Covid-Zertifikat bei der ArbeitArbeitgeber wollen Impfstatus der Angestellten wissen
sob
23.7.2021
Roche-Chef Severin Schwan möchte gerne wissen, wer von den Mitarbeitenden eine Corona-Impfung erhalten hat. In den USA ist das üblich, in der Schweiz derzeit jedoch nicht möglich.
sob
23.07.2021, 07:43
23.07.2021, 08:02
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«In den USA dürfen wir die Mitarbeiter fragen, ob sie geimpft sind, in der Schweiz nicht. Ich würde es begrüssen, wenn wir wüssten, wer geimpft ist. Denn dadurch könnten wir den Geimpften erlauben, ohne Auflagen wie eine Maskenpflicht ins Büro zurückzukehren», sagt Roche-Chef Severin Schwan im «Tages-Anzeiger».
Vom Bundesrat gibt es dazu keine Anleitung, und rechtlich ist die Sache heikel. Der Arbeitsplatz gehört wie der öffentliche Verkehr oder Schulen zu jenen Bereichen, für die kein Zertifikat nötig ist. So erklärt ein Sprecher der Unia, dass es für den Einsatz des Covid-Zertifikats durch den Arbeitgeber «keinerlei Rechtsgrundlage» gebe.
Arbeitgeberverband für Kontrolle des Impfstatus
Doch Schwan lässt nicht locker. «Das wäre ein Vorteil und würde erlauben, die Arbeit besser zu organisieren.» Als Impfzwang empfinde er das nicht. Denn ohne Impf-Kontrolle durch den Arbeitgeber hätten die Unternehmen keine Wahl, als allen Beschäftigten Auflagen wie die Maskenpflicht zu machen.
Etliche kleinere Firmen haben die Zweiklassengesellschaft bereits eingeführt, Recht hin oder her. So etwa der Hersteller von Beatmungsgeräten und Laborrobotern Hamilton aus Bonaduz sowie diverse Bürounternehmen.
Der Arbeitgeberverband und der Industrieverband Swissmem unterstützen die Kontrolle des Impfstatus. «Wir müssen alle Instrumente nutzen, die wir haben, um einen weiteren Lockdown zu verhindern», sagt Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbands.
Skeptisch ist der Gewerbeverband. Direktor Hans-Ulrich Bigler befürchtet mühsame Diskussionen und Spannungen unter den Mitarbeitenden.