Drei Verletzte durch Messerattacke Angreifer im Pariser Gare de Lyon hatte kein terroristisches Motiv

Bei einer Messerattacke in einem Pariser Bahnhof sind am Samstagmorgen drei Menschen verletzt worden. Einsatzkräfte hätten den Täter im  Gare de Lyon überwältigt. Es gibt einen Schwerverletzten und zwei Leichtverletzte. 

Zum Angriff kam es demnach in einer Wartehalle im Untergeschoss des Bahnhofs. Der Angreifer habe sich nach seiner Festnahme mit einem italienischen Führerschein ausgewiesen.

Der Gare de Lyon ist ein grosser Fernbahnhof, von wo aus unter anderem die Züge in Richtung Südfrankreich abfahren.

In Pariser Bahnhöfen hatte es bereits mehrfach Angriffe auf Reisende gegeben, die aber keinen terroristischen Hintergrund hatten.

Nach dem tödlichen Messerangriff eines jungen Islamisten auf einen Lehrer in Nordfrankreich im Oktober war die höchste Terrorwarnstufe im Land verhängt worden. Mitte Januar war die Warnstufe aber wieder herabgesetzt worden. 

 Eines der Opfer befand sich den Angaben zufolge in ernstem Zustand, die zwei anderen erlitten leichtere Verletzungen. Vor den Olympischen Sommerspielen werden in der französischen Hauptstadt die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Offenbar kein terroristisches Motiv

Vom 26. Juli bis 11. August werden etwa 10 500 Athletinnen und Athleten und Millionen von Besuchern erwartet. Die Olympischen Spiele sollen mit einer grossen Freiluftzeremonie an der Seine eingeläutet werden. Es ist eine grosse Sicherheitsherausforderung für die Metropole, die bereits mehrfach Ziel von Terrorangriffen war, insbesondere im Jahr 2015.

Der Angriff hat nach ersten Erkenntnisse keinen terroristischen Hintergrund. Die Ermittlungen befänden sich zwar noch in einem Anfangsstadium, sagte der Pariser Polizeichef Laurent Nunez am Samstag. Es hätten sich aber noch keine Hinweise ergeben, die auf einen Terrorakt hindeuteten. Es habe den Anschein, dass der mutmassliche Angreifer unter psychischen Problemen leide, sagte er.

Er soll bei der Tat am Samstagmorgen ein Messer und einen Hammer benutzt haben. Im Dezember hatte ein Angreifer in der Nähe des Eiffelturms Passanten attackiert und dabei einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet und zwei weitere Menschen verletzt.

dpa