Tech-Milliardär Elon Musk hat sich über Kritik an ihm wegen einer Hitlergruss-ähnlichen Geste lustig gemacht. Auf seiner Plattform X postete er ein provokantes Wortspiel: eine Reihe von Sätzen, in die er anstelle bestimmter Wörter Namen einflussreicher Nationalsozialisten setzte, die an der Seite von Adolf Hitler die Verfolgung und millionenfache Ermordung von Juden organisierten und umsetzten: Rudolf Hess, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler und Hermann Göring. Ein Beispiel für einen Satz, in dem er vermutlich «yes» (ja) durch den Namen Hess ersetzte: «Sag nicht Hess zu Nazi-Vorwürfen.» Ans Ende setzte er ein Emoji, der Tränen lacht. Es ist nicht die erste hämische Reaktion auf die Empörung nach seiner Geste.
Der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, schrieb auf X zu Musks Post: «Wir haben es Hunderte Male gesagt und wir werden es wieder sagen: Der Holocaust war ein einzigartig böses Ereignis, und es ist unangemessen und beleidigend, ihn zu verharmlosen. Elon Musk, der Holocaust ist kein Witz.»
We've said it hundreds of times before and we will say it again: the Holocaust was a singularly evil event, and it is inappropriate and offensive to make light of it. @elonmusk, the Holocaust is not a joke. https://t.co/oeXLod2C1W
Die Anti-Defamation League hatte nach der Aufregung um Musks Auftritt nach der Amtseinführung von Trump Besonnenheit in diesen unruhigen Zeiten angemahnt und zu der Geste des Unternehmers geschrieben: «Es scheint, dass Elon Musk in einem Moment der Begeisterung eine ungeschickte Geste gemacht hat, keinen Nazi-Gruss.» Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte gesagt, Musk werde zu Unrecht verleumdet und sei ein Freund Israels. Der Unternehmer ist ein enger Berater des neuen US-Präsidenten Donald Trump.
Aktivisten projizieren Elon Musks umstrittene Geste auf Tesla-Fabrik bei Berlin
Hinter der Guerilla-Aktion stehen die britische Aktivistengruppe «Led by Donkeys» sowie ihr deutsches Pendant «Zentrum für Politische Schönheit». Die Geste tätigte Elon Musk bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump am Montag.