Corona-ÜbersichtKampf gegen sinkende Impfquote +++ 6649 neue Fälle in drei Tagen
Agenturen/dor/red
8.11.2021
Behörden, Parteien und Verbände haben die nationale Impfwoche lanciert. Unterdessen meldet das BAG 6649 Neuinfektionen innert drei Tagen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/dor/red
08.11.2021, 21:44
08.11.2021, 21:56
Agenturen/dor/red
Inmitten einer sinkenden Impfbereitschaft haben Behörden, Parteien und Verbände am Montag die nationale Impfwoche lanciert. Sie alle sind überzeugt: Der einzige Ausweg aus der Pandemie ist die Impfung.
Den Auftakt machten alle sieben Bundesrätinnen und Bundesräte mit Videobotschaften. Darin betonten sie, dass die Impfung neben dem Selbstschutz auch ein Zeichen der Solidarität mit den Schwächsten sei, das gesellschaftliche Leben wieder normalisieren und der Pandemie endlich ein Ende bereiten könne.
Später meldeten sich die Präsidentinnen und Präsidenten der grössten Parteien ausser der SVP zu Wort. Sie schrieben, sie wollten mit dem überparteilichen Aufruf öffentlich aufzeigen, dass sich die Ängste vor der Impfung «als unbegründet herausgestellt» hätten. Gewerkschaften und Arbeitgeber ihrerseits argumentierten, dass mit einer höheren Impfrate auch ein weiterer Lockdown verhindert und so Arbeitsplätze gesichert werden könnten.
Sinkende Impfquote
Angesichts der sinkenden Impfkadenz erscheint die Impfoffensive bitter nötig, um das angestrebte Ziel zur Aufhebung der geltenden Schutzmassnahmen zu erreichen: nämlich eine Quote von 80 Prozent bei den 18- bis 65-Jährigen und von 93 Prozent bei den über 65-Jährigen.
Vollständig geimpft sind in der Schweiz zurzeit erst 66 Prozent der Gesamtbevölkerung, 74 Prozent der 16- bis 64-Jährigen und 88 Prozent der über 65-Jährigen. Die Impfkadenz sank im Vergleich zur Vorwoche sogar um 22 Prozent. Pro Tag liessen sich letzte Woche durchschnittlich gerade noch 11'225 Personen impfen.
Impfdorf in Zürich
Mit der nationalen Impfwoche unter dem Motto «Jede Impfung zählt» soll nun die nicht-immunisierte Bevölkerung davon überzeugt werden, dass die Impfung sicher und ein baldiges Ende der Pandemie nur über eine hohe Quote zu erreichen ist. Im Zürcher Hauptbahnhof eröffneten dazu Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh ein «Impfdorf».
Zweifel an einem möglichen Erfolg der Kampagne kamen nicht zuletzt auf, nachdem bekannt wurde, dass die Kantone nur einen kleinen Teil der vom Bund zur Verfügung gestellten 96 Millionen Franken beantragt hatten. Mittlerweile sind es insgesamt 20 Millionen, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Der Betrag werde sich aber sicher noch erhöhen, denn es seien weitere Massnahmen zur Prüfung vorgelegt worden. Ausserdem hätten die Kantone viele Massnahmen umgesetzt, die weniger Kosten verursachten als ursprünglich angenommen.
Bundespräsident Guy Parmelin zeigte sich jedoch am Montag auf dem Bundesplatz optimistisch, dass die Impfoffensive erfolgreich sein wird. Er sei sicher, dass sich viele Menschen über die Impfung informieren und dann den Schritt wagen würden. «Jetzt ist die Zeit, um zu sagen: Ich lasse mich impfen - für die Familie, für das Land, für die Personen, die in den Spitälern arbeiten», sagte Parmelin.
Die Künstlerinnen und Künstler, die an den Openair-Konzerten im Rahmen der Impfwoche teilnehmen, seien sehr motiviert. Und auch in den Kantonen seien viele originelle Initiativen geplant. «Jede Impfung zählt», sagte Parmelin. Alternativen sehe er keine: «Nur die Impfung kann uns aus der Pandemie helfen».
