Frick AG wusste von nichts Auf Gemeinde-Webseite tauchen plötzlich halbnackte Frauen auf

Nach der Freigabe einer Website zur Ortsplanung durch die Gemeinde Frick AG wurde die Domain von einem Drittanbieter übernommen. Nun wird dort Werbung für ein Online-Casino geschaltet. 

Sven Ziegler

07.01.2025, 11:37

Sven Ziegler

Eine Überraschung der unangenehmen Art erwartet derzeit jene, die die ehemalige Website zur Ortsplanung der Gemeinde Frick aufrufen. Statt Informationen zur Revision der Nutzungsplanung werden dort nun leicht bekleidete Frauen präsentiert, die für ein Online-Casino werben.

Die Gemeinde hat mit der neuen Nutzung ihrer ehemaligen Domain jedoch nichts zu tun. Das versichert Gemeindeschreiber Michael Widmer gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Domain wurde von Dritten übernommen

Die Website ortsplanung-frick.ch wurde im März 2021 eingerichtet, um der Bevölkerung eine einfache Möglichkeit zu geben, sich über die Teilrevision der Nutzungsplanung zu informieren und sich aktiv einzubringen. Sie war ein beliebtes Werkzeug, um Informationen zur nachhaltigen Entwicklung und neuen Vorschriften wie etwa für Elektro-Ladevorrichtungen in Neubauten zugänglich zu machen.

Nach Abschluss der öffentlichen Auflage der Nutzungsplanung im Oktober 2024 wurde die Domain jedoch gekündigt und freigegeben. Seitdem gehört sie einem indonesischen Anbieter, der sie für Werbung nutzt. Gemeindeschreiber Widmer erklärt: «Die Seite ortsplanung-frick.ch ist folglich seit September 2024 unabhängig von der heutigen Nutzung auf unsere Initiative hin ohnehin nicht mehr in Betrieb», wird Widmer zitiert. 

Unangenehme Folge der Freigabe

Bereits im November 2024 hatten Nutzer statt der gewohnten Inhalte eine Fehlermeldung («403 Forbidden») gesehen. Wenig später wurde die Domain von Dritten übernommen. Laut Experten ist dies ein gängiges Vorgehen, bei dem freigegebene Domains gezielt registriert werden, um vom ehemaligen Ansehen der Seite zu profitieren. Die aktuelle Nutzung hat jedoch nichts mit der Gemeinde zu tun.

Die Gemeinde Frick prüft derzeit, wie sie gegen die ungewollte Verbindung zwischen ihrem Namen und der neuen Nutzung der Website vorgehen kann.