biss erkennbare Borreliose nicht.
Eine Zecke bohrt sich in die Haut: Nicht jedes dieser Spinnentiere trägt gefährliche Krankheitserreger in sich. Trotzdem sollte man sich vor ihren Stichen schützen.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
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