Mehr Fälle, weniger Hospitalisierungen
Die epidemiologische Lage präsentierte sich derweil durchzogen: Schweizweit stiegen die Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche um 46 Prozent an. In Graubünden erreichten sie sogar das Niveau von Anfang November 2020. Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind innerhalb von 72 Stunden 6649 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden.
Doch gleichzeitig sanken die Hospitalisierungen am Wochenende im Vergleich zur Vorwoche um 30 Prozent. Auch die Situation auf den Intensivstationen präsentierte sich mit einer Auslastung von 73,9 Prozent mit 14 Prozent Covid-19-Patienten noch nicht besorgniserregend.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Die neusten Zahlen des BAG: 6649 Neuinfektionen, 53 Hospitalisationen und 9 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Bund und Kantone starten heute die nationale Impfwoche, um den ungeimpften Teil der Bevölkerung doch noch umzustimmen.
Mit dem Start in die neue Woche ist es für geimpfte Personen aus dem Schengen-Raum, zu dem auch die Schweiz gehört, wieder möglich, in die USA zu fliegen.
Heute tritt in Österreich für viele Freizeitaktivitäten die sogenannte 2-G-Regel in Kraft, nur mehr Geimpfte und von Covid-19 Genesene haben daher Zutritt.
25'000 Tonnen Corona-Müll landeten bereits im Meer
Die Corona-Pandemie hat weltweit zu einem deutlich erhöhten Aufkommen von Plastikmüll geführt. Laut einer Schätzung sind bis August rund 8,4 Millionen Tonnen Plastikmüll in 193 Ländern durch die Pandemie angefallen.
Das berichten Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in den «Proceedings» der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS»). Zum Vergleich: Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) produziert die Menschheit insgesamt rund 300 Millionen Tonnen Plastikmüll im Jahr.
Das Team um die Wissenschaftler Yiming Peng und Peipei Wu geht nun davon aus, dass ein Grossteil des Corona-Abfalls (rund 87,4 Prozent) in Spitälern entstand, insbesondere in asiatischen Ländern. 7,6 Prozent seien auf Masken und andere Schutzausrüstung für den privaten Gebrauch zurückzuführen, wie aus einer Studie der Forscher hervorging. Verpackungen für den boomenden Online-Handel hätten rund 4,7 Prozent des zusätzlichen Abfalls ausgemacht.
«Kunststoffabfälle schaden dem Leben im Meer und sind zu einem grossen globalen Umweltproblem geworden.» Die Corona-Pandemie habe zu einer erhöhten Nachfrage nach Einwegplastik geführt, was den Druck auf «dieses bereits ausser Kontrolle geratene Problem noch verstärkt», schreiben die Forscher.
Bereits über 25'000 Tonnen des Corona-Mülls seien so bereits in die Weltmeere gelangt. Dies stelle ein lang anhaltendes Problem für die Meeresumwelt dar. Innerhalb von drei bis vier Jahren werde ein grosser Anteil dieses Mülls entweder an Strände gespült oder auf den Meeresgrund sinken. Die Forscher forderten einen besseren Umgang mit medizinischen Abfällen, insbesondere in Entwicklungsländern.
21.02 Uhr
Bundesrat Berset besucht Basler Impf-Apotheke
Bundesrat Alain Berset hat aus Anlass der nationalen Impfwoche in Basel eine Impfapotheke besucht. Der Kanton Basel-Stadt setzt bei der Umsetzung der Impfwoche unter anderem auf die Beratung in Apotheken und Arztpraxen.
Begleitet wurde Berset von Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger und Kantonsapothekerin Esther Ammann, wie das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt weiter mitteilte. In zwölf Apotheken in praktisch allen Basler Quartieren und drei Arztpraxen werde diese Woche eine direkte Impfmöglichkeit ohne Termin angeboten.
