«FV-Dosto» Zu viele Pannen: Neue SBB-Doppelstöcker müssen zurück in die Werkstatt

uri

10.10.2019

Der «FV-Dosto» bereitet der SBB viele Probleme und Pannen. Alle neuen Züge des Typs müssen nun in die Werkstatt. Wie geht die SBB damit um?

Gemäss SBB-internen Dokumenten müssen bei den bereits im Einsatz befindlichen Fernverkehrs-Doppelstockzügen «FV-Dosto» von Bombardier Bauteile ersetzt werden. Das berichtet die «SRF-Rundschau».

Der «FV-Dosto» (auch als «Twindexx» bezeichnet) sollte eigentlich schon seit 2013 auf der Intercity-Strecke St. Gallen-Zürich-Bern-Genf verkehren, wird dort laut der SBB aber erst eingesetzt, wenn die Züge zuverlässiger geworden sind. Von den insgesamt 62 bei Bombardier bestellten Zügen des Typs fahren bereits zwölf auf der Interregio-Strecke zwischen Chur und Basel. Das offenbar aber nicht problemlos, weshalb sie zurück in die Werkstatt müssen.

Häufige Hauptschalter-Störungen

Laut der «Rundschau» geht aus internen Dokumenten des SBB-Projektteams «Fernverkehrs-Doppelstockzug» hervor, dass es bei dem Zug häufige Hauptschalter-Störungen gebe. Die Fachleute halten hier fest: «Verfügbarkeit der Ersatzteile seitens Bombardier-Transportation kritisch.» Bei allen Zügen müssten deshalb Bauteile in der Werkstatt ersetzt werden.



Wie Bombardier der «Rundschau» bestätigte, soll es sich bei den entsprechenden Elementen um das Relais und die Überwachungseinheit der Hochspannung handeln. Bei diesen Komponenten sei es tatsächlich «im Fahrplanbetrieb bei hohen Temperaturen zu einem Ausfall» gekommen. Eine «robustere Lösung» solle «jetzt schrittweise implementiert» werden. Das sei bei einem neuen Zug wie dem «FV-Dosto» aber ganz normal, wie Bombardier weiter erklärte.

Positive Tendenz

Die SBB wollte sich gegenüber der «Rundschau» nicht zu den mangelhaften Bauteilen äussern. Ein Sprecher sagte lediglich, es seien «weiterhin Massnahmen von SBB und Bombardier nötig, um diese Fernverkehrs-Doppelstockzüge zuverlässiger zu machen». Man sehe aber «eine positive Tendenz über das ganze Jahr hinweg», gleichwohl die SBB «noch nicht zufrieden» sei.



Laut der internen SBB-Pannenstatistik für August und September, aus der die «Rundschau» erstmals Zahlen veröffentlichte, hatten die neuen Züge von Bombardier in der Woche vom 20. September alle 3668 Kilometer eine Panne, in der Woche vom 16. August waren es dazu sogar alle 2241 Kilometer gekommen.

Inzwischen hat man diese Anfälligkeit laut Bombardier hinter sich gelassen: Es komme lediglich noch alle 9'508 Kilometer zu einer Panne. Damit erfüllt der Zug auch die Vorgabe der SBB, wonach im Intercity-Verkehr 8'000 pannenfreie Kilometer zurückzulegen seien.

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