«Grosse Tragödie»Mehrere Todesopfer bei Angriff auf russische Schule
dpa
11.5.2021 - 10:47
Mindestens sieben Menschen kommen bei einer Schiesserei an einer Schule im russischen Kasan ums Leben, 32 werden verletzt. Ein 19-Jähriger wurde festgenommen – unklar blieb vorerst, ob er alleine gehandelt hat.
dpa
11.05.2021, 10:47
11.05.2021, 13:02
AFP/DPA
Bei dem Schusswaffenangriff auf eine Schule im zentralrussischen Kasan sind nach neuen Angaben der Ermittlungsbehörden sieben Schüler getötet worden. Es gebe sieben Todesopfer, teilte das russische Anti-Terror-Komitee am Dienstag mit. Die Stadtverwaltung von Kasan sprach hingegen von acht Toten. Mehrere russische Nachrichtenagenturen hatten zuvor von elf Toten gesprochen. Auch die Agenturberichte über einen zweiten Angreifer, der getötet worden sei, bestätigte das Anti-Terror-Komitee nicht.
Nach Darstellung der Behörden handelt es sich um einen Einzeltäter. «Es gab nur einen Täter», sagte eine Behördensprecherin am Dienstag der Agentur Interfax zufolge in der Stadt Kasan. Informationen über zwei Täter seien nicht richtig.
Ein Jugendlicher wurde festgenommen, der an dem Angriff beteiligt gewesen sein soll. Dabei handle es sich um einen 19-Jährigen, der seit April einen Waffenschein habe. Er soll Medienberichten zufolge vor etwa vier Jahren seinen Schulabschluss gemacht haben. Kurz vor der Tat soll er das Verbrechen im Nachrichtenkanal Telegram angekündigt haben. Er soll zunächst mit einem Maschinengewehr die Schule durch einen Haupteingang betreten und sofort um sich geschossen haben.
Die Regionalbehörden teilten mit, dass ausserdem 20 Verletzte, darunter 18 Kinder, ins Krankenhaus eingeliefert worden sein. Sechs Kinder befänden sich in einem lebensbedrohlichen Zustand und würden auf der Intensivstation behandelt.
Augenzeugen berichteten von einer Explosion in der Schule. «Wir haben eine Explosion im Schulgebäude gehört, wir sehen starken Rauch», zitierte RIA Nowosti einen Augenzeugen. Eine Lehrerin sagte laut Tass, sie habe erst eine Explosion und dann Schüsse gehört. Ein lokaler Fernsehsender berichtete, dass Kinder aus den Fenstern des dritten Stocks gesprungen seien.
Putin will Waffengesetze verschärfen
Kasan hat 1,2 Millionen Einwohner und ist die Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan und liegt gut 700 Kilometer östlich von Moskau. Die tatarischen Behörden kündigten an, die Sicherheitsvorkehrungen an den anderen Schulen der Stadt zu verschärfen. Der tatarische Präsident Rustam Minnichankow machte sich Agenturberichten zufolge am Angriffsort ein Bild von der Lage. Er sprach von einer «grossen Tragödie» und nannte den Täter einen «Terroristen».
Auch Präsident Wladimir Putin hat den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgedrückt. «Der Präsident spricht den Angehörigen der Kinder, die durch die Hand des Schützen gestorben sind, sein tiefes Beileid aus und wünscht den Schulkindern, die verletzt wurden, baldige Genesung», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag laut Agentur Interfax. Putin wies demnach ausserdem an, eine neue Regelung für zivilen Waffenbesitz auszuarbeiten.
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