Während der Impfwoche bestehen im Kanton weitere einfach zugängliche Beratungs- und Impfmöglichkeiten, etwa im Impfbus, im Impfzentrum, im Schweiz. Tropen- und Publik Health-Institut und am kommenden Sonntag auf dem Impfschiff, gemeinsam mit Baselland.
20.35 Uhr
Starker Anstieg der Infektionen — Dänemark führt wieder Beschränkungen ein.
Zwei Monate nach der Abschaffung sämtlicher Corona-Beschränkungen in Dänemark führt das Land wieder Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie ein.
Ein Gremium von Epidemiologen habe die Wiedereinführung der 3G-Regelung vorgeschlagen, die Regierung folge diesem Rat, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Montagabend in Kopenhagen. Grund sei der starke Anstieg der Infektionszahlen.
20.24 Uhr
Polizei unterbindet Corona-Demo in Zürich
Mit der nationalen Impfwoche unter dem Motto «Jede Impfung zählt» soll nun die nicht-immunisierte Bevölkerung davon überzeugt werden, dass die Impfung sicher und ein baldiges Ende der Pandemie nur über eine hohe Quote zu erreichen ist. Im Zürcher Hauptbahnhof eröffneten dazu Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh ein «Impfdorf».
Darauf wurden auch Gegner der Corona-Massnahmen aufmerksam. Die Polizei erstickte die unbewilligte Versammlung jedoch im Keim, wie «Blick» berichtet. Demnach seien rasch Wegweisungen ausgesprochen. Unter den Weggewiesenen soll sich auch «Massvoll»-Anführer Nicolas Rimoldi befunden haben.
19.31 Uhr
Noch-Kanzlerin Merkel fordert Politik und Gesellschaft in Deutschland zum Einsatz gegen Corona auf
Die geschäftsführende deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erneut sehr beunruhigt über die sich zuspitzende Corona-Lage in Deutschland gezeigt. Die Kanzlerin sei «seit Wochen über die Entwicklung der Pandemie sehr besorgt», sagte ihr Sprecher Steffen Seibert. Merkel «ruft uns alle dazu auf — Bürger, Wirtschaft, die verschiedenen staatlichen Ebenen —, das zu tun, was nötig ist, um die Pandemie in den Griff zu bekommen».
Seibert appellierte in Merkels Namen erneut an die Bevölkerung, die Impfangebote wahrzunehmen. Jeder, der sich impfen lassen könne, solle dies tun. Es gebe einen «klaren Zusammenhang», betonte Seibert: In den deutschen Regionen, wo die Impfquoten am geringsten sind, sei die Situation momentan «am schlimmsten». Die meisten Corona-Patienten in den Krankenhäusern seien nicht geimpft.
Ausserdem sollten sich alle an die Regeln zur Corona-Eindämmung halten, fuhr Seibert fort. Es gebe «gute, schützende Regeln wie 3G». Diese hätten allerdings nur Sinn, «wenn sie überprüft werden und wenn sie eingehalten werden».
Seibert trug auch Kritik Merkels am Handeln von Bund und Ländern in der Pandemie vor. So seien die Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz zu Pflege- und Altenheimen «nicht präzise genug». Es müsse dort für Mitarbeitende und Besucher eine tägliche Testpflicht geben. Auch müssten die Auffrischungsimpfungen für die Bewohner der Heime zügig organisiert werden. Generell solle den Menschen in Pflege- und Altenheimen aktuell «unser Hauptaugenmerk» gelten.
18.38 Uhr
«Sehr besorgniserregende Zahlen»: Berlin führt Maskenpflicht an Grundschulen wieder ein
Die vor einem Monat abgeschaffte Maskenpflicht an den Grundschulen der deutschen Hauptstadt Berlin wird wieder eingeführt. Die Massnahme für die Klassenstufen eins bis sechs werde «im Laufe der Woche» greifen, sobald die Schulen die Eltern informiert hätten, erklärte die Senatsverwaltung für Bildung. Zugleich würden sich die Schülerinnen und Schüler weiterhin dreimal die Woche auf Corona testen. Für ältere Schulkinder galt die Maskenpflicht ohnehin auch in den vergangenen Wochen.
«Angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens in ganz Deutschland wollen wir vorsichtig sein und haben deshalb die Maskenpflicht auch wieder auf jüngere Schülerinnen und Schüler ausgeweitet», erklärte Bildungssenatorin Sandra Scheeres. «Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, weil ich weiss, wie sehr das Maskentragen Kinder belasten kann.»
Der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise, erklärte, die Entscheidung sei «angesichts der sehr besorgniserregenden Zahlen nachvollziehbar, aber für die Schülerinnen und Schüler bedauerlich, weil sie wieder die einzige Gruppe sind, die mit weitergehenden Massnahmen umgehen müssen, da andere sich nicht an die Regeln halten oder sich nicht für eine Impfung entscheiden».
18.07 Uhr
«Ampel»-Fraktionen einigen sich auf Katalog von Corona-Massnahmen bis Mitte März
Die Ampel-Fraktionen haben sich auf einen Gesetzentwurf zu Corona-Eindämmungsmaßnahmen bis ins kommende Jahr hinein verständigt.
Ein «bundeseinheitlich anwendbarer Katalog möglicher Schutzmassnahmen» solle es auch nach dem Auslaufen der epidemischen Notlage nationaler Tragweite am 25. November ermöglichen, «je nach Entwicklung der aktuellen Lage erforderliche Schutzmassnahmen zu ergreifen», heisst es in dem Entwurf, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Ausdrücklich genannt werden unter anderem Abstandsgebote, Maskenpflicht, 3G-Regelungen für öffentliche Räume und die Verpflichtung zu Hygienekonzepten.
17.30 Uhr
Tessin nimmt zwei Testzentren wieder in Betrieb
Am Montag hat das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales zwei Testzentren wiedereröffnet. Die sogenannten Covid-Checkpoints in Massagno und Bellinzona sollen im Winter Arztpraxen, Apotheken und Spitäler entlasten, schreibt die Regierung in einem Communiqué.
Die Regierung begründet die Wiederinbetriebnahme der Testzentren mit der epidemiologischen Entwicklung der letzten Wochen. Sie wolle Personen mit potentiellen Covid-19-Symptomen «einfachen und raschen Zugang» zu einem PCR-Test verschaffen, schreibt sie in der Medienmitteilung vom Montag. Auch das Anbrechen der kalten Jahreszeit habe die Regierung veranlasst, die beiden Checkpoints wiederzueröffnen.
Die Testzentren, die jeweils am Vormittag geöffnet sind, werden wie bereits zu Beginn der Coronavirus-Pandemie von der Tessiner Ärztekammer betrieben. Testen lassen kann sich nur, wer vorgängig einen Termin vereinbart hat.
17.23 Uhr
2G in Österreich: Impfzentren und Polizeikontrollen werden ausgebaut
Wegen der Einschränkungen für Ungeimpfte in Österreich werden stillgelegte Impfzentren reaktiviert und Hunderte zusätzliche Polizisten für Kontrollen eingesetzt. Am Montag trat die 2G-Regel in Kraft. Nur noch Geimpfte und von Covid-19 Genesene haben Zutritt zu Lokalen, Fitnesscentern, Veranstaltungen und Friseursalons.
«Wir werden den Kontrolldruck in den nächsten Tagen deutlich erhöhen», sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Montag während einer Pressekonferenz. Die Polizei plant nun Schwerpunktaktionen etwa in der Gastronomie oder in Dienstleistungsbetrieben.
Es sei aber wichtig, umsichtig vorzugehen und mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten, um die neue Regelung umzusetzen, sagte der konservative Innenminister und verwies auf die steigenden Impfzahlen. Es sei ein Zeichen für die positive Anreizwirkung von 2G, «wenn jetzt die Impfbereitschaft zunimmt, weil es nett ist, im Lokal zusammensitzen, und weil es schön ist, am öffentlichen Leben teilzunehmen».
