Tragische Verwechslung Mafia ermordet den Falschen und löst ihn in Säure auf

Ein junger Mann ist von der Camorra ermordet worden – aufgrund einer Verwechslung, wie die 15 Jahre später gefassten Mörder erklärt haben. Den Körper des Mordopfers hatten sie in Säure aufgelöst.

Giulio G. hatte geahnt, dass er verwechselt worden war. Zwei Polizisten sollen ihn in Neapel mit Salvatore angesprochen haben. Er sei nicht Salvatore. Die zwei Carabinieri waren auch keine Polizisten, sondern Mitglieder der Camorra.

Für die Entführung gab es Zeugen, doch von dem Moment an, als Giulio G. mit den beiden im Auto sass, war nichts mehr über ihn bekannt. Dass er wenig später erschossen und sein Körper in Säure aufgelöst worden war, ist erst viel später klar geworden.

Giulio G. war damals 26 Jahre alt, ein einfacher Arbeiter und mit seinen Freunden auf dem abendlichen Spaziergang.

Mafia-Aussteiger brachte den Fall wieder ins Rollen

15 Jahre nach dem Verbrechen hat ein Mafia-Aussteiger die beiden Killer denunziert. Diese erzählten schliesslich, was passiert war: Dass Giulio bis zum Schluss beteuert habe, er sei nicht der, den sie suchten, sondern ein Sohn einer ehrlichen, hart arbeitenden Familie.

So berichten Radio Rai 1 und das italienische News-Portal «Il Post». Den Fehler habe aber ein Dritter gemacht, dessen Aufgabe es gewesen sei, ihnen den gesuchten Mann zu zeigen.

Die zwei Männer versuchten ein milderes Urteil zu erwirken, indem sie der Familie des Mordopfers Entschädigungen anboten: 20'000 Euro und Immobilien im Wert von 120'000 Euro. Damit sollte die Familie davon abgehalten werden, als Zivilklägerin aufzutreten.

Die Angehörigen von Giulio G. liessen über ihren Anwalt ausrichten, dass sie die Entschädigung ablehnten. Sie vertrauten auf das Gericht und den Ausgang des Strafverfahrens.