USAWie «Let's Go Brandon» zu einer Beleidigung Bidens wurde
AP/toko
30.10.2021 - 19:19
Bei einem Sportler-Interview rief die Menge im Hintergrund «F_ Joe Biden». Der Reporter mutmasste, sie feuere den Sieger Brandon Brown an. Über soziale Medien wurde das zu einem euphemistischen Code derer, die den US-Präsidenten beschimpfen wollen.
30.10.2021, 19:19
AP/toko
Sie sagen oder rufen «Let's Go Brandon» und meinen damit eine schwere Beleidigung von US-Präsident Joe Biden. Und der Euphemismus hat sogar das Kapitol erreicht: Der republikanische Kongressabgeordnete Bill Posey beendete am 21. Oktober seine Rede mit der Anfeuerung dieses Brandon und schwang dabei seine Faust in die Höhe.
Über soziale Medien hat sich bis ins politische Establishment der Code dafür ausgebreitet, was eine Menge beim Interview eines Rennfahrers namens Brandon Brown wirklich skandierte: «F_ Joe Biden.»
«Let's Go Brandon»-Maske im Kapitol
Der NBC-Reporter mutmasste damals angesichts des Lärms, die Menge feiere den Sieg Browns bei einem Nascar-Rennen in Alabama mit «Let's Go Brandon». Doch je länger das Interview ging, desto deutlicher wurde, dass die Menge Biden mit dem F-Wort beschimpfte. «Let's Go Brandon» wurde zu einem Code, den US-Präsidenten zu beleidigen.
Der republikanische Abgeordnete Jeff Duncan lief kürzlich mit einer «Let's Go Brandon»-Maske im Kapitol herum. Der texanische Senator Ted Cruz posierte mit einem «Let's Go Brandon»-Plakat bei einer Sportveranstaltung. Die Pressestelle von Senator Mitch McConnell re-tweetete ein Foto mit dem Spruch an einer Baustelle in Virginia. Bei einem Auftritt Bidens mit dem Gouverneur von Virginia, Terry McAuliffe, rief eine Gruppe am Montag den Spruch.
Sponsoren machen Bogen um echten Brandon
Wenn Republikaner wie Cruz und McConnell sich die jugendfreie Version der Beleidigung Bidens zu eigen machen, geht dessen Vorgänger Donald Trump noch einen Schritt weiter. Seine Firma Save America PAC bietet ein T-Shirt mit dem Aufdruck «Let's Go Brandon» über einer US-Flagge so an: «#FJB oder Let's Go Brandon? Egal, Präsident Trump will, dass ihr unser ikonisches neues Shirt habt.»
Für den echten Brandon war das alles nicht so gut. Interviewt wurde Brandon Brown zu seinem ersten Sieg bei einem Nascar-Rennen. Er fährt für ein personell unterbesetztes, unterfinanziertes Team, das seinem Vater gehört. Sponsoren und Werbepartner machen seit der «Karriere» des Slogans einen Bogen um ihn.