17.02 Uhr
Erstmals seit 15 Monaten keine neuen Corona-Toten in Japan
Zum ersten Mal seit 15 Monaten hat Japan einen Tag ohne neue Corona-Todesfälle erlebt. Wie die Gesundheitsbehörden am Montag mitteilten, wurden am Vortag keine Todesopfer gemeldet. Seit Beginn der Pandemie hat Japan damit 18'310 Todesfälle zu beklagen.
Weil die Infektionszahlen im Land rasch zurückgehen, wurden am Montag auch die Einreisebeschränkungen für ausländische Studierende, Arbeitnehmer und Geschäftsreisende mit Kurzaufenthalten gelockert. Dies gilt nur für vollständig Geimpfte, ausserdem ist eine zehn Tage lange Selbstisolation vorgeschrieben.
Das letzte Mal, dass Japan keine neuen Corona-Todesfälle gemeldet hatte, war nach Angaben des Ministeriums am 2. August 2020. Danach wurde Japan von mehreren Infektionswellen heimgesucht, darunter eine, die von der Delta-Variante im letzten Sommer ausgelöst wurde und die Zahl der täglichen Fälle auf rund 25'000 ansteigen liess. Das Gesundheitssystem stand kurz vor dem Zusammenbruch, in Tokio lagen die täglichen Neuinfektionen bei fast 6000.
Nach einem langsamen Start im Juni kommt die Impfkampagne in Japan schnell voran, so dass inzwischen rund 74 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind. Im Dezember will die Regierung mit Auffrischungsimpfungen beginnen.
16.14 Uhr
Weltweit bereits mehr als 250 Millionen bestätigte Corona-Infektionen
Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist seit Beginn der Pandemie auf mehr als 250 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervor. Die Marke von 200 Millionen Infektionen war Anfang August erreicht worden. Mehr als fünf Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion wurden bislang weltweit gemeldet. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen von höheren Dunkelziffern aus.
Die Webseite der Johns-Hopkins-Universität wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO zählte zuletzt weltweit 248,5 Millionen bestätigte Infektionen. Die Zahl der weltweit verabreichten Corona-Impfdosen liegt laut WHO inzwischen bei rund sieben Milliarden.
Die meisten bestätigten Infektionen gibt es den Johns-Hopkins-Daten zufolge bislang mit rund 46 Millionen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Auf Platz zwei steht mit rund 34 Millionen Infektionen Indien mit einer Bevölkerung von rund 1,3 Milliarden Menschen, gefolgt von Brasilien mit fast 22 Millionen gemeldeten Corona-Fällen.
15.10 Uhr
Wer hätte das gedacht? Die Impfkonzerte sind ausgebucht
Eine Konzertserie, organisiert im Auftrag des Bundes – klingt nicht gerade nach der Party, auf die alle gewartet haben. Doch da die 500 Tickets pro Abend nichts kosten, waren sie offenbar doch gefragt.
Nau berichtet allerdings, dass in Skeptiker-Chat-Gruppen dazu aufgerufen wurde, Tickets zu reservieren, dann aber nicht ans Konzert zu gehen. Mit dem gleichen Trick hatten im US-Wahlkampf Gegner von Donald Trump für leere Ränge an dessen Veranstaltung in Houston gesorgt. Der Erfolg der Konzerte ist damit so ungewiss wie jener der Impfoffensive.
13.35 Uhr
BAG meldet 6649 Neuinfektionen seit Freitag
9 weitere Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben 53 wurden hospitalisiert. 13.9 Prozent der Intensivbetten sind mit Covid-Patient*innen belegt.
12.45 Uhr
Auch Arbeitgeber und Gewerkschaften rufen zur Impfung auf
Alle sieben Bundesräte, sechs Parteipräsident*innen, Gewerkschaften und die Arbeitnehmerorganisation beteiligen sich am Impfaufruf. Mit einer möglichst hohen Impfquote könne ein weiterer Lockdown verhindert, Arbeitsplätze gesichert und ein Weg zurück in die Normalität gefunden werden.
Für die Gewerkschaft Travail.Suisse ist eine höhere Impfrate entscheidend, «um möglichst rasch aus der Covid-19-Pandemie heraus zu finden», wie der Dachverband in einer Mitteilung schrieb. Nur so könnten die geltenden Schutzmassnahmen aufgehoben und rasch wieder in allen Branchen ohne Einschränkungen gearbeitet werden. Aus diesem Grund unterstützen auch Travail.Suisse und seine Verbände die Nationale Impfwoche.
12.35 Uhr
Alpthal weist den Schwyzer Impfbus ab
Überall in der Schweiz sind mobile Impfteams unterwegs – nicht aber in Alpthal, einer Gemeinde in der Nähe von Einsiedeln. Ihr Gemeinderat hat dem Schwyzer Gesundheitsamt mitgeteilt, dass der Impfbus nicht willkommen sei. Wer die Impfung wolle, habe sie bereits erhalten, wird Gemeindepräsident Adalbert Inderbitzin in der Lzerner Zeitung zitiert.
Mit 56 Prozent weist der Kanton Schwyz die zweittiefste Impfrate der Schweiz aus, wobei beträchtliche Unterschiede zwischen den Gemeinden am Zürichsee und jenen in der Umgebung des Sihlsees bestehen.
10.25 Uhr
Israel brach mit Booster-Impfung die vierte Welle
Israel senkte mit der Booster-Impfung die Corona-Infektionen von über 1200 pro Tag auf unter 80.
Als erstes Land mit hoher Impfrate war Israel von einer vierten Welle betroffen. Deshalb begann bereits im Juli eine Booster-Kampagne. Die medizinische Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Ende Oktober eine Studie, die zeigt, wie viel besser Menschen mit drei Impfdosen im Vergleich zu doppelt Geimpften vor schweren Verläufen geschützt sind. 157 doppelt Geimpfte mussten im untersuchten Zeitraum in Spitalpflege gegenüber 17 dreifach Geimpften. Schwere Verläufe erlebten 44 doppelt Geimpfte und 7 Geboosterte.
Eine auf srf.ch veröffentlichte Grafik zeigt, wie in Israel die vierte Infektionswelle kurz nach Einsetzen der Booster-Kampagne abflachte und schliesslich auslief und wie mit zeitlicher Verzögerung dasselbe bei den Spitaleintritten passierte.
9.05 Uhr
Schnitzelpanik statt Impfskepsis in Österreich
Seit heute Montag gilt in Österreich die 2-G-Regel und die bringt viele in die Impfzentren. Am Samstag erhielten über 32'000 Personen in österreichischen Zentren eine Impfdosis; für mehr als 10'000 war es die erste. So viele liessen sich zuletzt im August gegen Corona stechen.
«Schnitzelpanik» habe die Österreicher*innen erfasst, schreiben die Medien im ganzen deutschsprachigen Raum. Weil sie ohne Impfung kein Restaurant mehr besuchen dürfen und deshalb auf ihre Leibspeise verzichten müssten, hätten viele ihre Abneigung gegen die Corona-Impfung überwunden.
Vorausgegangen war ein starker Anstieg der Infektionen sowie der Belegung von Intensivstationen mit Covid-Patient*innen. Deshalb hatte das Gesundheitsministerium am Sonntagabend die 2-G-Regel verhängt. Ins Restaurant und in andere Freizeiteinrichtungen darf nur noch, wer geimpft oder genesen ist.
7.30 Uhr
Impfschutz nimmt bei über 80-Jährigen ab
Die Wissenschaftliche Task Force des Bundes meldet eine Abnahme des Impfschutzes bei über 80-Jährigen. Doppelt Geimpfte seien weiterhin sehr gut vor schweren Verläufen geschützt, jedoch nehmen die Hospitalisierungen zu. Statt Spitaleintritte wegen Covid-19-Erkrankungen zu 89 bis 94 Prozent zu verhindern, sei dieser Wert auf 73 bis 87 Prozent gefallen.
Die Booster-Impfung könne den Schutz wieder auf das alte Niveau heben. So lassen sich gemäss Task Force bei über 80-Jährigen 6000 bis 12'000 Spitaleintritte verhindern. Das Gleiche gelt bei 70- bis 79-Jährigen. Bei ihnen könne die dritte Impfdosis 3000 bis 6000 Hospitalisierungen abwenden.
5.29 Uhr
Deutschland: Inzidenz erreicht neuen Höchstwert
Die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen hat in Deutschland den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie erreicht. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl der bestätigten Fälle pro 100’000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 201,1 an. Der bisherige Rekordwert wurde auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle am 22.12.2020 mit 197,6 erreicht.
5 Uhr
Nationale Impfwoche startet
Die Corona-Impfwoche startet heute mit einem Event auf dem Berner Bundesplatz. Im Zentrum der rund 100 Millionen Franken teuren Aktionswoche steht die Information. So etwa mithilfe von Plakaten von über achtzig Persönlichkeiten aus Sport, Kultur, Wirtschaft und Politik. Zudem wird eine Konzerttour stattfinden, die von einer Impfberatung und Impfungen begleitet wird. Musikerinnen und Musiker wie Stefanie Heinzmann, Danitsa, Stress, Dabu, Kunz, Baschi, Anna Rossinelli und Sophie Hunger werden in verschiedenen Städten der Schweiz spielen. Um den Zugang zur Covid-19-Impfung noch leichter zu machen, werden die Öffnungszeiten in den Impfzentren verlängert, die Zahl der Impfstandorte wird erweitert und um Pop-Up-Impfungen in Einkaufszentren ergänzt.
4.30 Uhr
Uni Bern kontrolliert Zertifikate nur stichprobenweise
Die Universität Bern kontrolliert die Zertifikate ihrer Studierenden nur stichprobenweise und hat kein System, um Neuinfektionen zu erkennen, berichten «Der Bund» und die «Berner Zeitung». Ein Dozent, der anonym bleiben will, kritisiert die Unileitung deshalb in dem Bericht scharf: Das Schutzkonzept existiere nur auf dem Papier. Im Alltag würden die Zertifikate kaum kontrolliert. Studierende bestätigten die lasche Umsetzung der Zertifikatspflicht.
4.10 Uhr
In Österreich gilt nun 2 G
Menschen ohne Corona-Impfung dürfen in Österreich ab heute keine Lokale, Coiffeure und Veranstaltungen mehr besuchen. Auch für Tourismusbetriebe gibt es dann nur noch nach Impfung oder Genesung (2-G-Regel) Zutritt. Als Anreiz, sich erstmals impfen zu lassen, plant die Regierung eine Übergangsphase. Noch vier Wochen lang wird die erste Dosis in Verbindung mit einem PCR-Test als 2 G gelten. In Österreich steigt derzeit die Zahl der Neuinfektionen in der vierten Welle rasant. Am Freitag stand die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen bei 9388 – nahe dem bisherigen Rekordwert von 9586, der vor etwa einem Jahr erreicht wurde. Das ist mehr als dreimal so viel wie in der Schweiz.
4 Uhr
Einreisen aus Schengen-Raum in USA wieder möglich
Ab heute ist es für geimpfte Personen aus dem Schengen-Raum, zu dem auch die Schweiz gehört, wieder möglich, in die USA zu fliegen. Das wegen der Pandemie verhängte Einreiseverbot wird per heute Montag aufgehoben.
Die Bedeutung des Nordatlantik-Marktes ist für die europäischen Netz-Carrier Lufthansa, Air France-KLM und British Airways kaum zu überschätzen. Die grossen Drei haben sich in der Vergangenheit den Markt zum grossen Teil gemeinsam mit ihren jeweiligen Partnern aus den USA aufgeteilt. Lufthansa beispielsweise kooperiert mit United und Air Canada und macht in normalen Zeiten rund die Hälfte ihres Langstreckengeschäfts über dem Atlantik.